Energiebezug > Gas (Allgemein)
Brennwertfaktor beim Erdgas
Cremer:
@nkh,
--- Zitat ---Richtig ist, das Gas teilweise mit Luft gemischt wird, da aber in Deutschland thermisch, nicht volumetrisch abgerechnet wird, ändert das rein gar nichts an der Rechnung. Der Kunde zahlt die gelieferte Energie
--- Ende Zitat ---
Diese Darstellung ist m.E. falsch, wenn die Luft üblicherweise nach der Brennwerterfassung bei der Übergabestelle des Lieferanten erfolgt.
Es erfolgt dsoch nirgens eine Ausgangsbrennwerterfassung zu dem Verteilernetz.
Der Zähler misst auch die leere Luft. Bei der Umrechnung wird der Abrechnungsbrennwert zu grunde gelegt.
Und da kann die Luftbeimengung sehr wohl schon zu Abweichungen (Mehrverbrauch) führen.
Pelikan:
moin moin,
@nkh,
Ihre Aussage halte ich für irreführend.
Meine Zweifel an der Realität des bei mir angegebenen Brennwertes begründens sich so:
1. Nach eigenen Angaben mißt mein EVU nicht selber, sondern übernimmt die Werte des Liferanten, der zugleich auch Anteilseigner am EVU ist. Den Bock also zum Gärtner gemacht.
2. Es gibt keine Angaben dazu, wann und wo der Brennwert geschätzt wurde.
3. Da das EVU nur Werte übernimmt, was soll das Eichamt dann bemängeln können?
4. Seit der ersten Gaslieferung kennt der Brennwert nur eine Richtung...richtig, nach oben.
5. Die Weigerung des EVU, irgendwelche Daten zum Brennwert laufend bereitzustellen, fördert doch nur den Verdacht, es wird gemauscheld.
6. Keine Antwort auf die Frage, wie das EVU sicherstellen will, das der \"eingespeiste\" Brennwert auch bei mir ankommt.
7.Die G685 beschreibt \"nur\" wie es sein sollte. Denn: Traue keiner Statistik, die man nicht selber gefälscht hat!
Mit Gruß vom
Pelikan
nkh:
@ Pelikan
1. Ja, das Verteiler EVU misst nicht selber, aber der Vorlieferant, und diese Messgeräte sind geeicht. Also ist der Wert eichrechtlich einwandfrei.
2. Der Brennwert wird nicht geschätzt, sondern ermittelt, das ist ein großer Unterschied.
3. Das Eichamt prüft nicht nur das EVU sondern auch Vorlieferanten, und da gäbe es eine Menge zu bemängeln, wenn etwas im argen liegt.
4. Der Brennwert steigt, aber das ist doch keine böse Absicht. Fakt ist, umso höher der Brennwert, umso mehr Energie kann durch die gleiche Leitung geliefert werden ohne neue Investitionen in das Netz, deshalb ist es natürlich im Interesse der Gasversorger, hohe Brennwerte zu liefern. Durch die thermische Abrechnung ist sichergestellt, das der Brennwert keinen Einfluß auf die Höhe der Rechnung hat.
5. Da stimmt, mangelnde Informationen machen misstrauisch.
6. Wo soll der Brennwert denn hin, wenn nicht zum Endkunden. Er kann sich in einem geschlossenem Netz ja nicht verflüchtigen.
7. Die G 685 beschreibt nicht, sonder schreibt vor, wie abgerechnet wird, auch das ist ein großer Unterschied. Bei Nichteinhaltung drohen hohe Geldbußen, die teilweise sehr empfindlich sein können.
Ich bin mir sicher, das die großen Energieversorgen in Deutschland ordentlich Reibach machen und abkassieren, aber eben nicht die kleinen Stadtwerke vor Ort, die geben nur weiter, was von oben kommt. Das einzige was ich sagen möchte, meiner Meinung ist die Abrechnung ok. Ob die preispolitik der großen 4 oder 5 Versorger es auch ist, ist eine andere Frage. Große Lücken gibt es mit Sicherheit auch in der Informationspolitik der Versorger, denn informierte Kunden sind zufriedene Kunden, keine Frage, es sollte transparent abgerechnet werden.
@ cremer
Nehmen sie an das die Luft nach der Brennwertermittlung eingespeist wird oder wissen sie es? Wenn sie es wissen, würden mich die auch die Quellen interessieren, woher sie es wissen.
RR-E-ft:
@nkh
Ich habe es so verstanden:
An einigen Stellen erfolgt eine \"Konditionierung\" des Erdgases, um den Brennwert zu stabilisieren, also zu vergleichmäßigen. Dabei stellt sich zutreffend die Frage, wo dann nach dieser Konditionierung gemessen wird.
Die Gasmessung und -abrechnung ist eine so einfache Sache nicht.
Es wird viel mit Näherungswerten gearbeitet, was Gestaltungsspielräume eröffnen kann.
Diese mögen für sich genommen klein erscheinen. In Bezug auf die Summe aller Gasmengen im Netz kommt dabei aber ggf. schon etwas an \"Manövriermasse\" zusammen.
Weiterverteiler verlassen sich oft nur darauf, was die Vorlieferanten zur Messung mitteilen, ohne selbst eine realistische Kontrollmöglichkeit zu haben. Mir ist nicht bekannt, dass Stadtwerke die mitgeteilten Ergebnisse mit eigenen Messungen verproben.
nkh:
Die Konditionierung des Erdgases dient einer gleichbleibenden Qualität des Gases, was auch im Interesse des Kunden ist, da Gasgeräte auf eine Qualität eingestellt werden und umso wirtschaftlicher arbeiten desto gleichmäßiger die Qualität.
Ich habe nichts gegen Kritik einzuwenden, aber so vage Äußerungen wie
\"Es wird viel mit Näherungswerten gearbeitet, was Gestaltungsspielräume eröffnen kann.\"
sind nicht wirklich produktiv. Wo wird denn mit Näherungswerten gearbeitet? Und wo sind dort die Gestaltungsspielräume? Bitte konkrete Dinge benennen, dann kann man auch konkret antworten.
Im Raum stehen hier meiner Meinung nach viele Vermutungen, die nicht durch Tatsachen oder Beweise belegt sind.
Weiterverteiler verlassen sich auf die Angaben der Vorlieferanten, weil eine Messung des Brennwertes eine komplizierte und teure Angelegenheit ist. Aber wie gesagt, auch Vorlieferanten unterliegen dem Eichgesetz und der Prüfung.
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