Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Orang-Utans durch Palmöl-Plantagen bedroht
Cremer:
@nomos,
Bezogen auf Ihr Posting vom 6.8. war mir bisher nicht bekannt, dass solche Mengen von Palmöl importiert werden.
Man brüstet sich auch noch damit, eine solche Menge für das Blockheizkraftwerk eingekauft zu haben.
Hier hat m.E. die Bundesregierung, vor allen der Umweltminister eklatant versagt.
Man hat genau das Gegenteil erreicht was man wollte.
Man sollte mal den Gabriel nach Borneo schicken, damit er mal sieht, was Palmölplantagen alles anrichten können und ihn ambesten gleich dort lassen.
Diese Biostoffbeimengung beim Kraftstoff ist eine Farce.
superhaase:
Nun lasst mal die Kirche im Dorf.
Dass ihr immer gleich so hysterisch reagieren müsst..... ts ts ts :rolleyes:
Der Gabriel hat das mit dem Palmöl auch nicht so gewollt.
Warum habt denn ihr Alles-schon-im-Voraus-Wisser nicht schon vor ein paar Jahren darauf hingewiesen, dass eine Biokraftstoffförderung unweigerlich zu diesem Palmölplantagen-Problem führen wird?
Ganz einfach: Weil auch ihr das so nicht vorausgesehen habt.
Keiner kann zukünftige Entwicklungen in dieser komplexen globalen Welt genau in allen Einzelheiten vorhersagen.
Nun ist diese Entwicklung eingetreten.
Nun wurde dies auch als Problem erkannt.
Nun soll dem auch entgegengewirkt werden.
Kein Grund also, hier den Gabriel als Teufel hinzuhängen oder den Weltuntergang heraufzubeschwören und eine Arche Noah herbeizusehnen.
Das dient der Sache nicht.
Besser man bleibt sachlich nüchtern, aber hartnäckig an der Sache dran.
Dafür kann man z.B. zu solchen Veranstaltungen wie dem erwähnten Kongress hingehen und sich dort für seine Sache einsetzen. Den Vorschlag von RR-E-ft finde ich da durchaus angebracht.
Ferner kann man an entsprechende Gremien oder einzelne Politiker schreiben, wenn man denkt, dass das Thema dort nicht ausreichend gewürdigt wird.
Daheim zu sitzen, und sich über die schlechte Welt im Allgemeinen und böse Politiker oder Kraftwerksbetreiber im Besonderen aufzuregen ist zwar bequem, aber sinnlos.
Dass das Palmölproblem in den Medien totgeschwiegen würde, kann man auch nicht behaupten. Insofern funktioniert doch unsere gesellschaftliche Ordnung. Das kann man also durchaus positiv sehen.
Dieses Biokraftstoff-Erzeugungproblem betrifft übrigens nicht nur das Palmöl. Es gibt auch bedenkliche Entwicklungen bei der Erzeugung von Ethanol z.B. in Südamerika.
Meines Erachtens wäre es sinnvoll, nur \"ortsnah\" erzeugte Biokraftstoffe zu fördern. Also bei uns eben zumindest innereuropäisch erzeugte. Da hätte man auch eine bessere Kontrolle über die okologischen und sozialen und sonstigen Auswirkungen hinsichtlich Anbauweise etc.
Auch wenn dadurch die einheimischen Lebensmittelpreise steigen.
Ferner ist es durchaus diskussionswürdig, ob steigende Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse nicht eher als positiv zu bewerten sind. Schließlich wird auch von vielen NGOs seit Jahren heftig kritisiert, dass die USA und die Europäer die Weltmärkte mit subventioniertem, viel zu billigem Getreide und anderen Lebensmitteln überschwemmen und z.B. in afrikanischen Staaten die heimischen Märkte kaputt machen. Einige Hungesnöte in Afrika (bzw. deren Ausmaße) werden zum Teil darauf zurückgeführt, dass auch in den fruchtbaren Gebieten zu wenig Lebensmittel angebaut werden, weil es sich für die Bauern einfach nicht lohnt. Sie können nicht mit dem fast geschenkten Weizen aus den USA konkurrieren. Afrika könnte sich sehr wohl vollständig selbst ernähren.
Verwenden USA und Europa nun einen Teil ihrer Anbauflächen für Biokraftstoffe, statt die Überschüsse auf Teufel komm raus zu exportieren, dann steigen die Preise (was ganz nebenbei auch die Subventionen überflüssig machen würde) sowohl national als auch auf dem Weltmarkt, und die heimische Lebensmittelproduktion in vielen Entwicklungsländern kann sich wieder eigenständig entwickeln und erholen. Das wäre die einfachste und wirkungsvollste Entwicklungshilfe, die man sich denken kann. Löst zwar nicht alle Problem, aber doch einige.
Auch diese Medaille hat zwei Seiten, wie man sieht.
Wenn nun der vielzitierte \"arme Rentner\" bei uns über steigende Lebensmittelpreise klagt, dann sei darauf hingewiesen, dass z.B. Bäckereierzeugnisse in letzter Zeit nicht wegen steigender Getreidepreise teurer geworden sind (die machen nur einen sehr kleinen Bruchteil der Kosten aus), sondern vor allem wegen der stark gestiegenen Energiekosten. Ähnliches gilt für die kürzlich angekündigten Bierpreise: Die kosten für die Gerste machen beim Bier nur etwa 1% vom Endpreis aus. Seit der Verdopplung des Gerstenpreises sind es 2%. Beim Hopfen gab es die letzten Jahre u.a. auch wegen ungeschicktem und kurzsichtigem Marktgebaren der Brauereien Preisschwankungen um einige hundert Prozent. Das hatte mit Energie in keiner Weise was zu tun. Auf den Bierpreis hat sich auch das nur wenig ausgewirkt.
Also etwas mehr contenance bitte.. ;)
ciao,
sh
nomos:
--- Zitat ---Original von superhaase
Nun lasst mal die Kirche im Dorf.
Dass ihr immer gleich so hysterisch reagieren müsst..... ts ts ts :rolleyes:
Der Gabriel hat das mit dem Palmöl auch nicht so gewollt.
--- Ende Zitat ---
Die Kirche ist noch im Dorf und völlig unhysterisch. Wie hat er es denn gewollt?
--- Zitat ---Original von superhaase
Warum habt denn ihr Alles-schon-im-Voraus-Wisser nicht schon vor ein paar Jahren darauf hingewiesen, dass eine Biokraftstoffförderung unweigerlich zu diesem Palmölplantagen-Problem führen wird?
--- Ende Zitat ---
Darauf wurde hingewiesen! Lobbyismus und die Ignoranz gibt es halt auch hier.
--- Zitat ---Original von superhaase
...
Das dient der Sache nicht.
Besser man bleibt sachlich nüchtern, aber hartnäckig an der Sache dran.
--- Ende Zitat ---
Sachlichkeit ist immer gut, das hier kommt mir aber etwas polemisch daher. Das Beste wäre, die eigenen Empfehlungen selbst zuerst anzuwenden.
--- Zitat ---Original von superhaase
Dafür kann man z.B. zu solchen Veranstaltungen wie dem erwähnten Kongress hingehen und sich dort für seine Sache einsetzen.
--- Ende Zitat ---
Diesen kommerziellen Kongress für Gleichgesinnte halte ich dafür für gänzlich ungeeignet.
--- Zitat ---Original von superhaase
Ferner kann man an entsprechende Gremien oder einzelne Politiker schreiben, wenn man denkt, dass das Thema dort nicht ausreichend gewürdigt wird.
Daheim zu sitzen, und sich über die schlechte Welt im Allgemeinen und böse Politiker oder Kraftwerksbetreiber im Besonderen aufzuregen ist zwar bequem, aber sinnlos.
--- Ende Zitat ---
Woher die Erkenntnis? Sorry, man sollte nicht von sich auf andere schliessen.
--- Zitat ---Original von superhaase
Dieses Biokraftstoff-Erzeugungproblem betrifft übrigens nicht nur das Palmöl. Es gibt auch bedenkliche Entwicklungen bei der Erzeugung von Ethanol z.B. in Südamerika.
--- Ende Zitat ---
Das ist bekannt. Eine Schweinerei wird aber noch lange nicht durch eine andere Schweinerei relativiert.
.. und zuerst sollten wir uns um die sofortige Einstellung und Beseitung der durch uns mitverursachten Schweinerei kümmern!
--- Zitat ---Original von superhaase
Meines Erachtens wäre es sinnvoll, nur \"ortsnah\" erzeugte Biokraftstoffe zu fördern. Also bei uns eben zumindest innereuropäisch erzeugte. Da hätte man auch eine bessere Kontrolle über die okologischen und sozialen und sonstigen Auswirkungen hinsichtlich Anbauweise etc.
Auch wenn dadurch die einheimischen Lebensmittelpreise steigen.
... Also etwas mehr contenance bitte.
--- Ende Zitat ---
Ja zu Kraftstoffen aus Pflanzen dort wo das umweltfreundlich und zusätzlich und nicht zu Lasten der Nahrungsmittel geht. Kraftstofferzeugung in Konkurrenz zu Lebensmittel kommt für mich nicht in Frage. Dazu ein eindeutiges Nein.
Quasi zahlt der Verbraucher sonst die Zeche doppelt. Teuere Energie durch die \"BIO\"-Förderung und dann noch verteuerte Lebensmittel. Nein!
Energie ist kein Luxus, sie ist existenznotwendig und muss bezahlbar bleiben, auch für Rentner. Die Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise sehen die ausgewiesenen Fachleute etwas anders.
.. und die Contenance war bisher gewahrt. gerne ..
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superhaase:
@nomos:
--- Zitat ---Original von nomos
Diesen kommerziellen Kongress für Gleichgesinnte halte ich dafür für gänzlich ungeeignet.
--- Ende Zitat ---
Gerade eben in diese Kreise sollte man auch das kritische Gedankengut bringen!
Wenn man allerdings den \"Gegner\" immer gleich diffarmiert, wie Du hier eben mich, dann wird man auch nicht ernst genommen und kann es natürlich besser bleiben lassen.
--- Zitat ---Quasi zahlt der Verbraucher sonst die Zeche doppelt. Teuere Energie durch die \"BIO\"-Förderung und dann noch verteuerte Lebensmittel. Nein!
--- Ende Zitat ---
Das ist eben eine falsche Schlussfolgerung. Durch die Förderung der erneuerbaren Energien soll die Energie bei uns auch in Zukunft bezahlbar bleiben und die Versorgung gesichert werden. Und das zu umweltverträglichen Bedingungen. Ohne Umstieg auf erneuerbare Energien wird die Energie zuallererst für die ärmeren Schichten (die Rentner) unbezahlbar werden - und zwar recht bald.
Die Energiepreisanstiege der letzten Jahre haben praktisch nichts mit den erneuerbaren Energien zu tun. Das immer wieder unterschwellig zu suggerieren ist z.B auch sehr unsachlich.
--- Zitat ---Original von nomos
Die Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise sehen die ausgewiesenen Fachleute etwas anders.
--- Ende Zitat ---
Welche \"Fachleute\" man halt jeweils hernimmt....
Die Aussage über die Preise der Bäckereierzeugnisse stammt vom Bauernverband und auch vom Handwerksverband:
--- Zitat ---Energiepreis macht Brötchen teurer
Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks rechnet nicht damit, daß sich Brot und Brötchen aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise drastisch verteuern. Die gestiegenen Energiekosten seien für Bäcker wesentlich \"schmerzhafter\" als ein höherer Mehlpreis, betonte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Eberhard Groebel.
--- Ende Zitat ---
Die Aussage über die Bierpreise und die Gerstenpreise stammt vom Brauereiverband:
--- Zitat ---Anteil eher gering
Der Anteil der Rohstoffe im Bier sei aber mit vier Prozent oder 51 Cent pro 10 Liter-Kasten Bier eher gering. Im Vorjahr lag der Rohstoffanteil bei zwei Prozent oder 26 Cent.
--- Ende Zitat ---
Das sind jeweils die Statements der betreffenden Fachleute.
Deine immer wiederkehrende Grundaussage: \"Ich will möglichst billige Energie und ich will möglichst billige Lebensmittel\" ist zu kurz gedacht und geht an der Realität vorbei.
Und das hat nicht unbedingt etwas mit Biokraftstoffen zu tun. Dieser Anspruch wäre auch dann egoistisch und unangebracht, wenn es Erdöl im Überfluss und keine Nutzung von Biokraftstoffen gäbe, weil er die Konsequenzen in ökologischer und sozialer Hinsicht völlig ausblendet, wie ich z.B oben angedeutet habe (worauf Du gar nicht eingegangen bist).
--- Zitat ---Original von nomos
Der Palmöl-Skandal interessiert hier ja sonst kaum. Hauptsache der Profit stimmt und man kann sich auch noch als Umweltengel auszeichnen lassen.
Da soll es ja mal eine Arche Noah gegeben haben in der alle Lebewesen eine Überlebenschance hatten.
Für die Erde trifft das offensichtlich nicht mehr zu. Die Menschen, die das für sich und den Rest entschieden haben, vergessen dabei, dass sie auch nur Lebewesen und abhängig von einer intakten Umwelt sind.
--- Ende Zitat ---
Darauf habe ich angespielt.
Solches Zeug ist unsachlich und nicht dikussionswürdig.
Also fasse ich Dich zuerst mal an Deiner Nase!
Soviel Freiheit nehm ich mir.
Du ereiferst Dich zu sehr und behältst eben nicht die Fassung.
ciao,
sh
Cremer:
@superhaase,
gerade heute morgen in der Allgemeinen Zeitung (Tagespresse) konnte man lesen, dass Schweden davor warnt, verstärkt künftig weiter Pflanzen für Biokraftstoffe anzubauen.
Diese würden gegenüber herkömmlichen Produkten weitausmehr Wasser benötigen und würde somit zu weiteren Verknappung von Wasser beitragen.
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