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Orang-Utans durch Palmöl-Plantagen bedroht

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superhaase:

--- Zitat ---Original von Cremer:
An dieser Missere ist doch die Bundesregierung -wie so oft bei Schnellschüssen - selber schuld, vor allem die alte rot-grüne
--- Ende Zitat ---
Politiker sind Menschen. Menschen machen Fehler. Oder wie hier: sie meinen es gut, übersehen aber dann vielleicht einen Aspekt, der ihre Intention konterkariert. Solange man später den Fehler erkennt und dann nachbessert, sehe ich keinen Grund für eine Verdammung.
Sie, Herr Cremer, hätten natürlich alle potenziellen Entwicklungen genau vorausgesehen und perfekt gehandelt, davon bin ich überzeugt. ;)

Die Aussage in dem SPD-Papier (und auch anderswo schon oft gehört): \"Durch die Brandrodung von Urwald zum Anbau von Palmölplantagen wird soviel CO2 frei, wie niemals durch die Palmölnutzung eingespart werden kann\" ist allerdings ziemlicher Quatsch.

Es stimmt schon, dass in einem dichten Urwald in der Biommasse ständig mehr CO2 gebunden ist als in einer relativ lichten Palmölplantage. Trotzdem wird durch die Palmölernte und somit Palmölverbrennung anstelle der Erdölverbrennung jedes Jahr eine erhebliche Menge an freigesetzten \"fossilem\" CO2 eingespart.
Der ungenutzte Urwald hingegen befindet sich in einem CO2-Gleichgewicht und gibt genauso viel CO2 frei, wie er auch wieder bindet. Photosynthese und Abbauprozesse halten sich mehr oder weniger die Waage.
Nach ein paar Jahren ist diese CO2-Bilanz dann zwangsläufig positiv zugunsten der Palmölplantage.

Ich will jetzt damit allerdings nicht sagen, dass ich die Urwaldrodung zum Palmölanbau befürworte. Es sprechen viele Gründe dagegen. Nur gerade das CO2-Argument nicht.
Eine offensichtlich falsche Argumentation dient der Sache nicht, denn sie macht die Argumentierer unglaubwürdig.
Palmöl ist wahrscheinlich ein \"Artenkiller\" oder ein \"Urwaldkiller\", aber kein \"Klimakiller\", wie die SPD in dem Papier so populistisch dämlich verkündet.

ciao,
sh

Cremer:
@superhaase,

Sie sagen es:


--- Zitat ---Palmöl ist wahrscheinlich ein \"Artenkiller\" oder ein \"Urwaldkiller
--- Ende Zitat ---

Denn nach einigen Jahren ist der nähreiche Boden ausgelaugt und die Palmenplantane zieht dann eine Ecke weiter

nomos:

--- Zitat ---Original von Cremer
Denn nach einigen Jahren ist der nähreiche Boden ausgelaugt und die Palmenplantane zieht dann eine Ecke weiter
--- Ende Zitat ---
@Cremer, so ist es und das ist das Problem.

An der Uni München sieht man daher die Palmöl-CO²-Bilanz etwas anders und ich denke, die verstehen etwas davon.
[/list]

RR-E-ft:
@nomos/ Cremer

Was gilt es nun zu tun?
Was kann man selber tun?

superhaase:
Ja, das mit den indonesischen Torfwaldbränden, wo gleich 18 m dicke Torfböden abbrennen bzw. dann trockengelegt und somit der biologischen Zersetzung unterworfen werden und somit eine viel größere CO2-Menge freigesetzt wird, als das Wort Waldbrand zunächst vermuten lässt, stellt die Sache natürlich schon anders dar.

Das mit dem Torf ist mir neu - man lernt nie aus ;)
Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.......

Jedenfalls soll das Problem mit dem Palmöl ja irgendwie entschärft werden.... dazu sind auch schon Vorschläge gemacht worden: Entweder Nachweis einer nachhaltigen Erzeugung der importierten Brennstoffe, oder Ausschluss von bestimmten Brennstoffen von der Förderung. Wie die Expertenkommision vorgeschlagen hat, soll das dann im Gesetz unter Hinweis auf kurzfristig anpassbare Verordnungen geregelt werden, so dass in Zukunft flexibel und schneller auf neue Entwicklungen reagiert werden kann.

Klingt vernünftig.

Selber kann man unmittelbar nur eines tun: Sein eigenes Verhalten in allen Lebensbereichen auf möglichst wenig Energieverbrauch ausrichten. Das heißt: Strom sparen, Heizung sparen, Benzin sparen.

ciao,
sh

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