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Autor Thema: Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel  (Gelesen 35590 mal)

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Offline Sukram

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #15 am: 02. Juli 2007, 17:47:03 »
Zitat
Original von RR-E-ft


Nachlässigkeit in Krümmel?

Der SPIEGEL berichtet aktuell darüber, dass es ein Kraftwerkskonstrukteur als problematisch bezeichnet habe, wenn infolge eines Brandes auf längere Dauer hohe Temperaturen herrschen, wie dies bei den jüngsten Bränden der Fall gewsen sei. Für lang anhaltend hohe Temperaturen seien die Schutzbarrieren in den Kabelschächten zum Reaktorteil nicht ausgelegt.

Was mit den Stromkonzernen verbindlich vereinbart wurde

Auch für Atomkraftbefürworter wird Strom immer teurer, weil sich die Strompreise überhaupt nicht an den Stromerzeugungskosten in Atomkraftwerken orientieren.


A-ha. Immerhin wird jetzt zugegeben, dass es Brandschotts gibt.

Wahrscheinlich wohl beidseitig - die containmentseitige Abschottung dürfte also aufgrund schwerentflammbarer Kabelmantel selbst im Falle eines Falles eher wenig bis garnicht belastet werden.

Immer vorausgesetzt der Tafo HATTE überhaupt eine Kabeltrasse in\'s Containment \'rein...

dem aufmerksamen Verfolger des Geschehens dürfte auch nicht das Interview mit der Feuerwehr entgangen sein, die unterstrich, den Brand langsam zu löschen, damit keine Rückstände in Richtung Kläranlage entfleuchen.
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Offline RR-E-ft

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #16 am: 02. Juli 2007, 18:55:50 »
@Sukram

Bisher ist es wohl noch so, dass der Strom vom Reaktor durch Kabel/ Leitungen nach außen gelangt. Also gibt es auch entsprechende Kabeltrassen.

Jedwede Schutzvorrichtung - ob gegen Wohnungseinbruch oder Brand - hat ihren Bereich, in dem sie schützt. Absoluten Schutz gibt es nirgends.
Wer Zweifel daran haben sollte, sollte einen Versicherungsfachmann dazu befragen.

Zunächst stellt sich die Frage, wie es überhaupt zu dem Brand kommen konnte.

Und erst danach stellt sich die Frage, ob vorhandene Schutzsysteme auch bei außergewöhnlichen Ereignissen, wie dauerhaft hohen Temperaturen stand halten.

Gerade in Zeiten terroristischer Bedrohung sind Szenarien nun einmal nicht darauf beschränkt, dass ein Transformator bzw. dessen Kühlmittel (dann und wann aus heiterem Himmel ?!) abfackelt.

Man kann natürlich darauf verweisen, dass Terror in Deutschland sowieso strafrechtlich geächtet und verboten ist und allein deshalb gar nicht stattfinden kann. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Gerüchteweise soll Handlungsbedarf deshalb bestehen, weil sog. Schurkenstaaten den Westen mit Raketen bedrohen könnten. Vielleicht ist der Schutz auch für solche Fälle bisher nicht ausreichend.

Möglicherweise ist deshalb eine solche Sicht auf die Dinge indes etwas verkürzt.

Sollte sich das ganz marginale Risiko eines GAU doch einmal in Deutschland realisieren und man müsste etwa wie in der Ukraine deshalb in einem entprechenden Umkreis eine Sperrzone errichten, dürften die Kosten dafür (Entschädigung der zwangsumgesiedelten Bewohner und Produktionsbetriebe) womöglich weit höher liegen als die relativ bescheidene  maximale Haftungssumme der Stromkonzerne.

Die begrenzte  Haftungsvorsorge von 2,5 Mrd. EUR erscheint insbesondere dann gering, wenn der E.ON- Chef das angebliche \"Volksvermögen\" an Atomanlagen derzeit mit 30 Mrd. EUR beziffert und der selbe Konzern aktuell 7 Mrd EUR deshalb für Aktienrückkäufe einsetzt, weil er aktuell keine bessere Verwendung für das Geld hat.

Die Konzerne werden wohl wissen, warum sie auf eine entsprechende Begrenzung der Haftungssumme gedrängt haben, obwohl doch jeder weiß, dass ein solcher Betrag im Fall der Fälle hinten und vorn nicht reichen wird.

Sollte es  - Gott bewahre! - also doch einmal (wenn auch bei geringer Wahrscheinlichkeit) zu einem GAU kommen, dann werden sicher alle froh sein, dass ein normaler Trafobrand, wie er immer mal wieder vorkommen kann, dieses bedauerliche Ergebnis wohl nicht zeitigen konnte.

Dummerweise führten die alten abgeschriebenen Meiler nicht einmal dazu, dass der Strom in Deutschland besonders günstig war. Und dass es sich bei den Meilern um \"ungeliebte Klimaschützer\" handelte, interessiert dann vielleicht auch keinen mehr. Selbst der alte Fatalistenspruch \"Hauptsache gesund\" vermag ggf. keinen rechten Trost zu spenden. Nachdem aber alles seine Halbwertzeit hat, bleibt die Hoffnung, dass auf lange Sicht gesehen, jedenfalls allles auch wieder einmal vorüber geht.

Panikmache ist sicher ebensowenig angezeigt wie die Ausblendung bestehender Risiken. Sie sind nun einmal da, wenn auch als sog. \"Restrisiko\". Viele Menschen möchten dieses \"Restrisiko\", das von niemandem ernsthaft bestritten wird,  nun einmal nicht hinnehmen und tragen, wofür man Verständnis haben kann. Als Kompromiss hatte man sich deshalb 2000 im Atomkonsens  auf den Ausstieg aus der Technologie verständigt und diesen Konsens im Jahre 2001 in ein Gesetz gegossen, an dem nun einige wegen eigener Profitinteressen rütteln wollen.

Um viel anderes geht es doch gar nicht. :rolleyes:

Offline Sukram

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #17 am: 02. Juli 2007, 19:19:01 »
Bisher ist es wohl noch so, dass der Strom vom Reaktor durch Kabel/ Leitungen nach außen gelangt. Also gibt es auch entsprechende Kabeltrassen.

Das ist falsch: Was da \'rauskommt, ist Dampf des Sekundärkreises.

Die einzigen el. Leitungen sind Steuer/Datenleitungen zur Warte und (Hilfs)Energieversorgung. Wenn ich mich erinnere, bei Durchführung durch die Druckhülle zusätzlich sauerstoffrei & druckdicht vergossen...


Übrigens- gegen die allgemeine Begriffsverwirrung: ein \"GAU\" ist m.E. ein \"durchgehen\" des Reaktors, also Kühlmittelverlust (wodurch in den hiesigen Fällen, im Gegensatz zum graphitmoderierten Tschernobyl-Typ, die Kettenreaktion physikalisch bedingt gestoppt wird), so das das Containment den Überdruck durch die Restwärme samt austretender Radioaktivität abzuhalten hat.


Im übrigen ist es für MICH zweitrangig, wer nun damit wieviel Kohle macht (wobei es ja politisch Vorschläge gibt, wie man diesen Gewinn (aus abgeschriebenen Reaktoren) abschöpfen könnte...)

Versorgungssicherheit ist mir lieber.  

Aber nicht so, wie es der ehemalige Popmusikbeauftragte des Kabinnets Schröder definiert ;-)

(übrigens, da fällt mir auf: Eine weitere Gemeinsamkeit mit der ehemaligen Bandmanagerin & Bundesempörungsbeauftragten Claudia Roth- neben der Physiognomie & dem Intellekt).
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« Antwort #18 am: 02. Juli 2007, 19:32:52 »
@Sukram

Danke für den Hinweis. Ich muss mir so eine Anlage erst selbst noch ansehen. Viel Zeit bleibt mir hierzulande dafür ja wohl nicht.

Gerade weil in einer pluralistischen Gesellschaft die Interessen und Präferenzen der einzelnen Individuen verschieden sind, war es ja gut, dass man den auf einem Konsens beruhenden Kompromiss gefunden hatte. Der entsprechende Vertrag mit den Stromkonzernen ist verbindlich. Bisher hat keine Seite den Vertrag gekündigt. Eine Kündigung könnte zur Folge haben, dass einzelne Kraftwerke noch früher vom Netz gehen, als nach dem gefundenen Kompromiss vorgesehen. Das sollte man dabei auch nicht vergessen. Es handelte sich um einen Kompromiss, der gerade auch den Konzernen weit entgegenkam. Einige meinen, zu weit.

Sollten die Meiler nicht wie vorgesehen vom Netz gehen, könnten die Konzerne auf die Idee kommen, dass sich ihre geplanten Investitionen in Offshore- Windenergieanlagen und andere Erzeugungsanlagen dann gar nicht mehr rechnen.

Ein \"Rumgeeier\" und Offenhalten der Frage lässt also einen weiteren Investitionsstau besorgen. Auch das sollte man nicht vergessen. Die Energiewirtschaft will klare Rahmenbedingungen und verlässliche Ansagen von der Politik und diese sollten sie deshalb auch bekommen.

Meines Erachtens dergestalt, dass die Regierung an den entsprechenden Festlegungen im Koalitionsvertrag festhält.

Gerade weil die Energiekonzerne bisher die Hoffnung trugen, es könnte sich noch wieder etwas ändern, wurde bisher entgegen aller Zusagen zu wenig in Erzeugungskapazitäten investiert. Und diese bestehende Investitionslücke lässt nach Aussage des Chefs der Bundesnetzagentur mittelfristig eine Gefährdung der Versorgungssicherheit besorgen.

Klares Signal für KWK- Ausbau gefordert.

Vor Energiegipfel Streit in der Koalition

Offline Sukram

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« Antwort #19 am: 02. Juli 2007, 20:02:15 »
Danke für den Hinweis. Ich muss mir so eine Anlage erst selbst noch ansehen.

Das hatte ich mir gedacht (und bei den meisten Journaillisten scheint\'s ebenso zu sein). Aber Infos im Inet müssten eigentlich genügen...

Gerade weil in einer pluralistischen Gesellschaft die Interessen und Präferenzen der einzelnen Individuen verschieden sind, war es ja gut, dass man den auf einem Konsens beruhenden Kompromiss gefunden hatte.


Meine ERfahrungen (Atomkraftdiskussionen seit ...1975? (Wyhl), Funk\"strahlung\"sphobisten seit ...1990) sagen:

Ganz offensichtlich taugt eine \"pluralistische Gesellschaft\", deren Entscheidungen oft auf Hormone basiert sind oder deren technische Intelligenz gegen Null tendiert, nicht für éine angemessene Gefahrenabwägung.

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« Antwort #20 am: 02. Juli 2007, 20:12:49 »
@Sukram

Sie können getrost davon ausgehen, dass ich insbesondere auch während meiner Ausbildung in der Energiewirtschaft viele Gelegenheiten hatte, verschiedenste Kraftwerke zu besichtigen und davon regen Gebrauch gemacht habe. Ein technischer Berufsabschluss war mir auch mit auf den Weg gegeben worden.

Nicht einlassen möchte ich mich auf eine Diskussion, ob Demokratie geeignet ist, die Fragen zu beantworten, ob es vielleicht schon von Anfang an am  freien Willen der Menschen fehlt.

Dass Hormone bei Diskussionen oft eine Rolle spielen können, belegt zuweilen vielleicht schon Ihr eigener Diskussionsstil.    ;)

Offline Cremer

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #21 am: 02. Juli 2007, 22:43:40 »
@Fricke,


zeitgleich sind die Kraftwerke ja wohl doch nicht vom Netz gegangen.

Ich verstehe darunter in einem Abstand von max. 5 Sekunden.

Übrigens
Die Verbindung vom Hochspannungsgenerator im Maschinenhaus zum Leistungstrafo  erfolgt über eine SF6-Leitung mit 21 KV über den dazwischengeschalteten Generatorleistungsschalter.

Im Übrigen bleibt zu fragen, ob es der Hauptransformator oder einer der beiden Eigenbedarfstransformatoren war, der gebrannt hatte.

Siehe ebenso Spiegel von heute, Nr. 21 auf der Seite 19.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline enerveto

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« Antwort #22 am: 02. Juli 2007, 23:20:06 »
@Cremer

AKW Emsland (Lingen II) ging am 28.06.2007 - nach Revision und Wechsel Brennelemente 09.06.-27.06.2007 - wieder ans Netz.

18.01.2007 Schnellabschaltung nach Kurzschluss im ableitenden Stromnetz außerhalb des AKW.

Offline RR-E-ft

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #23 am: 02. Juli 2007, 23:49:08 »
@Cremer

Wirklich ?!

Ich meinte, dass die Kraftwerke zugleich vom Netz waren. Es hat ja wohl niemand behauptet, dass Biblis zugleich mit Krümmel und Brunsbüttel vom Netz ging.  


Biblis schon seit Herbst 2006 vom Netz

Biblis ist also bekanntlich schon einige fünf Sekunden länger vom Netz. :rolleyes:



Zuweilen passiert es aber auch mir, dass ich mich nicht  ganz deutlich ausdruckse.

Uns hatte man in der Schule beigebracht, dass Rheinsberg, Greifswald (Lubmin) ganz sichere Kraftwerke wären. Diese Reaktoren wurden ganz schnell still gelegt, Stendal wurde nicht weitergebaut. Ich kenne keinen, der diese Kraftwerke vermisst. Argument für die Sicherheit der Kraftwerke hierzulande war, dass sie mit - wie könnte es anders sein - überlegener sowjetischer Technik ausgestattet seien und keinen privaten Profitinteressen dienten, sondern allein dem Wohle der Menschheit und schon deshalb sicherer seien. Propaganda eben.  ;)

Und genauso gibt es wohl auch heute Propaganda um die Sicherheit der Anlagen.

Das einzige, was wohl  hundertprozentig sicher ist, ist das \"Restrisiko\".
Zumindest darin sind sich die Experten ja einig.
 
Einigkeit herrscht wohl auch darüber, dass die latent offene Frage der Laufzeitverlängerungen dazu führt, dass der Energiewirtschaft und Newcommern die sicheren Rahmenbedingungen für Kraftwerksinvestitionen hierzulande fehlen, deshalb ein Investitionsstau bei Erzeugungskapazitäten in Deutschland besteht, dieser Investitionsstau zur Verknappung des Angebotes und zu hohen Großhandelspreisen führt und mittelfristig eine Gefährdung der Versorgungssicherheit besorgen lässt, weil man die alten Kraftwerke auch nicht ewig weiter betreiben kann, auch wenn sie billig produzieren.

Dies gilt übrigends vollkommen unabhängig davon, welcher Transformator nun  wo aus welchem Grund gebrannt hat.  ;)

Ihnen kommt es ersichtlich eher darauf an. Dann sollten Sie ggf. Brunsbüttel und Krümmel besuchen und sich das vor Ort haarklein erklären lassen, weshalb es da wohl  überhaupt zu den Bränden kommen konnte. Auch den örtlich verantwortlichen Brandmeister dazu befragen.

Wenigstens darüber, dass es dort gebrannt hat, besteht ja Einigkeit. Hätte es die Bilder nicht gegeben, hätte man wohl auch noch darüber diskutieren können. (Womöglich nur Übung der Werksfeuerwehr mit Rauchpatronen)

Wenn man schon da oben ist, gleich noch Brokdorf besuchen. Wenn Sie sich auch für alle weiteren Sicherheitsmängel, etwa für die falsch montierten Dübel in Biblis interessieren, dürfte ihr Jahresurlaub mit einem entsprechenden Reiseprogramm zu den einschlägigen \"Sorgenkindern\" ggf. vollständig verplant sein. Vorsorglich viel Spaß dabei und vielen Dank schon im Voraus für den Reisebericht und Ihre Einschätzung zur aktuellen Lage, wie es mit den deutschen Atommeilern mittelfristig weitergeht. ;)

Offline Sukram

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« Antwort #24 am: 03. Juli 2007, 12:08:29 »
Muss man immer noch den grundlegenden Unterschied zwischen einem sowjetischen RBMK und einem wassermoderierten DWR wiederkäuen?

Ganz offensichtlich gehören RAe auch zu der von mir skizzierten Bevölkerungsgruppe...

***

Heute Nacht eine schöne historische Doku über \"1 Woche im KKW Stade\" aus \'73.

Die dort zu Wort kommenden Gegner- zum überwiegenden Teil, wie könnte es auch anders sein, 68er, die nach dem Durchmarsch im Lehramt angekommen waren (und dort Pisa verursachten), argumentieren haargenau so wie die heutigen...

Am schönsten: Befürchtung vor genetischen Veränderungen, die das \"ganze Volk durchseuchen könnte\".
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« Antwort #25 am: 03. Juli 2007, 12:26:10 »
@Sukram

Ich habe die interessante Doku über Stade vor 30 Jahren gesehen.

Bei KK Krümmel gibt es eine bis heute ungeklärte Häufung von Leukämiefällen.

Leukämie-Cluster Elbmarsch


Ob dadurch nun gleich eine Durchseuchung der nachfolgenden Generationen zu besorgen ist, steht auf einem anderen Blatt. Vielleicht gibt es dieses Riskio nicht, weil davon betroffene Kinder selbst nicht Eltern werden....

Entscheidend ist wohl, dass ein Restrisiko nicht auszuschließen ist.

Ob man dieses tragen will oder nicht, dazu kann man stehen, wie man will. Einige wollen es tragen, andere wieder nicht.

Am Ende hat jeder eine Wählerstimme, wenn es denn zur Entscheidung gestellt werden sollte.

*****

Unser Schulsystem hatte das von Ihnen geschilderte Problem der 68´ er- Lehrerschaft nicht, auch kein Pisa- Problem.

 
Bei uns kamen junge Menschen bis 1990 nach 10 Jahren polytechnisch gebildet aus der Schule.

So wie für männliche Jugendliche in der neunten Klasse eine vormilitärische Ausbildung und der Umgang mit einer Maschinenpistole russischer Bauart in Theorie und Praxis  auf dem Lehrplan stand, hatten a l l e  bei Verlassen der 10. Klasse schon einmal an einer Dreh- oder Fräsmaschine gestanden, verschiedenste Betriebe und Betreibsteile  besucht, hatten dort in der Produktion gearbeitet, und sich auch mit elektrischen Schaltungen und Steuerungen beschäftigt.

Wenn es bei dieser Schulausbildung ein Problem gab, dann lag das lediglich an zuviel \"Rotlicht\"- Bestrahlung, nicht jedoch daran, dass zu wenig Naturwissenschaften und Technik vermittelt wurden. Abwählen konnte man dabei kein einziges Fach. Lediglich \"Nadelarbeit\" war fakultativ.

Das änderte sich erst später....

Offline Sukram

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« Antwort #26 am: 03. Juli 2007, 13:26:58 »
Ach wissen Sie- Ein Restrisiko ist nur durch sofortigen Selbstmord auszuschließen...

Jedenfalls sollten die Leute bitte konsequenterweise niemals in\'s Flugzeug steigen, nie Urlaub in den Bergen machen- und solche \"Kuren\"

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Wo heilende Energie aus der Erde sprudelt
ddp-direkt.de - 1. Juli 2007
Das erste Radon-Kurbad wurde 1906 in St. Joachimsthal (Jáchymov in Tschechien) eröffnet. Radon ist ein leicht radioaktives Gas, dessen Strahlungsenergie ...

http://www.ddpdirekt.de/portal/details.php?id=26536

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gibt\'s verbotenerweise auch hier im Schwarzwald...

wo doch gleichzeitig

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Strahlung und die Wirkung auf Menschen
Umweltjournal - 19. Juni 2007
Radon in Wohnräumen: Das radonbedingten Lungenkrebsrisiko in Wohnungen steigt um ca. 8 % pro 100 Maßeinheit für den radioaktiven Zerfall von Atomkernen ...

http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/AfA_gesundheit/12502.php

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In der Elbmarsch hat jedenfalls wohl niemand etwas gemessen- außer vieleicht Rutengängern, Granderwassertrinkern & ähnlichen Esotherikern.

*********

KKW Brunsbüttel wieder am Netz
Montag, 02.07.2007, 09.03 Uhr
eid Das von Vattenfall Europe betriebene Kernkraftwerk Brunsbüttel ist am Sonntagnachmittag drei Tage nach der ungeplanten Abschaltung wieder ans Netz gegangen. Das Kraftwerk war am Donnerstag durch einen Kurzschluss in einer Schaltanlage außerhalb des Kraftwerks vom Netz getrennt und abgefahren worden. Die Analyse nach der Schnellabschaltung ergab, dass die Ursache in der externen Störung im Netz lag. Gutachter der Aufsichtsbehörden hätten dem Wiederanfahren ohne Vorbehalte zugestimmt, heißt es aus Hamburg.

Im Kernkraftwerk Krümmel, das am Donnerstag wegen eines Brandes ebenfalls ungeplant heruntergefahren werden musste, wird die Kühlung des ausgebrannten Transformators und des Trafo-Gebäudes auf dem Kraftwerksgelände fortgesetzt. Die Werksfeuerwehr hält vorsorglich noch Brandwache. Der Transformator hatte am Donnerstag durch einen Kurzschluss Feuer gefangen. Das Kraftwerk wurde durch eine Schnellabschaltung abgefahren und ist derzeit nicht am Netz. Zur weiteren Ursachenklärung des Kurzschlusses sollen Sachverständige das Transformatorgebäude am Montag untersuchen.

**************
Da werden die wohl kaum mehr viel finden... vieleicht sollte man bei solchen Anwendungen vom Verbot der umweltschädlichen, aber unbrennnbaren Kühlmittel eine Ausnahme machen.


Hatte vergessen, dass Sie aus dem Osten sind... aber die Wirkung der guten techn. Ausbildung ist wohl mittlerweile ebenso verflogen.
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« Antwort #27 am: 03. Juli 2007, 13:42:29 »
@Sukram

Ihre Sachlichkeit überzeugt mich immer wieder.

Ihre These über den sicheren Ausschluss eines Restrisikos vernachlässigt wohl den Umstand, dass die Mehrzahl der Menschen (tatsächlich!) die Vorstellung von einer Reinkarnation haben soll. Und wo man sich ggf.  im \"nächsten Level\" wiederfindet, ist ein unkalkulierbares Risiko ganz eigener Art.  :D

Zitat
Original von Sukram

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In der Elbmarsch hat jedenfalls wohl niemand etwas gemessen- außer vieleicht Rutengängern, Granderwassertrinkern & ähnlichen Esotherikern.

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Dass in der Elbmarsch niemand etwas gefunden und gemessen habe, ist eine Behauptung ins Blaue hinein. Sie entspricht nicht dem aktuellen Stand.

Wir hatten hier nebenan in Ronneburg bis zur Wende den Uranabbau der SDAG Wismut.

Wismut und Uran.

Mit Radongas und den gesundheitlichen Folgen haben hier leider sehr viele zu tun.

Leben auf Abruf

Ignoranz kann angeboren oder anerzogen sein, egal woher man kommt.

Das zeigen gerade auch die Erfahrungen aus der Geschichte der Wismut

Umweltbelastung

Aktuell kann man auf dem Gelände  blühende Landschaften besuchen.

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« Antwort #28 am: 03. Juli 2007, 16:56:05 »
Sag ich doch.  ;)

Man darf bei privatisierten Gewinnen die Risiken nicht sozialisieren, wenn man es mit der Marktwirtschaft ernst nimmt. Internalisierung von Kosten verhindert Wettbewersverzerrung.

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« Antwort #29 am: 03. Juli 2007, 18:35:19 »
Krümmel: \"Reaktor doch betroffen\"

Interessiert manchen genausoviel, wie die Tatsache, ob in China ein Sack Reis umfällt. Wer das Restrisiko nicht tragen will, kann sich ja schließlich auf der Stelle selbst das Leben nehmen....

 

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