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Autor Thema: Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei  (Gelesen 19112 mal)

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Offline ElCattivo

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #15 am: 15. März 2007, 12:48:46 »
Exklusiv Gutachten entlastet Energiebörse
von Tobias Bayer (Frankfurt)
..
Die Studie bringt die Kritiker der EEX in Erklärungsnot. Besondere Brisanz birgt das Gutachten für den schleswig-holsteinischen Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU). Er hatte die Studie bei Ockenfels in Auftrag gegeben, aber bisher nicht veröffentlicht.  :mrgreen:

..
Aus der FTD vom 15.03.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: http://www.uni-koeln.de, dpa


Da fehlen einem doch glatt die Worte. Erst große Töne spucken, dass er mit diesem Gutachten die ganze Börse abschaffen wird und nun so tun, als ob nie was gewesen wäre. :roll:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fr**** halten.

Offline Cremer

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #16 am: 15. März 2007, 13:19:40 »
@ElCattivo,

Spiegel dieser Woche auf Seite 76 bis 78 gelesen?

da wird erläutert, wie die Strompreise "gemacht" werden.

"Dabei wird ermittelt, welche Kraftwerke, vom biligsten angefangen und dann aufsteigend, zur Deckung des bedarfs benötigt werden. Das letzte Kraftwerk, das zugeschaltet werden muss, bestimmt den Preis, der dann für alle Kraftwerke gilt"
MFG
Gerd Cremer
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Offline ElCattivo

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #17 am: 15. März 2007, 13:37:12 »
Zitat von: \"Cremer\"
@ElCattivo,

Spiegel dieser Woche auf Seite 76 bis 78 gelesen?

da wird erläutert, wie die Strompreise "gemacht" werden.

"Dabei wird ermittelt, welche Kraftwerke, vom biligsten angefangen und dann aufsteigend, zur Deckung des bedarfs benötigt werden. Das letzte Kraftwerk, das zugeschaltet werden muss, bestimmt den Preis, der dann für alle Kraftwerke gilt"

Gegenfrage: Eines meiner Postings der letzten Monate gelesen?
In mindestens jedem zweiten habe ich genau dieses Prinzip erklärt und dargelegt, warum die Bildung eines Gleichgewichtspreises nach merit order curve nicht nur gerechtfertigt, sondern zwingend notwendig ist.
Dafür brauche ich keinen Spiegel, keinen Austermann, keinen Glos, keinen Rhiel und wie sie alle heißen.
Warum können die, die am lautesten schreien, eigentlich immer nur nachplappern?

Offline RR-E-ft

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #18 am: 15. März 2007, 14:27:05 »
@ElCattivo


Das Energiewirtschaftliche Institut an der Uni Köln (EWI) wird von der Energiewirtschaft getragen und finanziert, wie etwa einer Pressemittilung der Präsidentin des OLG Düsseldorf im Zusammenhang mit der Berufung von Prof. Ehricke als Richter des dortigen Kartellsenats zu entnehmen war.
Das haben wir nicht vergessen.


   
Zitat
Ockenfels sehe die Preiserhöhungen vielmehr als Folge der zusätzlichen Kosten, die den Versorgern mit dem Emissionshandel entstehen. Seit 2005 müssten Energie- und Industrieunternehmen im Rahmen des Europäischen Emissionshandels ihren CO2-Ausstoß mit Verschmutzungszertifikaten unterlegen, deren Preis sie in ihre Kalkulationen einbezögen.


Wenn der Kölner Professor den Preisanstieg an der Börse hauptsächlich auf die Kosten für CO2- Zertifikate zurückführt, so wissen wir, dass es solche zustätzlichen Kosten rein tatsächlich gar nicht gab, es sich vielmehr um rein kalkulatorische Opportunitätskosten handelte. Windfall profits in Höhe von ca. 5 Mrd EUR oder auch Manna, das vom Himmel gefallen zu sein scheint, also ein "Wunder" in biblischem Ausmaß:

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,3977219_4088064_TB,00.html

Wir haben nicht vergessen, dass Untersuchungen des Bundeskartellamtes wegen der Einpreisung der unentgeltlich zugeteilten Zertifikate noch nicht abgeschlossen sind.

Der Börse selbst als reiner Handelsplattform ist sicher kein Vorwurf zu machen.

Es lässt sich aber die berechtigte Frage stellen, ob der Börsenpreis, der nur einen kleinen Marktausschnitt widerspiegelt, mit dem Preis gleichgesetzt werden darf, der sich in wirksamen Wettbewerb beim Aufeinandertreffen des gesamten verfügbaren Angebotes (Kraftwerkskapazität)  und der gesamten zeitglichen Nachfrage bilden würde. Immerhin sind Angebot und Nachfrage auf dem gesamten deutschen Elektrizitätsmarkt relativ stabil und weniger volatil. Der Gleichgewichstpreis sollte sich deshalb woanders einstellen.

Das VIK-Gutachten von Prof. Hirschhausen TU Dresden kommt zum Ergebnis, dass Kapazitäten zurück gehalten wurden und die Börsenpreise zeitweise um 30 Prozent niedriger gelegen hätten, wenn es eine Verknappung durch Angebotszurückhaltung nicht gegeben hätte.

Die Konzerne, die anbieten, zukünftig ihr gesamtes Angebot ausschließlich  über die Börse zu handeln, gehen wohl selbst nicht davon aus. Es steht zu erwarten, dass dieser Wettbewerbspreis weniger volatil wäre und insgesamt niedriger läge.

Dann stellt sich die berechtigte Frage, ob nicht etwa darin, dass man den Börsenpreis allen außerbörslichen Handelsaktivitäten zugrundelegt, das Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung darstellt.

Dafür gibt es keinen Grund. Und es sieht nun einmal so aus, als wenn dadurch der Strom insgesamt etwa  doppelt so teuer verkauft wird  (5- 6 Ct/ kWh), als er von den Konzernen zum Großteil an der Börse angeboten wird (ca. 2,5 Ct/ kWh).

Somit bietet man den direkten Handelspartnern doch wohl den Strom fast nur noch etwa doppelt so teuer an, als man ihn sonst der Börse angeboten hätte, oder?

Ergebnis ist eine wundersame Traumrendite, da die Preise die Kosten der Stromproduktion weit übersteigen. Und diese Traumrenditen führen dann dazu, dass die Gewinne der Energiekonzerne wundersam in für den Rest der Wirtschaft albtraumhafte Höhen steigen.

Das Ziel einer möglichst preisgünstigen Energieversorgung gem. § 1 EnWG lässt sich so sicher nicht erreichen, oder?

Bisher gibt es lediglich Indizien für eine künstliche Preistreiberei an der EEX, die weiterer Untersuchungen bedürfen. Ebenso kann das Gutachten aus Köln sicher nicht den Entlastungsbeweis erbringen:

Zitat
Ockenfels beschränkt sich auf eine theoretische Untersuchung.


Der berühmte und so oft gerade von Ihnen geschmähte Elfenbeinturm (zu Köln)?

Hirschhausen bezieht sich auf empirische Daten und somit nicht auf reine Theorie.


Die Marktmacht gegenüber Stadtwerken wird außerhalb der Börse ausgelebt:

Quelle: Allgemeine Zeitung

Zitat
"Einkauf verteuert Strompreis"

Vom 15.03.2007
...

.. 2006 sei die Rheinhessische noch bei den günstigsten Anbietern gewesen, jetzt müsse sie eben nachziehen, da sich der Einkauf verteuert habe. Hintergrund sei der erzwungene Wechsel beim Einkauf von Handelspartnern zum Börseneinkauf....


Nach alldem resultieren die o. g. Traumrenditen der Stromproduzenten und deren Gewinne nicht auf einem funktionierendem Wettbewerb und hervorragender unternehmerischer Leistung, sondern aus bestehenden Marktstrukturen.

Eine gewisse Hysterie besteht auf allen Seiten.
Schließlich geht es um Milliardenbeträge.
Politiker leben davon, populär zu sein.
Die Diskussion ist zu versachlichen.

Prof. Hirschhausen hat dazu m. E. einen guten Beitrag geleistet:

http://www.netzeitung.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/582711.html

Zum Zwecke der Allgemeinverständlichkeit und wegen der Sendezeit notwendig verkürzt und verknappt hat es ZDF Frontal 21 auf den Punkt gebracht:

http://www.zdf.de/ZDF/download/0,5587,5000167,00.pdf

Genauso unbedarfte Politiker versuchen sich für eine Verlängerung der AKW- Laufzeiten stark zu machen mit dem Argument, der Strom wäre dann preisgünstiger.

Was sagen Sie zu diesen kompetenten Volksvertretern?

Nach dem Preisbildungsmechanismus an der EEX ist es indes egal, ob nur das letzte Kraftwerk ein modernes Gaskraftwerk mit Herstellungskosten von 50 EUR/ MWh ist oder aber der gesamte Strom ebenso teuer produziert wird. Darauf, dass Strom in abgeschriebenen AKWs weit billiger zu Kosten unter 17 EUR/ MWh produziert wird, kommt es demnach gar nicht mehr an, weil der Wettbewerb so vortrefflich funktioniert.

Nur die Gewinne der Konzerne würden bei einer zügigen Ersetzung des Kraftwerksparks gegen teurere Kraftwerke natürlih zusammenschrumpfen.

Die so populären Politiker verteidigen also lediglich die Gelddruckmaschinerie der Enrgiekonzerne, oder?

Beispiel für Marktmacht:

E.ON stellt infolge erheblich gesunkener Großhandelspreise Preissenkungen in Aussicht.

E.ON Thüringen kündigt indes gerade mittelständischen Unternehmen die Stromlieferungsverträge zu Ende September und bietet ohne Begründung ab 01.10.2007 um 100 Prozent erhöhte Strompreise an, Bindefrist für die Annahme dieses Angebotes eine Woche.

Hat der betroffene überraschte Unternehmer innerhalb der Frist etwa eine Chance, sich einen Marktüberblick zu verschaffen,  konkurrierende Angebote einzuholen, wenn es solche gäbe?



@Cremer

Fachleuten wie ElCattivo kann man nicht mit einem einzelnen SPIEGEL- Beitrag kommen. :wink:

Offline ElCattivo

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #19 am: 16. März 2007, 00:38:39 »
Seien Sie mir nicht böse, aber ich habe zu jedem einzelnen Ihrer in diesem Posting vorgebrachten Vorwürfe bzw. Argumente in den vergangenen Monaten mehrfach und ausführlich Stellung genommen, so dass ich keinen Sinn darin sehe, auch nur fünf Minuten meines Lebens darauf zu verwenden, dies an dieser Stelle noch einmal zu tun.

Nur eine Frage bitte: Finden Sie es nicht auch im höchsten Maße unanständig, wenn ein gewählter Volksvertreter ein (von Steuergeldern finanziertes) Gutachten in Auftrag gibt und dieses dann - da nicht wie "gewünscht" ausgefallen - nach eigenem Gutdünken uminterpretiert und frech in die Welt hinausschreit, der Gutachter würde seine Thesen bestätigen, obwohl das genaue Gegenteil der Fall ist. Das ist in meinen Augen ein Skandal!

Offline Cremer

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #20 am: 16. März 2007, 07:43:55 »
@Fricke,

es ist die Frage, ob es ein Gutachten oder nur ein Bericht ist. :idea:  

Das festzustellen, kann man nur, wenn man dieses Gutachten gesehen und in der hand gehalten hat.

Ich persönlich gaube nicht, dass es ein Gutachten ist.

Ein Gutachten ist wesentlich teuerer als "nur" einen Bericht in Auftrag zu geben.

So gerade geschehen bei uns mit dem neuen umstrittenen Ganzjahresbad.

http://www.gesundessalinental.de/page_1169821597045.html

Jeder spricht von Gutachten, aber wenn man mal reinschaut auf die 99 Seiten was die PWC für 75.000 € geschrieben hat, steht auf der Seite 1 "Bericht". Und für 99 Seiten Umfang bekommt man kein Gutachten
MFG
Gerd Cremer
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Offline RR-E-ft

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #21 am: 16. März 2007, 09:17:47 »
@Cremer

Im SPIEGEL und in der FTD gibt es Berichte.

Ockenfels und Hirschhausen sollen jeweils Gutachten vorgelegt haben.

Soweit das Ockenfels- Gutachten belegt, dass die Preissteigerungen an der Strombörse hauptsächlich auf das Einpreisen der nicht aufwandsgleichen Kosten für CO2- Zertifikate zurückzuführen ist, könnte dies den Verdacht erhärten, dass genau darin ein Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung lag, was vom Bundeskartellamt weiterhin geprüft wird.

Mit der Bäderfrage in Bad Kreuznach und der Frage, ob die Kosten für die PwC- Stellungnahme gerechtfertigt sind, wollen wir uns hier nicht behängen. Vortreffliche Gutachten gibt es teils schon für kleineres Geld.

@ElCattivo

Ich bin Ihnen nicht böse.

Uncharmant sind indes eindeutige Suggestivfragen.

Zitat
Finden Sie es nicht auch im höchsten Maße unanständig, wenn ein gewählter Volksvertreter ein (von Steuergeldern finanziertes) Gutachten in Auftrag gibt und dieses dann - da nicht wie "gewünscht" ausgefallen - nach eigenem Gutdünken uminterpretiert und frech in die Welt hinausschreit, der Gutachter würde seine Thesen bestätigen, obwohl das genaue Gegenteil der Fall ist.


Steht der kleine Joseph G. in Berlin wieder hinter seinem Propaganda- Mikrofon?

Ob der Herr Minister ein gewählter Volksvertreter ist, weiß ich nicht. Gewählt werden Parlamente.

Ob das Ockenfels -Gutachten tatsächlich bewusst falsch interpretiert wurde, lässt sich nicht sagen, weil es ja gerade den vom Bundeskartellamt untersuchten Verdacht des Ausnutzens einer marktbeherrschenden Stellung durch die Energiekonzerne erhärten könnte, nur eben in einer anderen Richtung als aktuell vom SPIEGEL berichtet.

Sowohl Journalisten als auch Leser entsprechender Berichte könnten geneigt sein, voreilig  falsche Schlüsse zu ziehen.

Politiker wie Journalisten leben davon, größtmögliche Aufmerksamkeit zu erzielen. Das ist offensichtlich gelungen.

Den Ergebnissen der Untersuchungen der zuständigen Wettbewerbsbehörden sollte nicht vorgegriffen werden.
Bei denen scheint sich ein großes Puzzle zu fügen.

Wer Versachlichung fordert, kann auf der anderen Seite nicht skandalisieren wollen, zumal wenn er seine Faktenkenntnis allein aus einem FTD- Bericht herleitet.

Zitat
Die Studie bringt die Kritiker der EEX in Erklärungsnot. Besondere Brisanz birgt das Gutachten für den schleswig-holsteinischen Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU). Er hatte die Studie bei Ockenfels in Auftrag gegeben, aber bisher nicht veröffentlicht.  


An der genauen Recherche des SPIEGEL wie auch der FTD zweifle ich nicht. Gleichwohl können auch Missverständnisse auftreten.

Die Kritik richtet sich nicht an die EEX, sondern an die Energiekonzerne, welche die EEX als Preishebel benutzen.

http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Handel-Dienstleistungen/_pv/_p/200040/_t/ft/_b/1240030/default.aspx/in-jedem-fall-schuldig.html


Betroffen wäre der gesamte Markt:

http://www.kn-online.de/artikel/2093291/Strom-B%F6rse:_Preistreiberei_k%F6nnte_auch_L%FCbecker_treffen.htm


Zitat
Strom-Börse: Preistreiberei könnte auch Lübecker treffen

 
Lübeck -
...
Seit der Liberalisierung des Strom-Marktes habe sich der Einkauf für den kommunalen Versorger verdreifacht, rechnete der Geschäftsführer vor: "Zu Beginn der Liberalisierung kostete die reine Beschaffung zwei Cent pro Kilowattstunde, heute liegen wir bei 6,5 Cent."
..

Offline ElCattivo

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #22 am: 19. März 2007, 18:44:35 »
Die Argumente sind ja wohl augetauscht.
Nur soviel noch: Die ominöse Mail liegt mir mittlerweile vor und ich muss sagen, es ist ein Witz. Nicht mehr und nicht weniger.
Was will man denn bitte damit beweisen, dass RWE 2006 (im Gegensatz zu 2005) am EEX-Auktionsmarkt (= Bruchteil des Gesamtmarktes) Nettokäufer war?

Abgesehen davon:

Warum war der angeblich manipulierte Preis eigentlich in 6 von 12 Monaten billiger als im nicht manipulierten Jahr 2005, und das ...
- trotz meist erheblich höherer Preise für Brennstoffe und CO2?
- trotz eines bitterkalten ersten Quartals 2006?
- trotz eines jahrhundertheißen Juli 2006?
- trotz monatelang fehlender Biblis A & B (übrigens RWE-Anlagen ...)
- trotz eines Rekord-Stromexports Deutschlands an seine Nachbarn
usw.

Wer ist so gut und erklärt mir das? Ich Dummkopf komm\' einfach nicht drauf.  :shock:

Offline RR-E-ft

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #23 am: 19. März 2007, 19:34:37 »
@ElCattivo

Vorsicht vor voreiligen Schlüssen.

Im Gegensatz zu Ihnen liegt die Mail nicht allen vor und deshalb lässt sich dazu auch keine Aussage treffen.

Ob sich mit den Daten strategisches Angebots-/ Nachfrageverhalten nachweisen lässt, bleibt abzuwarten. Bundeskartellamt und EU- Kommission sollen die Daten nach Medienberichten daraufhin überprüfen.

Dabei ist es völlig ohne Belang, welche - Ihnen etwa witzig erscheindende - Schlüsse der Absender der Mail gezogen hatte.

Da die Authentizität der Handelsdaten von der EEX bestätigt wurde, lassen sich entsprechende Analysen, ob strategisches Angebots-/ Nachfrageverhalten einzelner Akteure zu bestimmten Zeitpunkten vorlag, wohl vornehmen. Und deren Ergebnis bleibt eben abzuwarten.

Entscheidend ist lediglich, ob sich dabei mit hinreichender Wahrscheinlichkeit nachweisen lässt, dass Preise zu bestimmten Zeitpunkten durch strategisches Angebots-/ Nachfrageverhalten marktbeherrschender Unternehmen künstlich gepuscht wurden.

Es ist deshalb vollkommen untunlich, die Schlussfolgerungen des Absenders zu kritisieren. Diese sind vollkommen unbeachtlich.

Entscheidend ist allein die Analyse der vorliegenden  Handelsdaten durch Experten unter o. g. Gesichtspunkten.

Und deshalb liegt die Sache sicher weniger einfach, als mancher es sich vorstellen mag.

Es ist also überhaupt nicht auszuschließen, dass eine entsprechende Analyse zum Ergebnis kommt, dass andere Konzerne zu anderen Zeitpunkten strategisch gehandelt haben.

Insoweit ist Ihre Argumentation recht müßig, weil sie nicht den Kern der Sache trifft.

Wenn Sie jedoch selbst bereits eine umfangreiche Anlayse aller Ihnen vorliegenden EEX- Handelsdaten  unter Berücksichtigung aller etwa der EU- Kommission weiter vorliegenden Informationen und  Daten vorgenommen haben, können Sie über die dabei getroffenen Feststellungen und Schlussfolgerungen nachvollziehbar und prüffähig (verifizierbar) berichten.

Das wäre dann interessant. :wink:

Mal unter uns:

Wenn die Sache so einfach läge, hätten E.ON und RWE nicht eigene (bestimmt hochbezahlte) Gutachten in Aussicht strellen brauchen. Man hätte den Witz einen Witz sein lassen und sich öffentlich vor Lachen ausgeschüttelt.

Hat man aber nicht.

Warum wohl?

Doch nicht, weil ein Kerkeling oder Kujau hinter der Mail steckt.

By the way:

Sind die Ihnen vorliegende Mail und deren Anhang  überhaupt authentisch? :shock:

Vielleicht handelt es sich bei dieser ja wirklich um einen Branchen- Witz. :D

Offline ElCattivo

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #24 am: 20. März 2007, 00:18:02 »
Zitat von: \"RR-E-ft\"
Im Gegensatz zu Ihnen liegt die Mail nicht allen vor und deshalb lässt sich dazu auch keine Aussage treffen.

Warum nicht? Ich hab Ihnen doch gesagt, was im Kern drin steht. Mehr ist es nun mal nicht. Naja gut, es steht auch drin, wieviel die Stadtwerke X und Y gehandelt haben. Aber darauf geht nicht einmal der Absender ein.

Zitat von: \"RR-E-ft\"
Ob sich mit den Daten strategisches Angebots-/ Nachfrageverhalten nachweisen lässt, bleibt abzuwarten. Bundeskartellamt und EU- Kommission sollen die Daten nach Medienberichten daraufhin überprüfen.

Mit Verlaub, aber mit diesen Daten lässt sich nullkommagarnix nachweisen und sollten die Beamten zu einem anderen Schluss kommen, werde ich auf der Stelle den letzten Rest Glauben an derartige Einrichtungen verlieren.

Zitat von: \"RR-E-ft\"
Da die Authentizität der Handelsdaten von der EEX bestätigt wurde, lassen sich entsprechende Analysen, ob strategisches Angebots-/ Nachfrageverhalten einzelner Akteure zu bestimmten Zeitpunkten vorlag, wohl vornehmen. Und deren Ergebnis bleibt eben abzuwarten.

siehe oben

Zitat von: \"RR-E-ft\"
Entscheidend ist lediglich, ob sich dabei mit hinreichender Wahrscheinlichkeit nachweisen lässt, dass Preise zu bestimmten Zeitpunkten durch strategisches Angebots-/ Nachfrageverhalten marktbeherrschender Unternehmen künstlich gepuscht wurden.

siehe oben

Zitat von: \"RR-E-ft\"
Es ist deshalb vollkommen untunlich, die Schlussfolgerungen des Absenders zu kritisieren. Diese sind vollkommen unbeachtlich.

sorry, ich konnt nicht anders

Zitat von: \"RR-E-ft\"
Entscheidend ist allein die Analyse der vorliegenden  Handelsdaten durch Experten unter o. g. Gesichtspunkten.

siehe oben

Zitat von: \"RR-E-ft\"
Und deshalb liegt die Sache sicher weniger einfach, als mancher es sich vorstellen mag.

In Wahrheit ist die Sache so was von einfach, dass man sich nach Ansicht der Daten unweigerlich fragt, wie es möglich war, dass eine solche Banalität derartige Wellen schlagen konnte.

Zitat von: \"RR-E-ft\"
Es ist also überhaupt nicht auszuschließen, dass eine entsprechende Analyse zum Ergebnis kommt, dass andere Konzerne zu anderen Zeitpunkten strategisch gehandelt haben.

Jede Wette, dass nicht.

Zitat von: \"RR-E-ft\"
Insoweit ist Ihre Argumentation recht müßig, weil sie nicht den Kern der Sache trifft.

Bitte was? Ich habe die ach so brisanten Fakten genannt und (wie ich meine) schlüssig erklärt, warum diese Fakten nicht als Beweismittel für den vorgebrachten Vorwurf taugen. Was denn noch? Wie wäre es, wenn mir zur Abwechslung mal jemand ein schlüssiges Contra auf meine Argumentation geben würde, die sich inhaltlich mit dem von mir oben genannten auseinandersetzt?!

Zitat von: \"RR-E-ft\"
Wenn Sie jedoch selbst bereits eine umfangreiche Anlayse aller Ihnen vorliegenden EEX- Handelsdaten  unter Berücksichtigung aller etwa der EU- Kommission weiter vorliegenden Informationen und  Daten vorgenommen haben, können Sie über die dabei getroffenen Feststellungen und Schlussfolgerungen nachvollziehbar und prüffähig (verifizierbar) berichten.

Ihnen als Anwalt brauche ich sicherlich nicht weiter begründen, warum ich das in Anbetracht der mir dann ggf. in Aussicht stehenden rechtlichen Konsequenzen gerade nicht tun werde.

Zitat von: \"RR-E-ft\"
Mal unter uns:
Wenn die Sache so einfach läge, hätten E.ON und RWE nicht eigene (bestimmt hochbezahlte) Gutachten in Aussicht strellen brauchen. Man hätte den Witz einen Witz sein lassen und sich öffentlich vor Lachen ausgeschüttelt.

Ja genau, soll ich Ihnen Ihr Posting rauskramen, in dem Sie vor einiger Zeit die Richtigkeit eines Charts mit öffentlich quotierten Marktpreisen europäischer Börsen in Frage stellten, nur weil dieser eben von RWE erstellt wurde? Also bitte!

Offline RR-E-ft

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« Antwort #25 am: 20. März 2007, 12:18:08 »
@ElCattivo

Wir wissen nicht, was Bundeskartellamt und EU- Kommission sonst schon im Köcher haben.

Immerhin wurden umfangreich Unterlagen bei den Konzernen beschlagnahmt und sichergestellt, die auszuwerten sind.

Sollte man dabei auf etwas stoßen, ließen sich entsprechende Verdachtsmomente mit den Handelsdaten der EEX möglicherweise zusätzlich verifizieren/ falsifizieren.

Die Behörden können etwas, was sonst nur den Konzernen möglich wäre:

Viele einzelne in ihren Besitz gelangte Puzzleteile zusammenfügen.

Anders als bei einem Puzzle ist indes bisher offen, welches Bild sich am Ende zeigen wird.

So sachlich und nüchtern sollte man es betrachten.
Also bleiben die Ergebnisse dieser Untersuchúngen abzuwarten.

Wer selbst nicht so umfangreich über das Datenmaterial verfügt wie die Behörden, läuft  also leicht Gefahr, einen voreiligen und deshalb nicht zwingenden Schluss zu ziehen.

Und wie gesagt:

Auf die Schlussfolgerungen des Absenders der inkrminierenden Mail, von der Ihnen wohl eine authentische Kopie (?) vorliegt, kommt es nicht an.

Wenn Sie selbst aus den Handelsdaten nichts herleiten können, bedeutet dies nicht zwingend, dass die Behörden daraus nichts herleiten könnten, vgl. oben.

Warten wir es also ab.

Von den Kollegen Becker Büttner Held gut beraten sind sicher Stadtwerke, die für ihre ggf. betroffenen Zahlungsverpflichtungen einen entsprechenden Vorbehalt erklären, um im Falle einer möglichen Kartellrechtswidrigkeit - aus welchem Grunde auch immer - Rückforderungsansprüche zu sichern.

Das kann angesichts der verschiedenen - ergebnisoffen-  laufenden Verfahren der Behörden sicher nicht schaden.

Und dann bedarf es auch nicht der Hysterie, sondern man wartet das Ergebnis der Behördenermittlungen ab. So nüchtern sollten wir es betrachten.

Auch die Staatsanwaltschaft Leipzig hat wohl das Selbstverständnis, die objektivste Behörde der Welt zu sein, weil immer zugleich belastende wie entlastende Tatsachen im Rahmen der Sachverhaltsaufklärung von Amts wegen zu ermitteln sind.

Offline ElCattivo

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« Antwort #26 am: 20. März 2007, 12:51:16 »
Zitat von: \"RR-E-ft\"

Und dann bedarf es auch nicht der Hysterie, sondern man wartet das Ergebnis der Behördenermittlungen ab. So nüchtern sollten wir es betrachten.

Ein wahres Wort. Nun ist es aber leider so, dass es Ihre Mitstreiter sind, die genau diese Nüchternheit regelmäßig vermissen lassen, zuletzt bei diesem angeblichen EEX-Skandal. Ich reagiere nur.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #27 am: 20. März 2007, 13:11:10 »
@ElCattivo

Es ist festzustellen, dass aus verbraucherpolitischer Sicht erfolgreich Rechtfertigungsdruck gegen die Energiekonzerne erzeugt wurde.

Das ist eben auch Teil der Politik.

Ebenso wie die Lobbyverbände der Wirtschaft Public Relations bzw. offene Propaganda betreiben.

Nur hat die Lobby der Energiewirtschaft weit größere finanzielle Möglichkeiten.

Offline ElCattivo

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« Antwort #28 am: 22. März 2007, 10:50:47 »
Essen, 22.03.2007, RWE AG

RWE belegt: Keine Manipulation an der Leipziger Strombörse

RWE hat seinen kompletten Spotmarkt-Stromhandel für 2005 und 2006 geprüft

Eindeutiges Ergebnis: Jederzeit den Vorschriften entsprechende Handelsaktivität

Regelkonformität der Handelsgeschäfte wird in den nächsten Wochen von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer analysiert


Die Stromhandelsaktivitäten des RWE-Konzerns an der Leipziger Strombörse EEX in den Jahren 2005 und 2006 waren einwandfrei und entsprachen jederzeit den geltenden Regeln. Zu keinem Zeitpunkt hat das Unternehmen durch seinen Handel Preise manipuliert oder in die Höhe getrieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine in sehr kurzer Zeit abgeschlossene, gründliche Untersuchung der verantwortlichen Gesellschaft für den Energiehandel im RWE-Konzern, der RWE Trading GmbH.

Das Unternehmen hat dazu seine kompletten Handelsdaten von insgesamt 17.500 Gebotsstunden am Strom-Spotmarkt der EEX für die Jahre 2005 und 2006 untersucht. Harry Roels, Vorstandsvorsitzender der RWE AG: „Dieses Resultat bestätigt unsere klare Reaktion auf die ungerechtfertigten Vorwürfe. Denn RWE trickst nicht und täuscht nicht. Manipulation widerspricht vollkommen unserem Verständnis von regelkonformem und fairem Handel.“ RWE wird – wie bereits angekündigt – die Regelkonformität seiner Stromhandelsgeschäfte zusätzlich von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer begutachten und testieren lassen.

Auslöser für diese Analyse waren unrechtmäßig in Umlauf gekommene Daten der EEX gewesen. Aus diesen Daten war der Vorwurf abgeleitet worden, RWE und andere Handelsunternehmen hätten Preise zum Schaden anderer Marktteilnehmer strategisch beeinflusst. Unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Vorwürfe war die interne Prüfung bei RWE eingeleitet worden. Dazu war es notwendig, die Ursachen für jede einzelne Handelsposition zurückzuverfolgen. Anders als oft behauptet, hatte RWE im Jahr 2006 nicht einen Anteil von 28%, sondern von rund 12 Prozent am Spotmarkt der EEX

RWE vermarktet seinen Strom aus Eigenproduktion und Bezugsrechten (rd. 165 Milliarden Kilowattstunden in 2006) – bezogen auf den Lieferzeitpunkt – jeweils mit einem Vorlauf von ein bis zwei Jahren zu Terminmarktpreisen. Dabei verkauft RWE mehr als die Hälfte direkt in den längerfristigen Terminmarkt (Börse und Freiverkehr) und den Rest an Endkunden aus Industrie, Gewerbe und an Stadtwerke. Aufgrund dieser langfristigen Absicherungsstrategie hätte RWE keinerlei Nutzen, den Spotpreis hochzutreiben.

Peter Terium, CEO von RWE Trading: „Eine langfristige Vermarktung ist Kern des Geschäftsmodells von RWE Trading; sie ist der Öffentlichkeit und dem Kapitalmarkt wiederholt vorgestellt und erläutert worden. Vor diesem Hintergrund ist es schlüssig erklärbar - und nun auch durch die Analyse unserer Daten belegt -, warum RWE im Strom-Spotmarkt 2005 Nettoverkäufer und 2006 Nettokäufer war. Dies hat rein gar nichts mit Manipulation oder Preistreiberei zu tun.“ 2005 traf der Terminpreis aus Sicht von RWE nicht die fundamentale Erwartung auf steigende Strompreise - vor allem im Hinblick auf den Start des CO2-Emissionshandels. Deshalb hat RWE verstärkt auf Termin gekauft und im Spotmarkt netto Strom verkauft. Ein Jahr später erschienen RWE die Terminpreise, bezogen auf die fundamentalen Daten, als zu hoch bewertet. Dieser steile Anstieg im Terminmarkt wurde nach Einschätzung von RWE vor allem durch starke Käufe von Finanzinvestoren bewirkt, die auch massiv in andere Commodities (Öl, Gas, Metalle) einstiegen und dort für Preisbewegungen nach oben sorgten. Daher hat RWE Strom per Termin verkauft und sich zur Deckung seiner Lieferverpflichtungen u.a. im Spotmarkt eingedeckt.

Diesen Prinzipien wäre – gerade vor dem Hintergrund ungeplanter Kraftwerksausfälle bei RWE – mit steigenden Preisen im Spotmarkt eher geschadet worden. Die Langfristigkeit des Stromverkaufs und die preisliche Fixierung zwangen RWE gerade im Jahre 2006 angesichts ungeplanter und langanhaltender Kraftwerksausfälle zum Kauf im Spot- und Terminmarkt. Der mehrmonatige Ausfall von Kapazitäten zur Braunkohleverstromung im rheinischen Niederaußem und der bis weit in das Jahr 2007 reichende Stillstand des Kernkraftwerks Biblis führten dazu, dass RWE mehr Strom zukaufen musste und dies teilweise zu Preisen, die über den vertraglich vereinbarten Verkaufspreisen lagen.

RWE weist außerdem darauf hin, dass die Stromhandelspreise in Deutschland in den Jahren 2005 und 2006 im europäischen Mittelfeld lagen. Auch Professor Axel Ockenfels vom Lehrstuhl Energiewirtschaft der Universität zu Köln hat in seinem Gutachten „Strombörse und Marktmacht“ festgestellt, „dass die Strombörsenpreise in Deutschland vergleichsweise niedrig sind“. Dies und das europaweit an der Spitze liegende Stromhandelsvolumen (ca. 4.000 TWh im vergangenen Jahr) sowie die hohe Zahl der rund 160 Handelsteilnehmer – auch aus der Finanzwelt - aus 19 Ländern an der EEX sind klare Indizien dafür, dass der Stromhandel in Deutschland nach fairen Regeln abläuft.

Offline redbluewitch

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Bundeskartellamt prüft Strom- Preistreiberei
« Antwort #29 am: 22. März 2007, 11:36:41 »
na ja , dafür werden eben Lobbyisten bezahlt

Zitat
Auch Professor Axel Ockenfels vom Lehrstuhl Energiewirtschaft der Universität zu Köln hat in seinem Gutachten „Strombörse und Marktmacht“ festgestellt, „dass die Strombörsenpreise in Deutschland vergleichsweise niedrig sind“.


da sagt aber folgende Statistik etwas ganz Anderes:

http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/06/93&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

da sind die Preise zum 1.2006.

Deutschland figuriert hier hinter Dänemark, Niederlande und Italien an vierter Stelle. Vom unteren Mittelfeld kann keine Rede sein.
Interessant ist zudem, dass in Dänemark, wo die höchsten Preise bezahlt werden (23,62), der Steueranteil bei 57,8 % liegt, in den Niederlanden (20,87) bei 42,2%, in Italien (21,08 ) bei 26,6%, in Deutschland (18,32)aber bei 25%.
Also was den steuerbereinigten Preis angeht, liegt Deutschland hinter Italien noch vor Dänemark und den Niederlanden.

ob sich e.ON und co nicht bessere Lobbysten leisten können?

 

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