Energiepolitik > Ausland
E.ON verursacht euroapweiten Blackout
superhaase:
Haarsträubend, wie auch von betimmter Seite gleich wieder reflexartig die bösen regenerativen Energien an den Pranger gestellt werden, obwohl diese nachweislich nichts mit dem Stromausfall zu tun hatten. Das st richtig ärgerlich. :evil:
Nach dem was ich bis jetzt gelesen habe, war das europäische Netz wegen der Abschaltung der Leitung über der Ems und der folgenden Überlastungsabschaltung benachbarter Leitungen in einer Kettenreaktion in drei Teilnetze zerfallen, wobei in einem nordöstlichen Teil ein Überangebot an Kraftwerksleistung vorlag, und in den beiden anderen Teilen ein Mangel an derselben herrschte - daher die vielen automatischen Lastabwürfe vor allem im Süden und Westen.
Das bedeutet, dass zu dem Zeitpunkt im Netz ein erheblicher Energiefluss vom Nordosten in den Südwesten vorhanden war. Dies wurde bei der Abschaltung der Emsleitung nicht richtig eingeschätzt und berücksichtigt. Man hätte also meiner Meinung nach wissen müssen, dass mit der Abschaltung Teile des Netzes an ihre Leistungsgrenze geraten. Es herrschte eine ungleichmäßige Verteilung der Kraftwerksleistung vor, wie sie in einem europäische Strommarkt wohl in Zukunft häufiger vorkommen wird. Die Windkraft produzierte nach Aussage des Bundesverbandes Windenergie zu dieser Zeit nur mit etwa 1/3 ihrer Nennleistung, war daran also nicht Schuld.
Die Schlussfolgerung ist also, dass das Netz für die vorhandene Situation zu schwach war und an seiner Leistungsgrenze betrieben wurde, und die weitere Schwächung durch die Abschaltung der Emsleitung ein schwerwiegender Netzmanagementfehler war. Beides waren vermeidbare, ja im Zusammenwirken meines Erachtens grob fahrlässige Fehler von EON.
ciao,
sh
RR-E-ft:
http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E2E06042B48C04C9F8CB03E72622636C7~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://www.sueddeutsche.de/,tt5l1/wirtschaft/artikel/750/90660/
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/809/90719/ :shock:
http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=BE377BC5-1422-0CEF-7076BA1265771B75
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/129124.html
http://www.ftd.de/forschung/129057.html :idea:
http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/472071/artid/6062348
http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0611/07-naechster-stromausfall/index.xml
RR-E-ft:
Die Angaben von E.ON Thüringen (vier Milliarden EUR seit der Wende in das eigene Stromnetz investiert) überzeugen nicht:
http://www.eon-thueringerenergie.com/Presse/Presseinformationen.htm?id=98983
http://www.tlz.de/tlz/tlz.wirtschaft.volltext.php?kennung=on1tlzWIRWirNational39025&zulieferer=tlz&kategorie=WIR&rubrik=Wirtschaft®ion=National&auftritt=TLZ&dbserver=1
Laut Geschäftsbericht 2005 betrug das gesamte Anlagevermögen einschließlich Strom und Gas per 31.12.2005 zusammen lediglich 1,2881 Mrd EUR:
http://www.eon-thueringerenergie.com/_Material/PDF/Geschaeftsbericht.pdf
http://www.eon-thueringerenergie.com/EON_Thueringer_Energie/Daten_Fakten.htm
Man könnte sich natürlich die Frage stellen, ob die Investitionen, wenn es sie jemals gegeben haben sollte, nicht werthaltig waren.
Schade, wenn eine Zeitung den Inhalt einer solchen PM des Unternehmens unreflektiert auf die Seite 1 übernimmt.
Hinterfragen kann sich lohnen. Wann, wo, wo geblieben?
Entsprechende Werte sollten sich wohl nicht in Luft aufgelöst haben.
Sollten diese Investitionen - aus welchen Gründen auch immer - längst abgeschrieben worden sein, stellt sich die Frage, was heute noch die besonders hohen Netzentgelte und damit Strompreise in Thüringen rechtfertigen sollte.
RR-E-ft:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,446812,00.html
Das Schiff trifft ganz bestimmt keine Schuld.
Wie man überhaupt auf so eine Idee kommen kann. :roll:
elektron:
Und noch ein Medienbericht, diesmal im Radio (DLF):
"Was folgt aus dem Stromausfall am Wochenende?"
Für Insider wohl nix Neues, aber gleichwohl interessant.
elektron
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