Hallo, Asbit,
Diese Darstellung der Haltung des BGR vom \"IWO\", der Marketingabteilung der Ölindustrie (und jüngst umbenamst von \"Institut für wirtschaftliche Ölheizung\"- das war ihnen dann doch zu peinlich ;-), ist \"etwas\" einseitig geraten ;-)
Nachlesen kann man die hier
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/energie_node.html(BGR wurde letztens ergänzt/erweitert um die DERA, \"Deutsche Rohstoffagentur).
In ihrem letzten Update schreiben die
Basierend auf dem neuen Datenstand für Erdöl, wurde
die BGR-Projektion der möglichen Entwicklung
der Erdölförderung bis 2050 aktualisiert (Abb. .
Die Projektion umfasst die Produktion von Erdöl
inklusive der Förderung aus zu erwartenden
Feldeserweiterungen (field growth) und Kondensat
(NGL - natural gas liquids). Nicht berücksichtigt
für die zukünftige Förderentwicklung sind wegen
unsicherer Basisdaten Schwerstöle, Öl aus
Ölschiefern, Schieferöl, Öl aus Kohleverflüssigung
und Kohlenwasserstoffe aus Biomasse. Die
Dynamik der Projektion orientiert sich am
Produktionsverlauf der vergangenen 25 Jahre, die
durch einen globalen, weitgehend freien Welthandel
mit einheitlichen Preisen bestimmt waren. In diesem
Zeitraum wurden fortwährend immer so viele
Ressourcen (einschließlich Feldeserweiterungen)
in Reserven überführt, dass die Reserven in
etwa das Vierzigfache der Jahresproduktion
ausmachten. Dieser Trend wird in der Projektion
weitergeführt. Damit stellt die Projektion eine
optimistische Sichtweise dar (Bgr 2009). Aufgrund
der Komplexität des Themas beschränkt sich die
Projektion auf geowissenschaftlich-technische
Aspekte.
Was bedeutet: ob eine Förderung übrhaupt dem Weltmarkt zugeführt wird oder sich rentiert- das interessiert die BGR hier nicht.
Zu ersterem verweise ich auf die zunehmende Nationalisierung der Ölvorkommen- die \"privaten\" Konzerne haben immer weniger zu sagen:
Soeben wird die spanische Repsol via Enteignung aus Argentinien \'rausgeschmissen...
Zu letzterem-
Wintershall ist grade in der ausgequetschten Nordsee doch noch mal auf 1 - 2 Welttagesverbräuche gestoßen- und muss nun erstmal rechnen, ob sich die Förderung überhaupt rechnet... umd das ist noch kein ausgesprochenes Tiefwasservorkommen.
Im jüngsten BGR - Bericht steht jedenfalls ganz klar im Fazit
• Erdöl ist der einzige nicht erneuerbare
Energierohstoff, bei dem in den
kommenden Jahrzehnten eine steigende
Nachfrage nicht mehr gedeckt werden
kann. Angesichts der langen Zeiträume, die
für eine Umstellung auf dem Energiesektor
erforderlich sind, ist deshalb die rechtzeitige
Entwicklung alternativer Energiesysteme
notwendig.
Man muss dazu wissen, dass sich das BGR auf Daten der IEA verlässt (und diese wiederum sich teilweise auf nicht überprüfte Angaben der OPEC), die sich in der Vergngenheit als notorisch zu optimistisch erwiesen haben*.
Nicht zuletzt deshalb hat
die EZB die Ölpreisteigerungen (die ja AUCH ein Abbild des Verhältnisses Angebot zu Nachfrage sind) immer wieder unterschätzt und nun die Nase voll davon...
*Zur Ehrenrettung darf man allerdings nicht verschweigen, dass die IEA erstmals vor wenigen Jahren nun auch vor möglicher Knappheit in naher Zukunft gewarnt hat- wenn auch \"mangels ausreichender Investitionen\".
Wir werden\'s sehen; eine ehem. Analyst der IEA hat sich jedenfalls selbständig gemacht und wettet nun mit einem aufgelegten Fonds auf einen Förderückgang 2015 & bis zu 300$ / Fass anno 2025 (was bei gleichbleibendem Umrechnungskurs 2,69 Euro für Benzin, 2,53 Euro für Diesel und 1,96 Euro für Heizöl bedeuten würde ;-)
Ich tät\' mit ihm wetten. und zwar: \"all liquids\" - incl. Teersand, Bio, Schieferöl...