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Vom Rückgang der Ölförderung: Peak Oil!
Sukram:
--- Zitat ---Peak Oil“ war neben der Finanzkrise das Buzz-Word der vergangenen Jahre. Seitdem der Ölpreis wieder gesunken ist, ist die Diskussion, ob der Höhepunkt der Ölförderung schon erreicht wurde oder nicht, etwas verebbt. In seinem Buch „Chance Peak Oil?“ (FinanzBuch Verlag) analysiert Otto Wiesmann, seit 1989 Terminhändler für Öl an der Nymex in New York, die zukünftige Preisentwicklung. Und verneint die Vorstellung von der Ölblase, die geplatzt sei und so zeitweiligen Preisrückgang geführt habe. Im Interview mit ecolot.de erläutert der Nymex-Händler seine Thesen.
Ist Peak Oil im Rückblick 2008 erreicht worden?
Peak Oil ist nach meiner Meinung bereits 2006 erreicht worden. Laut BP, Statical Review of World Energy 2008, hat die weltweite Ölförderung im Jahre 2006 mit 3.914,3 Milliarden Tonnen das bisherige Hoch erreicht. Seitdem geht die Ölförderung zurück.
Peak Oil gilt gemeinhin als Fluch – worin besteht die Chance?
Peak Oil gilt als Fluch, weil es zumeist falsch interpretiert wird. Peak Oil heißt nicht,
- dass wir in 50 Jahren kein Öl zur Verfügung haben. Es gibt Ölfelder, z.B. Coalinga in Kalifornien, wo bereits seit 20 Jahren Öl gefördert wird.
- dass der Ölpreis permanent steigen wird. Der Ölpreis wird in erster Linie von Angebot und Nachfrage bestimmt.
- dass kein Öl mehr gefunden wird. Peak Oil heißt nur, dass die weltweite Ölförderung Jahr für Jahr zurückgeht.
--- Ende Zitat ---
...
http://www.ecolot.de/2009/06/17/peak-oil-chance-statt-fluch/
tangocharly:
Die Graphik zeigt, warum es in den 60er-Jahren sinnvoll war, den Gaspreis an den Ölpreis zu koppeln. Dort wurden seinerzeit die größten Ölmengen gefunden und gefördert. Wenn die dort gesteuerten Ölpreise, auf Grund des großen Angebots, neben den Gaspreisen in Konkurrenz getreten wären, dann hätte sich Erdgas in dieser Zeit nicht auf dem Markt platzieren können.
Die Graphik zeigt aber auch, dass für diese Bindung derzeit keine Relevanz mehr existiert, außer ein Kartell am Leben zu erhalten.
Denn wenn wegen der Verknappung der Ölmengen (PEAK Oil) die Ölpreise auf\'s Gaspedal drücken werden, dann werden auch die Gaspreise steigen (zwei Sprinter, die sich am Fußgelenk gefesselt haben), obgleich sich Erdgas bereits auf dem Markt etabliert hat.
Statt eines echten Wettbewerbs, der das Öl als Energiequelle für den Kamin vollends uninteressant macht, bleibt es bei der derzeitigen Mischung der Heizenergiequellen. Und wenn der Investitionsantrieb, auf andere Heizquellen umzusteigen, nicht vom Preis kommt, dann wird halt vermutich die Politik wieder mit Steuergeldern aktiv werden (Abwrackprämie für stinkende Ölbrenner). Die Ölpreise bleiben hoch, die Gaspreise bleiben hoch, die Gewinne der Gaskonzerne bleiben hoch und die CO-2 Emmissionen bleiben hoch. Öl ist nach 2050 irgendwann alle - Gas vermutlich noch lange nicht. Ob man dann Medikamente und Plasitktüten aus Gas herstellen kann und wird, wer weiß ....
t1mbo:
Gibt es eigentlich einen Weg, die Koppelung vom Öl- und Gaspreis wieder zu lösen? Das würde doch zu einem deutlichen anderen Preisgefüge führen, oder?
Sukram:
:rolleyes: :( ;(
Nur zu- wenn ihr DIE Verhandlungen beschleunigen wollt:
--- Zitat ---China will strategische Partnerschaft mit Russland festigen
19.06.2009 - 14:45:02 von RIA in der Rubrik: Nachrichten
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Energie-Bündnis mit Hindernissen
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Angesichts der sich neuerdings mehrenden Konflikte zwischen Russland und seinen Nachbarstaaten ist China zuletzt beinahe zum politischen Hauptpartner für die Russen avanciert. Die Schwierigkeiten in den Beziehungen zum Westen würden Russland ebenfalls in die Arme Chinas treiben, behauptet Konstantin Simonow, Generaldirektor des Fonds für Nationale Energiesicherheit.
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Auf die größten Schwierigkeiten müssen sich die Partner im Gashandel gefasst machen. Das größte Hindernis für den Abschluss eines Gasvertrags ist der Preis: Gazprom ist für die europäischen, China für niedrigere Preise.
Derzeit ist, wie der russische Botschafter in China Sergej Rasow sagt, “die Preisfrage nicht einmal erörtert worden”, weil in den grundlegenden Dingen keine Klarheit bestehe: “Der Verlauf steht nicht fest, wird es eine Gasleitung für sich oder eine Abzweigung der Pipeline Sachalin - Wladiwostok - Chabarowsk sein?”
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Da die ersten Verhandlungen über eine Ölleitung nach China bereits 2000 stattfanden, rechnet man in Moskau nicht besonders damit, in absehbarer Zeit einen Gaskompromiss mit Peking zu finden.
Gazprom und China schachern um Gaspreis
Russlands Gaslieferungen an China werden wegen der fehlenden Einigung auf einen Preis nicht wie geplant 2011 beginnen.
Das teilte Alexander Ananenkow, Vizepräsident des russischen Energiekonzerns Gazprom, am Mittwoch in Moskau mit.
“Die Verhandlungen werden fortgesetzt, über den Preis gibt es aber bislang keine Einigung, insofern kommt 2011 nicht mehr in Frage”, sagte er.
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--- Ende Zitat ---
http://www.china-observer.de/index.php?entry=entry090619-144502
DIE haben nämlich immens wachsenden Bedarf:
--- Zitat ---Energiehungrige Schwellenländer
Von Andreas Mihm, Berlin
BP-Vorstandschef Hayward: Energiemärkte verschieben sich in die Schwellenländer
19. Juni 2009 Die Schwellenländer haben im vergangenen Jahr erstmals mehr Energie verbraucht als alle Industriestaaten zusammen. Der Ölkonzern BP sieht darin kein vorübergehendes Phänomen, das mit der Wirtschaftskrise begründet werden könnte. „Der Schwerpunkt der globalen Energiemärkte hat sich deutlich und unwiderruflich in Richtung der Schwellenländer, insbesondere nach China verschoben“, sagte Vorstandschef Tony Hayward bei der Vorlage des jährlichen Datenreports des Konzerns.
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Der Gasverbrauch wuchs den Daten zufolge um 2,5 Prozent. Kohle war mit einem Zuwachs von 3,1 Prozent das sechste Jahr in Folge der fossile Brennstoff mit dem größten Nachfrageplus. Der Gas- und Kohleverbrauch legte in China überdurchschnittlich zu. ...
Text: F.A.Z.
--- Ende Zitat ---
http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E7EC596FA7C50455E9EEB91679345B8D8~ATpl~Ecommon~Scontent.html&cid=0&ei=Tnc7SvL_AcvBsAbxi8GcCA&usg=AFQjCNGZph0NR6mqPcaCAPG5mVqbLEOudg
Ihro Infantilitäten können doch froh sein, wenn eure Gaskessel diesen Winter anspringen ;-)
Sukram:
--- Zitat ---Der Erdöl-Konzern BP hat im Golf von Mexiko ein „gigantisches“ Ölfeld entdeckt. Etwa drei Milliarden Barrel lagern in 12.000 Metern(!) Tiefe. Gigantisch ist dabei nur der technische Aufwand, nicht jedoch die Menge.
Wenn in vielen Jahren etwa ein Drittel davon gefördert werden kann, reicht es für den Weltbedarf von zwei Wochen. Tiefsee-Bohrungen sind nicht die „Rettung vor Peak Oil“, also dem Höhepunkt der möglichen Fördermenge, sondern zeigen, mit welcher Verzweiflung der letzte Tropfen des „Schwarzen Goldes“ aus der Erde gepresst wird. Für Peak Oil sind Neuentdeckungen dieser Art unwesentlich.
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Experten gehen davon aus, dass Peak Oil oder zumindest Peak Oil Export bereits 2008 stattgefunden hat und nie wieder so viel Erdöl angeboten wird wie in den vergangenen Jahren. Die wirtschaftlichen Folgen sind dramatisch: Es ist nicht mit einem Ölpreis zu rechnen, der langsam auf 300 Dollar und mehr klettert, sondern mit extrem volatilen Preisen und einer schockwellenartigen Folge mehrerer Wirtschaftskrisen: Der Ölpreis steigt so lange, bis Weltwirtschaft und Ölnachfrage zusammenbrechen. Daraufhin fällt der Ölpreis ins Bodenlose, was teure Explorationsmethoden unfinanzierbar macht und den erneuerbaren Energieträgern die Wettbewerbsfähigkeit raubt.
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--- Ende Zitat ---
http://www.wirtschaftsblatt.at/home/meinung/gastkommentare/389182/index.do?_vl_pos=r.1.NT
Richtich- erhöhte Volatilität wg. \"Demand Destruction\".
Nu, meine Herrn- was haben wir denn die letzten Monate erlebt? ;-)
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