Energiepolitik > Preismeldungen
Hitzewelle treibt Strompreise an
taxman:
Sorry ElCattivo, nur zu meinem Verständnis:
Zitat von dir:
Fakt ist doch, dass ich als Erzeuger vor der Wahl stehe, das Zertifikat zu verkaufen und den Strom am Markt zu kaufen oder eben ihn - unter Verbrauch eines Zertifikates - selbst zu erzeugen.
1. Also in dem einen Fall hat der Erzeuger den Ertrag aus dem Verkauf des Zertifikates und den Aufwand aus dem Einkaufes des Stromes.
2. Im anderen Fall hat er nur den Aufwand, da er den Strom selbst produziert und gibt hierfür sein Zertifikat her.
A: Zwischenfrage: Was ist, in der Regel, billiger? Den Strom zu kaufen oder selbst zu produzieren? Und Strom zu kaufen ist doch kein Tagesgeschäft, oder?
B: Jetzt meinst du, dass der Erzeuger im 2. Fall dafür, dass er keinen Aufwand hatte, diesen auch noch auf den Endverbraucher umlegen kann. Sorry, ich verstehe es nicht. Sorry nochmals, ich wills aber! Daher bemühe dich bitte mir es in verständlichen Worten zu erklären.
RR-E-ft:
@ElCattivo
Dass man den angeordneten Handel über einen Markt als Regulierungswahn geißelt, wäre mir neu.
Wenn alle Strommengen über die Börse gehandelt werden, dann müssten selbstredend auch die Nachfrager (Stromhandelsgesellschaften, nicht Einzelkunden!) dort kaufen, wo denn sonst.
Nachfrager sind also die, die heute ab Kraftwerk kaufen.
Unter Stromhandelsgesellschaften verstehe ich zugleich die Vertriebsgesellschaften der Regionalversorger/ Stadtwerke, die ggf. ihre Nachfrage im Konzern/ Verbund bündeln werden.
Die Inlandsnachfrage ist relativ stabil.
Das Angebot wohl nicht minder.
Wenn an der Börse jedoch nur der geringere Teil des Inlandsangebotes gehandelt wird und auf diesen geringen Teil des Angebotes dann eine kurzfristig steigende Nachfrage, etwa aus dem Ausland trifft, dann müssen sich die Preise wohl dramatisch nach oben bewegen.
(Koppelt man das außerbörsliche Handelsvolumen vertraglich an die Börsenpreise, steigt das Preisniveau insgesamt wohl stärker, als wenn es nur den börslichen Handel gäbe- systemimmanent.)
Würde man das Handelsvolumen an der Börse jedoch bedeutend ausweiten, das gesamte Inlandsangebot über diesen Markt lenken, dann müsste sich dort ein Marktpreis einstellen.
Dieser sich dann einstellende Marktpreis sollte wohl niedriger liegen als der jetzige "Marktpreis".
Der sich dann bildende Marktpreis sollte demnach m. E. näher an den Stromerzeugungskosten liegen und mithin reeller sein als jetzt.
Ich meine, dass die Höhe des Preisniveaus aus v. g. Gründen deshalb auch vom Handelsvolumen abhängt.
Die dabei angestellte Überlegung ist ähnlich wie die bei der räumlichen Ausweitung der Regelzonen....
Kurzum:
1.
Um so größer das Marktvolumen, um so geringer die Volatilität des Marktes - wohl unstreitig.
2.
Um so größer das Marktvolumen, um so geringer die (wenn Sie wollen auch nur theoretische) Möglichkeit der Manipulation - wohl auch unstreitig.
3.
Um so größer das Marktvolumen, um so vollkommener der Wettbewerb, um so näher die Marktpreise mithin nach aller Theorie an den Grenzkosten.
Was daran so grundsätzlich falsch sein sollte, vermag ich bisher nicht zu erkennen.
Wenn die außerbörslichen Vertragspreise heute angeblich schon so aussehen sollen wie die Börsenpreise, dann sollte nicht so viel dagegen sprechen.
Es wäre wohl der mildeste regulative Eingriff, der die Großhandelspreise den Wettbewerbspreisen angleicht.
Welchen Weg gäbe es sonst?
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
ElCattivo:
--- Zitat von: \"taxman\" ---Sorry ElCattivo, nur zu meinem Verständnis:
Zitat von dir:
Fakt ist doch, dass ich als Erzeuger vor der Wahl stehe, das Zertifikat zu verkaufen und den Strom am Markt zu kaufen oder eben ihn - unter Verbrauch eines Zertifikates - selbst zu erzeugen.
--- Ende Zitat ---
genau
--- Zitat von: \"taxman\" ---
1. Also in dem einen Fall hat der Erzeuger den Ertrag aus dem Verkauf des Zertifikates und den Aufwand aus dem Einkaufes des Stromes.
--- Ende Zitat ---
genau
--- Zitat von: \"taxman\" ---
2. Im anderen Fall hat er nur den Aufwand, da er den Strom selbst produziert und gibt hierfür sein Zertifikat her.
--- Ende Zitat ---
die hergabe des (werthaltigen) zertifikates verursacht ebenso kosten (oder aufwand), genau genommen opportunitätskosten
--- Zitat von: \"taxman\" ---
A: Zwischenfrage: Was ist, in der Regel, billiger? Den Strom zu kaufen oder selbst zu produzieren? Und Strom zu kaufen ist doch kein Tagesgeschäft, oder?
--- Ende Zitat ---
kann man nicht pauschal beantworten, da es von vielen faktoren abhängt (brennstoffpreis, co2-preis, wirkungsgrad, strompreise etc.)
und ja, stromkauf ist (auch) tagesgeschäft, eigentlich sogar stundengeschäft, vgl. day-ahead-auktion an der eex (http://www.eex.de)
--- Zitat von: \"taxman\" ---
B: Jetzt meinst du, dass der Erzeuger im 2. Fall dafür, dass er keinen Aufwand hatte, diesen auch noch auf den Endverbraucher umlegen kann. Sorry, ich verstehe es nicht. Sorry nochmals, ich wills aber! Daher bemühe dich bitte mir es in verständlichen Worten zu erklären.
--- Ende Zitat ---
er hatte zwar keinen aufwand, das ist aber unwichtig. der punkt ist, dass das zertifikat einen wert hat. der erzeuger steht also vor der wahl, den wert des zertifikates in "seinen" strompreis einzukalkulieren oder eben nicht. fakt ist aber, dass er für die erzeugung dieses stroms definitiv ein zertifikat vorweisen muss.
Es ist genau dasselbe wie mit dem Brennstoff. Auch diesen benötigt er zwingend für die Erzeugung. Aber wer käme schon auf die Idee, die Brennstoffkosten nicht in den Preis einzukalkulieren? (Bevor jetzt ein Einwand kommt: Selbstverständlich spiegele ich soweit möglich meine Brennstoffbezugspreise ebenso am Brennstoffmarktpreis, um zu checken, ob ich ggf. mit einem Verkauf des Brennstoffs ein noch besseres Geschäft machen kann.)
noch ein beispiel: du bekommst eine cd geschenkt, die du (warum auch immer) nicht gebrauchen kannst. nun kannst du diese natürlich weiterverschenken. du kannst sie aber auch bei ebay verkaufen. dort wirst du wahrscheinlich auch einen gewissen betrag dafür erhalten. für den käufer ist es dabei völlig unerheblich, ob du die cd zuvor geschenkt bekommen hast oder diese selbst gekauft hast. am wert der cd ändert das nichts.
RR-E-ft:
@ElCattivo
Es handelt sich um Opportunitätskosten.
Die Frage, der das Bundeskartellamt, nachgeht ist nun die, ob es unter Wettbewerbsbedingungen möglich ist, diese einzupreisen, mithin bei gleichem realem Aufwand höhere Preise zu fordern.
Im harten Wettbewerb strebt ja jeder danach, seine Kosten zu senken und sich mit einem geringeren Preis gegen seine Wettbewerber durchzusetzen.
Wenn also im Wettbewerb das Bestreben dahin geht, reale Kosten zu senken, um am Markt überhaupt wettbewerbsfähige Preise bieten zu können, dann mutet es merkwürdig an, dass demgegenüber in einem Bereich, der nicht gerade von Wettbewerb geprägt ist, sogar lediglich kalkulatorische Kosten in die Preise eingerechnet werden können, was Preiserhöhungen zur Folge hat, die dann auch noch am Markt durchgesetzt werden können.
Das Bundeskartellamt prüft mithin die naheliegende Frage, ob diese Durchsetzung dieser höheren Preise nicht auf die marktbeherrschende Stellung des Oligopols zurückzuführen ist, ohne eine solche nicht möglich wäre.
Sollte das Bundeskartellamt zu der Auffassung gelangen, dass es sich beim Einpreisen um das missbräuchliche Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung handelt, dann wird es entsprechende Folgen zeitigen.
Man bedenke dabei, dass es im harten Wettbewerb vorkommt, dass selbst tatsächliche Kosten aufgrund der Wettbewerbssituation nicht in die Preise einkalkuliert werden können, Preise in Unterdeckung angeboten werden müssen.
Das ist die zentrale Frage dabei.
Dass in der Theorie Opportunitätskosten als solche grundsätzlich anerkannt werden, ist davon deutlich zu unterscheiden.
Es geht also keinesfalls um eine moralische Frage dergestalt, ob es redlich ist, Geschenke zu verkaufen.
Die Frage ist, ob man andere aufgrund seiner besonderen Stellung dazu zwingen kann, diese Geschenke zu bezahlen zu Preisen, die man selbst aufruft !!!
Eine geschenkte CD, die man selbst nicht gebrauchen kann, bei e-bay zu versteigern, ist demgegenüber harmlos.
Entsprechend unterschiedlich fallen die Sanktionen aus.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
Fidel:
Moin:
@Cremer
--- Zitat ---es heißt AKW sondern KKW.
Es wird nur mit dem Kern eines Atoms "gearbeitet" nicht mir dem ganzen Atom,
deshalb KKW
--- Ende Zitat ---
So, so. Und warum heißt es denn "Atombombe" und nicht "Kernbombe"?
Gruß
Fidel
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