Energiepreis-Protest > Stadtwerke Kreuznach
Stadtwerke Kreuznach
Cremer:
Gestern kleiner Artikel in der Tagespresse:
Strompreis-Entwicklung: Abwarten
Die Bundesnetzargentur hat den Stromkonzern RWE aufgeforderst, das Entgelt für die Nutzung des Netzes durchfremde Stromanbieter um 9 Prozent zu senken. Was dies für die Endkunden ausmacht, konnte Stadtwerkechef Dietmar Canis gestern nicht sagen, weil ihm die genauen Daten nicht vorliegen. Dass Spielraum für eine Preissenkung gegeben ist, hält er für fraglich. Zuletzt seien beantragte Preiserhöhungen teilweise oder ganz abgelehnt worden, während die Einkaufspreise steigen. \"Mit Sicherheit werden wir wieder schwarze Zahlen schreiben\", erklärte Canis, \"aber für den Querverbund brauchen wir ein gewisses Ergebnis\".
Also Quersubventionierung für die anderern defizitären Schwesterbetriebe der SW KH in der Muttergesellschaft BGK.
Herr Canis gehört der Geschäftsführung der Muttergesellschaft BGK an.
Er ist ferner Geschäftsführer aller
- defizitären Schwesterunternehmen \"Betriebsgesellschaft für Schwimmbäder und Nebenbetriebe\", \"Dienstleistungsgesellschaft für Bad- und Freizeitwesen mbH\",
- Tochterunternehmen \"Bad Kreuznacher Naturstrom Management GmbH\" (100% besitz der SW), \"Bad Kreuznacher Sonnenpark Betriebs GmbH&Co.KG\", \"Bad Kreuznacher Sonnenpark Bürgefonds GmbH&Co.KG\"
- Kurmittel-Produktions-Verwaltungsgesellschaft mbH (100% Stadt)
- Kurmittel-produktionsgesellschaft mbh&Co Bad Kreuznach\" (100%Stadt)
Wir haben also einen \"Allroundgeschäftsführer\"
Cremer:
@All
heute große Artikel in den beiden Tageszeitungen
Allgemeine Zeitung vom 4.8.2006
Von Robert Neuber
Sturmlauf gegen Regulierungsbehörde
Stadtwerke sollen Netznutzungsgebühren senken / Ludwig: Das schadet der Stadt
Mit einer Zeitungsanzeige haben sich 26 Bürgermeister, darunter Kreuznachs OB Andreas Ludwig, gegen die geplante Senkung der Netznutzungsentgelte ausgesprochen, die den Ertrag ihrer Stadtwerke schmälern würde.
Von
Wer in Bad Kreuznach Strom an Endkunden liefern will, muss das Netz der Stadtwerke nutzen, die dafür ein Netznutzungsentgelt erheben. Diese Gebühr jedoch, so die bundesweit agierende Regulierungsbehörde, werde von den kommunalen Versorgern dazu missbraucht, sich die Konkurrenz vom Leibe zu halten. Deswegen hat die Behörde eine Senkung dieser Entgelte um 10 bis 15 Prozent gefordert. Dagegen laufen die an den Stadtwerken beteiligten Kommunen nun Sturm, denn weniger Einnahmen aus der Netznutzung bedeuten eine Ertragsschmälerung und damit weniger Geld in den Kassen der Städte.
Bad Kreuznachs Oberbürgermeister Andreas Ludwig übt wie seine Kollegen aus anderen Städten harsche Kritik an der Position der Regulierungsbehörde und somit auch am Bund. Der habe nicht nur neue Steuern geschaffen, die sich preissteigernd ausgewirkt hätten wie das Erneuerbare Energien Gesetz, sondern erhöhe auch stetig andere Steuern wie Mehrwertsteuer oder Kohlepfennig. Seit dem Beginn der Liberalisierung 1998 seien die Steuern und Abgaben nahezu verdoppelt worden. Das Handeln von Energie an der Börse habe darüber hinaus die Beschaffungskosten erhöht.
Gleichzeitig, so OB Ludwig, sei der Anteil der Kosten der Stadtwerke am Endpreis konstant geblieben - darunter fallen Kosten für Vertrieb, Netze und Verwaltung. Eine von der Regulierungsbehörde angeordnete 10- bis 15-prozentige Senkung der Netznutzungsgebühren würde sich beim Kunden mit drei bis fünf Prozent auswirken. Gleichzeitig würden jedoch Steuern erhöht, und die Stromeinkaufspreise stiegen, was den Endbetrag um rund zehn Prozent wachsen lassen würde. Eine Senkung der Netznutzungsgebühr würde demnach auf der Rechnung des Endkunden quasi verpuffen, sehr wohl aber der Stadt Einnahmeausfälle bescheren. Diese müssten, sofern die Stadt alle kommunalen Einrichtungen wie bisher am Leben halten wolle, durch vermehrte kommunale Zuschüsse kompensiert werden, und wo diese angesichts der Haushaltslage herkommen sollen, dürfte klar sein: von der Bank.
Letzten Endes, so OB Ludwig, gefährde die Regulierungsbehörde nicht nur die Stadtwerke, sondern auch die mit deren Arbeit einhergehende und von ihm erwünschte kommunale Wertschöpfung: Die Stadtwerke schaffen Arbeitsplätze und berücksichtigten bei ihrer Auftragsvergabe vorrangig regionale Unternehmen. Wer den Stadtwerken die Lebensgrundlage entziehe, der tue dies auch lokalen Firmen und den dort beschäftigten Menschen an.
Es darf nicht verkannt werden, dass die Stadtwerke in 2005 6,8 Mio. € normalen Gewinn nach Steuer angehäuft haben.
Ferner werden Jahr für Jahr Wertpapiere angehäuft.
Betrugen diese in 2004 noch 13 Mio. €, sind sind 2006 bereits 16,5 Mio.€ geplant.
In 2008 ist daraus eine Gewinnausschüttung von 17 Mio. € an die Gesellschafter geplant
taxman:
Herr Cremer,
ich habe da mal ne Frage:
Inwieweit erzielt die Stadtwerke überhaupt Erlöse aus der Nutzung eigener Netze?
Und noch eine:
Um was für Summen werden hier geheult?
Und noch eine:
Ist den Bürgermeistern überhaupt das Urteil, welches Herr Fricke zu den Quersubventionen herausgesucht hat, bekannt? Haben Sie den Herren schon mal den Tip gegeben?
taxman
Cremer:
@taxman,
ja, Erlöse sind wie zuvor geschildert.
6,8 Mio € nach Steuer. Davon gehen 3,8 Mio. € in die 100% stadteigene Muttergesellschaft BGK. Das Bäderhaus macht 1,9 Mio. € minus, die Cruceniatheremen ca. 900.000 €
Welches Urteil meinen Sie jetzt konkret.
Wir haben bereits sehr viele dem lieben OB zukommen lassen und protestieren immer.
RR-E-ft:
@Cremer
Verwechseln Sie etwa Erlöse mit Gewinnen?
Gewinn = Erlöse - Kosten
@taxman
Die Netzentgelte werden kalkulatorisch als Kosten erfasst, so wie bei jedem dritten Lieferanten, Einnahmen und Ausgaben heben sich auf, so dass tatsächliche Erlöse nur von Drittlieferanten stammen.
Es bleibt indes dabei, dass die NNE als Preisbestandteil in die Verbraucherpreise einfließen, vgl. § 42 VI EnwG.
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