Energiepreis-Protest > MITGAS
MITGAS, Sachsen-Anhalt
Monaco:
@cabello
Vielen Dank für den Hinweis.
Jetzt rechnen wir doch einmal weiter.
1 Terajoule entspricht 278.000 kWh
Im Januar 2006 betrug der Grenzübergangspreis 5.382 €/TJ.
Das entspricht 0,01936 €/kWh - oder um zur Ausgangsbasis zurückzukehren 387,19 € für 20.000 kWh.
Mitgas rechnet hier mit 603,- € (immerhin über 60% mehr).
Rechne ich einfach nur falsch. Oder spielen noch andere Faktoren eine wesentliche Rolle? Hat VNG eine Gewinnspanne von 60%? Oder sind die Angaben der MITGAS falsch?
Mit freundlichen Grüßen
Monaco.
Pelikan:
moin moin,
@Monaco
VNG ist an MITGAS beteiligt
..aus F.A.Z., 12.01.2006, Nr. 10 / Seite 12
...Die Gasversorger haben versucht, mit der Offenlegung ihrer Kalkulation die Bedenken der Kartellbehörden zu zerstreuen, sie hätten ihre Monopolstellung genutzt, um zu hohe Gewinne zu erzielen. Allerdings hat ein internes Papier, das an die Öffentlichkeit gelangt ist, die Glaubwürdigkeit der offengelegten Kalkulation von vornherein erschüttert. In dem Papier des Eon-Hanse-Konzerncontrolling, das die Risiken der Offenlegung intern bewertet, heißt es zum Beispiel, \"insbesondere die Verlagerung der Kosten innerhalb des Gasbereiches - im Trend zum Netz - könnte in einigen Punkten nicht plausibel sein\". Unter Bezug auf ein Bewertungsverfahren steht in dem Papier \"Für die Gasbranche ist das Modell prima; mit ein paar wenigen Annahmen hat man mal eben Millionenbeträge von einer Kundengruppe zur anderen geschaufelt.\" Und zur Gewinnermittlung im Vertrieb heißt es intern \"Wenn man die Praxis der Strompreisgenehmigungen heranzieht, so ist die klare Ansage Das Vertriebsergebnis hat null zu sein.\" Das Papier wird in den zu erwartenden Gerichtsverfahren bei der Öffnung des Gasmarktes wohl häufig zur Sprache kommen.
Mit Gruß vom
Pelikan
RR-E-ft:
@Monaco
Der Ansatz ist gut, aber zu kurz gegriffen.
Natürlich wird das Erdgas nicht zu den Erdgasimportpreisen - in denen Steuern und Abgaben nicht enthalten sind - an Verbraucher verkauft.
Der Verbraucher holt sich das Erdgas schon nicht an der Grenze ab, sondern es muss noch bis zu ihm geliefert werden. Die Netz- und Transportkosten für das Gas können dabei nicht gestiegen sein.
Zu fragen ist jedoch nach der Differenz, dem sog. Delta, welches gleich bleiben sollte.
Demzufolge sind die Steigerungen der Erdgasimportpreise in absoluten Beträgen den Steigerungen der Verbraucherendpreise in selber Zeit in absoluten Beträgen gegenüber zu stellen.
Das resultierende Delta sollte sich dabei nicht zugunsten der Versorger innerhalb der Lieferkette ändern, wenn tatsächlich nur überall gestiegene Vorlieferantenpreise weitergegeben werden.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
Monaco:
@RR-E-ft
Das war mir schon klar, dass man so einfach nicht rechnen kann. Meine Überlegung zielte jedoch auch nicht unbedingt darauf ab, die vollständige Preiskalkulation nachvollziehen zu können, sondern sich derartige Sachfragen ggf. von den Versorgern beantworten zu lassen. Und je konkreter die Frage, desdo größer der \"Druck\" auf den Versorger. Immerhin sollte er ja eine Erklärung für die Differenz liefern können.
Und da man zumindest mathematisch alles auch relativ genau erklären müsste, schien mir diese Vorgehensweise einigermaßen sinnvoll.
Mit freundlichen Grüßen
Monaco.
Monaco:
Inzwischen habe ich Nachricht von MITGAS erhalten:
Im Schreiben vom 06.04.2006 wird mir versichert, dass die Gasbeschaffung bei der Verbundnetz Gas AG für je 20.000 kWh 699,00 € (netto) beträgt. Im Schreiben vom 31.01.2006 waren es übrigens noch 702,00 €...
Das bedeutet also, dass 10.000,- kWh rund 350,- € im Einkauf kosten, bei einem Grenzübergangspreis für die gleiche Menge von ca. 170,- € eine stolze Verteuerung nur innerhalb Deutschlands.
Im Fall von MITGAS verdient die VNG also recht ordentlich:
Direkt über eine ordentliche Marge und indirekt als Gesellschafter (24,1%)der MITGAS (mehr als 5,1 Mio. € Gewinnabführung allein für das Jahr 2004!)
Leider kann man sich nur an die VNG-\"Marionette\" MITGAS wenden, da mit dem eigentlichen \"Absahner\" keine direkte Vertragsbeziehung besteht.
Bald könnte man Mitleid mit den \"Endversorgern\" bekommen, schließlich müssen diese letztlich ihren Gesellschaftern Rechenschaft ablegen und sich auch noch mit wehrhaften Kunden herumärgern.
Und ein Gaseinkauf anderswo scheidet wohl bei diesen Beteiligungsverhältnissen von vornherein aus ...
Genaugenommen ist dies doch das eigentliche Ärgernis. Gerade diese \"Verstrickungen\" sind wohl die wahren Ursachen der hohen Energiepreise...
Mit freundlichen Grüßen
Monaco.
Was kostet der Gaseinkauf der Endversorger eigentlich anderswo? Kann da eventuell noch Jemand mit Zahlen aufwarten?
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