Hallo zusammen,
wie bereits in einem andern Beitrag erwähnt, habe ich 2008 ein Haus gekauft mit einem Primagas Erdtank, und wider besseren Wissens auch direkt als einfachste Lösung den Vertrag unterschrieben. Vor ein paar Jahren dann, habe ich mal ausgerechnet was das Ganze so kostet und bin, wie die Meisten hier, erschrocken. Dennoch war mir das Ganze erst mal zu dumm und zu teuer, den Vertrag zu kündigen, dann noch den Abtransport zu zahlen usw....
Vor ca. 2 Wochen dann, bin ich auf test.de dann auf einen interessanten Artikel gestoßen, der eindeutig erklärt, dass die Klausel, wonach man als Zählerkunde bei Kündigung des Vertrages auch noch die Tankabholung bezahlen sollte, gesetzlich nicht durchsetzbar ist und man auf keinen Fall dafür aufkommen muss!
Auch ein vorformuliertes Kündigungsschreiben gab es zum Download.
Also witterte ich meine Chance, noch halbwegs günstig aus dem Vertrag zu kommen. Auch dieses Forum hier bestätigte mich dabei in meiner Meinung, einen eigenen Tank zu kaufen (nach Möglichkeit den vorhandenen abkaufen).
Kurzum, die Kündigung ging zu Primagas. Kurz darauf ein freundlicher Anruf, was man denn tun könne um mich als Kunden zu behalten.
Klare Vorgabe: Marktgerechte Preise und einen fairen monatlichen Abschlag, welcher bis Dato bei 130€ monatlich lag (Verbrauch ca. 1650l p.A.).
Nach einem Angebot welches ich dann ablehnte, kam dann noch ein Angebot. Am Telefon konnte ich dann auch die Zählergebühr nochmals senken, sodass ich nun unterm Strich ganze 4€ im Monat mehr bezahle als mit der Eigentumsvariante. Nur habe ich keine Arbeit mehr damit und wenn etwas kaputt geht, wirds repariert und kostet mich nichts.
Ich bin angehender Betriebswirt und habe eine Rentabilitätsrechnung aufgestellt, worin sämtliche Kosten, die bei einem Eigentumstank entstehen, eingerechnet und auf den Monat umgelegt wurden. Enthalten waren Kosten für die Anschaffung eines neuen Tanks, die Anschlusskosten, und die Kosten für die 2 Jährige und die 10 Jährige Prüfung. Wartungskosten habe ich nicht mit einberechnet, da ich hierzu leider keine seriöse einschätzung finden konnte.
Wenn man den Gaspreis für einen 2700l Tank nimmt und hinzuaddiert, wäre ich bei meinen Verbrauchswerten, auf monatliche Vollkosten in Höhe von ca. 75€ gekommen.
Meine monatlichen Kosten bei Primagas konnte ich auf gut 79€ senken!
Einen einmaligen Bonus habe ich auch noch herausgehandelt. Daher wäre ich bei einer Tank Neuanschaffung und aller damit verbundenen Kosten für lange Zeit ins Minus gefahren.
Bei 4-5€ monatlich Mehrkosten, dafür dass ich keinerlei Arbeit oder weitere Kosten befürchten muss, finde ich ist das ein faires Angebot.
Sicherlich würde ich einen Eigentumstank nach wie vor bevorzugen, jedoch nur wenn man noch einmal komplett neu die Wahl hätte. Für bestehende Primagas Kunden wie mich, ist gutes und auch freundliches, aber bestimmtes Verhandeln definitiv eine Möglichkeit, wie man aus der erst mal bescheidenen Situation doch noch etwas machen kann.
Nochmal: Vorher 130€ monatliche Kosten, jetzt knapp 80€! 50€ im Monat gespart.
Ich habe hier leider vielfach gesehen, dass Leute den Fehler machen und nur den günstigen Gaspreis der freien Händler sehen. Da habe auch ich zuerst mal geschluckt.
Nur sind Dies halt nicht die einzigen Kosten! Ein unterirdischer 2700l Tank kostet inkl. Lieferung ca. 2500€ und soll ca. 30 Jahre halten. Die Prüfungen müssen selbst bezahlt werden, die Wartung ebenso. Und der Unterschied der dann entstandenen Vollkosten zu den jetzt neu ausgehandelten Konditionen bei Primagas, rechtfertigt m.E. keinen Umstieg auf einen Eigenen Tank.
Mein Tip lautet also:
Fakten zusammentragen (Welcher Tank, bisherige monatliche Kosten, Kosten für die Eigentumsvariante inkl. allem Drum und Dran, nicht nur den neuen Gaspreis der freien Händler sehen, kosten für Anschluss, Prüfungen und Wartung, Ersatz des Gaszählers usw.)
Vergleichen und die Ersparnis auf den bisherigen Werten ausrechnen. Wenn dann gewünscht, Kündigung einreichen (test.de besuchen und den sehr interessanten Bericht hierzu durchlesen).
Verhandeln, Verhandeln, Verhandeln.
Wenn dann nichts mehr geht, die neuen monatlichen Vollkosten berechnen (ich habe mir das auch nochmal ohne Angabe meiner berechneten Zahlen gegenrechnen lassen).
Erst dann kann man eine qualifzierte Entscheidung darüber treffen, ob man denn nun aus dem Vertrag heraus möchte, oder so wie ich, bereit ist für ein paar monatliche Euros mehr, sämtlichem Ärger aus dem Weg zu gehen.