Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Kündigung Prim***s richtig formulieren  (Gelesen 11600 mal)

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Offline Cosmicchaos

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Kündigung Prim***s richtig formulieren
« am: 15. Februar 2018, 11:56:15 »
Hallo Community,

zunächst einmal ein riesiges Dankeschön an alle Aktiven hier. Ich habe das Forum vor 2 Jahren gefunden und bereits unglaublich viel gelernt.

Zu meiner derzeitigen Situation:
- 2015 Einfamilienhaus mit bestehendem Liefervertrag mit der Prim*** (naja, ihr wisst schon) und bestehendem Tank gekauft.
- Zu wenig Zeit beim Einzug gehabt alles zu prüfen und den neuen Vertrag mit 2 Jahren Laufzeit abgeschlossen  :o.
- Preise steigen selbstverständlich stetig, weswegen ich jetzt raus möchte.

Eine Kündigung wäre demnächst fristgerecht für mich möglich. Soweit das Positive. Ich möchte jetzt gerne kapitale Fehler vermeiden, da es bezüglich der Rückbau und Entleerungskosten ja verschiedene Meinungen gibt. Ich habe eine Endschaftsklausel im Vertrag die besagt, dass ICH immer die vollen Kosten zu tragen habe. Keine Begrenzung, keine Ausnahmen.

Soweit ich verstanden habe ist diese Regelung unwirksam, da die Kosten für mich nicht ersichtlich sind. (meine Regelung taucht in der Liste von test.de auf, die als unwirksam angesehen werden). Es gibt ja offensichtlich einschlägige Urteile zu diesen Klauseln.

Jetzt meine Frage(n):
1) Wie gehe ich bei der Kündigung richtig vor? (einfach nur kündigen ohne Verweis auf die Endschaftsklausel oder schon im Kündigungsschreiben dieser Klausel widersprechen)
2) Kündigung per Einschreiben versenden oder lieber direkt zum Anwalt?
3) Gibt es eine Chance den Tank von der P*** zu kaufen inkl. erforderlicher Papiere?

Danke für eure Meinungen.
Christian

Offline stingmb

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Re: Kündigung Prim***s richtig formulieren
« Antwort #1 am: 04. März 2018, 17:41:58 »
Was ist es denn für ein Tank ?

Bei 2700l Oberirdisch einfach fristgerecht kündigen und einen eigenen kaufen.

Kosten für Rückführung liegen dann zw 400 und 500 Euro

Offline Syncro

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Re: Kündigung Prim***s richtig formulieren
« Antwort #2 am: 10. März 2018, 10:44:15 »
Kleiner Tip: Lasse die Kündigung per Gerichtsvollzierher zustellen! Kostet ca. 25 Euro.

Offline Buender

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Re: Kündigung Prim***s richtig formulieren
« Antwort #3 am: 20. März 2018, 08:21:08 »
Hallo,

zu deinen Fragen,

1. Kündigung mit fristgerechtem Datum kündigen.
2. per Einwurfeinschreiben reicht.
3. Primagas wird dir den tank nicht verkaufen, vielleicht gibt es bei dir in der Ecke einen anderen Anbieter der den
   Anbieterwechsel für dich macht, so entstehen keine Kosten für Dich, bei uns hat Robo Gas alles erledigt, und
   wir haben trotz Miettank seit drei Jahren sehr günstige Gaspreise. Immer güntiger wie bei vielen
   Internetplatformen.

Viele Grüße der Bünder

Offline Oberbayer78

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Re: Kündigung Prim***s richtig formulieren
« Antwort #4 am: 13. April 2018, 23:00:16 »
Hallo zusammen,

ich als Primagaskunde habe ähnliche Erfahrungen gemacht. 2008 ein Haus gekauft mit einem Primagas Erdtank, und wider besseren Wissens auch direkt als einfachste Lösung den Vertrag unterschrieben. Vor ein paar Jahren dann, habe ich mal ausgerechnet was das Ganze so kostet und bin, wie die Meisten hier, erschrocken. Dennoch war mir das Ganze erst mal zu dumm und zu teuer, den Vertrag zu kündigen, dann noch den Abtransport zu zahlen usw....

Vor ca. 2 Wochen dann, bin ich auf test.de dann auf einen interessanten Artikel gestoßen, der eindeutig erklärt, dass die Klausel, wonach man als Zählerkunde bei Kündigung des Vertrages auch noch die Tankabholung bezahlen sollte, gesetzlich nicht durchsetzbar ist und man auf keinen Fall dafür aufkommen muss!
Auch ein vorformuliertes Kündigungsschreiben gab es zum Download.
Also witterte ich meine Chance, noch halbwegs günstig aus dem Vertrag zu kommen. Auch dieses Forum hier bestätigte mich dabei in meiner Meinung, einen eigenen Tank zu kaufen (nach Möglichkeit den vorhandenen abkaufen).

Kurzum, die Kündigung ging zu Primagas. Kurz darauf ein freundlicher Anruf, was man denn tun könne um mich als Kunden zu behalten.
Klare Vorgabe: Marktgerechte Preise und einen fairen monatlichen Abschlag, welcher bis Dato bei 130€ monatlich lag (Verbrauch ca. 1650l p.A.).
Nach einem Angebot welches ich dann ablehnte, kam dann noch ein Angebot. Am Telefon konnte ich dann auch die Zählergebühr nochmals senken, sodass ich nun unterm Strich ganze 4€ im Monat mehr bezahle als mit der Eigentumsvariante. Nur habe ich keine Arbeit mehr damit und wenn etwas kaputt geht, wirds repariert und kostet mich nichts.

Ich bin angehender Betriebswirt und habe eine Rentabilitätsrechnung aufgestellt, worin sämtliche Kosten, die bei einem Eigentumstank entstehen, eingerechnet und auf den Monat umgelegt wurden. Enthalten waren Kosten für die Anschaffung eines neuen Tanks, die Anschlusskosten, und die Kosten für die 2 Jährige und die 10 Jährige Prüfung. Wartungskosten habe ich nicht mit einberechnet, da ich hierzu leider keine seriöse einschätzung finden konnte.
Wenn man den Gaspreis für einen 2700l Tank nimmt und hinzuaddiert, wäre ich bei meinen Verbrauchswerten, auf monatliche Vollkosten in Höhe von ca. 75€ gekommen.
Meine monatlichen Kosten bei Primagas konnte ich auf gut 79€ senken!
Einen einmaligen Bonus habe ich auch noch herausgehandelt. Daher wäre ich bei einer Tank Neuanschaffung und aller damit verbundenen Kosten für lange Zeit ins Minus gefahren.

Bei 4-5€ monatlich Mehrkosten, dafür dass ich keinerlei Arbeit oder weitere Kosten befürchten muss, finde ich ist das ein faires Angebot.
Sicherlich würde ich einen Eigentumstank nach wie vor bevorzugen, jedoch nur wenn man noch einmal komplett neu die Wahl hätte. Für bestehende Primagas Kunden wie mich, ist gutes und auch freundliches, aber bestimmtes Verhandeln definitiv eine Möglichkeit, wie man aus der erst mal bescheidenen Situation doch noch etwas machen kann.

Nochmal: Vorher 130€ monatliche Kosten, jetzt knapp 80€! 50€ im Monat gespart.

Ich habe hier leider vielfach gesehen, dass Leute den Fehler machen und nur den günstigen Gaspreis der freien Händler sehen. Da habe auch ich zuerst mal geschluckt.
Nur sind Dies halt nicht die einzigen Kosten! Ein unterirdischer 2700l Tank kostet inkl. Lieferung ca. 2500€ und soll ca. 30 Jahre halten. Die Prüfungen müssen selbst bezahlt werden, die Wartung ebenso. Und der Unterschied der dann entstandenen Vollkosten zu den jetzt neu ausgehandelten Konditionen bei Primagas, rechtfertigt m.E. keinen Umstieg auf einen Eigenen Tank.


Offline Cosmicchaos

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Re: Kündigung Prim***s richtig formulieren
« Antwort #5 am: 19. April 2018, 10:11:30 »
Hallo zusammen,

ich wollte mal ein kurzes Update geben.
Gestern hatte ich den schon erwarteten Anruf der netten P-Gas Kundenberaterin (anscheinend besonders freundlich, da auf Kündigungen spezialisiert).
Als Ergebnis bietet mir nun P-Gas an, immer den Durchschnittspreis des BdEV anzuziehen. Damit wäre ich grundsätzlich einverstanden, auch da ich weiterhin jährlich kündigen kann.

Nun die Frage, ich habe eine Wartungspauschale von 114,- €/Jahr (Rechnung kam erst vor ein paar Tagen). Ist das angemessen oder sollte ich hier versuchen noch weiter zu handeln?

Was würdet ihr mir raten: Sollte ich auf meiner Kündigung beharren mit allen Folgen (Rechtsstreit um Abholungskosten, eigenen Tank kaufen etc.) oder auf das Angebot eingehen, die Kündigung zurückziehen und ab jetzt zum BdEV-Preis tanken???

Viele Grüße und nochmals 1000 Dank ans Forum! Ohne euch hätte ich den Vertrag nie so genau angesehen und erstmal die Kündigung ausgesprochen.

Offline Cosmicchaos

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Re: Kündigung Prim***s richtig formulieren
« Antwort #6 am: 13. Juli 2018, 09:53:08 »
So, hier ein weiteres Update.

Nach einiger Recherche musste ich feststellen, dass die Priese auf der BdEV Seite nicht wirklich günstig sind. Ich habe mich also entschieden die Kündigung wirksam werden zu lassen.

Vor Kurzem erhielt ich das auch schriftlich bestätigt. Mit dabei war ein Formular zur Abholung des Tanks inkl. Kostenschätzung von ca. 600,- für Abpumpen und Transportkosten. So etwas in der Art hatte ich bereits erwartet. Bedingung von PGas war, dass ich spätestens 2 Wochen vor Vertragsende das Formular zurücksende, anderenfalls gehen sie davon aus, dass der Tank leer ist bei Abholung (was wahrscheinlich nicht der Fall sein wird).

Ich konnte bereits einen Lieferanten für einen neuen Eigentumstank finden, der auch bereit wäre den alten Tank, sobald er leer ist, abzuklemmen und an die Seite zu stellen.

Welches Vorgehen würdet ihr mir jetzt ggü. PGas empfehlen? Auf das Schreiben antworten? Wenn ja wie? Ich bin nicht bereit die aufgerufenen Kosten einfach anzuerkennen (vgl. einschlägige Urteile). Am liebsten hätte ich wenn ich den Tank erstmal noch leerfahren würde (noch ca. 30% drin) und PGas den anschließend abholt. Ist es denkbar sowas durch zu bekommen?

Vielen Dank für eure Kommentare!

Offline Watzl

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Re: Kündigung Prim***s richtig formulieren
« Antwort #7 am: 17. Juli 2018, 10:17:14 »
KLARTEXT:

Zum eigenen Tank gibt es keine Alternative, es sei denn, Geld spielt keine Rolle (soll es auch geben)
Der Betriebswirtschaftler meint, dass er nur noch 4 EU im Monat über der Eigentumsvariante liegt und nennt dabei eine Zählergebühr.

Die Zählergebühr muss er natürlich auch erst einmal wegrechnen, wenn er Kosten vergleicht, weil es diese Zählergebühr nur bei seinem Anbieter und wenigen andern gibt, die die Gaskunden unter Vertrag nehmen.

Bei einem eigenen Tank kann ich tanken bei wem und wo ich will. Freiheit nennt man das. Bei einem Vertrag, kann ich bei keinem anderen Anbieter tanken. Nicht einmal darüber nachdenken kann ich. Der Vertrag verbietet das "Fremdtanken" ganz eindeutig. Auch wenn der Vertragspreis 1,- EU je Liter über dem Preis eines freien Händlers liegt, kann man freundliche beim Vertragshändler anfragen (betteln), ob er seinen Preis dann nicht doch etwas senken würde. Je nach Güte macht er das vielleicht oder eben auch nicht - muss er ja nicht.
Senkt er den Preis, dann wird das auch noch als großzügiges Entgegenkommen verkauft. Das soll den Kunden dann beeindrucken und von einer Kündigung abhalten.

Auch als angehender Betriebswirt kennt man die Preise der kommenden Jahre nicht.
Schaut man aber in die Vergangenheit, so kann man ganz leicht erkennen, dass die Preise der freien Händler immer erheblich unter denen der Vertragshändler liegen.

Der angehende Betriebswirt wird auch sehr bald auf eine Hürde stoßen, die es ihm eigentlich nicht erlaubt, weitere "kostengünstig" - Überlegungen anzustellen.
Er erfährt keine Preise der freien Händler, die er ja bräuchte, um eine Rentatilitätsrechnung aufzumachen.

Freie Händler sind ja nocht blöde und teilen einem der Gas will, den er aber niemals beliefern wird können, seinen Preis mit. Den würde der Vertragler dann nur hernehmen, um bei seinem Vertragsanbieter den Preis drücken zu wollen.

Wer gute Gründe hat, sich in einen Vertrag zu begeben, der möge sie bitte nennen. Bei entsprechend starken Argumenten ist die Bereitschaft durchaus vorhanden, sich überzeugen zu lassen.

In diesem Sinne

H. Watzl

Offline stingmb

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Re: Kündigung Prim***s richtig formulieren
« Antwort #8 am: 18. Juli 2018, 11:18:34 »


Vor Kurzem erhielt ich das auch schriftlich bestätigt. Mit dabei war ein Formular zur Abholung des Tanks inkl. Kostenschätzung von ca. 600,- für Abpumpen und Transportkosten. So etwas in der Art hatte ich bereits erwartet. Bedingung von PGas war, dass ich spätestens 2 Wochen vor Vertragsende das Formular zurücksende, anderenfalls gehen sie davon aus, dass der Tank leer ist bei Abholung (was wahrscheinlich nicht der Fall sein wird).

Ich konnte bereits einen Lieferanten für einen neuen Eigentumstank finden, der auch bereit wäre den alten Tank, sobald er leer ist, abzuklemmen und an die Seite zu stellen.

Welches Vorgehen würdet ihr mir jetzt ggü. PGas empfehlen? Auf das Schreiben antworten? Wenn ja wie? Ich bin nicht bereit die aufgerufenen Kosten einfach anzuerkennen (vgl. einschlägige Urteile). Am liebsten hätte ich wenn ich den Tank erstmal noch leerfahren würde (noch ca. 30% drin) und PGas den anschließend abholt. Ist es denkbar sowas durch zu bekommen?

Vielen Dank für eure Kommentare!

Hallo, ich hatte ein ähnliches Formular, welches ich zurücksenden musste wenn der Tank leer und zur Abholung bereit ist.

Auch bei mir waren noch 35% im Miettank, wir haben die Armatur abgeschraubt, den Miettank von der Betonplatte runter gestellt (ca. 2 Meter daneben), auf die Betonplatte dann den eigenen Tank gestellt und da die Armatur wieder drauf. Nun hatte der Lieferant einen Schlauch ohne Pumpe, mit dem er die beiden Tanks verbunden hat und dann liefen die 35% Gas aus dem Miettank in den leeren eigenen Tank rüber. Allerdings nicht komplett. Dann haben wir den fast leeren Miettank an den Grundstücksrand gestellt und nach und nach hat dieser seine letzten Gase scheinbar "verloren" bis er leer war und dann hab ich das Formular abgesendet  ;D



Für die Rückführung wurden 472,43€ veranschlagt. Jedoch hatte ich noch die Worte des Vermittlers bei Vertragsabschluss im Kopf der damals sagte, wenn der Tank je zurückgeholt wird erhalte ich 1/10 der "Nutzungsentschädigung" zurück, jedoch mindestens 170€. In meinem Vertrag habe ich diesen Passus nicht wirklich gefunden, also hab ich dann bei der Rückführungs-Bestätigung die 472,43€ akzeptiert, aber handschriftlich mit drauf geschrieben "abzüglich 1/10 der Nutzungsentschädigung". Und tatsächlich habe ich dann eine Rückführungsrechnung von "nur" 305€ erhalten.  :D

 

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