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Russland dreht der EU den Hahn ab
Sukram:
Die Ukraine war der Testfall- jetzt ist der Westen dran:
--- Zitat ---LONDON (Dow Jones)--Die russische Regierung hat verschiedene westliche Ölkonzerne aufgefordert, alte Verträge über Fördervereinbarungen für Russland vorzulegen. Die Zeitung "Sunday Telegraph" berichtet, Royal Dutch Shell plc, ExxonMobil Corp und Total SA hätten Schreiben von dem für Bodenschätze zuständigen Ministerium erhalten, sie müssten ihre Originalverträge aus den 1990er Jahren vorlegen, die ihnen Anteile bei der Ausbeutung russischer Ölfelder zusichern.
Die Verträge stammen alle aus einer Zeit als die Ölpreise niedrig und ausländische Investitionen in Russland willkommen waren. In zwei Fällen geht es um Verträge, die Felder auf der Halbinsel Sachalin betreffen. Die Ölkonzerne fürchten jetzt eine Neufassung der Abkommen, schreibt die Zeitung.
--- Ende Zitat ---
http://de.biz.yahoo.com/17092006/341/oelkonzerne-fuerchten-neuverhandlung-russischer-vertraege-presse.html
Sukram:
Der russische Staat will seinen Ölkonzern Rosneft langfristig vollständig privatisieren. Putin kündigte zudem an, die Ölexporte in den asiatisch-pazifischen Raum um ein Vielfaches zu steigern.
Sotschi - Der Ölkonzern Rosneft soll einem Agenturbericht zufolge innerhalb der kommenden zehn Jahre komplett privatisiert werden. Wie Igor Schuwalow, ein Stabsmitarbeiter von Präsident Wladimir Putin, am Sonntag zur russischen Nachrichtenagentur "Interfax" sagte, werde der staatliche Ölkonzern innerhalb von "drei bis zehn Jahren komplett privatisiert".
Der Kommentar Schuwalows sei am Rande eines Treffens von Putin mit den Parlamentspräsidenten der G-8-Länder in seiner Sommerresidenz in Sotschi am Schwarzen Meer gefallen. Zuvor hatte der Westen Putin wegen seiner strengen staatlichen Kontrolle der russischen Wirtschaft, insbesondere im Energiesektor, kritisiert.
Nach dem erfolgreichen Börsengang im Juli mit 14,8 Prozent der Rosneft-Aktien, die 10,6 Milliarden Dollar (8,28 Milliarden Euro) erlösten, sollten weitere Pakete an die Börse gebracht werden. Kein Aktionär solle aber mehr als 10 Prozent an Rosneft erhalten.
Rosneft gilt als Paradebeispiel dafür, wie der russische Staat seinen verlorenen Einfluss auf die Energiebranche des Landes wieder ausgebaut hat. "Die Geschichte einer Nationalisierung wird sich in ihr Gegenteil verkehren, eine Privatisierung", kündigte Schuwalow an.
Russland plant zudem, den Anteil seiner Ölexporte in den asiatisch-pazifischen Raum in den kommenden zehn Jahren von derzeit rund 3 Prozent auf 30 Prozent steigern. "Wir planen, dass wir in zehn Jahren nicht weniger als 30 Prozent unseres Öls in diese Region liefern werden", sagte der russische Präsident.
Als zweitgrößter Ölexporteur der Welt hatte Russland im April mit dem Bau einer Pipeline in Sibirien begonnen, mit der China und Japan mit Öl beliefert werden sollen.
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,437589,00.html
Sukram:
Brüssel - Die EU-Komission hat die Ankündigung Russlands kritisiert, dem Ölkonzern Royal Dutch Shell die umweltrechtliche Genehmigung für Gasbohrungen auf der fernöstlichen Insel Sachalin zu entziehen. «Um sicherzustellen, dass Unternehmen Milliarden Euro in Energieprojekte investieren, ist ein sicheres und vorhersehbares Investitionsklima notwendig - in Russland wie in der EU und jedem anderen Land», erklärte Energiekommissar Andris Piebalgs am Dienstag in einer Pressemitteilung.
Wenn es umweltschutzrechtliche Bedenken gegen das Gasprojekt gebe, dann müssten die russischen Behörden diese Shell darlegen und dem Unternehmen Zeit einräumen, die Probleme zu beseitigen, forderte Piebalgs. Nach Angaben des Unternehmens würde ein Entzug der umweltrechtlichen Genehmigung das ganze Projekt gefährden.
Das russische Ministerium für Rohstoffe hatte am Montag erklärt, die Umwelterlaubnis für das Sachalin-2 genannte Milliardenprojekt werde rückgängig gemacht. Die zuständige Aufsichtsbehörde Rostechnadsor muss dem allerdings noch zustimmen. Zur Begründung verwies das Ministerium auf Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, wonach die Genehmigung für die zweite Projektphase illegal zu Stande gekommen sei.
Das Unternehmen räumte in einer am Montagabend veröffentlichten Stellungnahme ein, bei dem Projekt habe es Probleme mit dem Umweltschutz gegeben. Es sei aber nicht gegen russisches Umweltrecht verstoßen worden.
Russische Behördenvertreter übten am Montag auch Kritik an einem Verladeterminal des Ölkonzerns Exxon Mobil auf Sachalin. Beobachter befürchten, dass Moskau den Zugriff ausländischer Unternehmen auf russische Öl- und Gasfelder beschränken will.
http://www.dieneueepoche.com/articles/2006/09/19/52913.html
Süß, die Europäer : "Du pöhser Putin, Du!"
Sukram:
Russland droht Total mit Lizenzentzug
Seit Wochen setzt die russische Regierung ausländische Energiekonzerne verstärkt unter Druck. Erst entzog sie dem Shell-Konzern die Förderlizenz für ein Öl- und Gasfeld. Nun drohte Moskau der französischen Total den gleichen Schritt an.
Moskau - Für den Widerruf der Genehmigung für das Total-Ölfeld Charjaga in Nordrussland gebe es eine "rechtliche Grundlage", sagte Nikolai Gudkow vom Ministerium für Bodenschätze der Nachrichtenagentur AFP. Total habe "seine Verpflichtungen nicht erfüllt". Eine Konzernsprecherin betonte dagegen, Total
halte sich an die vertraglichen Vereinbarungen. Erst am Montag hatte das Ministerium dem britisch-niederländischen Konzern Shell die Förderlizenz für das Öl- und Gasfeld Sachalin II entzogen.
Experten sehen im Vorgehen Moskaus einen Versuch Russlands, einen größeren Anteil am lukrativen Geschäft mit Öl und Gas zu erhalten. Die russische Regierung bemüht sich derzeit darum, Förderverträge mit ausländischen Firmen aus den 90er Jahren zu ändern, um mehr Profit aus den Bodenschätzen des Landes zu ziehen.
Der hochrangige Ministeriumsvertreter Nikolai Fjodorow warf den Ölkonzernen Total, Shell und Exxon in einem Zeitungsinterview
vor, auf Basis unfairer Bestimmungen Profit aus den Verträgen zu ziehen. Allein aus dem Ölgeschäft des Shell-Projekts Sachalin II,
hätte Russland jährlich 300 bis 400 Millionen Dollar Steuern erhalten können, sagte er der "Rossiskaja Gaseta". Stattdessen habe Russland "nur 20 Millionen Dollar Lizenzgebühren" bekommen.
Um das Total-Feld Charjaga gibt es seit Jahren Streit: Die
russische Regierung wirft Total vor, die Fertigstellung des
Projekts unnötig herauszuzögern. Total bestreitet das. Der Konzern ist mit 50 Prozent an der Erschließung und Ausbeutung von Charjaga beteiligt. 40 Prozent hält das norwegische Energieunternehmen Hydro, die restlichen zehn Prozent die Behörden der Provinz Jamalo-Nenez, wo Charjaga liegt. Der Vertrag zur Erschließung und Ausbeutung wurde wie der für die Projekte Sachalin I und II in den 90er Jahren geschlossen, als die russische Regierung schwach und der Ölpreis niedrig waren.
An Sachalin II sind neben Shell mit 55 Prozent der Anteile auch die japanischen Unternehmen Mitsui (25 Prozent) und Mitsubishi (20 Prozent) beteiligt. Sie kündigten an, sie erwögen den Verkauf von Anteilen an das staatliche russische Unternehmen Gasprom. Mitsui könnte drei Prozent abgeben, Mitsubishi zwei Prozent, berichtete die japanische Zeitung "Yomiuri Shimbun". Auch Shell verhandle mit Gasprom, sagte Mitsubishi-Chef Mikio Sasaki. Trotz des Lizenzentzugs für Shell sollen die Arbeiten an Sachalin II vorläufig weiterlaufen.
Sachalin II ist mit einem Investitionsvolumen von 20 Milliarden
Dollar (rund 15,6 Milliarden Euro) das weltweit größte private Öl-
und Gasförderprojekt. Zugleich ist es das größte ausländische
Investitionsvorhaben in Russland. Vor der Insel Sachalin sollen
eine Förderinsel sowie eine Gas-Verflüssigungsanlage entstehen. Ab 2008 soll von dort erstmals Flüssig-Gas nach Japan und Korea geliefert werden.
Einem Bericht der "Financial Times" zufolge stellen die russischen Behörden auch die Lizenz des britisch-russischen Joint-Venture TNK-BP für das sibirische Ölfeld Kowitka in Frage. Begründet werde dies mit Verstößen des Unternehmens gegen Umweltbestimmungen sowie gegen vertragliche Vereinbarungen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,438520,00.html
Sukram:
Streit um Ölprojekte in Russland auf höchster Ebene
Fr Sep 22, 2006 5:45 MESZ
Moskau (Reuters) - In den Streit um den Zugang ausländischer Energiekonzerne zu russischen Ölvorkommen hat sich nun auch die niederländische Regierung eingeschaltet.
Ministerpräsident Jan Peter Balkenende sprach am Donnerstagabend mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin über das Thema, wie das russische Präsidialamt am Freitag mitteilte. Balkenende forderte von Putin eine Erklärung für die harte Linie gegenüber dem niederländisch-britischen Ölkonzern Royal Dutch Shell bei dessen Flüssiggas-Projekt Sachalin 2.
Das Telefongespräch sei "konstruktiv" verlaufen, sagte ein Sprecher Balkenendes. Russland hatte am Montag umweltrechtliche Genehmigungen für das 20-Milliarden-Dollar-Projekt Sachalin 2 zurückgezogen. Das Projekt könnte sich deswegen nach Angaben von Shell weiter verzögern. Ursprünglich sollten die Lieferungen 2008 beginnen.
Shell hat derzeit einen Anteil von 55 Prozent an Sachalin 2, die beiden japanischen Firmen Mitsui und Mitsubishi kommen zusammen auf 45 Prozent. Russland hatte einen schnelleren Fortschritt von einer Beteiligung des staatlichen russischen Gasmonopolisten Gazprom abhängig gemacht.
Auch bei einem Treffen Putins mit dem französischen Präsidenten Jacques Chirac stehen Energiefragen auf der Tagesordnung. "Wir beobachten die Situation mit Total mit Wachsamkeit", sagte ein Sprecher Chiracs vor dem Treffen am Freitag. Der französische Ölkonzern Total und die russischen Behörden streiten seit Jahren über die Entwicklung des Ölfeldes Charjaga in der Arktis.
Die US-Firma Exxon Mobil hat unterdessen einen weiteren Rückschlag erlitten: Nach Angaben des russischen Rohstoffministeriums wird die staatlich kontrollierte Ölfirma Rosneft den Zuschlag für ein kleines Ölfeld vor der ostsibirischen Insel Sachalin erhalten. Exxon Mobil sieht das vor kurzem entdeckte Feld als Teil seines größeren Förderprojekts Sachalin 1 an und beansprucht es für sich. Das Feld liegt in unmittelbarer Nähe zu Sachalin 1.
Bereits am Donnerstag hatte Russland damit gedroht, wegen eines Streits um stark steigende Kosten die Genehmigung für Sachalin 1 zurückzuziehen. Zudem könnten sich die ersten Öllieferungen wegen Differenzen bei einem Exportterminal verzögern.
Seit einigen Wochen übt die russische Regierung verstärkten Druck auf ausländische Energiekonzerne aus. Experten sehen darin einen Versuch, einen größeren Anteil am lukrativen Geschäft mit Öl und Gas zu erhalten. "Wir sehen eine Russifizierung der strategischen Energievorräte", sagte der Londoner Hedgefonds-Manager Martin Taylor. "Dieser Prozess wird anhalten, bis er vollendet ist."
Russland stört sich vor allem an Ölförderabkommen, die in den frühen 90er Jahren mit ausländischen Konzernen wie Shell, Total oder Exxon Mobil geschlossen worden sind. Damals war der Ölpreis deutlich niedriger als heute, und Russland war zu Zugeständnissen bereit, um die Investoren anzulocken. In diesen Abkommen ist die Gewinnbeteiligung des russischen Staates geregelt. Der Staat wird nach Angaben des Kremls erst dann an den Gewinnen beteiligt, wenn die Kosten für das Projekt abgedeckt sind.
http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=companiesNews&storyID=2006-09-22T154454Z_01_HUM256681_RTRDEOC_0_RUSSLAND-FIRMEN-SHELL-ROSNEFT-SACHALIN-ZF.xml&archived=False
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