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Autor Thema: Russland dreht der EU den Hahn ab  (Gelesen 140809 mal)

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Offline Sukram

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« am: 09. Dezember 2005, 14:03:33 »
Wie schon im Achillesfersen - thread



befürchtet...

******

HANDELSBLATT, Montag, 05. Dezember 2005, 07:56 Uhr
 
Russland verknappt das Öl für Europa
 
Der Chef von Russlands größtem Ölkonzern Lukoil hat Europas Verbraucher auf steigende Benzinpreise eingestimmt. So „billig“ wie jetzt will er den Bodenschatz nicht mehr hergeben, schließlich seien auch die Chinesen an dem schwarzen Gold interessiert.  ...

weiter bitte hier:

http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200012,200038,999843/SH/0/depot/0/index.html

****

HANDELSBLATT, Montag, 05. Dezember 2005, 13:20 Uhr
 

 
\"Der Ölpreis in Europa wird steigen\"
 
Wagit Alekperow, der Präsident und Miteigentümer des größten russischen Ölkonzerns Lukoil rechnet damit, dass China schon baldzum größten Konkurrenten der Europäer um russische Energielieferungen werden wird ...

weiter bitte hier:

http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200012,200038,1000213/SH/0/depot/0/index.html


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...dann gast mal schön weiter...
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Offline Sukram

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #1 am: 09. Dezember 2005, 15:21:38 »
http://www.n24.de/wirtschaft/unternehmen/?a2005120914330274969

Hat unser ex-ich-sachma-Kanzler doch noch was besseres gefunden als nur \"Berater\" eines mittleren Zeitungsverlags...

Deswegen auch die \"Scheffsache\" Ostseepipeline...

sowas nennt man \"Schäfchen in\'s trockene gebracht\" :-(((

Nunja- wenn er die auch so managt wie unser Land...
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Offline Sukram

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #2 am: 19. Dezember 2005, 13:28:02 »
\"Der Chef des größten deutschen Gasunternehmens, Burckhard Bergmann, sagte der \"Welt am Sonntag\", wenn sich Russland und die Ukraine nicht über die Gaspipeline durch die Ukraine einigten, könne es zu Engpässen kommen.\"
...


http://www.n-tv.de/614196.html
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Offline Sukram

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #3 am: 06. Juli 2006, 15:15:32 »
...Rußland verfügt zwar über die größten Erdgasreserven der Welt. Es investiert jedoch zuwenig in die Erdgasförderung", hält Wladimir Milow vom Institut für Energiepolitik in Moskau. Den Berechnungen des Experten zufolge dürfte bereits 2010 die Versorgungslücke 100 Mrd. Kubikmeter Erdgas betragen. Das entspricht dem jährlichen Erdgasbedarf Deutschlands
...

http://www.welt.de/data/2006/07/04/943308.html


*****

:::Ein dem Vorstand des Gasmonopol nahe stehender Sprecher meinte allerdings, die Föderale Antimonopolbehörde sollte sich mit Antimonopolaktivitäten auf dem russischen Binnenmarkt und nicht auf dem Exportmarkt befassen. "Das Ausbleiben einer Konkurrenz beim Gasexport entspricht eben den nationalen Interessen am meisten", fügte er hinzu. [ RIA Novosti ]


http://russlandonline.ru/ruwir0010/morenews.php?iditem=10222

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Offline taxman

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #4 am: 01. August 2006, 11:04:06 »
Hallo Markus äh Sukram!

Aktuell hat der Spiegel ein Sonderheft zum Themenbereich Energieversorgung herausgebracht. Viele Ihrer Aussagen/Meinungen werden dort bestätigt.

Ich lese es wenig begeistert.  :oops:

Dies nur zur Info!

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Offline Sukram

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« Antwort #5 am: 02. August 2006, 13:42:32 »
werde es mir gleich besorgen.
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Offline taxman

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« Antwort #6 am: 02. August 2006, 18:24:54 »
Hallo Sukram,

wenn ich so deine letzten Beiträge gelesen habe sind wir gar nicht so weit auseinander. Dies sowohl in unseren Meinungen wie auch in der Entfernung unserer Wohnsitze.

So wie es aussieht fließt in unser beider Adern badisches Blut.

Also es ist gut zu wissen nicht alleine zu sein.

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Offline Sukram

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #7 am: 04. August 2006, 17:16:05 »
Die zunehmende Fähigkeit Russlands und anderer Schwellenländer ihren nationalen Interessen Ausdruck zu verleihen, hat neue Unsicherheiten für die internationalen Energiemärkte generiert. Die Krise zwischen Kiew und Moskau sollte nicht als isoliertes Ereignis gesehen werden, weitere werden folgen\"
Paolo Scaroni, Chief Executive of ENI, Italy, Financial Times 18JAN2006

*****
Neues Aus http://www.energiekrise.de

EK-04.08.2006: Am 22. März 2006 fand eine Anhörung der grünen Bundestagsfraktion zum Thema „Gasversorgungssicherheit in Europa“ statt. Eine kurze Zusammenfassung finden Sie hier;

http://www.gruene-bundestag.de/cms/vor_ort/dok/116/116892.htm

 Auch energiekrise.de war bei dieser Anhörung vertreten. Die Folien unseres Beitrages können Sie hier  herunterladen.

http://www.energiekrise.de/news/imaqes2006/Zittel_Gasanhoerung-22_Maerz-2006.pdf

Die Erdgasversorgung Europas wird von vielen Beobachtern auf absehbare Zeit als gesichert eingestuft. Doch einige Aspekte lassen große Bedenken aufkommen und erahnen, dass Versorgungsprobleme in den kommenden Jahren bereits möglich und vielleicht sogar wahrscheinlich werden. Indizien, die hierfür sprechen sind etwa die Folgenden:

Großbritannien hat vor einigen Jahren das Fördermaximum der Erdgasförderung überschritten. Seit dieser Zeit geht die Förderrate deutlich zurück. Bis Ende 2005 lag sie bereits um 30 Prozent unter der Maximalförderung Ende 1999. Zudem war im Sommer 2005 der größte Speicher des Landes aufgrund eines Brandes ausgefallen. Dies führte dazu, dass der Gaspreis auf der Insel zeitweise deutlich stieg und eine Gasknappheit drohte. Auch erhoffte Gaslieferungen vom Kontinent fielen wesentlich bescheidener aus erwartet – obwohl die Kapazität der Leitung nicht einmal ausgelastet wurde. Damals zeigte sich die englische Presse verärgert über die geringe Unterstützung vom Festland und mahnte eine stärkere Liberalisierung des Marktes an. Für Gaslieferungen wären Höchstpreise bezahlt worden, dennoch wurden die Lieferungen kaum erhöht.

Die Unternehmen wiederum verwiesen auf bestehende Lieferverträge mit ihren Kunden und auf stark zurückgegangene Speicherbestände, so dass man angesichts des harten Winters mit den vorhandenen Reserven vorsichtig umgehen müsse.



Bild: Erdgasförderung in UK, seit 2001 geht die Förderung zurück.

Aber auch in anderen europäischen Staaten waren Unregelmäßigkeiten zu beobachten. Zur kältesten Zeit des Jahres 2005 nahm Rußland einen Streit mit der Ukraine über den Gaspreis zum Anlass, die Lieferungen für einige Tage auszusetzen. Anfang 2006 beugte sich die Ukraine der „Macht des Gases“. Ein neuer Vertrag wurde auf russischen Druck hin unterschrieben, zu deutlich ungünstigeren Konditionen mit einer festgesetzten Laufzeit von nur einem halben Jahr, bis Juli 2006.

Was hierbei irritiert, ist die Tatsache, dass nach Beilegung dieses Streites die Erdgaslieferungen nach Italien unregelmäßig waren. Zwischen Mitte Januar und Mitte März 2006 wurde in Summe etwa 6,5 % weniger Gas nach Italien geliefert als vertraglich vereinbart war.



Bild: Vereinbarte und tatsächliche Gaslieferungen von Rußland nach Italien

Zu dieser Zeit tauchten in der Presse erstmals Warnungen der Internationalen Energieagentur auf, dass viel zu wenig Geld in die russische Gasinfrastruktur investiert würde und daher künftig möglicherweise mit Unregelmäßigkeiten zu rechnen sei.

Vor diesem Hintergrund liegt die Spekulation nahe, dass Russland in den kältesten Tagen des Jahres so viel Gas im eigenen Lande benötigte, dass die Kapazitätsgrenzen erreicht wurden. Daher ist es vorstellbar, dass das Lieferembargo mit der Ukraine auch dazu benutzt wurde, um diesen Lieferengpass zu kaschieren. Vor allem die späteren Versorgungsprobleme Italiens lassen diesen Zusammenhang plausibel erscheinen.

Anfang Juni 2006 lebte der Streit zwischen Ukraine und Rußland wieder auf. Hierbei wurde auch kommuniziert, dass die großen Gasspeicher in der Ukraine (die weltgrößten Gasspeicher) entgegen früherer Jahre bisher nicht gefüllt seien. Diese Gasspeicher bilden aber einen wichtigen Puffer für den Export russischen Gases. Daher sind Rußland und die Ukraine schon seit längerem im Streit um die Hoheit über diese Speicher. Sollten nun bis Ende dieses Sommers diese Speicher nicht entsprechend aufgefüllt werden, womit durchaus gerechnet werden muss, dann könnten im kommenden Winter in Europa bereits wieder Gasversorgungsprobleme drohen. Dass dies kein theoretisches Szenario ist, wird dadurch unterstrichen, dass ein großer holländische Gasversorger gemäß Presseberichten die Industrie bereits anmahnt, möglichst sparsam mit dem Erdgaseinsatz umzugehen. Für einen Gasversorger, der aus Marktinteresse in der Vergangenheit eher zu Verbrauchssteigerungen anregte, verwundert solch eine Wende in der Kommunikation.

Eine Erhärtung dieses Verdachtes ergibt sich, wenn man einen Blick auf die Struktur der russischen Gasförderung wirft (Bild). Rußland hat gemäß den offiziellen Statistiken die weltgrößten Gasreserven. Verschleiert wird jedoch die Tatsache, dass die drei größten produzierenden Felder Urengoy, Medveshye und Yamburg bereits über das Fördermaximum gegangen sind. Erst in den vergangenen Jahren wurde nach einer Vorlaufzeit von fast 10 Jahren ein großes neues Gasfeld , Zapolyarnoye, angeschlossen. Das aber wird nicht ausreichen um für eine konstante Förderung zu sorgen. Die zunehmenden Förderrückgangsraten machen es zwingend notwendig, dass in Rußland zunehmend neue und große Gasfelder erschlossen werden. Diese neuen Gasfelder liegen weiter östlich und weiter nördlich und sind aufwändiger zu erschließen. Somit hat auch hier bereits ein Wettlauf mit der Zeit eingesetzt.

Wichtige Erschließungsprojekte zielen auf das sibirische Gasfeld Jushno Russkoje, das gemeinsam mit deutschen Gasfirmen erschlossen werden soll und dann über die neu zu errichtende Pipeline durch die Ostsee nach Deutschland und Schweden liefern soll (allerdings nicht vor 2011). Das auf der Jamal Halbinsel gelegene Bovanenko und das in der tiefen Barentsee gelegene Stochman sind weitere wichtige Projekte. Entscheidend für eine verlässliche Gasversorgung wird sein, wie schnell diese Felder erschlossen werden können und wie weit in dieser Zeit der Förderrückgang der Produktionsbasis fortgeschritten sein wird. Jede Verzögerung könnte die Versorgungssicherheit gefährden und zu zeitlichen Lieferengpässen führen.


Bild Russische Gasförderung (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Gepuffert werden kann diese Situation allenfalls durch Gaslieferungen aus Turkmenistan, die durch russische Gasleitungen nach Westeuropa gelangen. Allerdings ist das absolute Förderniveau deutlich niedriger, so dass hiermit nur kleine Schwankungen russischer Gaslieferungen ausgeglichen werden können. Eine deutliche Ausweitung der Importe wird erst nach 2011 gesehen, wenn die Gasleitung NABUCCO aus dem Iran über die Türkei Erdgas aus dem Mittleren Osten nach Europa liefern soll. Die Förderkapazität wird allerdings nur bei etwa 30 Mrd m³ pro Jahr liegen.

Heute wird Gas aus Turkmenistan vor allem in den Iran geliefert, um dessen steigenden Bedarf zu decken und die Exporte des Iran in die Türkei auszugleichen.

Wir sollten also nicht überrascht sein, wenn es in den kommenden Wintern Überraschungen in der Europäischen Gasversorgung geben wird.





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Offline Sukram

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #8 am: 21. August 2006, 20:18:22 »
"Gudok": Eurasisches Energiebündnis als Antwort auf politischen Druck aus Europa und USA
 
...Werden sich Russland, Kasachstan und Usbekistan auf die Gründung einer "Gas-OPEC" einigen, wird sich Turkmenistan ihnen sicherlich anschließen. Für die wirtschaftliche Annäherung mit Aschchabad gibt es auch formelle Voraussetzungen: Turkmenien ist offiziell ein neutrales Land und gehört nicht zur "Ländergemeinschaft der demokratischen Wahl" (ehem. GUUAM), die sich als eine Art Anti-EAWG positioniert.  

In dem Fall wird die Europäische Union entwaffnet und nie mehr in der Lage sein, Gasultimaten an Russland zu stellen. Die Gründung einer "Gas-OPEC" würde sowohl Russland als auch den drei Partnern die Möglichkeit bieten, ihre Interessen in Europa viel härter und konsequenter zu verteidigen. Aber auch die Amerikaner werden sich hüten, ein jedes dieser vier Länder mit ihrem "Demokratie-Export" unter Druck zu setzen.


mehr
http://de.rian.ru/business/20060818/52789948.html
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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #9 am: 21. August 2006, 20:25:46 »
Die Umverteilung des Eigentums im Öl- und Gassektor Russlands tritt in eine neue Phase. Nach den Unternehmen Yukos, Slavneft und Sibneft könnten Großprojekte mit hoher ausländischer Beteilung zu ihren Opfern werden, schreibt die "Nesawissimaja Gaseta" am Donnerstag.

In den letzten zwei Wochen wurden gleich drei Sachalin-Projekte mit hoher ausländischer Kapitalbeteiligung von Russlands Naturschutzbehörden angegriffen, deren Gesamtvorräte mehr als 1,2 Milliarden Tonnen Öl und 1,5 Billionen Kubikmeter Gas betragen.

So plant die Behörde für die Naturnutzungskontrolle im Gebiet Sachalin für den Anfang des 4. Quartals eine Kontrolle der Seeobjekte der Projekte Sachalin-1 und Sachalin-5. Außerdem will die Behörde das positive ökologische Gutachten für zwei Sachalin-2-Abschnitte anfechten. An diesem Projekt beteiligen sich vorerst ausschließlich ausländische Unternehmen: die britisch-holländische Gesellschaft Royal Dutch/Shell sowie Tochtergesellschaften von Mitsubishi und Mitsui. Zugleich besteht eine Vereinbarung über den Tausch eines 25-prozentigen Shell-Anteils gegen Gasprom-Aktiva, finanzielle Details dieses Geschäfts werden aber noch diskutiert. Dieser Umstand ist nach Ansicht einiger Analytiker auch die Hauptursache für den Druck, den das Ministerium für Naturnutzung auf die ausländischen Teilnehmer des Projekts ausübt.

"Mit dem Sachalin-3-Projekt war eine ähnliche Situation zu beobachten", sagt Natalja Janakajewa, Analystin der Gruppe ZentrInvest. "Die Arbeit am Projekt war faktisch abgeschlossen, als die Behörden das Abkommen mit den amerikanischen Unternehmen ExxonMobil und Chevron kündigten. Sachalin-3 ging an den Staat, und den Gewinn bekommt Russland allein."

Nach Ansicht der Expertin könnte Sachalin-2 das gleiche Schicksal erwarten. "Die Förderung im Rahmen des Sachalin-2-Projekts hat bereits begonnen", sagt Janakajewa. "Laut dem Abkommen soll der Gewinn zwischen Russland und den Investoren paritätisch aufgeteilt werden. Im Falle einer Kündigung des Abkommens wird aber das Vorkommen höchstwahrscheinlich dem Konzern Gasprom zufallen."

Andere Experten glauben allerdings nicht, dass es zu einer totalen Verdrängung der Ausländer aus diesen Projekten kommen wird. "Im Endeffekt wird das Ministerium und die Unternehmen eine Einigung erzielen", meint Alexander Rasuwajew, Chef der analytischen Abteilung der Finanzgesellschaft Megatrustoil. "Heute sind alle Ministerien bemüht, ihre aktive Arbeit zu demonstrieren, solche Großprojekte sind gerade ein geeigneter Platz für dieses ,Schaulaufen\'." [ RIA Novosti ]  


http://www.russland.ru/ruwir0010/morenews.php?iditem=10697


Hat Schröder die russ. Staatsbürgerschaft angenommen? ein zweites Waisenkind hat er ja schon gekauft...
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« Antwort #10 am: 31. August 2006, 13:27:25 »
Kiew
Der Erste Stellvertretende Premierminister der Ukraine sagte, dass sich das Land auf eine Gaspreissteigerung von mindestens 42 % im nächsten Jahr vorbereite. In einem optimistischen Szenario wird der Preis auf nicht mehr als 135 USD/1000 m³ steigen, so die Regierung.
Nach einem Gespräch mit Putin, vor eineinhalb Wochen, sagte Premier Janukowitsch, dass der Preis auf bis zu 230 USD/1000 m³steigen könnte. Sollte dieser Fall eintreten, könnten viele ukrainische Chemie- und Stahlunternehmen nicht mehr profitabel arbeiten und die Produktion verringern.
Im nächsten Jahr wird die Regierung einen 600 Mio. USD-Stabilisierungsfonds einrichten, der dann Gaspreise über 135 USD/1000 m³ abfangen soll.
Gleichzeitg könnte die Ukraine die Transfertarife für russisches Gas anheben. Dies jedoch könnte auf heftigen Wiederstand aus Russland treffen.
Die Naftogaz Ukrajini berechnet Russland heute 1,60 USD für den Transport von 1000 m³Gas über die Distanz von 100 km. Für die Lieferungen dieses Jahres wird Gazprom vorraussichtlich 2,13 Mrd. USD an Naftogaz zahlen.

http://www.emfis.de/no_cache/global/global/kolumnen/beitrag/id/US_Ethanolindustrie_kauft_grosse_Mengen_an_Mais_Wachstumsraten_35_ID31838.html


Ja, wo isse denn, die westliche Solidarität?
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« Antwort #11 am: 10. September 2006, 23:04:07 »
von Stefan Wagstyl (Moskau)

Russland plant den massiven Ausbau von Öl- und Gaslieferungen nach Asien. In 10 bis 15 Jahren wolle das Land 30 Prozent seiner Rohstoffe nach Asien exportieren, sagte Präsident Wladimir Putin der Financial Times. Die Umschichtung verstärkt Versorgungsängste der EU.

Derzeit machen russische Öl- und Gaslieferungen nach Asien drei Prozent der Energieexporte des Landes aus. Mit der Steigerung wolle Russland seine Rolle als globaler Energielieferant ausbauen, sagte Putin.

Mit dem ehrgeizigen Ziel verstärkt der Präsident Sorgen in der Europäischen Union, dass die Energieexporte nach Europa künftig eingeschränkt werden könnten. Die EU ist der größte Importeur von Energie aus Russland. Nach Ansicht von Energieexperten ist unklar, ob Russland in West- und Ostsibirien ausreichend neue Reserven finden wird, um die entstehende Ölpipeline nach Osten und zwei geplante Gasleitungen nach China zu füllen.

Zwar hat Russland nie ein Geheimnis aus seinen Plänen gemacht, doch nannte Putin erstmals öffentlich das Ziel von 30 Prozent. Der Präsident sagte, die Aussichten für die Energieverbindungen nach Osten seien "sehr gut". Zudem genieße Russland "einen gewissen natürlichen Vorteil" bei dem Aufbau von Verbindungen nach Asien, weil das Land an den Pazifischen Ozean angrenzt.

Putin sagte, Russland werde die Interessen anderer Staaten in Betracht ziehen und darauf achten, dass die eigenen Interessen gewahrt bleiben. "Ich habe nie gesagt, dass Russland eine Energie-Supermacht ist, aber wir haben mehr Reserven als fast alle anderen", sagte der russische Präsident. "Wir haben uns immer und werden uns auch weiterhin verantwortungsbewusst verhalten. Wir haben vor, uns an der Ausarbeitung gemeinsamer Regeln im Energiesektor zu beteiligen und uns an die gemeinsam entwickelten Regeln zu halten. Aber es sollten faire Regeln sein, die die Produktion, den Transport und den Verbrauch von Energie umfassen."

Putin mahnte die EU, bei ihren Forderungen an Russland zur Umsetzung der Europäischen Energiecharta fair zu bleiben. Nach diesem europaweiten Liberalisierungsprogramm würde Russland verpflichtet, Privatunternehmen Zugang zu Exportpipelines zu gewähren. Putin wiederholte sein Angebot, die Pipelines zugänglich zu machen, wenn die EU im Gegenzug ihren Energiesektor für russische Unternehmen öffnet. Bisher hatte sich Moskau geweigert, die Charta zu ratifizieren.

Mehr zum Thema-

http://www.ftd.de/politik/international/112028.html?nv=cd-topnews
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« Antwort #12 am: 15. September 2006, 21:55:05 »
Telepolis:
Geopolitische Strategen planen den neuen Kalten Krieg

Alle Welt blickt zur Zeit auf die Konflikte im Nahen Osten und manche befürchten, dass sie sich zu einer globalen Auseinandersetzung entwickeln könnten. Doch der US-amerikanische Analyst und Herausgeber von Global Events Magazine, W. Joseph Stroupe, denkt in ganz anderen Dimensionen. Er geht von einem globalen Kampf zwischen Ost und West um strategische Ressourcen aus. An der Spitze dieses Kampfes gegen den Westen sieht er Russland. Das frappierendste Detail an Stroupes These: Der Kampf sei schon längst im Gange und Russland dabei, ihn zu gewinnen.
   


Zunächst fühlt man sich bei solchen Vorstellungen in die Hochzeiten des Kalten Krieges zurück versetzt. Doch der Text ist ganz aktuell. Es handelt sich um einige der Kerngedanken seines Buches mit dem apokalyptischen Titel Russian Rubicon – Impending Checkmate on the West. "Als hochexplosives Buch" wird der Band reißerisch beworben. Auf den Internetseiten zahlreicher Verschwörungstheoretiker wird es schon heiß diskutiert. Das ist nun nicht verwunderlich. Schließlich haben die Thesen über die angeblich bald zu Neige gehenden Ölreserven und die weltpolitischen Implikationen schon lange die Phantasie vieler virtueller Strategen angeregt. Da macht es sich gut, die eigenen Thesen mit den Namen eines als seriös geltenden Autoren zu schmücken. Als solcher gilt Joseph Stroupe in der Fachwelt. Schon lange beschäftigt er sich auch in Artikeln für Zeitungen und Magazine in den USA mit dem Kampf um die Energieressourcen. Hier vertritt er all die Thesen, die im Buch nur zugespitzt werden. Allerdings wird in seiner Argumentation schon deutlich, warum es sich so gut für Verschwörungstheoretiker aller Couleur nutzbar ist.


 
Zitat
The vast bulk of the world\'s oil, gas and strategic minerals resources either is coming under or is already under the control of authoritarian, or less-than-democratic, or leftist, or otherwise radical regimes either with a decidedly anti-Western political stance and ideology or pointedly decreased sensitivities to strategic US interests.
Joseph Stroupe


Zwischen Analyse....

Zunächst wiederholt Stroupe Binsenwahrheiten. Die Energieressourcen Öl und Gas werden in Zukunft an Bedeutung zunehmen. Schließlich sind die hochkomplexen westlichen Ökonomien existentiell davon abhängig. Schon ein kurzfristiger Ausfall dieser Energien hätte tiefgreifende Auswirkungen für die Ökonomie und die Gesellschaft. Diese doch wohl weltweit gültigen Prämissen werden dann hochpolitisch aufgeladen. Da gibt es dann wieder den Westen, das sind die USA und Westeuropa. Dem stehen die Staaten gegenüber, die ihm die Energie abdrehen will, an der Spitze eben Russland.

Hier wird das ideologische Herangehen des Autors deutlich. Sicher ist seine Annahme, dass Russland den auf ökonomischer Macht basierenden Einfluss der USA zurückdrängen könnte, wenn es Einfluss auf die Höhe des Ölpreises nehmen kann, sicher nicht falsch. Auch seine darauf basierenden Überlegungen sind logisch nachvollziehbar. Eine schwächelnde US-Wirtschaft könnte einen weiteren Verfall des Dollar zur Folge haben. Insbesondere bei hohen Rohölpreisen könnte dann für Ölexporteure ein zunehmender Anreiz bestehen, den begehrten Rohstoff nicht mehr in Dollar, sondern beispielsweise in Euro abzurechnen. Diese Flucht aus dem Dollar aber würde wiederum weitere negative Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben und darüber auch den Dollar selber weiter schwachen. Hier werden in grober Form ökonomische Prozesse beschrieben, die tatsächlich zu tiefgreifenden Rezensionen führen können.

....und Spekulation

Doch wenn Stroupe dann behauptet, dass Russland in Kooperation mit Saudi-Arabien bereits die Kontrolle über den Weltmarktpreis erlangt hat, begibt er sich schon auf das Gebiet der Spekulation. Denn schließlich ist Saudi-Arabien immer noch der engste Verbündete der USA. Ein Abzug der US-Truppen dort aber könnte nach Meinung vieler Nahostexperten zu einem Sturz der dortigen Herrscherclique und zu einem Machtzuwachs der Islamisten führen. Das ist wiederum eine Entwicklung, die nun überhaupt nicht im Interesse Russlands sein dürfte.

Für Stroupe nimmt Russland über seinen angeblichen Einfluss auf Saudi-Arabien letztlich auch Einfluss auf die Politik der Opec. Doch Stroupe wird noch konkreter und damit diffuser. So interpretiert er beispielsweise die Reduzierung der Öl-Fördermengen durch die Opec während des letzten US-Wahlkampfes als eine gezielte Intervention gegen Präsident Bush. Damit ist er von der Analyse über die Spekulation bei der Verschwörungstheorie angelangt. Auffällig ist, dass Stroupe nicht einmal einen Gedanken an die Strategien der USA und ihrer Verbündeter verschwendet, eben selber maßgeblichen Einfluss auf die Energievorräte zu haben. Wie in Zeiten des Kalten Krieges sind bei ihm also gut und böse gut verteilt.

Das wird auch schon bei Stroupes Artikeln in verschiedenen US-Magazinen und Fachzeitungen deutlich, wo er sich neben Prognosen über den Dollar vor allem mit dem Gaskrieg zwischen Russland und der Ukraine zu Beginn des Jahres befasst.

Wie Feindbilder produziert werden

Auch im Gasstreit mit der Ukraine sieht Stroupe Russland als klaren Sieger. Die ukrainische Regierung sei weiterhin von den russischen Lieferungen abhängig und das russische Selbstbewusstsein in der Reaktion sei enorm gewachsen. Russland habe gezeigt, dass es mit seinen Energielieferungen Politik machen kann. In der Folge habe nicht nur das moskaufreundliche Weißrussland, sondern auch die streng auf Distanz zu Russland setzenden baltischen Staaten Litauen und Lettland neue Energieabkommen mit Russland unterzeichnet. Die weitere Entwicklung in der Ukraine nach der Nominierung eines russlandfreundlichen Premierministers wird Stroupe sicher in seiner Ansicht bestärken. Aber auch hier ist auffällig, dass es für ihn nur Russland als handelnden Akteur gibt. Dass das Land auf Versuche reagiert hat, in seinem Umfeld durch orangene oder andersfarbige Revolutionen US-freundliche Regimes zu etablieren,, wird ausgeblendet.

Da ist man eher überrascht, dass Russland eben doch nicht so machtlos scheint und sich diesem Trend entgegenstellt. Vor allem hat auch Stroupe registriert, dass die russische Energieindustrie konsolidiert und unter "die Kontrolle des Kreml" gebracht wurde. Mit dieser nebulösen Formulierung wird umschrieben, dass Versuche von US-Seite auch auf die Bodenschätze in Russland zuzugreifen, gesetzlich ein Riegel vorgeschoben wurde. Das war in den Tagen des wilden Kapitalismus Anfang der 90er Jahre noch anders. Damals hoffte man noch, Russland zu einem Vorhof der USA oder zumindest zu einem stummen Zuschauer auf der Bühne der Weltpolitik degradieren zu können. Seit einigen Jahren ist klar, dass diese Versuche gescheitert sind. Russland hat sich auf die weltpolitische Bühne zurück gemeldet und ist sich der Bedeutung seiner Bodenschätze bewusst. Nun wird Russland von denen zum Feind erklärt, die wohl der Ansicht waren, die Kontrolle der Bodenschätze stünde einzig der USA oder, wie Stroupe in der Lesart des kalten Krieges formuliert, dem Westen zu.

Nun könnte man wegen des fatalistischen Einschlags seines Buches denken, hier habe jemand registriert, dass es so nicht läuft und findet sich damit ab. Schließlich sieht er den Westen bald schachmatt. Doch auch hier muss man an den Kalten Krieg erinnern. Da wurde von konservativen Scharfmacher auch immer mal wieder behauptet, dass Moskau eigentlich schon gesiegt habe und die Rote Armee in einer Woche bis an westeuropäischen Atlantikküste stehen kann. Genau wie damals will Stroupe mit seinem Buch aufrütteln und zur Frontstellung gegen Moskau beitragen.

Dabei hat er nicht nur diverse Internetstrategen auf seiner Seite, die virtuell schon mal weltweite Energiekriege führen. Auch US-Vizepräsident Cheney hat sich vor einigen Monaten ausgerechnet in Litauen in einer kriegerischen Rede gegen Moskau gewandt. Daraufhin hat Russlands Präsident Putin an die Stärke der russischen Armee erinnert (http://www.russland.ru/putin100506/morenews.php?iditem=22 ). Stroupes Thesen werden durchaus nicht nur in der virtuellen Welt gelesen.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23432/1.html
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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #13 am: 18. September 2006, 19:59:02 »
Das wird in Washington und London schlecht ankommen: Russland verschärft den Druck auf westliche Energiemultis - und hat Shell die Lizenz für ein 20 Milliarden-Dollar-Projekt entzogen. Kritiker vermuten, dass der Kreml die Ausländer verschrecken will, damit heimische Konzerne zum Zug kommen.

Moskau - Selbst Schönfärber in der Konzernzentrale bei Shell werden nicht behaupten können, dass das Projekt Sachalin-2 bisher ein Erfolg war. Das weltweit größte Flüssigerdgas-Vorhaben machte schon häufiger Negativ-Schlagzeilen. Bereits vor gut einem Jahr hatte der Konzern Spott geerntet, als er eingestehen musste, dass das Sachalin-Projekt 20 Milliarden Dollar kosten würde - doppelt so viel wie zunächst kalkuliert.

Und nun das: Das Rohstoffministerium hat Royal Dutch Shell  die umweltrechtliche Genehmigung für Vorhaben auf der Sachalin-Halbinsel im russischen Fernen Osten entzogen. Die Rücknahme wurde mit Umweltverstößen beim Bau von Überlandpipelines begründet. Das Ministerium folgte den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die das Shell-Projekt am Wochenende als Verstoß gegen die russische Gesetzeslage bezeichnet hatte.

Noch ist das Projekt komplett in ausländischer Hand. Shell hält mit 55 Prozent derzeit die Führungsrolle, weitere 25 Prozent liegen bei den japanischen Unternehmen Mitsui  und 20 bei Mitsubishi . Aus den Vorkommen vor der Küste von Sachalin sollen 17,3 Billionen Kubikmeter Erdgas und eine Milliarde Barrel (je 159 Liter) Rohöl gefördert werden. Seit längerem verhandelt das Konsortium mit dem russischen Erdgasmonopolisten Gasprom , der einen Anteil von 25 Prozent übernehmen möchte.

Der Kreml hatte in den neunziger Jahren auf Grund russischer Geldknappheit das Recht zur Öl- und Gasförderung an ausländische Energiekonzerne abgetreten. Seitdem hat sich die Lage jedoch - nicht zuletzt wegen der Ölpreisexplosion - grundlegend geändert. Russland versucht nun, stärker von den eigenen Ressourcen zu profitieren.

Drohungen auch nach Texas - Kritik aus den USA

In Verträgen mit den internationalen Konzernen wurde festgeschrieben, dass die Unternehmen erst Steuern zahlen müssen, wenn die Gewinne die Höhe der Investitionen überschreiten. Die russische Regierung beklagt nun, die ausländischen Konzerne würden unverhältnismäßig hohe Investitionen geltend machen, womit dem Staat Einnahmeverluste in Höhe von zehn Milliarden Dollar drohten.

von Moskau droht auch mit der Rücknahme von Fördergenehmigungen für Exxon Mobil  (USA) und Total  (Frankreich). Russische Experten vermuten, dass hinter dem Vorgehen Gasprom stehen könnte - der Konzern will auch bei der Ölförderung zu Russlands Nummer eins aufsteigen will.

Für Exxon Mobil geht es ebenfalls um Öl- und Gasfelder vor Sachalin, für Total um das Förderrecht am Ölfeld Charjaga in Westsibirien. In allen diesen Gebieten werde gegen den vereinbarten Investitionsplan verstoßen, daher könne die Genehmigung widerrufen werden, sagte der Leiter der Rechtsabteilung im Rohstoffministerium, Sergej Fjodorow, kazt Nachrichtenagentur Interfax.

Der Präsident des US-Repräsentantenhauses, Dennis Hastert, hat Russland bei einem Besuch in Litauen davor gewarnt, seine Energiereserven als politische Waffe zu benutzen. Der Republikaner äußerte sich vor litauischen Parlamentariern. Auch US-Vizepräsident Dick Cheney hatte im Mai - ebenfalls bei einem Besuch in der litauischen Hauptstadt Vilnius - scharfe Kritik an Russlands Energiepolitik geübt. Er hatte Moskau vorgeworfen, seine riesigen Energievorkommen zu nutzen, um seine Nachbarn zu erpressen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,437735,00.html
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Offline Sukram

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #14 am: 19. September 2006, 13:27:27 »
dpa-Meldung, 19.09.2006 (09:00)
Moskau - Russland verschärft massiv den Druck auf internationale Ölkonzerne, die im Land tätig sind. Royal Dutch Shell wurde am Montag die umweltrechtliche Genehmigung für das 20 Milliarden Dollar teure Projekt Sachalin-2 im russischen Fernen Osten entzogen. Moskau droht auch mit der Rücknahme von Fördergenehmigungen für Exxon Mobil und und Total. Russische Experten vermuten, dass hinter dem Vorgehen der Behörden der staatlich kontrollierte Energiekonzern Gasprom stehen könnte, der auch bei der Ölförderung zu Russlands Nummer eins aufsteigen will.

 Die Rücknahme der umweltrechlichen Genehmigung für Shell wurde mit Umweltverstößen beim Bau von Überlandpipelines begründet. Das Rohstoffministerium folgte damit den Forderungen der russischen Staatsanwaltschaft, die am Wochenende das Shell-Projekt als Verstoß gegen die russische Gesetzeslage bezeichnet hatte. Shell hat kein Glück mit dem Vorhaben. Vor gut einem Jahr hatte der Konzern Kritik und Spott geerntet, als er eingestehen musste, dass das Sachalin- Projekt mit 20 Milliarden Dollar doppelt so teuer wird als zunächst kalkuliert.

Shell betonte in einer Stellungnahme, es habe keine Rechtsverstöße gegeben und es gebe keine Gründe, die umweltrechtliche Genehmigung zurückzunehmen. Obwohl es bei Umweltfragen "Herausforderungen" gegeben habe, seien diese gelöst worden. Shell warnte die russische Seite, dass die Rücknahme das Projekt verzögern und die Kosten weiter erhöhen könnte.

In den Verträgen mit den internationalen Konzernen wurde festgeschrieben, dass die Unternehmen erst Steuern zahlen müssen, wenn die Gewinne die Höhe der Investitionen überschreiten. Die russische Regierung beklagt nun, die ausländischen Konzerne würden unverhältnismäßig hohe Investitionen geltend machen, womit dem Staat Einnahmeverluste in Höhe von zehn Milliarden Dollar (acht Mrd Euro) drohten.

Shell hält mit 55 Prozent derzeit die Führungsrolle bei Sachalin- 2. Seit längerem laufen Gespräche mit Gasprom über die Übergabe eines Anteils von 25 Prozent. Noch ist das Projekt komplett in ausländischer Hand. Weitere 25 Prozent liegen bei Mitsui und 20 bei Mitsubishi. Aus den Vorkommen bei der russischen Insel Sachalin sollen 17,3 Billionen Kubikmeter Erdgas und eine Milliarde Barrel (je 159 Liter) Rohöl gefördert werden.

Für Exxon Mobil geht es ebenfalls um Öl- und Gasfelder vor Sachalin und für Total um das Förderrecht am Ölfeld Charjaga in Westsibirien. In allen diesen Gebieten werde gegen den vereinbarten Investitionsplan verstoßen, daher könne die Genehmigung widerrufen werden, sagte der Leiter der Rechtsabteilung im Rohstoffministerium, Sergej Fjodorow, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Der Kreml hatte in den 90er Jahren auf Grund russischer Geldknappheit das Recht zur Öl- und Gasförderung an ausländische Energiekonzerne abgetreten. Seitdem hat sich die Lage jedoch - nicht zuletzt wegen der Ölpreisexplosion - grundlegend geändert und Russland versucht, stärker von den eigenen Ressourcen zu profitieren.

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=16184
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