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Autor Thema: Russland dreht der EU den Hahn ab  (Gelesen 146947 mal)

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Offline Sukram

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #30 am: 05. November 2006, 18:49:08 »
Russian bear could punch our lights out!
By Liam Halligan, Economics Editor
Last Updated: 11:28pm GMT 04/11/2006

With the clocks now back and the cold weather drawing in, our leaders\' minds are turning to the possibility of an energy shortage this winter.

Last week, while all eyes were on Sir Nicholas Stern\'s climate change report, the Commons debated whether we were in for a repeat of January\'s energy scare, when gas supplies ran dangerously low, causing consumer prices to spike.....


Weiter:

http://www.telegraph.co.uk/money/main.jhtml?xml=/money/2006/11/05/ccliam05.xml
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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #31 am: 08. November 2006, 19:05:28 »
Gazprom export chief Alexander Medvedev rejected this claim, saying the proposed price increase for 2007 -- from $110 per 1,000 cubic metres to $230 -- was a purely commercial matter.

But he told reporters: "If there is no contract there will be no supplies."


http://yahoo.reuters.com/news/articlehybrid.aspx?storyID=urn:newsml:reuters.com:20061107:MTFH98580_2006-11-07_19-35-12_L07755386&type=comktNews&rpc=44
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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #32 am: 14. November 2006, 12:34:40 »
Dossier Nato fürchtet russisches Gaskartell

von Fidelius Schmid, Daniel Dombey, Wolfgang Proissl, Thomas Steinmann (Brüssel) und Marina Zapf (Berlin)

Die Nato hat ihre Mitglieder vor der möglichen Bildung eines Gaskartells durch Russland und andere Staaten gewarnt. Moskau dementiert hingegen, die Bildung einer Opec-ähnlichen Struktur zu planen.

In einer vertraulichen Studie kommen Wirtschaftsexperten des transatlantischen Verteidigungsbündnisses zu dem Schluss, dass Russland ein Versorgerbündnis mit Algerien, Katar, Libyen, zentralasiatischen Staaten und möglicherweise dem Iran bilden könnte. Es wäre vergleichbar mit dem Ölkartell Opec. Das Papier wurde in der vergangenen Woche an die Botschafter der 26 Mitgliedsstaaten verschickt. Es rät den Mitgliedern, sich gegen ein entsprechendes Kartell zu wappnen.  ...

weiter bitte hier: http://ftd.de/politik/international/131402.html
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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #33 am: 14. November 2006, 17:22:17 »
Russland erhöht Gaspreise für Weißrussland und Litauen

Russland wird von Weißrussland für die Lieferung von Erdgas ab 2007 das Dreifache des bisherigen Preises verlangen. Wie der russische Botschafter in Minsk, Alexander Surikow, am Freitag auf einer Pressekonferenz in der weißrussischen Hauptstadt mitteilte, werden vom ursprünglich vorgesehenen Preis in Höhe von 200 Dollar (157,5 Euro) pro 1000 Kubikmeter Gas wegen des gemeinsamen Wirtschaftraums beider Länder 30 Prozent Zollgebühren abgezogen.


Damit werde der Preis bei etwa 140 Dollar liegen. Derzeit zahlt Weißrussland aufgrund der besonderen Beziehungen zu Moskau den Vorzugspreis von 46,68 Dollar pro 1000 Kubikmeter.

"Im nächsten Jahr wird Russland keinen Strom an Weißrussland liefern. Weißrussland wollte 2007 etwa 3,3 Milliarden Kilowattstunden Strom erwerben. Aber wegen Probleme mit der Stromversorgung des europäischen Teils von Russland fallen diese Lieferungen aus", sagte Surikow.

Ende September hatte der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko seinem Hauptverbündeten Russland mit dem Abbruch der Beziehungen gedroht, sollte der russische Konzern Gazprom den Gaspreis wie angekündigt auf 200 Dollar vervierfachen. Im März hatte der Konzern angekündigt, dass es den Preis für die Lieferungen nach Weißrussland von 2007 an auf europäisches Niveau anheben werde.

Berichten zufolge will Russland das Nachbarland mit der Preiserhöhung dazu bringen, 50 Prozent der staatlichen weißrussischen Pipelinegesellschaft Beltransgaz an Gazprom zu verkaufen. Minsk hat einer unabhängigen Wertschätzung von Beltransgaz durch die niederländische Bank ABN Amro zugestimmt, deren Ergebnis für den 20. November erwartet wird. Etwa ein Fünftel der russischen Erdgasexporte nach Europa verlaufen über weißrussisches Gebiet.

Für das benachbarte Litauen werde der Gaspreis auf 213 Dollar angehoben. Westeuropa werde etwas mehr zahlen müssen, weil noch die Transitkosten dazu kämen.

http://russlandonline.ru/schlagzeilen/morenews.php?iditem=30794
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« Antwort #34 am: 15. November 2006, 15:23:12 »
Putins Handschlag
 
 
Wie verlässlich ist Deutschlands wichtigster Lieferant für Öl und Gas wirklich. Im finnischen Lahti war Russlands Präsident Wladimir Putin am 20. Oktober jedenfalls nicht bereit, den Staats- und Regierungschefs der 25 EULänder eine schriftliche Garantie zu geben.

In Energiefragen rücken die 25 EU-Staaten enger zusammen und fanden vor dem entscheidenden Abendessen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin mit großer Mühe einen Kompromiss, um geschlossen auftreten zu können. Schließlich ging e/s am 20. Oktober im finnischen Wintersportort Lahti um die Sicherung der europäischen Energieversorgung.

Europas Energiespeicher

Russland ist Europas Energiespeicher Nr. 1. Laut Mitteilung der Bundesregierung hat Russland im letzten Jahr 252 Mio. t Erdöl gefördert und davon 155 Mio. t in die Europäische Union exportiert. Schätzungen zufolge wird die Förderung im Jahr 2020 bei 220 Mio. t liegen, von denen die Hälfte in die EU-Staaten fließt.

Ähnlich sieht es beim Gas aus. Im vergangenen Jahr haben sich die Erdgasexporte Russlands auf 210 Mrd. m3 belaufen, von denen 135 Mrd. in die EU Staaten gingen. Geschätzt wird, dass im Jahr 2020 von 270 Mrd. m3 exportierten russischen Erdgases 140 Mrd. m3 der EU zur Verfügung gestellt werden.

Hinzu kommen die Lieferungen aus den Ländern der Russischen Föderation, wie Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidschan oder Usbekistan.

Die EU deckt aus diesen Ländern zu rund einem Viertel ihren Öl- und Gasbedarf. Noch deutlicher ist die Abhängigkeit Deutschlands, das derzeit rund 45 Prozent seines Erdgas- und rund ein Drittel seines Erdölbedarfes aus der Russischen Föderation deckt.

Zugesichert aber nicht unterschrieben

Glaubt man Putins Zusicherung, wird es auch künftig ausreichend Öl- und Gaslieferungen geben. Doch eine schriftliche Garantie gab er dafür nicht. Die EU hätte die zentralen Fragen in Sachen Energieversorgung gern in einem neuen Partnerschaftsabkommen mit Russland festgeschrieben. Doch das lehnte Putin ab.

Bundeskanzlerin Angela Merkel machte deutlich, dass die Inhalte der Energie-Charta von 1994, die Russland nie ratifiziert hat, „wichtig und unverzichtbar“ seien. „Wir wollen Zugang zu den russischen Märkten, so wie Russland Zugang zu den europäischen Märkten haben will“, sagte sie. Die Charta sieht sowohl die Absicherung europäischer Investitionen in Russland vor, wie die Öffnung russischer Pipelines auch für Gas aus anderen Ländern. Im Gegenzug will die EU russischen Unternehmen fairen Zugang zu ihren Märkten ermöglichen.

Putin war zwar nicht gegen diese Prinzipien, aber es sei zu früh, um über deren Einbau in die Abkommen zu sprechen.

Schlechte Erfahrungen

Dennoch fassen die Europäer den russischen Bären mit Samthandschuhen an, obwohl oder gerade weil spätestens seit dem russisch-ukrainischen Erdgas- Streit Ende Dezember 2005 auch dem Letzten klar ist, wie schnell ein Lieferstopp Russlands ernste Probleme in der europäischen Energieversorgung aufwerfen kann.

Im April 2006 setzte dann der Chef des russischen Gasmonopolisten Gazprom noch einen drauf und machte deutlich, dass sein Unternehmen durchaus auch andere Kunden als die Europäer beliefern könnte, wenn diese sein Unternehmen am freien Zugang in ihre regionalen Märkte hinderten.

Demgegenüber haben es ausländische Konzerne, wie Total, Royal Dutch Shell oder Exxon- Mobil nicht unbedingt leicht, wenn sie sich an der Ausbeutung russischer Ölfelder beteiligen wollen.

Deutschland hat den Ball

Nun ist es an Bundeskanzlerin Angela Merkel, während der deutschen Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 eine Energie-Charta auf den Weg zu bringen und verbindliche Spielregeln im Energiegeschäft mit Russland zu vereinbaren.

Erst kürzlich ist das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zu dem Ergebniss gekommen, dass sich die Europäische Union zusätzlich zu den bereits heute vertraglich vereinbarten Importen in erheblichem Umfang weitere Lieferungen sichern muss, um sich bis zum Jahr 2020 ausreichend mit Erdgas zu versorgen.

Am 24. November wollen Russland und die EU das Thema bei einem regulären Treffen in Helsinki ein nächstes Mal aufgreifen.

http://www.brennstoffspiegel.de/frame.php?module=articles&id=1220&page=1&menu=2
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« Antwort #35 am: 21. November 2006, 17:23:18 »
Soros Warns Germany It’s Dependent on Russian Energy Sources

Hungarian-born billionaire investor George Soros has warned Germany that the country is dependent on Russia for its energy sources but is in denial about this situation, the British Financial Times reported on Monday, Nov. 20.

Germany is the world’s biggest customer for Russian gas exports.

http://www.mosnews.com/money/2006/11/20/sorosgermany.shtml
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« Antwort #36 am: 24. November 2006, 12:57:39 »
Putin warnt vor Gefahr einer Energiekrise
von Nils Kreimeier (Berlin)

Russlands Präsident Wladimir Putin hat erstmals zugegeben, dass seinem Land Engpässe in der Energieversorgung drohen. Nun soll die Regierung in Moskau einen Energieplan ausarbeiten.


 Wladimir Putin äußert sich zu Energieengpässen"Ich muss feststellen, dass fast nichts geschehen ist", sagte Putin am Mittwoch im russischen Fernsehen mit Blick auf Aktivitäten der Regierung zur Sicherung der Strom- und Gasversorgung. "Tausende von Menschen müssen derzeit auf Brennstoff oder Strom verzichten." Der Präsident forderte seine eigene Regierung auf, einen "klaren und nachvollziehbaren Plan" für den Energiesektor vorzulegen.

In den vergangenen Monaten hatten sich Berichte über mögliche Ausfälle in der Energieversorgung gehäuft. Davon betroffen wären Russland, aber auch Westeuropa, hieß es. Vertreter des Kreml haben jedoch solche Darstellungen bislang stets energisch zurückgewiesen.


Internationale Energieagentur mahnt

Zu den Mahnern gehört auch die Internationale Energieagentur (IEA). Sie hatte bereits im Sommer in einer Studie darauf hingewiesen, dass der staatlich kontrollierte Energiekonzern Gasprom stark im Ausland und in den Ausbau der Exportinfrastruktur investiere. Die Erweiterung der inländischen Kapazitäten sei im Vergleich dazu gering. Die IEA hege die Sorge, "dass diese Faktoren die Stellung Russlands als sicherer und verlässlicher Lieferant beeinträchtigen" würden, warnten die Verfasser der Studie.

Zusätzlich drohen jetzt offenbar auch Engpässe in der Stromversorgung. Das aserbaidschanische Energieunternehmen Azerenergy teilte am Mittwoch mit, der russische Monopolkonzern Unified Energy System habe für das kommende Jahr drastische Kürzungen der Stromlieferungen angekündigt. Dieser Schritt sei mit einem Mangel an Kapazitäten begründet worden. Für viele ehemalige Sowjetrepubliken ist Russland noch immer einer der wichtigsten Stromlieferanten.

Angesichts der drohenden Unterversorgung zeichnet sich jetzt ab, dass die russische Regierung die Inlandspreise für Strom und Gas deutlich anheben will. Wirtschaftsminister German Gref schlug vor, die Preise bis 2010 zu verdoppeln. Man wolle auf diese Weise die Unternehmen und privaten Verbraucher zu größerer Sparsamkeit anhalten. Dies gilt allerdings vor den anstehenden Parlaments- und Präsidentenwahlen als politisch riskant.

http://www.ftd.de/politik/international/134463.html


*****

Putin will russische Verbraucher vor Schwankungen auf weltweitem Energiemarkt schützen
 20:05 | 22/ 11/ 2006
   
 MOSKAU, 22. November (RIA Novosti). Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Regierung beauftragt, Mechanismen zur Minimierung der Auswirkungen der Schwankungen auf dem weltweiten Energiemarkt auf die russischen Verbraucher zu konzipieren.

Das teilte Putins Sprecher Alexej Gromow am Mittwoch nach einer Beratung des Präsidenten mit Kabinettsmitgliedern zu Energieproblemen in Moskau mit. "In der Beratung wollte Putin kontrollieren, wie die von ihm früher erteilten Aufträge zur Förderung der Energiewirtschaft im Lande erfüllt werden (...) Der Präsident wies auf die Notwendigkeit hin, die wichtigsten makroökonomischen Daten einzuhalten wie auch den Bedarf der Kommunalwirtschaften und der Bevölkerung vollständig zu decken", fuhr Gromow fort.

"In der Beratung hob der Präsident hervor, dass dieser Sektor auf Marktprinzipien umgestellt und zu einem Teil der Weltwirtschaft werden soll. Zugleich wurde die Regierung mit der Ausarbeitung von Mechanismen beauftragt, die die Interessen der Verbraucher in Russland wahren und zugleich die negativen Folgen von Schwankungen auf internationalen Energiemärkten wirksam nivellieren würden."

Der Präsident sei der Meinung, dass dies angesichts der Position Russlands als einer führenden Macht auf dem internationalen Energiemarkt durchaus möglich sei.

http://de.rian.ru/business/20061122/55901332.html


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« Antwort #37 am: 24. November 2006, 13:21:32 »
Selbstvertrauen stieg mit dem Ölpreis
 
VON JENS HARTMANN UND DORIS KRAUS (Die Presse) 24.11.2006
 
Russland-EU. Vor acht Jahren bekam Russland noch Lebensmittelhilfe, jetzt lässt es Europa seine neue Macht spüren.
 
 
Moskau. Acht Jahre sind eine lange Zeit. 1998, zufällig unter österreichischer EU-Präsidentschaft, gewährte die Europäische Union einem verarmten und entsprechend dankbaren Russland Finanz- und Lebensmittelhilfe. 2006 ist dasselbe Russland nicht wieder zu erkennen. Es strotzt vor Wohlstand und Selbstbewusstsein, aufgebaut auf den Petro- und Gasdollar, die im Zuge der weltweiten Energiekrise in bisher nie da gewesener Zahl ins Land rollen. "Das Selbstvertrauen der Russen ist exponentiell zum Ölpreis gewachsen", heißt es aus dem österreichischen Außenministerium.


Für die Russische Föderation, die seit dem Ende des Kalten Kriegs nicht gerade viele Erfolgserlebnisse zu verzeichnen hatte, ist dies Balsam auf die wunde russische Seele. Denn Russland blieb auch nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht nur flächenmäßig der größte Staat der Welt, es behielt sich auch sein Weltmachtbewusstsein - selbst wenn dieses mit der verarmten Realität weiter Landstriche nur schwer in Einklang zu bringen war. Der wirtschaftliche Höhenflug hat daher weiter reichende politische und psychologische Folgen als nur die fetten Einnahmen für die Staatskasse. "Die Russen kosten diese Situation aus - und sie spielen sie aus", meint ein Russland-Experte in Brüssel.

Das bekommen nicht nur Nachbarn wie Georgien oder Moldawien zu spüren, die Russland mit Importverboten politisch auf Linie zu bringen versucht, sondern auch die Europäische Union, der Russland ab 1. Jänner 2007 mit einem Importverbot für Fleisch droht. Russische Regierungsmitglieder geben im Hintergrundgespräch unverblümt zu, dass Handelsbeschränkungen immer öfter aus politischen Gründen verhängt werden. "Wirtschaft und Politik", heißt es da, "sind eben nicht immer zu trennen."

Diese Kraft bezieht Putin aus den Energieressourcen seines Landes. Russland ist Europas größter Lieferant von Öl und Gas. "Moskau erhebt die Stimme und spricht aus einer Position der Stärke heraus", kommentierte die russische Ausgabe von Newsweek. "Während Europa Russlands Energiereserven und die Pipelines als Mittel zur Erpressung sieht, sind sie für Russland bloß ein ,natürlicher Wettbewerbsvorteil\'."

Das machte bereits Gazprom-Vorstandsvorsitzender Alexej Miller im Frühjahr deutlich, als er in der Residenz des Österreichischen Botschafters Martin Vukovich damit drohte, das für Europa bestimmte Erdgas nach Asien oder in die USA zu verschiffen.


Dabei ist Russlands Energiewirtschaft nicht weniger abhängig von der EU als umgekehrt, schließlich generiert ein Konzern wie Gazprom rund 65 Prozent seiner Einnahmen in Europa. Wladimir Milow, ehemaliger Vize-Energieminister und Direktor des Instituts für Energiepolitik, warnt denn auch die Europäer davor, ihre Abhängigkeit von Russlands Gas zu überschätzen. Tatsächlich beträgt der Anteil russischen Erdgases beispielsweise am österreichischen Primärenergieverbrauch 17,7 Prozent. Milows Fazit: "Die EU-Staaten sollten selbstbewusst genug sein, um auch in Russlands Energiewirtschaft Wettbewerb einzufordern."


Doch mit Selbstbewusstsein kann die EU in ihren Beziehungen zum Kreml derzeit nicht aufwarten. Das merkt man in Moskau - auch wenn Präsident Putin persönlich zur Feder greift, und Europa versichert, dass es "von Russland nichts zu befürchten habe" (wie er in einem Gastbeitrag für "Die Presse" schrieb).

Das demonstrative Desinteresse Russlands an nicht-wirtschaftlichen Anliegen, wie den Menschenrechten, die durch die Ermordung der Journalistin Anna Politkowskaja wieder in den internationalen Mittelpunkt gerückt sind, spricht eine andere Sprache. Die Ermahnungen der Europäer kosten Moskau entsprechend höchstens ein Schulterzucken: "Immer dieselbe Schallplatte", meint ein hochrangiger Kremlbeamter.
 
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=eu&id=600824


*****

"Gaseta": Nato wird zum "Papiertiger" - Soll Russland bald wieder in Afghanistan kämpfen?
 14:06 | 24/ 11/ 2006
   
 

MOSKAU, 24. November (RIA Novosti). Beim bevorstehenden Nato-Gipfel in Riga am 28. - 29. November werden die USA von den europäischen Verbündeten eine reale Beteiligung an den Kampfhandlungen in Afghanistan verlangen, meinen russische Politologen.

Sollten sich aber die Europäer weigern, so ist eine Entsendung russischer Truppen nach Afghanistan nicht mehr auszuschließen, wenn sie später auf dem Territorium Mittelasiens nicht kämpfen wollen, schreibt die Tageszeitung "Gaseta" am Freitag.

Russland wurde zum Nato-Gipfel nach Riga nicht eingeladen, gerade weil dort ein ernsthaftes Gespräch zwischen den Verbündeten bevorsteht. Wie Alexander Chramtschichin, Chef der analytischen Abteilung des Instituts für politische und militärische Analyse, geäußert hat, wird der Gipfel in Riga zeigen, dass sich die Welt einem Chaos nähert, dass die monopolare Weltordnung von einer multipolaren abgelöst wird und dass sich die Nato "in militärischer Hinsicht in einen Papiertiger verwandelt hat". Nach Ansicht des Experten "haben die USA den Irak-Krieg faktisch verloren". Die US-Truppen werden bereits bis 2008 aus diesem Land größtenteils abgezogen.

Im Prinzip könnten die neuen Nato-Mitgliedsländer Kanonenfleisch für den Krieg in Afghanistan liefern. Ihre Regierungen hängen immerhin stärker von den USA ab, als das "alte Europa". Die beim Nato-Gipfel vor vier Jahren in Prag feierlich verkündete Osterweiterung der Allianz ist aber vorerst ausgesetzt, was beim Rigaer Gipfel bestätigt werden soll.

Angesichts der inneren Probleme haben weder Georgien noch die Ukraine reale Chancen, in absehbarer Zukunft Nato-Mitgliedsländer zu werden. "Die Organisation hat die Erweiterung durch die Länder Osteuropas noch nicht verkraftet und wird noch nicht allzu bald damit fertig", stellt Sergej Rogow, Direktor des Instituts für USA und Kanada der Russischen Akademie der Wissenschaften, fest.

Unter diesen Bedingungen muss sich Russland seiner Interessen klar bewusst werden. "Infolge der amerikanischen Niederlage im Nahen Osten und einer möglichen Niederlage in Afghanistan wird eine völlig neue Situation für unsere Sicherheit entstehen", betont Rogow. Diese Situation könnte in Zukunft eine Rückkehr der russischen Truppen nach Afghanistan verlangen.

"Ob wir es wollen oder nicht: Die für die Geschichte unseres Landes einmalige Situation, bei der jemand anderer für unsere Interessen kämpft (bisher war viel häufiger das Gegenteil der Fall), wird sich bald ändern", prognostiziert Alexander Chramtschichin.

http://de.rian.ru/world/20061124/55952002.html
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« Antwort #38 am: 27. November 2006, 13:02:58 »
Gas-Preiserhöhung

Russen wollen 2007 Spitzenpreise für Gas

Der vom Kreml kontrollierte Konzern Gazprom will im kommenden Jahr 14 Prozent mehr von den Europäern verlangen. Mit 293 Dollar pro 1000 Kubikmeter würde der Westen so viel zahlen wie nie. Analysten glauben jedoch nicht, dass dieser "agressive" Preis durchsetzbar ist.

http://www.welt.de/data/2006/11/27/1126535.html

http://onwirtschaft.t-online.de/c/00/01/81/1814.html

Ich seh\' schon den BdE vor\'m Kreml Fähnchen schwenken ;-)
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« Antwort #39 am: 28. November 2006, 19:12:53 »
Gazprom warnt EU vor Folgen von geplanter Energiemarktöffnung

AFP-Meldung, 28.11.2006 (17:05)
Moskau/Genf (AFP) - Der russische Energiekonzern Gazprom hat die Europäische Union davor gewarnt, den europäischen Energiemarkt zu öffnen. "Die Liberalisierung selbst schafft Unsicherheit für die Produzentenländer, und das könnte zu Versorgungsengpässen im nächsten Jahrzehnt führen", sagte der Gazprom-Manager für internationale Geschäftsbeziehungen, Stanislaw Zigankow, am Dienstag bei einem UN-Treffen zu umweltverträglicher Energiegewinnung in Genf. Schließlich müsse Europa zunehmend mit asiatischen Ländern um Öl- und Gaslieferungen konkurrieren. So habe Gazprom mit China bereits ein Lieferabkommen über jährlich 30 Milliarden Kubikmeter Gas ab 2011 getroffen; mit Südkorea werde über Lieferungen ab 2010 verhandelt. Die Gasimporte der EU stammen nach Angaben der EU-Kommission zu mehr als 40 Prozent aus Russland, die Ölimporte zu mehr als 30 Prozent.


 Zigankow kritisierte zudem, dass das EU-Mitglied Polen wegen eines russischen Einfuhrverbots für polnische Agrarprodukte die Verhandlungen zwischen EU und Russland über ein weitreichendes Energieabkommen blockiert. "Das polnische Vorgehen hat einen sehr besorgniserregenden Präzedenzfall für die EU-Außenbeziehungen geschaffen, und wir glauben, dass die Lage mit der EU jetzt noch schwieriger wird," sagte er. Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Claude Mandil, forderte Gazprom in einer Rede zu mehr internationalen Investitionen auf, um der weltweiten Energienachfrage nachzukommen.

Mit dem russischen Energiekonzern Rosneft vereinbarte Gazprom eine umfassende strategische Partnerschaft. In dem Abkommen, das in der Moskauer Gazprom-Zentrale unterzeichnet wurde, sei unter anderem eine engere Zusammenarbeit bei Suche und Abbau von Bodenschätzen vereinbart worden, teilten die beiden halbstaatlichen Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Auch in den Bereichen Transport, Weiterverarbeitung sowie Kauf und Verkauf von Gas wollen der Gaskonzern Gazprom und der Ölkonzern Rosneft demnach zusammenarbeiten. Die Unternehmen kündigten an, sich gemeinsam bei Ausschreibungen für die Erschließung von Bodenschätzen zu bewerben. Bei Gemeinschaftsprojekten wie dem geplanten Bau von gemeinsamen Fabriken in Sibirien und im Osten Russlands seien beide Konzerne mit je 50 Prozent beteiligt, hieß es weiter. Das Abkommen gilt bis 2015.
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« Antwort #40 am: 11. Januar 2007, 19:30:39 »
Weißrussland dürfte nun jeden (vorübergehend) aufgeweckt haben- nun die Besinnung danach:

Putin macht Außenpolitik mit Öl, Gas und Strom

...

http://www.welt.de/data/2007/01/12/1173483.html


(achnee?)

POSITIONEN

Europa in Zeiten von Gasprom

Die EU braucht dringend eine einheitliche Energieaußenpolitik Von Jörg Himmelreich...

http://www.tagesspiegel.de/meinung/archiv/12.01.2007/3016074.asp

Ohne Deutschland
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« Antwort #41 am: 24. Januar 2007, 16:04:00 »
Russland, der Sieger mit dem schlechten Image
 
Mit dem aggressiven Einsatz seiner Energieressourcen versucht Russland, wieder zur Weltmacht zu werden  

Weiter bei

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24484/1.html


 
[rian.ru]  
Moskau und Algier nehmen Europa in die „Gas-Zange“
 
Führende Repräsentanten der beiden größten Gasexporteure nach Europa - Konzern Gasprom und das algerische Unternehmen Sonatrach - werden am Montag konkrete Vorschläge zum Austausch von Vermögenswerten in der Gasförderung erörtern.

Weiter:

http://de.rian.ru/business/20070122/59482346.html


Russland blockiert ausländische Konzerne
 
Russland wird offenbar alle neuen Öl- und Gasfelder auf See zwischen den Staatskonzernen Rosneft und Gazprom aufteilen.
 
http://www.focus.de/finanzen/news/oel-und-gas_nid_43184.html



Streit um Gaslieferungen zwischen Polen und Russland bahnt sich an
 
Die Verhandlungen zwischen dem russischen Energieriesen Gazprom und dem polnischen Gasversorger PGNiG seien in der Sackgasse, sagte PGNiG-Sprecher Tomasz Fill am Mittwoch.  

http://de.news.yahoo.com/17012007/286/kurzberichte-streit-gaslieferungen-polen-russland-bahnt.html

http://news.orf.at/?href=http%3A%2F%2Fnews.orf.at%2Fticker%2F241702.html


BP im Visier des Kreml
 
Erst haben die russischen Behörden den britisch-holländischen Energiekonzern Royal Dutch Shell niedergerungen. Nun scheinen sie es auf den britischen Konzern BP und dessen Russland-Aktiva abzusehen.  

http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=e&ressort=ec&id=612171


Russlands Gaslieferungen unsicher
 
Der britische Energieexperte Alan Riley hat in einer Studie für das Zentrum für Europäische Politik in London auf eine bevorstehende Gasverknappung in Russland hingewiesen.  

http://www.energiedepesche.de/index.php?itid=1261&content_news_detail=5767&back_cont_id=4045


Energiemangel: Europa bleibt am Öltropf Russlands hängen  
 
..Langfristig sei die EU dazu verdammt, Energieimporte angewiesen zu sein, sagte Tschischow. 25 von insgesamt 27 EU-Staaten weisen eine negative Energiebilanz auf.

http://de.rian.ru/business/20070112/58966587.html


Steinmeier besorgt über Abhängigkeit von russischer Energie
 
"Einzelne Entwicklungen in Russland machen uns immer wieder Sorge"  

http://www.pr-inside.com/de/steinmeier-besorgt-ueber-abhaengigkeit-von-r37546.htm
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« Antwort #42 am: 30. Januar 2007, 12:59:41 »
Russland - Europa: Dialog statt Erpressung im Energiebereich notwendig
 
 
 In letzter Zeit bekommt man immer häufiger zu hören: Wie unschön ist es, Energie als ein außenpolitisches Argument und sogar als eine Waffe einzusetzen. Diese These erscheint zweifelhaft: Das russische Gas auf der Halbinsel Jamal wirkt als ein zivilisierteres Argument bei der Durchsetzung der nationalen Interessen als etwa amerikanische Raketen in Polen oder eine Radarstation in Tschechien, schreibt Konstantin Simonow, Generaldirektor des Fonds für nationale Energiesicherheit, am Dienstag in der Tageszeitung „Wedomosti“.

Außerdem hat Russland keine allzu große Auswahl: Außer Öl und Gas hat es keine Trümpfe in der Hand. So muss es eben diese ausspielen.

Natürlich erpresst Russland Europa. Die Algerien-Reise einer ranghohen russischen Delegation vor den Russland-Besuchen von Prodi und Merkel ist kein reiner zeitlicher Zufall. Die beiden europäischen Politiker weigern sich hartnäckig, den eigenen nationalen Unternehmen Gehör zu schenken, die aufrufen, das russische Angebot anzunehmen. Danach soll Deutschland in ein Distributionszentrum für russisches Gas im Norden und Italien im Süden verwandelt werden.

Auch die sich wiederholenden Erklärungen über die geplanten Öl- und Gaslieferungen nach Asien sind eher auf eine Reaktion in Brüssel, Berlin und Rom als in Peking oder Delhi gemünzt. Angesichts des minimalen Zuwachses der Öl- und Gasförderung ist es einfach in der Praxis nicht möglich, den jetzigen Exportumfang nach Europa beizubehalten und zugleich nennenswerte Lieferungen an China aufzunehmen.

Aber auch in Europa wird die Energiewirtschaft als Waffe eingesetzt. Das ständige Gerede von einer Unabhängigkeit im Energiebereich, von einem Übergang zu alternativen Brennstoffen und von rübensaftbetriebenen Autos wie auch die Forderungen, die Energiecharta zu ratifizieren, und die Vorschläge, ein Energiesicherheitszentrum in der EU einzurichten, sowie die Überlegungen, Zentralasien als eine Alternative zu Russland zu betrachten - all das ist auch Erpressung.

Die Europäische Union sollte damit aufhören, Russland mit diversen Chartas und „Grünen Büchern“ Angst einzujagen. Immerhin werden vorerst alle realen Angebote für die Zusammenarbeit in der Energiewirtschaft gerade Europa gemacht. Doch wer weiß: Vielleicht wird die russische politische Elite etwa in anderthalb Jahren beginnen, die Öl- und Gasströme in die Richtung ihrer neuen Verbündeten in Asien umzulenken. [ RIA Novosti  / russland.RU ]  

http://russlandonline.ru/schlagzeilen/morenews.php?iditem=33500
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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #43 am: 30. Januar 2007, 13:25:20 »
30.1.2007 - 05:45
Lukaschenko droht erneut mit Transitzoll für russisches Öl

Quelle: Novosti

Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko hat russische Unternehmen beschuldigt, ihre Ölpreise für die weißrussischen Raffinerien aus politischen Gründen angehoben zu haben. Deshalb droht er mit einer Wiedereinführung des Transitzolls für den Öltransport durch die Pipeline „Druschba“, schreibt die Tageszeitung „Wedomosti“ am Montag. Auf diese Weise versucht Lukaschenko, die neuen Bedingungen für die Öllieferungen an sein Land, die die weißrussische Wirtschaft hart getroffen haben, abzuschwächen. Wie ein russischer Regierungsbeamter meint, ist Minsk mit dem Exportzoll von 53 Dollar nicht zufrieden, der im Ölpreis enthalten ist. Gemäß einem bilateralen Regierungsabkommen wird der Exportzoll für die Öllieferungen an Weißrussland auf 180,7 Dollar angehoben, sollte der Transitzoll erneut eingeführt werden.

http://de.rian.ru/business/20070129/59832036.html
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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #44 am: 30. Januar 2007, 13:44:56 »
Iran will „Erdgas-OPEC“ mit Russland aufbauen

LONDON. - Das geistliche Oberhaupt des Irans, Ayatollah Ali Chamenei, hat sich für die Gründung eines Erdgas-Kartells nach dem Vorbild der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ausgesprochen. Chamenei habe Russland aufgefordert, ihn bei der Gründung einer solchen Organisation zu unterstützen, berichtete die Nachrichtenagentur IRNA am Montag. „Durch beiderseitige Kooperation können wir eine Organisation der Erdgas exportierenden Länder aufbauen, ähnlich der OPEC“, sagte das geistliche Oberhaupt. Russland hält den größten Anteil der globalen Erdgasreserven, Iran den zweitgrößten. Vertreter beider Länder hätten sich in Teheran getroffen.
Quelle: Dow Jones Energy Daily, 29.1.2007


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Iran schlägt Russland Gaskartell nach OPEC-Muster vor


MOSKAU, 29. Januar (RIA Novosti). Im Iran gibt es die Idee, gemeinsam mit Russland ein Gaskartell ins Leben zu rufen.

„Unsere Staaten könnten eine Erdgasorganisation nach dem Muster der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) gründen“, sagte der geistliche Führer der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, bei einem Treffen mit dem russischen Sicherheitsratssekretär Igor Iwanow in Teheran. „Denn auf unsere beiden Staaten entfällt die Hälfte der gesamten Gasreserven der Welt.“

Chamenei äußerte, er hoffe sowohl in Wirtschaft als auch in Politik auf eine engere Zusammenarbeit mit Russland. „Unsere Staaten können in den Bereichen Politik und Wirtschaft, bei regionalen und internationalen Angelegenheiten Partner werden“, sagte Chamenei nach Angaben der offiziellen Nachrichtenagentur IRNA.

http://de.rian.ru/world/20070129/59832920.html


Russische Experten wollen kein Gaskartell - Nachfrage maßgebend
19:52 | 29/ 01/ 2007


MOSKAU, 29. Januar (RIA Novosti). Die Bildung eines Gaskartells hat keinen Sinn. Diese Auffassung vertreten die zuständigen Ministerien Russlands.

Auf Anfrage von RIA Novosti kommentierte der amtliche Sprecher des russischen Wirtschafts- und Handelsministeriums die Äußerung des iranischen geistlichen Führers Ayatollah Hamenei. Er hatte am Sonntag für die Bildung einer Organisation plädiert, „die gleich der OPEC mit der Kooperation in der Gasbranche verbunden wäre“.

Dem Sprecher zufolge brauche Russland mit niemandem seine Handlungen bei der Förderung und Lieferung von Erdgas zu koordinieren und müsse hierbei nur von der Nachfrage ausgehen. „Wozu sollten wir irgendwelche Verpflichtungen zur Synchronisierung unserer Handlungen eingehen, wozu sollten wir uns selbst in den Rahmen einer Regulierung hineintreiben, die auf eine Quotierung hinauslaufen kann?“, so der Sprecher.

Nach seiner Ansicht hat der Vorschlag von Hamenei einen eher politischen als ökonomischen Charakter.

Der Mitarbeiter des Wirtschafts- und Handelsministeriums verwies darauf, dass die Organisation der Ölexportierenden Länder OPEC als Mittel zur Druckausübung gegen die USA und zur Regelung der Öllieferungen an diese gebildet worden war.

Dieser Meinung stimmte der russische Minister für Industrie und Energiewirtschaft, Viktor Christenko, während seines Algerien-Besuchs in der vergangenen Woche zu. Christenko räumte zugleich ein, dass der Gasmarkt durch objektive Prozesse einen immer globaleren Charakter annehme. „Die Unternehmen vergrößern sich angesichts der zunehmenden Risiken bei der Erschließung neuer Vorkommen, die wegen der Erweiterung der Markt- und Liefergeographie und letztendlich wegen technischer Sicherheitsfaktoren schwieriger und teuerer sind, immer mehr“, konstatierte Christenko.

Ihm zufolge werden die Unternehmen einander durch den Austausch von Aktiva und durch die Teilung der Risiken ergänzen. „Die Unternehmen werden auf diese oder andere Weise Informationen austauschen und ihre Auffassung zu den Entwicklungsperspektiven des Marktes bilden“, so der Minister. Die Unternehmen sollten sich dabei an den Verbrauchern orientieren. Dafür müsse die Nachfrage, die genauso global sei, verständlich und transparent sein, wie die Absichten der Gasgesellschaften, betonte Christenko.

„Von unserem Standpunkt aus sind Russland und Algerien dank ihrer Lage auf den globalen Märkten durchaus verantwortungsvolle Lieferanten von Energieträgern, die ausschließlich für die globale Energiesicherheit sorgen. In diesem Sinne verringert das Zusammenwirken unserer beiden Länder die Risiken in einem größeren Maße, als der Versuch, dem einen gewissen politischen Hintergrund zu verleihen.

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Das letzte Wort hat aber der Zar

Putin begrüßt Gaskartell mit Iran

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den iranischen Vorschlag für die Bildung eines Gaskartells nach dem Vorbild der Opec ausdrücklich begrüßt. Außerdem äußerte sich Putin zu Spekulationen um seine Nachfolge.

Weiter http://www.ftd.de/politik/international/157261.html
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