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Autor Thema: Care Energy AG meldet Kunden rückwirkend bei zahlreichen Netzbetreibern ab  (Gelesen 105488 mal)

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Offline Maryla

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vzbv, VZ NRW und Marktwächter Energie arbeiten an entsprechenden Veröffentlichungen. Ist halt nicht ganz einfach... :-\

Offline Agnitio

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CE beginnt nun wieder separate Netznutzungsverträge für die Kunden von den Netzbetreibern zu verlangen(wie schon 2013 mk energy). Die CE handelt hier in Vollmacht des Letztverbrauchers. Die Strombelieferung übernimmt die CE AG für 4,5ct/kWh (wahrscheinlich inkl. EEG Umlage  ;) ) oder ein anderer Lieferant.
Die CE Management GmbH möchte für 4,50€/mtl. als Dienstleistung die Marktkommunikation und die Netznutzungsabrechnung für den Kunden übernehmen.

Es ist davon auszugehen, dass die Kunden hier nicht wissen was auf sie zukommt, vorstellbar ist sogar, dass der Kunde nichts von dem ganzen Vorgang weiß, da CE "in Vertretung" handelt.

Da der aktuelle Lieferant dem getrennten Netznutzungsvertrag zustimmen muss, ist davon auszugehen, dass größtenteils nur eine "interne" Stromlieferung durch die CE AG oder sonstige Lieferanten stattfindet, die gerne mit dem Feuer spielen. Da andere Lieferanten aber EEG-Umlage und Stromsteuer abführen, wäre der Preis der Stromlieferung ja schnell wieder "unattraktiv".

Offline Maryla

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Ist eine schöne Zusammenfassung der Chose geworden: https://www.marktwaechter-energie.de/neuer-tarif-von-care-von-wegen-transparent/
 ::)

Offline Energiesparer51

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http://www.morgenpost.de/wirtschaft/article207987563/Verbraucherzentrale-mahnt-Preisportal-von-Care-Energy-ab.html
Verbraucherzentrale mahnt CAre Energy AG ab.

Zitat
In dem Vergleichsrechner erwecke Care-Energy den Eindruck, dass die Kunden nur den angegebenen Preis bezahlen müssen. Tatsächlich fielen aber weitere Kosten an, auf die erst in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) hingewiesen wird, bemängeln die Verbraucherschützer.

Hoffentlich haben sie sich nicht das falsche Unternehmen herausgesucht. Betreibt nicht die Management GmbH den Tarifrechner?

http://tarifrechner.care.energy/
Nach dem Impressum scheint es sogar die Care Energy Verlag GmbH zu sein. Die AGB betreffen nach Angeben in den verlinkten AGB die Management GmbH
« Letzte Änderung: 03. August 2016, 08:01:23 von Energiesparer51 »
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline Maryla

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Genau so steht es auch in der Abmahnung! Frau Hoppe hat  exakt die Firmenbezeichnungen aus dem Impressum übernommen!

Offline bb

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Offenbar ist die Abmahnung angekommen  ::) Wirrkopf Martin heult sich gerade bei Facebook aus. Und wieder heißt es: "Alle böse außer ich".

https://www.facebook.com/CareEnergy/photos/a.178105115538448.49806.178103735538586/1390334367648844/?type=3&theater
« Letzte Änderung: 03. August 2016, 17:31:50 von bb »

Offline Energiesparer51

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Scheinbar hat man am Tarifrechner und am Angebot etwas überarbeitet. Ich habe keine 4,50 € pro Monat mehr gefunden sondern nur noch 4,5 ct/ KWh. (Die 4,50 pro Monat finden sich jetzt nur noch als  Entlohnung für das Managen des Netznutzungsvertrags in den AGB der Management GmbH). Daneben werden 50% der Kosteneinsparung und Verbrauchseinsparungen durch die "erbrachten Dienstleistungen" als Honorar beansprucht.

Man verweist meiner Ansicht nach jetzt relativ deutlich auf den getrennten Netznutzungsvertrag und auf einen Rechner, der die angeblich ermitteln hilft. Nur ist daran leider insbesondere immer noch falsch, dass die EEG-Umlage und Stromsteuer nicht mit der Netznutzungrechnung erhoben werden müssen, sondern vom Lieferanten. 6,37 ct/kWh EEG-Umlage und 2,05 ct/kWh Stomsteuer zzgl. Umsatzsteuer müssten demnach in den genannten 4,5 ct/kWh enthalten sein.


Der BDEW hat übrigens zwischenzeitlich die Netzbetreiber aus aktuellem Anlass nochmals darauf hingewiesen, dass Letztverbraucher durchaus einen eigenen Netznutzungsvertrag abschließen können und zwar selbst oder über einen bevollmächtigten Dienstleister.
« Letzte Änderung: 06. August 2016, 19:16:49 von Energiesparer51 »
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Offline anGELIka

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Der BDEW hat übrigens zwischenzeitlich die Netzbetreiber aus aktuellem Anlass nochmals darauf hingewiesen, dass Letztverbraucher durchaus einen eigenen Netznutzungsvertrag abschließen können und zwar selbst oder über einen bevollmächtigten Dienstleister.

Selbstverständlich kann ein Letztverbraucher einen eigenen Netznutzungsvertrag mit dem Netzbetreiber abschließen. Konnte er schon immer. Wenn er jedoch keinen Dienstleister beauftragt ist es nur mit der EDIFACT Marktkommunikation nicht ganz so einfach, da die Verbände sich einig sind, dass es dem Netzbetreiber nicht zumutbar ist z.B. Papierrechungen zu erzeugen und zu versenden bzw. die ganze Kommunikation per Mail abzuwickeln.

Des Weiteren ist gerade im Bezug auf Care-Energy, die Abwicklung durch einen Dienstleister risikobehaftet, da Care-Energy die Netznutzungsrechnung an seinen Kunden weiter berechnet und von diesem das Geld erhält. Da man ja mittlerweile weiß, wie "gesittet und ordentlich" es bei der Buchhaltung von Care zugeht, besteht die Gefahr dass der Letztverbraucher die Netznutzungsrechnung doppelt zahlen muss, wenn der Dienstleister die Zahlung nicht an den Netzbetreiber weiterleitet. Der Vertragspartner ist ja schließlich der Letztverbraucher.

Wie Care es schafft die EEG-Umlage und die Stromsteuer von insgesamt 8,42 ct/kWh in einen Preis von 4,5 ct/kWh zu verpacken ist mir ein Rätsel. Möglicherweise steht irgendwo klein gedruckt, dass es sich bei den 4,5 ct/kWh um den reinen Energiepreis handelt und jegliche Umlagen/Steuern exklusiv abgerechnet werden.

Offline Maryla

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Offline Netznutzer

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Zitat
Wie Care es schafft die EEG-Umlage und die Stromsteuer von insgesamt 8,42 ct/kWh in einen Preis von 4,5 ct/kWh zu verpacken ist mir ein Rätsel. Möglicherweise steht irgendwo klein gedruckt, dass es sich bei den 4,5 ct/kWh um den reinen Energiepreis handelt und jegliche Umlagen/Steuern exklusiv abgerechnet werden.
Mit diesm Construct schafft es CE wahrscheinlich, an Stromsteuer und EEG-Umlage vorbei zu kommen, denn ein Stromlieferant liefert nun tatsächlich an einen Contractor, und da der kein Endverbraucher ist, werden die zwei Sachen wohl nicht anfallen. Dann wäre CE am Ziel. 10 ct/kWh inkl. MwSt. Preisvorteil. Bei den derzeitigen Börsenpreisen machen die einen guten Schnitt.

Gruß

NN

Offline Energiesparer51

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Vorsicht vor dem Schummel-Strom – Quelle: http://www.mopo.de/24519538 ©2016

MOPOgreift die Kritik der Verbraucherzentrale auf:

http://www.mopo.de/hamburg/-care-energy--in-der-kritik-vorsicht-vor-dem-schummel-strom-24519538
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Offline anGELIka

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Zitat
Mit diesm Construct schafft es CE wahrscheinlich, an Stromsteuer und EEG-Umlage vorbei zu kommen, denn ein Stromlieferant liefert nun tatsächlich an einen Contractor, und da der kein Endverbraucher ist, werden die zwei Sachen wohl nicht anfallen. Dann wäre CE am Ziel. 10 ct/kWh inkl. MwSt. Preisvorteil. Bei den derzeitigen Börsenpreisen machen die einen guten Schnitt.


Ich weiß nicht ob hier die Lieferanten mitspielen an die CE die Letztverbraucher im Endeffekt über den Tarifrechner vermittelt. Da diese sich u.U. auch, wie schon die Care-Energy AG seinerzeit, strafbar machen und riskieren die EEG-Umlage und die Stromsteuer inkl. einer Strafzahlung nachzahlen zu müssen. Denn dieses Modell, mit dem "Energie-Contracting" um die EEG-Umlage herum zu kommen, hat ja schon damals nicht gezogen.

Hoffentlich passt hier die Bundesnetzagentur diesmal besser auf. Wobei deren Ruf ja schon sehr gelitten hat. Und dies zurecht, hat man hier bzgl. der Marktaufsicht im Fall CE nun mal mehr als versagt.

Offline Energiesparer51

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...

Ich weiß nicht ob hier die Lieferanten mitspielen an die CE die Letztverbraucher im Endeffekt über den Tarifrechner vermittelt. ...

Bei dem wohl einzigen Tarif ohne Netznutzung (d.h. mit separat abzuschließendem) handelt es sich um den Lieferanten Care Enrgy AG. An dem hält man zzt. die Mehrheitsanteile. Da kann man also auch nicht (mehr) behaupten man hätte miteinander gar nichts zu tun. Und der wird schon mitmachen.
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Offline formalyknownasmartin

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Zitat
denn ein Stromlieferant liefert nun tatsächlich an einen Contractor, und da der kein Endverbraucher ist, werden die zwei Sachen wohl nicht anfallen.
Irgendwie dreht man sich im Kreis und man ist da, wo man schon vor drei Jahren war.
Der Vertrag über Stromlieferung besteht zwischen Letztverbraucher und Stromlieferant. CE hat nur die Vollmacht im Namen des Letztverbrauchers einen Lieferanten auszusuchen. Es wird kWh-scharf die Strommenge abgerechnet. CE-Management als Contractinggeber betreibt nicht die Anlage des Contractingnehmers. Also ist das eine Stromlieferung an Letztverbraucher. Der Stromlieferant kann (muss nicht) die EEG-Umlage an den Letztverbraucher durchreichen. Wenn er es nicht tut, legt er bei dem Transparent-Preis drauf. Wenn Strom geliefert wird und nicht Wärme, Licht oder Druckluft, fällt Stromsteuer an, oder etwa nicht?

 

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