Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
Kabinettsbeschluss: Fracking kommt
userD0010:
Neben der einseitig ausgerichteten landwirtschaftlichen Flächennutzung für Mais und Raps bietet die überbordene Milch- und Schlachtviehhaltung und deren Vor- und Nachsorge (Chemie und Gülle) reichlich "Nährstoffe" für unser derzeitiges und künftiges Trinkwasser, das -wie unzählige Kläranlagen und Wasserwerke bereits beklagen, nicht mehr endgültig zu reinigen ist.
Da in dieser unserer Republik nahezu alles überttrieben und exzessiv ausgeübt wird, werden die wenigsten wirklichen Landwirte (nur die wahren) auf Dauer überlebensfähig sein und Platz machen müssen für Agrar-Großbetriebe, nur dass diese nicht á la LPG sondern von einigen wenigen Marktbeherrschern geführt werden. Im Rücken haben sie dann sog. Fleisch-Großbetriebe, die in ihrer Nähe angesiedelt sind (Niedersachsen/NRW), die über ihre "Preisgestaltung" mit dazu beitragen, dass immer mehr Grünflächen verschwinden und für den unsäglichen Mißbrauch von Futterpflanzen für die Bio-Gas Produktion umfunktioniert werden.
Wer an früher denkt, als die sog. Landwirte ihr Nutzvieh auf die Wiesen zur Futteraufnahme trieben, sieht heute nur noch äußerst selten Kühe, Hühner, Schweine etc. in freier Natur. Sie sind halt besser zusammengepfercht gehalten und damit sie nicht elendig verecken, werden sie mit Chemiekeulen "am Leben gehalten", bis nach einigen Wochen Dahinvegetierens der Großraum-Viehtransporter vorfährt und sie "zu erlösen".
Diese Situation hat wahrlich sehr viel mit der fatalen Verunreinigung unseres Trionkwassers zu tun, die Gülleproduktion hat Ausaße angenommen, dass in NRW und Niedersachsen bereits der Handel mit Gülle und dessen Export in die Nachbarländer das Aufbringen der Gülle auf heimische Äcker so einigermaßen bändigen kann.
Fracking wird, da mit höchstmöglichen Auflagen versehen, wahrlich weniger Schaden anrichten, als dies unsere derzeitige landwirtschaftliche Gülleerzeugung an den Tag legt.
Glücklich derjenige, der in Gegenden lebt, die davon weniger oder gar nicht betroffen ist.
Wer aber ländlich beheimatet ist, wird tagtäglich bei ungünstigem Wetter mit dem herlichen Geruch von "Westfälisch Wasser" beglückt.
Dieses Gezanke um Begrifflichkeiten grenzt schon an Peinlichkeit, besonders wenn sog. Bundesinstitute als Maßstab herangezogen werden. Schönfärberei und Allseligmachung sind doch die überwiegend herausgegebenen Statements fast aller sog. Dienststellen. Die Frage, die bleibt, ist wem sie zu Diensten sind?
superhaase:
--- Zitat von: h.terbeck am 05. April 2015, 12:03:52 ---Dieses Gezanke um Begrifflichkeiten grenzt schon an Peinlichkeit, besonders wenn sog. Bundesinstitute als Maßstab herangezogen werden. Schönfärberei und Allseligmachung sind doch die überwiegend herausgegebenen Statements fast aller sog. Dienststellen. Die Frage, die bleibt, ist wem sie zu Diensten sind?
--- Ende Zitat ---
Na dann schauen Sie doch mal, wem das zitierte Bundesinstitut zu Diensten ist.
Die ganze Ablenkung vom Thema durch PLUS basiert jedenfalls auf lauter falschen Annahmen und Schlussfolgerungen mangels Überblick und aufgrund selektiver Wahrnehmung, das wurde aufgezeigt.
Das weitere Thema Grünlandumbruch sollten wir jetzt hier nicht auch noch diskutieren. Das ist nur eine weitere Ablenkung vom Thema Fracking, das damit nichts zu tun hat.
Wenn PLUS das Thema Grünlandumbruch diskutieren will soll er doch bitte einen eigenen Thread dafür aufmachen. Er vermischt ständig die Themen und macht das Forum so zu einem Müllhaufen.
Um nun beim Thema Fracking zu bleiben:
Die Frage ist doch, was wir mit dem Fracking in Deutschland erreichen können, welche Probleme dadurch gelöst werden. Wer profitiert?
Gewinner werden nur die Gasförderkonzerne sein.
Die Verbraucher und die Industrie - spricht die deutsche Gesellschaft wird deswegen keine billigeren Strompreise bekommen, die sind schon im Keller, ebenso wie die Gaspreise.
Wäre das Fracking-Gas bei wirklich strengen Umweltauflagen denn überhaupt noch so billig, dass es die Gaspreise deutlich drücken könnte?
Das ist wohl kaum vorstellbar.
Wozu also überhaupt die Risiken eingehen?
Fracking kann auch nur ein Strohfeuer sein, das ein paar wenige Jahre billiges Gas liefert (wohl nicht viel billiger als es Gas derzeit schon am Weltmarkt gibt).
Würde sich dadurch der Strommix deutlich verändern, also weniger Braunkohle und mehr Gas?
Das ist auch nicht zu erwarten, dazu ist die Braunkohle zu billig.
Welches andere Problem der Energiewende würde (längerfristig) gelöst?
Ist es angemessen, dafür das Grundwasser auf Jahrzehnte (oder länger) hinaus zu gefährden?
PLUS:
--- Zitat von: superhaase am 05. April 2015, 13:24:42 ---Die ganze Ablenkung vom Thema durch PLUS.....
...
Wenn PLUS das Thema Grünlandumbruch diskutieren will soll er doch bitte einen eigenen Thread dafür aufmachen.
--- Ende Zitat ---
PLUS will das hier gar nicht diskutieren, aber wenn SUPERHAASE mit dem Behandlungsindex für Mais vom Problem des zunehmenden Energiepflanzenanbaus in riesigen Monokulturen ablenken und relativieren will, dann ist der Hinweis auf die entsprechende Bodennutzung notwendig.
Bemerkenswert ist ja, dass da "Institute, Bundesämter und Unis" u.a. Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Universität Leipzig, doch wohl im Auftrag des Minsteriums schon mit Studien und Ausarbeitungen beschäftigt sind um den Weg für eine neue Abwasserabgabe "Vierte Abwasser-Reinigungsstufe" frei zu machen. Wie gehabt nach dem alten Muster, der Profit bleibt voll bei den Verursachern und die Folgen sollen wieder die Verbraucher bezahlen.
Es wird mit unterschiedlichem Maß gearbeitet. Es bleibt wie es ist, hier lässt man bundes- und flächenweit sehr viel zu und die Folgen beseitigt man dann wenn überhaupt zu Lasten der Verbraucher. Wo bleibt da der Protest und die medienwirksamen Demos? Fracking wird von vornherein verteufelt und nach allen Regeln der Kunst verhindert.
--- Zitat von: superhaase am 05. April 2015, 13:24:42 ---Ist es angemessen, dafür das Grundwasser auf Jahrzehnte (oder länger) hinaus zu gefährden?
--- Ende Zitat ---
Nein, da ist nichts angemessen, aber das gilt eben generell und nicht einseitig!
superhaase:
--- Zitat von: PLUS am 05. April 2015, 20:12:46 ---Es wird mit unterschiedlichem Maß gearbeitet.
--- Ende Zitat ---
Das liegt womöglich auch daran, dass unterschiedliches Maß gerechtfertigt ist.
Oder dass man zumindest denkt, unterschiedliches Maß sei gerechtfertigt.
Darüber gehen die Meinungen sicher auseinander.
Pestizideinsatz zur Steigerung oder vermeintlichen Sicherung der Nahrungsmittelproduktion ist in den Augen vieler Leute offenbar etwas ganz anderes als Giftcocktailverpressung zur Förderung von Erdgas, das man zur Sicherung der Energieversorung nicht wirklich nötig hat und das auch getrost im Boden bleiben kann. Schließlich will man langristig sowieso auch vom Erdgas weg.
PLUS:
--- Zitat von: superhaase am 06. April 2015, 11:34:20 ---
--- Zitat von: PLUS am 05. April 2015, 20:12:46 ---Es wird mit unterschiedlichem Maß gearbeitet.
--- Ende Zitat ---
Das liegt womöglich auch daran, dass unterschiedliches Maß gerechtfertigt ist.
--- Ende Zitat ---
Ja, so denken die EEG-Energienutzniesser. Nein, unterschiedliches Maß, auch noch flächendeckend in Anspruch genommen, ist nicht gerechtfertigt und sogar grundgesetzwidrig.
Innerhalb von nur zehn Jahren hat sich die Anzahl der Biogas-Anlagen in Deutschland mehr als vervierfacht. Waren es im Jahre 2003 noch 1.750 Anlagen, ist ihre Zahl auf mittlerweile über 7.700 Anlagen angestiegen. Dabei entstehen unweigerlich immer mehr Rückstände, die auf die Felder verbracht werden müssen. Wenn nichts geschieht, wird dort die Konzentration der Nitrate weiter steigen. Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser: "Erforderlich ist es nach der EU-Richtlinie an der Verschmutzungsquelle Landwirtschaft anzusetzen, statt aus den Wasserwerken Reparaturbetriebe zum Ausgleich von Verunreinigungen durch Dritte zu machen."
--- Zitat --- Die Verbraucher sollten zum Schutz der Gewässer und des Trinkwassers die Umweltschützer und Wasserwerke unterstützen und sich an ihre Politiker vor Ort wenden und diese zum sofortigen Handeln auffordern. Am Ende zahlen wir alle die Zeche – Natur und Verbraucher gleichermaßen!
--- Ende Zitat ---
Nitratbelastung im Grundwasser: Kommission fordert Deutschland zum Handeln auf ... und es geht bei Weitem nicht nur um die Nitratbelastung des Trinkwassers", da gibt es auch noch die Bayerische Landesordnung von 1516. Wenn es um das Reinheitsgebots des bayerischen Bieres geht, versteht man keinen Spass. ;)
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln