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Windkraft kostet

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Wolfgang_AW:
@PLUS

Windparks auf hoher See waren ja nun auch technisches Neuland und dass anfangs die Investoren, einschließlich der Hersteller zu euphorisch waren ist ja nun kein Geheimnis.

Ich fragte, ob Sie Erkenntnisse haben, dass Bart 1 auch derzeit keinen Strom liefert?
Die von Ihnen gezeigten Schwierigkeiten liegen nun ja zurück.

Sind für Sie technische Probleme von Anlagen aller Art, vor allem aber bei Neuentwicklungen, etwa ungewöhnlich??

Anscheinen sind m.E. die Schwierigkeiten überwunden, lasse mich aber gerne eines anderen belehren.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

PLUS:

--- Zitat von: Wolfgang_AW am 17. Januar 2015, 16:44:14 ---Ich fragte, ob Sie Erkenntnisse haben, dass Bart 1 auch derzeit keinen Strom liefert?
Die von Ihnen gezeigten Schwierigkeiten liegen nun ja zurück.
Sind für Sie technische Probleme von Anlagen aller Art, vor allem aber bei Neuentwicklungen, etwa ungewöhnlich??
Anscheinen sind m.E. die Schwierigkeiten überwunden, lasse mich aber gerne eines anderen belehren.
--- Ende Zitat ---
Dazu gibt es keine positiven Berichte. Ich bin nicht vor Ort und nicht der Pressesprecher! Bemerkenswert, wie Sie angesichts der seit Jahren bestehenden Dauerproblemen zu dieser Meinung kommen können. Jetzt plötzlich sollen die Probleme beseitigt sein. Nein es gibt keine Informationen, dass die technischen Probleme überwunden wären. Verwiesen wird immer auf die alten Probleme:

http://www.ingenieur.de/Fachbereiche/Windenergie/Schon-Maerz-liefert-Deutschlands-groesster-Windpark-Strom-an-Land

Wen das weiter interessiert, kann auch gerne selbst recherchieren.

Richtig, man war zu euphorisch oder hat die Probleme unter dem Tisch gehalten um Geschäfte zu machen. Man geht dabei ja auch kein Risiko ein, die Zeche zahlen unter den besonderen deutschen "Energiewenden"-Bedingungen immer die Verbraucher, aber da scheint ja kein Problem zu sein.

Wolfgang_AW:

--- Zitat von: PLUS am 17. Januar 2015, 17:18:52 ---
http://www.ingenieur.de/Fachbereiche/Windenergie/Schon-Maerz-liefert-Deutschlands-groesster-Windpark-Strom-an-Land

Richtig, man war zu euphorisch oder hat die Probleme unter dem Tisch gehalten um Geschäfte zu machen. Man geht dabei ja auch kein Risiko ein, die Zeche zahlen unter den besonderen deutschen "Energiewenden"-Bedingungen immer die Verbraucher, aber da scheint ja kein Problem zu sein.

--- Ende Zitat ---

In dem verlinkten Artikel heißt es:


--- Zitat ---Denn der im vergangenen Jahr verstorbene deutsch-russische Bard-Gründer Arngolt Bekker wollte alles selbst machen:
...
Im Fall Bard liegt es möglicherweise an der Technik, die vor der HGÜ-Plattform installiert wurde. Denn die entwickelte das mittlerweile insolvente Bard-Unternehmen selbst, statt erfahrene Unternehmen wie ABB, Siemens oder General Electric damit zu beauftragen.
--- Ende Zitat ---
Hervorheb. durch Wolfgang_AW

Möglicherweise wollte Herr Bekker in die Offshore-Windgeschichte eingehen - als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet.

Ich stimme Ihnen zu, die Zeche von politischen (Fehl-) Entscheidungen und Großmannssucht zahlen immer die Steuerzahler bzw. in diesem Fall die Verbraucher. Es wird ja, speziell in Deutschland, durch die Politiker auch immer die eierlegende Wollmilchsau gefordert.

Die Beispiele sind Legende. Um nur einige zu nennen: Nürburgring, Elbphilharmonie, Flughafen Kassel-Calden, BER, Stuttgart 21, usw usf.

Weitere Eurogräber ergeben sich durch den fortschreitenden Rückzug der öffentlichen Hand. Stichwort PPP - dank mangelnder Transparenz entwickeln sich die meisten Projekte zu "schwarzen Löchern."

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 17. Januar 2015, 12:13:11 ---ZDF-Beitrag dazu - Windkraft: zunehmende Herausforderung und teuer

--- Ende Zitat ---

Wie gesagt ist das alles kein technisches Problem.
Die vorhandenen Leitungen und die vorhandenen konv. Kraftwerke (auch in Süddeutschland) reichen aus.
Die Stromversorgung war jederzeit absolut sicher gewährleistet.
Dass die Netzbetreiber ihre Steuerungszugriffe auf den Kraftwerkspark als "Notmaßnahmen" bezeichnen, heißt nicht, dass wirklich Not geherrscht hat.
EE-Strom hat per Gesetz Vorrang im Netz, also ist es ganz logisch, dass der Netzbeteiber konventionelle Kraftwerke abschalten lässt, wenn genug Strom im Netz ist, um Deutschland zu versorgen und sogar noch einen Teil zu exportieren.
Es ist weder ökonomisch, noch ökologisch sinnvoll, die Stromnetz so weit auszubauen, dass auch bei viel EE-Stromerzeugung die konventionellen Kraftwerke (insb. Braunkohle aufgrund ihres niedrigen Preises) in Deutschland ohne innerdeutschen Bedarf volle Pulle weiterlaufen können, um ganz Europa mit dem billigen aber dreckigen Braunkohlestrom zu beglücken.

Das einzige Problem ist die derzeitige Ausgestaltung des Strommarkts, die zu solchen Kuriositäten führt, dass bei Starkwind in Norddeutschland erst alle konv. Kraftwerke in Süddeutschland preislich vom Markt gedrängt werden, während die dreckisten aller Kraftwerke, die Braunkohlekraftwerke in Norddeutschland weiterproduzieren wollen, was der Markt hergibt - und aufgrund ihrer Trägheit auch kurzfristig darüberhinaus (negative Großhandelspreise).

Der Webfehler liegt also darin, dass im derzeitigen Markt die Braunkohleverstromung und vor allem auch der Braunkohlestromexport so attraktiv sind.
Die Schweinerei dabei ist, dass für den Exportstrom, für den nun die Monstertrassen gebaut werden sollen, noch nicht einmal Netzentgelte bezahlt werden.
Der kleine, nicht privilegierte Stromverbraucher in Deutschland, soll also nach derzeit gültiger Gesetzeslage den Netzausbau für die Braunkohlestromexporteure bezahlen, und darf auch noch Entschädigungen an diese zahlen, wenn die Netze für den Export nicht verfügbar weil ausgelastet sind.

Es gäbe da eine ganz einfache Abhilfe:
Exportstrom muss Netzkapazitäten einen Tag vorher buchen, und kann nur soviel buchen, wie nach prognostizierter innerdeutscher Auslastung durch Erzeugung und Verbrauch noch übrig bleibt.
Noch besser:
EEG-Umlage und Netzentgelte auf den Exportstrom.
Dann sind diese Probleme von heute auf Morgen Vergangenheit, ganz ohne Netzausbau.
Es würden kaum noch "Notfallmaßnahmen" der Netzbetreiber bei Starkwindwetterlagen nötig werden, weil die Braunkohlekraftwerke schon am Tag vorher freiwillig allmählich runtergefahren würden - aus wirtschaftlichen Gründen.

Es ist nun ja bekannt, dass die großen Stromkonzerne - und insbesondere die RWE, die für viele öffentliche Haushalte enorm wichtig sind - von der Regierung protegiert werden, so lange es geht. Das geschieht aus wirtschaftpolitischem Interesse und wohl auch aus einem schlechten Gewissen heraus, da ja Merkel und Westerwelle jahrelang versprochen hatten, den Atomausstieg wieder rückgängig zu machen und so die Stromkonzerne glauben machten, eine Energiewende wird es nie geben, weil die Erneuerbaren das sowieso nie leisten könnten (laut FDP). So sind die Stromkonzerne nun gar nicht auf die schnelle Pirouette der Mutti nach Fukushima vorbereitet gewesen - und auch nicht auf die Energiewende an sich.
Da nun direkte staatliche Subventionen an die Stromkonzerne offensichtlich nicht möglich wären (EU), fährt man die aktuelle Linie, dass der kleine Stromverbraucher über die idiotische Gesetzeslage gezwungen wird, für RWE und Konsorten den Stromexport und somit ein paar Gewinne noch möglichst lange durch indirekte Finanzierung zu ermöglichen.

Das kann man nun gutheißen, oder nicht.
Jedenfalls ist es unsäglich dumme Propaganda, wenn nun bei Starkwind immer die Windkraft als Problem hingestellt wird.

PLUS:

--- Zitat von: Wolfgang_AW am 17. Januar 2015, 18:58:11 ---Ich stimme Ihnen zu, die Zeche von politischen (Fehl-) Entscheidungen und Großmannssucht zahlen immer die Steuerzahler bzw. in diesem Fall die Verbraucher. Es wird ja, speziell in Deutschland, durch die Politiker auch immer die eierlegende Wollmilchsau gefordert.

Die Beispiele sind Legende. Um nur einige zu nennen: Nürburgring, Elbphilharmonie, Flughafen Kassel-Calden, BER, Stuttgart 21, usw usf.

Weitere Eurogräber ergeben sich durch den fortschreitenden Rückzug der öffentlichen Hand. Stichwort PPP - dank mangelnder Transparenz entwickeln sich die meisten Projekte zu "schwarzen Löchern."
--- Ende Zitat ---
@Wolfgang_AW, hier geht es aber um die Stromversorgung, um die Auswirkungen der EEG-Energiewende und da zahlen in aller Regel die nicht privilegierten Verbraucher die Zeche alleine.

Für die Redispatch-Kraftwerke werden immer wieder und zunehmend Millionen an Entschädigungszahlungen fällig, die auf die Stromrechnung der Verbraucher abgewälzt werden.

Das Überangebot an Windstrom hat  zusätzlich zu einem Preisverfall an der Strombörse geführt. Die  Megawattstunde wurde am genannten Sturm-Sonntag  zwar diesmal nicht verschenkt, aber gerade noch mit 1,10 Euro bezahlt – nur ein Bruchteil dessen, was die Windmüller als garantierte Einspeisevergütung kassieren. Die Differenz zwischen Einspeisevergütung und dem Marktpreis bezahlen die Verbraucher ebenfalls über die EEG-Umlage.

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