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Autor Thema: Studie: 664 Mio EUR zu hohe Netzentgelte/Strompreise zu hoch  (Gelesen 4385 mal)

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Studie: 664 Mio EUR zu hohe Netzentgelte/Strompreise zu hoch
« am: 29. November 2005, 13:52:54 »
Quelle: http://www.strom-magazin.de (Professionals)

664 MILLIONEN EURO
29.11.2005, 12:42 Uhr

Studie: Stromkunden haben zu hohe Netzentgelte gezahlt

664 Millionen Euro ungerechtfertigte Preiserhöhungen bei den vier Stromnetzbetreibern RWE, Vattenfall, E.ON und EnBW von 2001 bis heute, dies ist das Ergebnis eines Gutachtens im Auftrag des bne Bundesverband Neuer Energieanbieter und des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft.
...

Links zur News
Das Gutachten findet sich unter:

http://www.vik.de/fileadmin/vik/Pressemitteilungen/PM051129/LBD_Gutachten_051128.pdf


http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=12307

http://www.energate.de/news/81659

http://www.ksta.de/html/artikel/1132657894083.shtml

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Studie: 664 Mio EUR zu hohe Netzentgelte/Strompreise zu hoch
« Antwort #1 am: 01. Dezember 2005, 20:23:28 »
Zu den Dementis der Verbände VDEW/ VDN, wonach die Netzentgelte nach betriebswirtschaftlich anerkannten Regeln kalkuliert seien und zudem die Energiepreisaufsichtsbehörden schon immer alles kontrollieren würden, ist allein auf die Rechtsprechung des Kartellsenats des Bundesgerichtshofs zu verweisen:

http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&sid=d9cecf35d86662844ce3c98a6c226aa6&client=2&nr=34048&linked=pm&Blank=1

Demnach unterligen die Netzentgelte einer zivilrechtlichen Billigkeitskontrolle gem. § 315 BGB unabhängig von den Tarifgenehmigungsverfahren, was niemanden verwundern kann, der die seit 30 Jahren bestehende Rechtsprechung kennt.

Und wenn allein Vattenfall im letzten Jahr in Teilen eine Erhöhung um 28 Prozent angekündigt hatte, stellt sich die Frage, wie man zu der Aussage gelangen kann, die Netzentgelte seien annähernd stabil geblieben.

Diese Aussage mag ja für letzteren Fall sogar zutreffen, jedoch erst nachdem das Bundeskartellamt eine Erklärung für die nicht nachvollziehbaren geplanten Preiserhöhungen verlangt hatte.....


Und es ist wohl davon auszugehen, dass die Regionalversorger im Bereich des Übertragungsnetzbetreibers Vattenfall mit der Begründung der angekündigten erheblichen Erhöhung der Netzentgelte (die dann wohl so gar nicht kam) ihre Anträge auf Erhöhung der Allgemeinen Tarife begründeten.

Und die Preisaufsichtsbehörden konnten dann wahrscheinlich nicht anders, als die Erhöhungen aufgrund der \"veränderten Marktbedingungen\" zu genehmigen. Die Vattenfall- Preiserhöhungen hatten diese nämlich nicht selbst zu kontrollieren, sondern als Kostenblock hinzunehmen.

Und es war wohl Vattenfall, der damit warb, seine Kunden dabei zu unterstützen, die eigenen Margen zu erhöhen.

Das könnte denn auch gelungen sein, zu Lasten der Energieverbraucher.

http://www.neue-energieanbieter.de/aktuelles/schwerpunkt/index.html


Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
Rechtsanwalt

 

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