Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Solaranlagen – für viele ein schlechtes Geschäft
Energiesparer51:
--- Zitat von: PLUS am 02. Januar 2014, 14:22:43 ---
Hier ein Aspekt unter mehreren davon als Beispiel beleuchtet von Holger Krawinkel, Energieexperte beim Verbraucherzentralen Bundesverband (VZBV).:
--- Zitat ---Bei der Eigenerzeugung ist natürlich folgendes Problem, dass ich die Netzentgelte zurzeit noch nach den verbrauchten Kilowattstunden bezahle. Das heißt, wenn ich selber erzeuge, verbrauche ich weniger, ziehe weniger aus dem Netz. Das Netz kostet aber natürlich genauso viel wie vorher. Das heißt, alle anderen müssen dann die ausgefallenen Gebührenentgelte zahlen. Deswegen sagen wir, da wollen wir eine Flatrate, eine leistungsbezogene Abrechnung. Das heißt, die Höchstlast bestimmt das Netzentgelt, und dann nützt es wenig, viel eigen zu erzeugen, wenn im Winter die Sonne nicht scheint und ich trotzdem meinen ganzen Strom für den Weihnachtsbraten dann aus dem Netz beziehen muss.
--- Ende Zitat ---
--- Ende Zitat ---
Bei der Eigenversorgung ist natürlich folgendes Problem, dass ich die Tomaten zurzeit noch nach Gewicht (eigentlich Masse) bezahle. Das heißt, wenn ich selber erzeuge, verbrauche ich weniger, kaufe weniger im Supermarkt. Die Ladenmiete und das Personal kosten aber natürlich genauso viel wie vorher. Das heißt, alle anderen müssen dann die ausgefallenen Kosten übernehmen. ….
PLUS:
--- Zitat von: Energiesparer51 am 02. Januar 2014, 15:19:04 ---Bei der Eigenversorgung ist natürlich folgendes Problem, dass ich die Tomaten zurzeit noch nach Gewicht (eigentlich Masse) bezahle. Das heißt, wenn ich selber erzeuge, verbrauche ich weniger, kaufe weniger im Supermarkt. Die Ladenmiete und das Personal kosten aber natürlich genauso viel wie vorher. Das heißt, alle anderen müssen dann die ausgefallenen Kosten übernehmen. ….
--- Ende Zitat ---
Man glaubt es kaum, aber es geht doch noch einer ;) - Sonnenbrille und Tomaten auf den Augen, das wird jetzt aber doch zuviel.
Es gibt schon mal gar keine "ausgefallenen Kosten". Der Händler wird sich beim Einkauf und dem Personal am Bedarf orientieren. Bestimmte Tomaten aus besonders sonnigem Anbau müssen nicht zum zehnfachen Preis per Zwang gekauft werden. Die EEG-Umlage auf Strom ist dagegen Zwang. Von einer Tomatenumlage ist noch nichts bekannt. Aber mal sehen was das neue Jahr noch so bringt. Es fängt ja schon mal gut an. ;D
Energiesparer51:
Auf den Unterschied, dass es keine Abnahmeverpflichtung gibt, habe ich ja bereits hingewiesen. Diesbezüglich hatte ich also wohl keine Tomaten auf den Augen. Die vorgetragene Argumentation des Holger Krawinkel setzt aber da gar nicht an, denn für die zwangsabgenommen Energie zahlen ja die Verbraucher dieser abgenommen Energie sämtliche Preiskomponenten. Die Argumentation zielt also überhaupt nicht auf EEG-spezifische Auswirkungen ab sondern auf Eigenversorgung im Allgemeinen.
Das mit den ausgefallenen Kosten habe ich in der Tat nicht besonders geschickt umformuliert. Das müssten analog zu den ausgefallenen Gebühren (die es ja dann wohl geben soll) eher ausgefallene Deckungsbeiträge durch nierdigen Tomatenumsatz sein.
Wolfgang_AW:
--- Zitat von: PLUS am 02. Januar 2014, 15:12:39 ---Warum eine Entlastung von Teilen der Industrie unter diesen Bedingungen notwendig ist, ist wohl begründet. Es macht keinen Sinn, hocheffektive Industrie ins Ausland zu vertreiben. Klima- und Umwelt haben nichts davon, im Gegenteil. Die Arbeitsplätze sind auch noch ein Argument.
--- Ende Zitat ---
Ihnen scheinen die vom Stromverbraucher subventionierten EEG-befreiten Industriearbeitsplätze mehr am Herzen zu liegen, als die von der EE-Industrie geschaffenen. >:(
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
superhaase:
--- Zitat von: PLUS am 02. Januar 2014, 14:22:43 ---Die PV-Investitionen, ob mit Einspeisung oder mit Eigenverbrauch, führen zu erheblichen Mehrausgaben dritter Personen und nicht zu weniger Einnahmen, nämlich der ganz normalen Energieverbraucher ohne subventionierten lukrativen Stromerzeugung im Haupt- oder Nebenerwerb. Richtig, die Steuer-, Gebühren-, und Abgabenzahler werden auch noch zusätzlich zur Kasse gebeten, da diese PVler sich von der Finanzierung der öffentlichen Kassen zunehmend verabschieden.
Ihre Radieschen- oder Kühlschrankvergleiche sind hanebüchen. Bei Ihnen sind Hopfen und Malz verloren, wie beim EEG, von Anfang an. ;)
--- Ende Zitat ---
Abgesehen davon, dass es egal ist, ob es nun zu Mehrausgaben Dritter oder zu Mindereinnahmen Dritter führt, spielt das alles bei der Frage nach der Rentabilität doch keine Rolle, wie ich dargelegt habe.
Da können Sie weiter meckern und mich beschimpfen, wie Sie wollen, lieber PLUS, Fakt ist:
Die Rentabilität einer heute neu zu errichtenden PV-Anlage ergibt sich nun mal unter anderem auch aus dem lokalen Bezugsstrompreis und dem Eigenverbrauch.
Was Ihr Zitat des Herrn Krawinkel angeht:
Ja, eine Änderung der Netzentgelterhebung zumindest zu einem größeren Teil anhand der Bezugs-Anschlussleistung auch für Kleinverbraucher (ohne Leistungsmessung) und somit für die privaten PV-Strom-Eigenverbraucher wäre ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit.
Ich sage das schon seit längerem.
--- Zitat von: PLUS am 02. Januar 2014, 15:12:39 ---Warum eine Entlastung von Teilen der Industrie unter diesen Bedingungen notwendig ist, ist wohl begründet. Es macht keinen Sinn, hocheffektive Industrie ins Ausland zu vertreiben. Klima- und Umwelt haben nichts davon, im Gegenteil. Die Arbeitsplätze sind auch noch ein Argument. Das Grundübel und die Ursache liegt beim EEG.
--- Ende Zitat ---
Dieses Argument der Arbeitsplätze und der Abwanderung der Industrie ist doch auch nur ein Scheinargument und geht völlig an den Tatsachen vorbei:
Ohne das derzeitige EEG und die Ökostromeinspeisung war und wäre der Börsenstrompreis unbestritten deutlich höher, die Stromkonzerne beklagen nicht umsonst die gefallenen Börsenstrompreise. Wie hier im Forum schon mehrmals aufgezeigt, heben sich Börsenstrompreissenkung und EEG-Umlage derzeit beinahe auf, so dass die nicht-privilegierten Industriestromkunden praktisch kaum eine Mehrbelastung durch das EEG haben, während die privilegierten Industriestromkunden durch den eingespeisten Ökostrom, ihre Befreiung von der EEG-Umlage und die damit verbundene Quersubventionierung einen erheblichen Kostenvorteil haben.
Gäbe es keinen Ökostrom und kein EEG, wäre der Industriestrompreis nicht wesentlich niedriger, für Teile der Industrie sogar höher.
Die Behautptung, das EEG sei die Ursache für drohende oder erfolgende Abwanderung von Industrie und Arbeitsplätzen, ist schlicht falsch. Ich sach dazu gerne "Quatsch". ;)
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