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EE nicht schuld an steigender EEG-Umlage

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superhaase:

--- Zitat von: Energietourist am 18. Oktober 2013, 12:31:46 ---@superhase
es ist doch unbestritten, das Anreize gesetzt werden mussten, damit die Leute in Solar investieren.
Ich sage ja nur, die Anreize waren falsch gesetzt. Warum soll die Allgemeinheit dafür bezahlen, dass sich einige wenige, und in Deutschland sind Hausbesitzer mit Solaranlage immer noch eine Minderheit,eine goldene Nase verdienen. Und wer eine Solaranlage hat, hat auch ein Haus und wer ein Haus hat kann so arm nun auch nicht sein.
--- Ende Zitat ---
Es gibt auch genügen PV-Fonds oder Bürgersolaranlagen, in die auch Leute ohne eigenes Haus investieren können. Bei EEG-geförderten Windkraftwerken spielt der eigene Hausbesitz sowieso keine Rolle.
Völlig an der Sache vorbeigehendes "Argument".

Wenn nicht die Leute, die Geld haben, wer soll den in PV-Anlagen investieren?
Der Arbeitslose oder der Harz-IV-Empfänger? Wie denn?
Es liegt nun mal in der Natur der Sache, dass nur der Geld investieren kann, der welches "übrig" hat.
Das ist bei Solaranlagen genauso wie bei Windkraftwerken, Gaskraftwerken, Kohlekraftwerke, Wohnungen, Automobilfabriken, Katalysatorherstellern ...

PLUS:

--- Zitat von: superhaase am 18. Oktober 2013, 12:33:41 ---Das reicht eben nicht. Das ist kein Aufzeigen einer Manipulation oder eines Fehlers in meiner Argumentation bzgl. des Hoch- und Runterfahrens der konv. Kraftwerke. Das ist eine pauschale, faktenfreie, nicht greifbare und somit unsachliche Behauptung. Bitte sagen Sie genau, wo meine Argumenteation bzgl. des Hoch- und Runterfahrens der konv. Kraftwerke fehlerhaft oder manipuliert ist.
--- Ende Zitat ---
@Superhaase, dass es Ihnen nie reicht ist jetzt keine Überraschung. @Superhaase,nichts ist ohne Wirkung!

Z. B. bei den Atomkraftwerken bedeutet regelmäßiges Drosseln und Wiederhochfahren für die Kraftwerke absoluten Dauerstress. Das Risiko wird nicht kleiner sondern größer! Gerade das wollen wir doch bis zur endgültigen Abschaltung vermeiden!

Lars Olov Höglund, Chefkonstrukteur Vattenfall:
»Man kann die Kraftwerke hoch und runter fahren, aber sie sind nicht dafür gedacht, sondern sie sollen in Volllast laufen oder abgestellt sein. Das ist das, wofür sie ausgelegt sind. Das mit dem Hoch- und Runterfahren, das ist nur eine Möglichkeit, aber das ist nicht zu empfehlen.« Der schwedische Ingenieur hat viele Jahre Kernkraftwerke für Vattenfall und Siemens gebaut. Aus seiner langjährigen Berufserfahrung weiß er, dass es vor allem beim Hoch- und Runterfahren der Reaktoren zu Problemen kommen kann: »Wir sehen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko durch diesen Dauerstress. Diese Materialien stehen unter einem ganz hohen Druck, unter ganz hohen Temperaturen.
Und diese zusätzlichen Wechsel, die niemals vorgesehen wurden, als die Reaktoren gebaut wurden, die führen natürlich zu erhöhten Sicherheitsproblemen.«

Bei den Kohlekraftwerken ist das ähnlich nur unter anderen Vorzeichen. Das Hoch- und Runterfahren ist weit weg von einem optimalen Betrieb. Bei Kohlekraftwerken geschieht dies zusätzlich mit schlechter Effizienz und unter Abgabe von mehr Umweltschadstoffen und Klimagasen. Nicht gerade gut für Umwelt und Klima.

Unter dem Strich nicht viel gewonnen und zu welchem Preis?! Milliarden ohne Sinn und Verstand verschwendet!

Gas- und Dampfturbinenkraftwerk sind zwar flexibel, optimal ist das Hoch- und Runterfahren da aber ebenfalls nicht. Auch das hat seinen Preis, den die Verbraucher letztendlich auch wieder zusätzlich bezahlen.  Aber das ist ja kein Thema mehr, sie werden ohnehin unter diesen EEG-Bedingungen nicht mehr gebaut.

Wenn das "Hoch- und Runterfahren" von der Politik trotzdem so gewollt ist, dann stellt sich die Frage nach der Verantwortung und die Umsetzung darf keinesfalls in unserem Rechtsstaat grundrechtswidrig gestaltet werden. Klima- Umweltschutz und Zukunftssicherung sind allgemeine Aufgaben, die aus den öffentlichen Haushalten zu finanzieren sind.

--- Zitat von: superhaase am 18. Oktober 2013, 12:40:57 ---Wenn nicht die Leute, die Geld haben, wer soll den in PV-Anlagen investieren?
Der Arbeitslose oder der Harz-IV-Empfänger? Wie denn?
--- Ende Zitat ---
So nicht! Der Hartz-IV-Empfänger muss diese unwirtschaftliche Investition und die künstliche Rendite allerdings nicht finanzieren. Nochmal, dass ist grundrechtswidrig!

Ist diese EEG-Wende wirklich so toll, wie Sie sie hier im Forum immer verkaufen wollen, @superhaase. Toll für die Verbraucher oder nur toll für die EEG-profitierenden EE-Einspeiser?

Energietourist:
@superhase
was sie schreiben überzeugt mich nicht:
1) wer vor 10 Jahren 30000€ in eine Solaranlage auf das Dach seines Hauses investiert hatte, konnte sich fast auf den Cent genau ausrechnen, was aus dem Invest wird, der hat nämlich in eine Gelddruckmaschine investiert. Wer diese 30000€ auch hatte, aber kein Haus, und diese 30000€ dann wie sie sagen, in einen PV-Fond oder in Solaraktien investiert hat, der gut heute wahrscheinlich schön blöd aus der Wäsche - wenn ich mir so die Kurse angucke.
2) Sie konnten mir bisher nicht erklären, warum ich ihre Solaranlage auf ihrem Dach finanzieren soll.
Den Vorteil dieser Anlage haben nur sie! Ich dagegen muss den teuren Strom bezahlen, der auch durch ihre Anlage so teuer ist. Also bitte, was genau habe ich davon, dass sie eine Solaranlage auf ihrem Dach haben?

superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 18. Oktober 2013, 13:20:11 ---Ist diese EEG-Wende wirklich so toll, wie Sie sie hier im Forum immer verkaufen wollen, @superhaase. Toll für die Verbraucher oder nur toll für die EEG-profitierenden EE-Einspeiser?
--- Ende Zitat ---
Ich behaupte nicht, dass die "EEG-Wende" ausnahmslos toll ist.
Ich kritisiere viele Fehlentwicklungen.
Aber wir waren gerade in einer anderen sachlichen Diskussion, über das grundsätzliche Für und Wider des EEG oder einer anderen Finanzierung wurde bereits an vielen anderen Stellen hier im Forum ausführlich gestritten.
Lassen Sie uns doch mal bei einem Diskussionsthema bleiben, nämlich der Frage, ob parallel zum Ausbau der erneuerbaren Energien das Hoch- und Runterfahren von konv. Kraftwerken zur Residuallastdeckung sinnvoll ist, oder ob es bessere und billigere Alternativen gäbe.


--- Zitat ---Z. B. bei den Atomkraftwerken bedeutet regelmäßiges Drosseln und Wiederhochfahren für die Kraftwerke absoluten Dauerstress. Das Risiko wird nicht kleiner sondern größer! Gerade das wollen wir doch bis zur endgültigen Abschaltung vermeiden!
--- Ende Zitat ---
Korrekt.
Von Atomkraftwerken war in diesem Zusammenhang auch eher nicht die Rede.
Wir waren da mehr bei den Kohlekraftwerken.
Die Atomkraftwerke haben ihr jeweils festgelegtes Ende mit Reststrommengen, dabei soll es bleiben, darüber wollen wir hier mal nicht reden.


--- Zitat ---Bei den Kohlekraftwerken ist das ähnlich nur unter anderen Vorzeichen. Das Hoch- und Runterfahren ist weit weg von einem optimalen Betrieb. Bei Kohlekraftwerken geschieht dies zusätzlich mit schlechter Effizienz und unter Abgabe von mehr Umweltschadstoffen und Klimagasen. Nicht gerade gut für Umwelt und Klima.
...
Gas- und Dampfturbinenkraftwerk sind zwar flexibel, optimal ist das Hoch- und Runterfahren da aber ebenfalls nicht.
--- Ende Zitat ---
Das ist in dieser Pauschalität so nicht richtig.
Steinkohlekraftwerke sind z.B. sowieso für einen sehr häufigen, ja regelmäßigen Lastwechsel ausgelegt.
Sie wurden auch schon vor der Energiewende mit regelmäßigen (täglichen) Lastwechseln betrieben, um die "Mittellast" zu befriedigen. Gaskraftwerke waren von je her Spitzenlastkraftwerke mit sehr kurzfristigen und stark schwankenden Einsatzkurven.

In Bezug auf Steinkohle- und Gaskraftwerke sind Ihre Argument also erwiesenermaßen schlicht falsch.

Lediglich in Bezug auf die Braunkohlekraftwerke wäre dieses Argument stichhaltig, da (vor allem die alten) Braunkohlekraftwerke als Grundlastkraftwerke auf einen durchgehenden Vollastbetrieb ausgelegt sind.
Allerdings ist es nun keineswegs so, dass zum Nachfahren der Residuallastkurve ausgerechnet die Braunkohlekraftwerke mehrmals täglich hoch- und runtergefahren werden müssten.
Das ist nicht nötig und auch nicht sinnvoll.
Die Braunkohlekraftwerke müssten lediglich - wie auch vor der Energiewende teilweise schon gemacht - für Zeitbereiche von mehreren Tagen bzw. Wochen gedrosselt oder abgeschaltet werden, wenn aufgrund der Wettervorhersage viel Wind- oder Solarstrom zu erwarten ist. Die Phasen der Abschaltung werden dabei im Laufe der Zeit mit zunehmendem EE-Ausbau (und auch Speicherausbau bzw. -anbindung und europäische Vernetzung) immer länger, bis schließlich nach und nach immer mehr Braunkohlekraftwerke ganz stillgelegt werden können.
Sicher werden diese Braunkohlekraftwerke dabei häufiger hoch- und runtergefahren als es ganz ohne die Energiewende geschehen wäre. Die ANlagen altern und verschließen dadurch schneller.
Das ist aber volkswirtschaftlich kein Problem, da sie ja sowieso nach und nach überflüssig gemacht werden (und auch gemacht werden sollen), so dass sie dann nicht ersetzt werden müssen. Es geht also dadurch nichts verloren und auch der Stromverbraucher hat dadurch keine höheren Kosten seitens der Braunkohlekraftwerke, lediglich die Gewinne aus der Braunkohleverstromung gehen zurück und enden irgendwann.
Aber das ist wohl im Zuge der Energiewende unvermeidbar.

Für die kurzfristigen (tage- oder stundenweise) auftrentenden Residuallastschwankungen in diesen Zeiträumen der abgeschalteten bzw. gedrosselten Braunkohlekraftwerke reichen dann die bereits vorhandenen Steinkohle und Gaskraftwerke aus, wie schon auch vor der Energiewende.
Einzig der Braunkohlestromexport würde wieder erheblich reduziert und negative Strompreise würden vermieden. Netzengpässe würden gar nicht erst auftreten und die Netzeingriffe der Netzbetreiber würden wieder zurückgehen.
Das alles wäre mit höheren CO2-Zertifikatepreisen erreichbar.


--- Zitat ---Das Hoch- und Runterfahren ist weit weg von einem optimalen Betrieb. Bei Kohlekraftwerken geschieht dies zusätzlich mit schlechter Effizienz und unter Abgabe von mehr Umweltschadstoffen und Klimagasen. Nicht gerade gut für Umwelt und Klima.
--- Ende Zitat ---
Das Thema hatten wir schon.
Ich habe Ihnen schon erklärt, dass Ihre Aussage sachlich falsch ist.
Die Effizienz (Wirkungsgrad) der Kohlekraftwerke sinkt zwar im Teillastbetrieb ab, das ist schon richtig, trotzdem werden aber im Vergleich zum Volllastbetrieb insgesamt weniger Schadstoffe erzeugt, weil einfach weniger Kohle verbrannt wird, wenn die Kohlekraftwerke gedrosselt oder zeitweise abgeschaltet werden.
Das ist doch nicht so schwer zu verstehen.

superhaase:

--- Zitat von: Energietourist am 18. Oktober 2013, 13:30:20 ---@superhase
was sie schreiben überzeugt mich nicht:
1) wer vor 10 Jahren 30000€ in eine Solaranlage auf das Dach seines Hauses investiert hatte, konnte sich fast auf den Cent genau ausrechnen, was aus dem Invest wird, der hat nämlich in eine Gelddruckmaschine investiert. Wer diese 30000€ auch hatte, aber kein Haus, und diese 30000€ dann wie sie sagen, in einen PV-Fond oder in Solaraktien investiert hat, der gut heute wahrscheinlich schön blöd aus der Wäsche - wenn ich mir so die Kurse angucke.
--- Ende Zitat ---
Von Solaraktien habe ich nicht gesprochen.
Und PV-Fonds sowie Bürgersolarparks dürften wohl ganz gut dastehen und Rendite abwerfen (sofern richtig kalkuliert).
Und dazu brauchte man meist keine 30.000 €, sondern man kann sich da meist schon mit wenigen tausen € beteiligen.


--- Zitat ---2) Sie konnten mir bisher nicht erklären, warum ich ihre Solaranlage auf ihrem Dach finanzieren soll.
Den Vorteil dieser Anlage haben nur sie! Ich dagegen muss den teuren Strom bezahlen, der auch durch ihre Anlage so teuer ist. Also bitte, was genau habe ich davon, dass sie eine Solaranlage auf ihrem Dach haben?

--- Ende Zitat ---
Ob ich die Solaranlage auf dem Dach habe, oder ob eine Fabrik die Solaranlage auf dem Dach hat, oder ob ein Bürgersolarpark eine Solaranlage auf der Wiese stehen hat, ist doch völlig egal.
(Übrigens besitze ich gar kein Haus und kein Dach. Meine PV-Anlage ist auf einem gepachteten Dach errichtet.)
Den Nutzen haben jeweils
1) die Investoren mit einer Rendite auf ihr eingesetztes Kapital,
2) die Gesellschaft und damit auch die Gemeinschaft der Stromverbraucher durch die fortschreitende Umstellung auf eine nachhaltige Stromversorgung.

Das ist übrigens bei Braunkohlekraftwerken anders:
Da zahlen sie ebenfalls für den Strom
Hier hat der Investor die Rendite, und der Stromkunde und die Gesellschaft auch eine sichere Stromversorgung, aber die Probleme Nicht-Nachhaltigkeit, nämlich der Enteignung ganzer Dörfer, der Umweltschädigung durch Tagebau und Staub, Schadstoffe sowie Klimagase und die daraus folgenden Kosten tragen wir alle und einige wenige ganz besonder stark.

Den Vorteil der Solaranlage auf meinem Dach habe also nicht allein ich.
Selbst finanzielle Vorteile habe nicht nur ich: durch eingesparte Kosten der konv. Stromerzeugung (externe Kosten) wird auch die Gesellschaft kostenmäßig entlastet, was z.B. über niedrigere Gesundheitskosten auf alle Bürger wieder zurückkommt.
Insbesondere hat die Gesellschaft den unschätzbaren (auch finanziellen) Vorteil, dass eine saubere und überall einsetzbare Stromquelle wettbewerbsfähig gemacht worden ist, die den Strom in Zukunft umweltfreundlich und konkurrenzlos günstig herstellen kann - weltweit. Das sorgt auch für niedrige Energiekosten in der Zukunft, neben den ökologischen Vorteilen.

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