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Autor Thema: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken  (Gelesen 12326 mal)

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Offline RR-E-ft

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #1 am: 15. August 2013, 23:44:23 »
Zitat
"Wir haben den Punkt erreicht, an dem die Solarenergie beim Preis mit allen anderen Formen der Energieerzeugung mithalten kann - mit Ausnahme von Onshore-Windkraft an der Küste", sagt Berhard Beck, Geschäftsführer von Deutschlands größtem Solarkraftwerks-Projektierer Belectric. Würde der Gesetzgeber geeignete Flächen freigeben, ließe sich darauf Strom aus Photovoltaikanlagen für neun Cent die Kilowattstunde erzeugen.

Das sieht dann wohl so aus:

http://www.welt.de/wirtschaft/article118651329/Gigantisches-Solarkraftwerk-versorgt-Berlin.html

Zitat
Die bayerische Firma Belectric hatte den gewaltigen Solarpark in nur vier Monaten Bauzeit in der Uckermark errichtet. Jetzt bedecken auf einem ehemaligen sowjetischen Militärflugplatz bei Groß Dölln blaue Glasscheiben eine Fläche von 212 Hektar: Das entspricht der Größe von 300 Fußballfeldern.

Zitat
Mit 128 Megawatt Nennleistung spiele das Kraftwerk "eine bedeutende Rolle bei der Versorgung des Großraums Berlin mit erneuerbaren Energien", betonte auch Belectric-Chef Bernhard Beck. Die Anlage soll rund 36.000 Haushalte mit Strom versorgen können – wenn die Sonne scheint. Die Module können mehr als 120 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Rund 200 Millionen Euro hat Belectric in die Anlage investiert. Die Module stammen vom US-Unternehmen First Solar.

Der Strom aus großen Solarkraftwerken taugt wohl kaum zum Eigenverbrauch.

Fraglich, wer den erzeugten Strom zu 9 Cent/ kWh freiwillig abkaufen soll, wenn er Strom alternativ über die Börse  zu weit günstigeren Preisen beschaffen kann. Auch dieser erzeugte Strom hat grundsätzlich keinen höheren Wert als den aktuellen Börsenpreis. An der Börse lässt sich Strom derzeit zu ca. 4 Ct/ kWh beschaffen.

Folgende Aussage ist deshalb zu hinterfragen:

Zitat
"Wir haben den Punkt erreicht, an dem die Solarenergie beim Preis mit allen anderen Formen der Energieerzeugung mithalten kann - mit Ausnahme von Onshore-Windkraft an der Küste"
 

« Letzte Änderung: 16. August 2013, 00:06:35 von RR-E-ft »

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #2 am: 16. August 2013, 11:27:14 »
Zitat
Würde der Gesetzgeber geeignete Flächen freigeben, ließe sich darauf Strom aus Photovoltaikanlagen für neun Cent die Kilowattstunde erzeugen.
Vergessen hat der Geschäftsführer von "Deutschlands größtem Solarkraftwerks-Projektierer" die Kosten für die Ersatzkraftwerke wenn die Sonne nicht scheint und die Kosten der "Entsorgung", wenn der Strom u.a. von solchen "PV-Großkraftwerken" an sonnigen Augustsonntagen künftig keine Nutzung findet.  Da wird dann nicht "Deutschlands größter Solarkraftwerks-Projektierer" zur Kasse gebeten, sondern der nicht privilegierte Stromverbraucher. Unglaublich und immer wieder, der Vergleich mit dem Atomstrom. Was für blödsinnige Nebelkerzen da von Solaristen immer wieder geworfen werden. Warum glauben die Solaristen immer noch, dass aufgeklärte Verbraucher darauf hereinfallen?

Offline RR-E-ft

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #3 am: 16. August 2013, 12:28:22 »
In dem Artikel wird aufgezeigt, dass EdF bei einem neu errichteten Atomkraftwerk für die Dauer von 35 Jahren eine garantierte Einspeisevergütung in Höhe von 11,5 Cent pro Kilowattstunde beanspruchen will. Ein Fakt.
Die auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung für Strom aus größeren Solarkraftwerken in Deutschland sinkt im Oktober auf unter zehn Cent pro Kilowattstunde. Auch ein Fakt.

Der Belectric- GF gibt an, dass sich in Solarkraftwerken Strom zu Kosten von 9 Cent pro Kilowattstunde erzeugen ließe.
An der Börse gibt es den Strom derzeit zu ca. 4 Cent pro Kilowattstunde. Auch ein Fakt.

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Noch ein Fakt
« Antwort #4 am: 16. August 2013, 12:49:11 »
Auch ein Fakt.
Solarkraftwerke liefern nur wenn die Sonne scheint, unabhängig davon ob der Strom genutzt werden kann oder gebraucht wird.

Da Strom auch gebraucht wird, wenn die Sonne nicht scheint, müssen Ersatzkraftwerke vorgehalten werden. Das kostet zusätzlich. Bitte diese Kosten nicht unterschlagen sondern dazurechnen.

Offline RR-E-ft

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #5 am: 16. August 2013, 13:06:41 »
Der Belectric- GF benennt die Kosten, die dem Betreiber eines Solarkraftwerkes durch die Stromerzeugung entstehen und deshalb über den an ihn zu zahlenden Preis abgedeckt werden müssen. Derzeit sind bereits soviele konventionelle Kraftwerke in Reserve, dass RWE und E.ON europaweit  in erheblichem Umfange Kapazitäten abgebaut haben und noch weiter abbauen wollen. Daniel Wetzel (WELT) geht davon aus, dass man in Deutschland auch noch in Betrieb  befindliche Atomkraftwerke vorzeitig stilllegen wird. Es scheint also nicht so, dass man im Augenblick Reservekraftwerke erst hinzubauen muss, siehe auch § 13a EnWG. 

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #6 am: 16. August 2013, 14:11:59 »
Der Belectric- GF benennt die Kosten, die dem Betreiber eines Solarkraftwerkes durch die Stromerzeugung entstehen und deshalb über den an ihn zu zahlenden Preis abgedeckt werden müssen. Derzeit sind bereits soviele konventionelle Kraftwerke in Reserve, dass RWE und E.ON europaweit  in erheblichem Umfange Kapazitäten abgebaut haben und noch weiter abbauen wollen. Daniel Wetzel (WELT) geht davon aus, dass man in Deutschland auch noch in Betrieb  befindliche Atomkraftwerke vorzeitig stilllegen wird. Es scheint also nicht so, dass man im Augenblick Reservekraftwerke erst hinzubauen muss, siehe auch § 13a EnWG.
@RR-E-ft, Kraftwerke werden abgebaut oder stillgelegt weil sie sich aufgrund dieser Energiepolitik nicht rechnen. Zwanzig Jahre EE-Vorrang zu Garantie(wucher)preisen! Der Abbau ist ein legitimes, rein betriebswirtschaftliches Motiv.

Mit dem tatsächlichen Bedarf an Ersatzreserve für die unstete EE-Erzeugung hat das wenig zu tun. Mit 128 Megawatt Nennleistung spiele das Kraftwerk "eine bedeutende Rolle bei der Versorgung des Großraums Berlin mit erneuerbaren Energien". Ja, ein solches Kraftwerk spielt eine Rolle. Der Reservebedarf wird dadurch nicht kleiner! Mit jeder Installation wächst der Bedarf an Ersatzreserve.

"Der nächste Winter kommt bestimmt." Das war mal ein Werbespruch für Kohle-Briketts und deren Vorratsbeschaffung im Sommer. Der Spruch passt auch hier. Ohne Vorsorge und ausreichenden Vorrat wird das nichts werden mit dieser "Energiewende"!

Offline Agnitio

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #7 am: 19. August 2013, 17:21:51 »
Jede Art der Stromerzeugung wirkt irgendwie auf die anderen Arten ein. Das ist durch das System der Strombörse mit Angebot und Nachfrage ganz normal. Damit bedingt sich in jedem Fall der resultierende Preis für alle Teilnehmer am Markt.
Relevant für den Bürger sind dafür aber nur volkswirtschaftliche Kosten die entstehen. Dazu würde ich z.b. Kosten für Regelenergie und die EEG-Umlage zählen. Dass Kraftwerksbetreibern ein möglicher Gewinn entgeht, ist volkswirtschaftlich nicht relevant oder erst in einer zweiten Stufe, durch Abbau von Kraftwerken und damit Verknappung der Angebotssituation. Ein Robin Hood für den Bürger sind Sie damit nicht, PLUS. "Kosten für die Ersatzkraftwerke wenn die Sonne nicht scheint" entstehen also, wie von RR-E-ft dargestellt, nicht.

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Robin Hood und der volkswirtschaftliche Schaden
« Antwort #8 am: 19. August 2013, 18:38:03 »
Jede Art der Stromerzeugung wirkt irgendwie auf die anderen Arten ein. Das ist durch das System der Strombörse mit Angebot und Nachfrage ganz normal. Damit bedingt sich in jedem Fall der resultierende Preis für alle Teilnehmer am Markt.
@Agnitio, Sie haben schlicht übersehen, dass es hier eine Abnahmegarantie zu Wucherpreisen für zwanzig Jahre für den EE-Strom gibt. Da wirkt nichts mehr "irgendwie" und da ist auch nichts mehr "ganz normal", schon gar nicht der Markt und die Börsenpreise.
Relevant für den Bürger sind dafür aber nur volkswirtschaftliche Kosten die entstehen. Dazu würde ich z.b. Kosten für Regelenergie und die EEG-Umlage zählen. Dass Kraftwerksbetreibern ein möglicher Gewinn entgeht, ist volkswirtschaftlich nicht relevant oder erst in einer zweiten Stufe, durch Abbau von Kraftwerken und damit Verknappung der Angebotssituation. Ein Robin Hood für den Bürger sind Sie damit nicht, PLUS. "Kosten für die Ersatzkraftwerke wenn die Sonne nicht scheint" entstehen also, wie von RR-E-ft dargestellt, nicht.
Hat das @RR-E-ft so dargestellt? Wenn Sie glauben, diese Energiewende hätte keine volkswirtschaftliche Relevanz, dann sind sie damit ganz sicher schief gewickelt. Alleine schon, dass die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft beschädigt wird hat eine volkswirtschaftliche Bedeutung, die ganz sicher auch die Bürger betrifft. Warum werden denn Betriebe von der EEG-Umlage entlastet?! Aus Jux und Tollerei? Die Frage, ob und wie durch die einsame und beispiellose deutsche Wende mit der schnellen Abkehr von der friedlichen Nutzung der Kernenergie und der fossilen Stromerzeugung ein volkswirtschaftlicher Schaden entsteht, ist ein weites Feld. Die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft sind enorm und sie werden sich noch weit mehr bemerkbar machen."NEIN" ist mit Sicherheit eine falsch Antwort. Erst recht, wenn die Sicherheit der Versorgung nicht gewährleistet werden kann und durch Stromausfälle Schäden entstehen. Ich möchte hier nicht ausmalen, welche zusätzlichen volkswirtschaftlichen Schäden da denkbar sind. Ich hoffe, das lässt sich noch vermeiden. Wenn nicht, dann sind die Bürger so oder so und zusätzlich betroffen. @Agnitio, die Kosten die schon entstanden sind und noch entstehen lassen sich nicht ignorieren. "Die Sonne schickt keine Rechnung", das reicht bei Weitem nicht. Kostenlos ist nichts. Die gewaltige Rechnung wird den Bürgern und Verbrauchern in Form der wirtschaftlichen Auswirkungen über Steuern, Preise und mit den Stromrechnungen präsentiert.

@Agnitio, wie kommen Sie dazu mich mit Robin Hood in Verbindung zu bringen? Ein Robin Hood will ich nicht sein. Ich bin für Rechtsstaatlichkeit. Diebe, Räuber und Wegelagerer haben in Deutschland und Europa nichts zu suchen. Das gilt auch dann, wenn die Räuber einen Teil ihrer Beute an Arme abgeben. 
PS
noch eine Empfehlung zum Nachlesen: Zur Erinnerung WIWO vom 4.5.11
« Letzte Änderung: 19. August 2013, 19:21:23 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #9 am: 19. August 2013, 19:32:29 »
@PLUS:

Wie immer schwurbeln Sie am Thema vorbei:
Es geht bei dem Aufhänger nicht um die Kosten für den PV-Strom in der Vergangenheit, also nicht um die Kosten für Strom aus bereits bestehenden PV-Kraftwerken.
Es geht um die Kosten für Strom aus zukünftigen PV-Kraftwerken, und die sind niedriger als die Vergütung, die Atomstromkonzerne für ihren Atomstrom aus neuen Atomkraftwerken haben wollen.

Dass Ihre Behauptung, die Kosten von Ersatzkraftwerken würde bei dieser Betrachtung unterschlagen, falsch ist, hat RR-E-ft bereits dargelegt. Ersatzkraftwerke gibt es derzeit wie Sand am mehr.
Außerdem glauben Sie doch nicht, dass für Atomkraftwerke keine Ersatzkraftwerke bereitgehalten werden müssen?
Ersatzkraftwerke gab es schon immer, sie waren schon immer nötig, denn auch ein Atomkraftwerk liefert nicht immer Strom, wenn Strom benötigt wird.

Wie ich schon mehrfach dargtestellt hatte, würde das ganze Problem der derzeit unrentablen Kraftwerke gelöst, wenn man einige Braunkohle-Meiler zeitweise vom Netz nehmen würde, was sich z.B. ganz einfach durch Verteuerung der CO2-Zertifikate ergäbe.

Es ist geradezu töricht, dass viele Kraftwerksbetreiber nun jammern, alle ihre Kraftwerke wären unrentabel und es müssten daher alle konv. Kraftwerke aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt werden und dann bräche die Stromversorgung zusammen, was die Regierung verhindern müsse.
Richtig ist vielmehr, dass nach zumindest vorübergehender Stilllegung einiger konv. Grundlast-Kraftwerke (Braunkohle oder Atomkraft) die restlichen konv. Krafterke wieder rentabel sein werden, da dann auch die Gaskraftwerke wieder öfter zum Zuge kommen würden und folglich der Börsenstrompreis für alle Kraftwerke wieder steigen würde.
« Letzte Änderung: 19. August 2013, 21:23:39 von superhaase »
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #10 am: 19. August 2013, 20:40:56 »
Nach wie vor besteht ein Überangebot an konventionellen Stromerzeugungsanlagen, so dass bisher genügend Reserverkapazität vorhanden ist, woran sich kurzfritig nichts ändern wird, vgl. § 13a EnWG.


Zitat
Der Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Kohlekraftwerke ist der häufig fehlende Strombedarf. Denn der Boom der Erneuerbaren hat zuerst die Gaskraftwerke weitgehend aus dem Markt gedrängt, als Nächstes muss jetzt die Kohle weichen. Unterdessen wird der Ausstieg aus der Atomkraft das Überangebot vorerst kaum kappen, weil der nächste Meiler nach Plan erst Ende 2015 vom Netz geht.

Der Druck ist massiv. Die EnBW verkündete soeben die Stilllegung von zwei Steinkohleblöcken; diese könnten "bei den heutigen Börsenpreisen für Strom ihre Vollkosten nicht mehr decken und damit nicht wirtschaftlich betrieben werden". Andere Stromerzeuger rechnen ähnlich. Bei der Bundesnetzagentur liegen 15 Anträge auf Stilllegung von Kraftwerken.

http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/mit-alten-kraftwerken-laesst-sich-kein-geld-mehr-verdienen--74222087.html

Konventionelle Kraftwerke befinden sich zumeist in einem Kraftwerksverbund, über welchen deren Einsatz optimiert werden kann.

Zitat
Auch die Ende 2011 eingeleiteten Optimierungsmaßnahmen haben ihre Wirkung entfaltet: „Durch Flexibilitäten im Steag-Kraftwerksverbund können wir derzeit die Stunden mit positiven Deckungsbeiträgen – also zum Beispiel bei wenig Sonne und Wind – maximal ausnutzen; wohingegen Stunden mit negativem Deckungsbeitrag auf ein Minimum begrenzt werden konnten“, erläutertder Steag-Chef.

http://www.zfk.de/politik/artikel/steag-kohlekraftwerke-bedeuten-sicherheit.html

Unter Berücksichtigung externer Kosten, welche bisher nicht internalisiert werden, sollen Kohle- und Atomstrom teurer sein als Strom aus regenerativen Erzeugungsanlagen.

http://www.zfk.de/politik/artikel/kohle-und-atomstrom-teurer-als-erneuerbare.html

« Letzte Änderung: 19. August 2013, 20:48:25 von RR-E-ft »

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #11 am: 19. August 2013, 22:28:23 »
Nach wie vor besteht ein Überangebot an konventionellen Stromerzeugungsanlagen, so dass bisher genügend Reserverkapazität vorhanden ist, woran sich kurzfritig nichts ändern wird, vgl. § 13a EnWG. 
@RR-E-ft, ja wirklich, ist das so und mit Paragraphen werden wir es richten?! Sicherer wird die Versorgung mit dem ungebremsten EE-Zubau nicht. Die nächsten Winter kommen bestimmt. Man wird wieder zusätzlich Geld in die Hand nehmen müssen um die Sicherheit zu gewährleisten:

Der kleine Mann zahlt für das Kraftwerke-Sterben

@Superhaase, jetzt können Sie wieder an der Realität vorbeischwurbeln und das Gegenteil behaupten. Die Sonne liefert ja zuverlässig und kostenlos. Wenn schon, "Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken", das ist unrealistisches Geschwurbel. Solche unsinnigen Vergleiche dienen nur der Ablenkung und der weiteren Verschleppung von der drohenden Insolvenz der EEG-Energiewende. Dazu findet sich dann noch die passende Studie von Greenpeace bezahlt.

Im Interesse von nicht privilegierten Energieverbrauchern ist das nicht. 

Offline RR-E-ft

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #12 am: 20. August 2013, 11:42:34 »
Bisher arbeiten viele konventionelle Kraftwerke trotz des hohen Ökostromanteils immer noch rentabel:

Zitat
Die STEAG Kraftwerke seien rentabel, wenn auch marktbedingt auf geringerem Niveau als in früheren Jahren.

http://www.wa.de/lokales/bergkamen/kraftwerk-heil-ausgelastet-steag-bergkamen-energie-3066191.html

Natürlich arbeiteten die konventionellen Kraftwerke bei höheren Großhandelspreisen in der Vergangenheit weit profitabler.

"Strom, der im Jahr 2014 geliefert wird, ist im Großhandel aktuell für unter 38 Euro je Megawattstunde zu haben – vor drei Jahren lag der Preis noch bei 60 Euro, vor fünf Jahren gar bei mehr als 90 Euro.", siehe http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/mit-alten-kraftwerken-laesst-sich-kein-geld-mehr-verdienen--74222087.html

Über § 13a EnWG soll sichergestellt werden, dass genügend Reservekapazität erhalten bleibt.
Einzelheiten regelt die zeitlich befristete Reservekraftwerksverordnung: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/reskv/gesamt.pdf

§ 6 ResKV regelt die Vergütung für notwendige Netzreserve.
« Letzte Änderung: 20. August 2013, 11:49:02 von RR-E-ft »

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #13 am: 20. August 2013, 12:22:41 »
Bisher arbeiten viele konventionelle Kraftwerke trotz des hohen Ökostromanteils immer noch rentabel:
"Bisher", es geht doch um die Zukunft?! Der Vollständigkeit halber: 
Zitat
Die Rahmenbedingungen für Steinkohle- Kraftwerke bleiben indes weiter schwierig. Joachim Rumstadt: „Die Erneuerbaren Energien – und das hat dieses erste Halbjahr mit einem langen Winter ebenfalls deutlich gezeigt – sind nicht in der Lage, die erforderliche Versorgungssicherheit für Strom und Wärme zu garantieren.“ Diese leisten die thermischen Kraftwerke. Bedingt durch den ungesteuerten Ausbau der Erneuerbaren erhalten Steinkohlekraftwerke jedoch mittelfristig zunehmend weniger Betriebsstunden und stehen daher unter einem erheblichen Druck. STEAG fordert daher die Rückbesinnung auf ein marktorientiertes Modell, in dem sich der notwendige Einsatz von konventionellen Kraftwerken lohnender gestalten lässt und letztlich sogar ein Zubau möglich ist. „Vor diesem Hintergrund sollte die heutige EEGFörderung weitgehend in ein neues System überführt werden“, so Joachim Rumstadt. „Je später diese Rückbesinnung kommt, desto stärker wird der Staat eingreifen müssen, um die notwendige Kapazität für die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten.“
Auszug STEAG-PM vom 16.08.13

Offline superhaase

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Re: Solarstrom günstiger als Strom aus neuen Atomkraftwerken
« Antwort #14 am: 20. August 2013, 13:01:56 »
Die sicherste und wohl auch für den Verbraucher günstigste Lösung wäre ein Kapazitätsmarkt für Reservekraftwerksleistung, in Form einer Auktion.
Vorschläge hierzu gibt es bereits seit längerem.

Man kann das auch weiter spinnen, da ja alle konv. Kraftwerksbetreiber inzwischen nach einer Gesamtregulierung (bzw. Stützung) ihres Marktes rufen:
Bei den AUktionen könnten sowohl die angebotene Leistung (also Kosten für die bloße Bereithaltung) als auch die Vergütung für den dann auf Anforderung gelieferten Strom in der Auktion berücksichtigt werden.
Auf diese Weise könnte dann verpflichtend die gesamte konv. Stromerzeugung vermarktet werden - also der gesamte Residuallastbedarf.
Die Kraftwerksbetreiber würden dann auch nur ihren in der Aktion gebotenen Strompreis bei Stromeinspeisung erhalten, ebenso wie ihren in der Auktion gebotenen Bereitstellungspreis. Es bekommen alle Kraftwerke mit ihren jeweils individuell gebotenen Preisen den Zuschlag, bis der Bedarf gedeckt ist.
Auswüchse, die sich aufgrund der ungeeigneten Merit-Order-Preisbildung ergeben wären damit endlich beseitigt.
Die Kraftwerke würden im Bedarfsfall von den Marktteilnehmern in der Reihenfolge der jeweils für den geltenden Zeitraum unveränderlichen Einspeisetarife angefragt. Zu zahlen wäre nur der Mischpreis, nicht der Höchstpreis wie bei Merit-Order.
Der durchschnittliche Strombeschaffungspreis für die Einkäufer würde dadurch wohl sogar sinken.
Dies würde die umzulegenden Kosten der Leistungsbereitstellung m.E. mehr als kompensieren - wenn man die Strombeschaffungspreise von vor zwei Jahren zugrundelegt (die derzeitigen Großhandelspreise werden ja allgemein als irreal und zu niedrig bezeichnet).

Die in den Auktionen für jeweils z.B. 1 Jahr ausgeschriebenen konv. Kraftwerksleistungen und konv. Strommengen werden dann Jahr für Jahr sinken, wenn der Bedarf abnimmt.
Die Auktionen könnten bzw. müssten nach Flexibilität der Reserveleistung gestaffelt und getrennt stattfinden. Vielleicht auch teilweise regional getrennt, um die Netzsituation zu berücksichtigen.
So müssten die Gaskraftwerke nicht mit den Braunkohlekraftwerken konkurrieren.
Der jeweilige Bedarf in den Kraftwerkskategorien lässt sich ja leicht ermitteln.

Es würde sich bei so einer Ausgestaltung des konv. Strommarktes wohl kaum noch rentieren, neue konv. Kraftwerke zu bauen. Die bestehenden Kraftwerke reichen dafür aus und würden, soweit erforderlich, ihr Auskommen haben. Nur die unrentabelsten Überkapazitäten (wohl die ältesten, ineffizientesten) würden endgültig stillgelegt.
« Letzte Änderung: 20. August 2013, 13:05:56 von superhaase »
8) solar power rules

 

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