Wenn ich die hier veröffentlichten Beiträge betrachte, geht die Tendenz in 2 Richtungen:
1. Beibehaltung der Finanzierung mit der EEG-Umlage, allerdings einhergehend mit einer grundsätzlichen Reform des EEG
2. Finanzierung über Steuern
Zu 1. Es besteht insoweit Konsenz, dass die jetzige Form der Finanzierung über die EEG-Umlage aus mehreren Gründen nicht mehr funktionieren kann.
Da ist zum einen die EU, die aus wettbewerbsrechtlichen Gründen das EEG in der jetzigen Form angreift.
Da ist zum anderen die ungleiche Lastenverteilung.
Die Nipris werden nicht nur für den eigenen Stromverbrauch zur Kasse gebeten –was ja insoweit in Ordnung ist- sondern es werden ihnen zunehmend Lasten aufgebürdet, die sie nicht wollten, gegen die sie sich aber nicht wehren können.
Aus Sicht der Nipris wäre schon viel gewonnen, wenn sie nicht die Befreiung von Unternehmen von der EEG und dem Netzentgelt zusätzlich zahlen müssten.
Inwieweit die Stromsteuer heute noch sinnvoll ist, wurde auch schon mehrfach angesprochen.
Wenn ich dann noch die USt sehe, die der Staat nochmals auf Steuern und Abgaben erhebt, könnten die Zusatzkosten um einige Ct. fallen.
Soweit ein paar grundsätzliche Gedanken zumm EEG und dessen Finanzierung.
Zu 2. Ein Modell zur Finanzierung über Steuern wurde hier zwar diskutiert, ich halte es aber derzeit nicht für ernsthaft zur Debatte stehend.
Ich will die Vorteile einer Steuerfinanzierung nicht leugnen. Insbesondere wenn man die Ziele der Energiewende als „Gemeinschaftsaufgabe“ oder „Gemeinwohlaufabe“ definiert, wäre das von Anfang an der sinnvollere Weg gewesen. Man hätte einige Probleme nicht gehabt bzw. vermieden mit der Verfassungsmäßigkeit und dem EU-Recht.
Es geht ja bei den Zielstellungen der Energiewende nicht nur um „Erneuerbare“, sondern um mehr.
Es ist natürlich auch klar, dass einige USER hier in erster Linie die Sache subjektiv sehen.
Wenn ich eine PVA auf dem Dach habe und vielleicht nur Strom in einer geringen Menge zukaufen muss und da vielleicht 50 Euro EEG-Umlage jährlich anfallen, sehe ich eine Finanzierung über die Einkommensteuer skeptisch, wo ich vielleicht 300 oder 500 Euro jährlich „abdrücken“ muss.
Auch für einen PVA-Installateur würde es das Geschäft „verhageln“, wenn die Nachfrage nach derlei Anlagen rapide abnehmen würde.
Machen wir uns nichts vor: in der Vergangenheit war es eine gewinnbringende Investition mit der PVA auf dem Dach wegen der garantierten hohen Einspeisevergütung.
Derzeit bringt so eine Anlage nur noch etwas, wenn ich mich mehr oder weniger autark versorgen kann und ich die ständig steigenden Strompreise sparen kann.
Wenn ich aber mit der Einsparung von 500 oder 1000 € die Finanzierung über die Einkommensteuer gegenrechne, bleibt nicht mehr viel.
Zu meiner Person: ich zahle keine Einkommensteuer, zahle EEG-Umlage und habe weder PVA noch Windrad oder dgl.
@Superhaase:
Energie künstlich billig zu halten ist die völlig falsche Politik.
Wer redet denn von künstlich billig halten?
Ich bin einfach nur der Meinung, dass sie nicht „künstlich“ verteuert werden sollte.
Dazu rechne ich in erster Linie die Stromsteuer sowie die zusätzlichen EEG-Umlagen für die davon befreiten und die darauf entfallenden Umsatzsteuern.
Dass jeder Verbraucher ohnehin mit einem höheren Strompreis rechnen muss, das war in der Vergangenheit so und wird auch künftig so sein.