Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
superhaase:
--- Zitat von: Stromfraß am 24. Juli 2013, 21:22:24 ---Meine Darstellung der "verschwendeten" Dutzenden Milliarden Euro sollten sich dabei auf PV beziehen, die anteilig die bei weitem höchste "Subventionierung" erfährt.
--- Ende Zitat ---
Lieber Stromfraß, niemand bestreitet doch, dass es bei der PV eine extreme Überförderung gegeben hat. Die ist aber inzwischen Vergangenheit.
Sicher hätte der Ausbau der EE auch billiger geschehen können, wenn man Überförderungen vermieden hätte.
Eine Verschwendung ist hier anerkannt, aber nicht mehr Rückgängig zu machen. Das Geld ist ausgegeben.
Was also darüber immer wieder gebetsmühlenartig lamentieren?
Die PV wird außerdem kaum noch weitere Förderkosten hervorrufen, das ist amtlich, das hat Herr Altmeier vorgerechnet.
Die PV ist durch das EEG praktisch schon zur Wettbewerbsfähigkeit gebracht worden.
Mission accomplished.
Wichtig ist doch vielmehr, wie man die Kosten der Energiewende gerecht verteilt und wie man in Zukunft weitere Überförderungen verhindert und die Kosten minimiert.
Dazu werden nun eben neue Fördermodelle und auch neue Strommarktmodelle diskutiert, die eine allmähliche Integration der EE in den Markt ermöglichen und die Kosten senken und gerechter verteilen sollen.
Daneben muss auch diskutiert werden, ob die enormen Renditen der Offshore-Windenergie wirklich notwendig sind, oder ob es nicht auch billiger oder ohne Offshore geht. Solche hohen Renditen hatte die PV zu Zeiten der Überförderung!
Soll sich das wiederholen?
Stromfraß:
--- Zitat ---Lieber Stromfraß, niemand bestreitet doch, dass es bei der PV eine extreme Überförderung gegeben hat. Die ist aber inzwischen Vergangenheit.
--- Ende Zitat ---
Nein, das ist sie eben nicht!
--- Zitat ---Sicher hätte der Ausbau der EE auch billiger geschehen können, wenn man Überförderungen vermieden hätte.
--- Ende Zitat ---
Es geht nicht in erster Linie darum, ob sie auch billiger zu haben gewesen wäre.
Es ist immer wieder das gleiche Spiel: das Volk wird nach Strich und Faden ver ... und dann war es niemand!
Sie schreiben es ja selbst:
--- Zitat ---Daneben muss auch diskutiert werden, ob die enormen Renditen der Offshore-Windenergie wirklich notwendig sind, oder ob es nicht auch billiger oder ohne Offshore geht. Solche hohen Renditen hatte die PV zu Zeiten der Überförderung!
Soll sich das wiederholen?
--- Ende Zitat ---
Es wird investiert und investiert, der Nipri zahlt und irgendwann heißt es wieder: das Geld ist ausgegeben und es ist nichts mehr rückgängig zu machen.
Ich habe es hier im Forum gelesen. Es gibt Institute und Forschungseinruchtungen, die beschäftigen sich mit der Energiewende und beschreiben viele Seiten Papier mit Erkenntnissen und Fprschungsergebnissen. Nur lesen tut das keiner von denen, die zu entscheiden haben. Die denken an die nächste Wahl. Wird sie verloren, hat sich´s ohnehin, wird sie gewonnen, ist ja wieder viel, viel Zeit ...
superhaase:
--- Zitat von: Stromfraß am 24. Juli 2013, 22:11:39 ---
--- Zitat ---Lieber Stromfraß, niemand bestreitet doch, dass es bei der PV eine extreme Überförderung gegeben hat. Die ist aber inzwischen Vergangenheit.
--- Ende Zitat ---
Nein, das ist sie eben nicht!
--- Ende Zitat ---
Doch, ist sie.
Der PV Zubau hat sich in diesem Jahr etwa halbiert und liegt nun im geplanten Bereich von 3-4 GWp/a.
Die PV-Einspeisevergütungen liegen inzwischen unter denen von Biogas-Strom und Offshore-Windkraft, und sie werden weiter monatlich um etwa 2% gesenkt, das gibt es bei keiner anderen erneuerbaren Energie.
Immer mehr PV-Zubau wird zumindest teilweise zum ungeförderten Eigenverbrauch verwendet.
Die Förderkosten für PV-Neuanlagen sind extrem zurückgegangen und sinken durch diese beiden Effekte monatlich weiter.
Wo soll da noch eine Überförderung der PV sein?
Agnitio:
--- Zitat von: Stromfraß am 24. Juli 2013, 22:11:39 ---
--- Zitat ---Lieber Stromfraß, niemand bestreitet doch, dass es bei der PV eine extreme Überförderung gegeben hat. Die ist aber inzwischen Vergangenheit.
--- Ende Zitat ---
Nein, das ist sie eben nicht!
--- Ende Zitat ---
Ein klares: Doch, ist sie. Die Freiflächenvergütung liegt bei knapp über 10Cent und ist damit kein lukratives Investitionsobjekt mehr für Investoren. Anlagen über 10MW werden nicht mehr vergütet. Die Dachvergütung liegt im Spitzenbereich bei 14Cent, damit ist klar, dass nahezu jede PV-Anlage aktuell in den Eigenverbrauch gebaut wird. Man sieht also, dass wenn der Strom überhaupt beim ÜNB ankommt, er nur noch sehr geringe Differenzkosten verursacht die wohl im Bereich 0,1 Ct der EEG Umlage liegen.
Wie superhaase schon angedeutet hat, ist das Problem momentan Offshore Wind. Da läuft man wieder sehenden Auges in eine Überförderung. Man muss sich nur mal die exorbitant hohen Vergütungssätze anschauen, die im Bereich von knapp 20Ct liegen und das bei hohen Vollbenutzungsstunden. Aber diesmal profitieren nicht Teile der Bevölkerung, sondern ausschließlich die großen 4. Offshore Wind ist ein wunderbar verpacktes Geschenk an die ehemaligen Oligopolisten.
PLUS:
--- Zitat von: Agnitio am 25. Juli 2013, 09:30:49 ---Ein klares: Doch, ist sie. Die Freiflächenvergütung liegt bei knapp über 10Cent und ist damit kein lukratives Investitionsobjekt mehr für Investoren. Anlagen über 10MW werden nicht mehr vergütet. Die Dachvergütung liegt im Spitzenbereich bei 14Cent, damit ist klar, dass nahezu jede PV-Anlage aktuell in den Eigenverbrauch gebaut wird. Man sieht also, dass wenn der Strom überhaupt beim ÜNB ankommt, er nur noch sehr geringe Differenzkosten verursacht die wohl im Bereich 0,1 Ct der EEG Umlage liegen.
Wie superhaase schon angedeutet hat, ist das Problem momentan Offshore Wind. Da läuft man wieder sehenden Auges in eine Überförderung. Man muss sich nur mal die exorbitant hohen Vergütungssätze anschauen, die im Bereich von knapp 20Ct liegen und das bei hohen Vollbenutzungsstunden. Aber diesmal profitieren nicht Teile der Bevölkerung, sondern ausschließlich die großen 4. Offshore Wind ist ein wunderbar verpacktes Geschenk an die ehemaligen Oligopolisten.
--- Ende Zitat ---
@Agnitio, so klar ist Ihr "Doch" nicht. Die Überförderung ist nicht weg, sie wirkt für die Stromverbraucher mindestens noch zwanzig Jahre!
Der Eigenverbrauch ist doch jetzt das lukrative Motiv. Das geht wieder zu Lasten Dritter, nämlich der nicht privilegierten Stromverbraucher. Die Eigenverbraucher verabschieden sich nicht nur unsolidarisch von allem was mit dem Strompreis finanziert wird, dazu gehört die notwendige Infrastruktur und gerade diese deutsche staatlich sanktionierte in Gesetze gegossene Energiewende. Schon deshalb ist diese EEG-Finanzierung verfassungswidrig, sie muss aus dem Staatshaushalt gesamtgesellschaftlich nach den verfassungsrechtlichen Kriterien des Steuer- und Abgabenrechts finanziert werden.
Die Strompreise wurden und werden zudem mit dieser EEG-Energiewendenpolitk künstlich auf immer neue Höchststände gebracht. Die sogenannte "Netzparität" bei der sich der egoistische Eigenverbrauch gegenüber den Preisen von Stadtwerke & Co. rechnet ergibt sich nicht aus einer Eigenleistung der EE. Die Gesamtkosten, die Gestehung und Absicherung der EE müssen betrachtet werden. Erst dann sieht man klar. Alles andere ist eine Mogelpackung.
Sie unterschlagen auch, dass die jährlich weiter in zweistelliger Millardenhöhe bestehenden Differenzkosten, die ja explizit der Finanzierung der Energiewende dienen sollen, von immer weniger Stromverbrauchern getragen werden müssen. Die EEG-Umlage wird so nicht nur um 0,1 Ct steigen. Wir werden ja bald sehen, wie die EEG-Umlage in diesem Jahr ansteigen wird. Sicher nicht nur um 0,1 Ct!
Auch wenn wir heute die EEG-Förderung sofort einstellen würden, würde unter den jetzt gegebenen Bedingungen das Problem für die nicht privilegierten Stromverbraucher erst in zwanzig Jahren auslaufen.
PS noch explizit dazu:
--- Zitat ---Man muss sich nur mal die exorbitant hohen Vergütungssätze anschauen, die im Bereich von knapp 20Ct liegen und das bei hohen Vollbenutzungsstunden. Aber diesmal profitieren nicht Teile der Bevölkerung, sondern ausschließlich die großen 4. Offshore Wind ist ein wunderbar verpacktes Geschenk an die ehemaligen Oligopolisten.
--- Ende Zitat ---
Sehen Sie sich mal die Vergütungssätze der PV zu Beginn an, da waren wir in der Spitze bei über 50Ct! Die werden immer noch bezahlt! Da ist kein Haar besser und es ist kein Haar besser, welche Teile der Bevölkerung davon profitieren. Dieses Umverteilungssystem ist so oder so verfassungswidrig. Die Energiekonzerne gehören schließlich auch Teilen der Bevölkerung, einer ist sogar in der Zwischenzeit vollkommen in öffentlicher Hand und gehört so quasi der Allgemeinheit. Die Augenbinde der Justitia ist das Symbol der Gleichheit vor dem Recht, der Unparteilichkeit, also das Richten ohne Ansehen der Person. Das wird hoffentlich als Bestandteil im deutschen Rechtsstaat nicht in Frage gestellt. Unrecht bleibt Unrecht.
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