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Solarbranche darf auf Strafzölle hoffen

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PLUS:

--- Zitat von: superhaase am 13. Mai 2013, 15:30:06 ---... Sinn und Zweck der Energiewende und des EEG als Anschubfinanzierung ... .
--- Ende Zitat ---
WOW!  ;D Der übliche Blick durch die Solaristenbrille mit seitlich eingehängten Blendklappen.  Ja @superhaase, man sieht sie vielfach und deutlich, die Anschubfinanzierung bis zur Pleite. ;)  .... und die Strompreise steigen weiter. Von 10 Prozent und mehr ist die Rede, noch in diesem Jahr.  ::)

--- Zitat ---Verkehrte Welt am Strommarkt: An der Leipziger Energiebörse wird Strom immer billiger, die Marktpreise sind im freien Fall. Doch die Endkunden dürften davon nach Experteneinschätzungen nicht profitieren. Sie müssen wohl auch in Zukunft mit weiter steigenden Preisen rechnen.
...
Das liegt an den Erneuerbaren Energien. Scheint die Sonne und weht der Wind, stehen hohe Strommengen aus Erneuerbaren zur Verfügung. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, den Strom abzunehmen und an der Börse zu handeln. Die Folge des Überangebots ist ein rapider Verfall der Marktpreise sowohl am Spot- als auch am Terminmarkt. In den nächsten Jahren werden die Preise immer weiter fallen.
...
Knackpunkt ist die Umlage für Erneuerbare Energien, die in den Endpreis einfließt. Deren Höhe ist die Differenz zwischen Börsenstrompreis und dem festgelegten Vergütungssatz für Strom aus Erneuerbaren. Deshalb und wegen steigender Netzentgelte wird sich die Preisspirale weiterdrehen. Strom wird sich auf jeden Fall weiter verteuern."
--- Ende Zitat ---

z.B. ....T...ONLINE

superhaase:

--- Zitat ---Knackpunkt ist die Umlage für Erneuerbare Energien, die in den Endpreis einfließt. Deren Höhe ist die Differenz zwischen Börsenstrompreis und dem festgelegten Vergütungssatz für Strom aus Erneuerbaren. Deshalb und wegen steigender Netzentgelte wird sich die Preisspirale weiterdrehen. Strom wird sich auf jeden Fall weiter verteuern.
--- Ende Zitat ---
Naja, da bekleckert sich der Experte nicht gerade mit Ruhm.

Die erhöhte EEG-Umlage wird ja durch die sinkenden Börsenpreise kompenisert, wenn diese an die Verbraucher weitergegeben werden. Bei Gewerbekunden mit größerem Verbrauch ist das wohl der Fall, die privaten Haushaltskunden sind durch ihre Wechselunwilligkeit an dem mangelnden Wettbewerb und damit den überhöhten Strompreisen zum Teil selbst Schuld.

Die Differenz aus Vergütungssatz nach EEG und Börsenstrompreis ist also gerade der Punkt, der am wenigsten "knackt", wenn es um die Verteuerung des Stroms geht. Die anderen Faktoren wie die Netzentgelte und die vielen Ausnahmeregelungen zu Ungunsten der nicht-privilegierten Stromverbraucher spielen da die wesentlich größere Rolle.
Für die Industrie, die Nutznießer der Ausnahmeregeln ist, ist festzustellen, dass der Strom schon lange nicht mehr so billig war wie zu Zeit.


--- Zitat ---Das liegt an den Erneuerbaren Energien. Scheint die Sonne und weht der Wind, stehen hohe Strommengen aus Erneuerbaren zur Verfügung. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, den Strom abzunehmen und an der Börse zu handeln. Die Folge des Überangebots ist ein rapider Verfall der Marktpreise sowohl am Spot- als auch am Terminmarkt. In den nächsten Jahren werden die Preise immer weiter fallen.
--- Ende Zitat ---
Das "Überangebot" kommt nicht von den erneuerbaren Energien, denn man will die Stromversorgung ja auf erneuerbare Energien umstellen. Da kann man wohl schlecht, den EE-Strom als "Überangebot" bezeichnen, denn genau dieser EE-Strom hat gesetzlich Vorrang im Netz und ist der vorrangig "gewollte" Strom.
Das Überangebot kommt von den alten konventionellen Kraftwerken, deren schmutziger Strom bei viel EE-Strom zum Teil nicht mehr in Deutschland benötigt wird, aber trotzdem erzeugt wird und dann meist exportiert wird.
Es handelt sich also um ein zeitweises Überangebot an schmutzigem Strom, das die Preise so drückt.

Die Prognose, dass die Preise (er meint die Börsenstrompreise) in den nächsten Jahren immer weiter fallen werden, halte ich für sehr gewagt oder gar für sehr unüberlegt.
Wenn die installierte PV-Leistung in Deutschland etwa 40 GWp überschritten hat, dann wird es im Sommer an vielen Tagen zu einer erheblichen Mittagsdelle in der durch konv. Kraftwerke zu deckenden Residuallast kommen, die nicht mehr durch schwankenden Stromexport ausgeglichen werden kann, weil die Kuppelkapazitäten ins Ausland dazu nicht mehr ausreichen werden.
In der Folge muss es bei vorausgesagten Schönwetterperioden von mehreren Tagen auch zu vermehrten Abschaltungen von Braunkohlemeilern für diese Zeiträume von mehreren Tagen kommen. Die dann zweimal täglich auftretenden Residuallastspitzen morgens und abends müssen wieder vermehrt durch Steinkohle- und Gaskraftwerke gedeckt werden, die aufgrund ihrer höheren Grenzkosten für einen nach Merit-Order steigenden Börsenstrompreis sorgen werden.
Auch die großen Stromkonzerne wissen das.
So hat ja z.B. EON angedroht, das moderne GuD-Kraftwerk in Irsching bis etwa 2015 vorübergehend stillzulegen, weil es zu selten zum Einsatz kommt und sich derzeit kaum rentiert. Daran sieht man, dass auch EON davon ausgeht, dass sich die Lage ab etwa 2015 wieder zugunsten der Gaskraftwerke ändert.

Wenn man die Sache mal nüchtern betrachtet, sieht man Folgendes:
Das derzeitige Dilemma der Unrentabilität von Gaskraftwerken und der zu niedrigen Börsenpreise ist eine vorübergehenden Angelegenheit, sofern man nicht den Ausbau der erneuerbaren Energien (und insbesondere der PV) zum jetzigen Zeitpunkt stoppt.
Dieses Dilemma löst sich also von ganz alleine wieder auf, wenn man so weiter macht wie bisher.

Eine sofort wirkende Gegenmaßnahme gegen die zu niedrigen Börsenpreise durch zu billigen Braunkohlestrom hat die Bundesregierung ja leider verhindert: Die Wiederbelebung des CO2-Zertifikatehandels.
Er hätte den Braunkohlestrom quasi sofort wieder verteuert und auf ein angemessenes Niveau heben können, so dass die Umweltfreudlicheren Gaskraftwerke wieder konkurrenzfähig gewesen wären.
Auch wäre dadurch die EEG-Umlage sofort wieder um den gleichen Betrag gesunken, da die Differenz zwischen Börsenpreis und EEG-Stromkosten gesunken wäre.
Leider wurde die Chance vertan, worüber sich sogar EON und viele andere Firmen (auch industrielle Stromabnehmer in Deutschland) beschwert haben, da nun ihre bisherigen Investitionen in Energieeffizienz bestraft werden und Energieverschwender und CO2-Schleuderer belohnt werden.
Auch daran sieht man, dass die CDU und vor allem die FDP ihre eigenes favorisiertes Modell des Zertifikatehandels (Marktwirtschaft! Wettbewerb!) nicht verstanden haben und ad absurdum führen, indem sie diejenigen ins Messer laufen lassen, die sich darauf marktwirtschaftlich eingelassen und investiert haben.
Traurig das.

PLUS:

--- Zitat von: superhaase am 13. Mai 2013, 16:45:20 ---Naja, da bekleckert sich der Experte nicht gerade mit Ruhm.

Die erhöhte EEG-Umlage wird ja durch die sinkenden Börsenpreise kompenisert, wenn diese an die Verbraucher weitergegeben werden. Bei Gewerbekunden mit größerem Verbrauch ist das wohl der Fall, die privaten Haushaltskunden sind durch ihre Wechselunwilligkeit an dem mangelnden Wettbewerb und damit den überhöhten Strompreisen zum Teil selbst Schuld.
--- Ende Zitat ---
@superhaase, mit was bekleckern Sie sich denn ständig?! Was soll Ihr Drehen und Wenden denn bringen. Das EEG mit der extremen Förderung ist die Ursache dieser unanständigen Strompreise. Infolge wird der Ausbau ungebremst und rücksichtslos fortgesetzt. Egal ob Speicher, Netze oder Bedarf vorhanden sind. Die Einspeisung ist ja garantiert und die Preise auch.

Eine Subvention folgt so der nächsten. Die Kostenspirale dreht sich immer nur in eine Richtung. Die egoistischen Absetzbewegungen folgen und die Preisspirale erhält dadurch zusätzlichen Schwung. Die Haushaltskunden sind ständig die Dummen. Jetzt sind sie auch noch selbst Schuld an den überhöhten Strompreisen. Was soll man dazu noch sagen?! Gehts noch?

.... und lassen Sie doch mal die Bundesregierung in Ruhe. Dass Sie kein Anhänger sind, wissen die Leser inzwischen. Die Regierung ist nicht immer schuldig, sie und der zuständige Bundesminister können nicht, wenn andere nicht wollen. Eben wurde die sogenannte Strompreisbremse oder eine grundlegende Novellierung zum EEG im Bundesrat abgelehnt. Der Egoismus spielt auch hier eine gemeinschädliche Rolle. Die Brandenburger setzen z.B. nicht auf Gas als Brücke, die sehen ihre Braunkohle als Lösung: Brandenburger Energiestrategie 2030: Braunkohle als Brücke

superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 13. Mai 2013, 18:08:08 ---Das EEG mit der extremen Förderung ist die Ursache dieser unanständigen Strompreise.
--- Ende Zitat ---
Ja, insbesondere die Ausnahmeregeln für die Industrie.
Sag ich doch.
Aber nicht nur. Sie tun so, als ob das die einzige Ursache wäre, weil Sie mit Scheuklappen in Ihrem ideologisch verblendeten EEG-Hass die Faken nicht wahrnehmen wollen.

Es ist Fakt, dass die EEG-Umlage zu einem großen Teil (der reine Einspeisevergütungsteil der Umlage wohl sogar ganz) durch die sinkenden Bördenpreise kompensiert wird, die sinkenden Börsenpreise aber nicht an die Haushaltskunden weitergegeben werden. Es wechseln zu wenige. Es gibt immer noch eine große Mehrheit der  Haushaltskunden, die in der teueren Grundversorgung oder anderen teueren Tarifen verharren. Denen ist der Strom also scheinbar keineswegs zu teuer. Beim Lebensmittelkauf achten dieselben Kunden sicher auf Preisunterschiede von wenigen Cent.

Es ist Fakt, dass die großzügige Befreiung der Industrie von der EEG-Umlage die Umlage für kleine Stromkunden unnötig in die Höhe treibt. Es ist also entgegen Ihrer Behauptung nicht nur die "extreme Förderung" die Ursache.
Die EEG-Förderungskosten selbst werden durch die sinkenden Börsenpreise kompensiert.

Es ist Fakt, dass die Netzentgelte eine weitere große Ursache der hohen Strompreise sind.
Auch hier gibt es seit kurzem eine unverschämte Befreiung der Großindustrie von den Netzentgelten, die die Kosten auf die nicht-privilegierten Stromkunden abwälzt.

Ihre Behauptung, die "extreme EEG-Förderung" sei die Ursache für die "unanständigen" Strompreise, ist also nichts als ein Märchen.
 

--- Zitat ---Infolge wird der Ausbau ungebremst und rücksichtslos fortgesetzt. Egal ob Speicher, Netze oder Bedarf vorhanden sind.
--- Ende Zitat ---
Wieder einmal schreiben Sie Quatsch.
Erstens wird der geförderte PV-Zubau durch die aktuelle EEG-Regelung stark gebremst, und zweitens gibt es einen Netzausbauplan und auch seit kurzem ein Förderprogramm für Speicher.
Der Ausbau wird also keineswegs ohne Rücksicht auf Speicher, Netze und Bedarf betrieben.

Andererseits wettern Sie ja hier ständig gegen die Pumpspeicherkraftwerke.
In Ihrem fanatischen Eifer wissen Sie in einem Thread nicht, was Sie im anderen geschrieben aben und widersprechen sich dauernd selbst.
Wollen Sie nun Stromspeicher oder sind diese böses Teufelszeug, das nur zum Abzocken der Stromverbraucher dient, wie Sie es hier schon oft herumposaunt haben?


--- Zitat ---.... und lassen Sie doch mal die Bundesregierung in Ruhe.
--- Ende Zitat ---
Wie bitte?
Wer hat denn die Netzentgeltbefreiung der Großindustrie und die exzessive EEG-Umlagebefreiung  zu Lasten der Haushaltskunden zu verantworten?


--- Zitat ---Die Regierung ist nicht immer schuldig, sie und der zuständige Bundesminister können nicht, wenn andere nicht wollen. Eben wurde die sogenannte Strompreisbremse oder eine grundlegende Novellierung zum EEG im Bundesrat abgelehnt.
--- Ende Zitat ---
Die sogenannte "Strompreisbremse" wurde zurecht abgelehnt, weil sie größtenteils schon aus rechtlichen Gründen nicht ausführbar war.

PLUS:

--- Zitat von: superhaase am 14. Mai 2013, 07:38:26 ---Ihre Behauptung, die "extreme EEG-Förderung" sei die Ursache für die "unanständigen" Strompreise, ist also nichts als ein Märchen.
--- Ende Zitat ---
@superhaase, Sie lenken mit der Wirkung von der Ursache ab. Es ist kein Märchen, es ist Fakt. Märchen erzählen doch Sie wenn es um PV geht. Die dreistellige EE-Förderfolgen-Milliardenzeche ist gemacht, sie wächst immer noch, sie muss bezahlt werden. Der Streit, wer bezahlt, der begonnene Verschiebebahnhof ändert daran nichts. Bis jetzt zahlen am Ende immer die einfachen Verbraucher über die Preise. Die Nutznießer, die EE-Erzeuger mit ihrem Umfeld kassieren nur.

--- Zitat von: superhaase am 14. Mai 2013, 07:38:26 ---Andererseits wettern Sie ja hier ständig gegen die Pumpspeicherkraftwerke.
--- Ende Zitat ---
Ich wettere nicht gegen Pumpspeicherkraftwerke. Die wenigen Möglichkeiten sind kaum ein Tropfen auf dem heissen Stein. Sie sind keine Lösung und dazu noch aus vielen Gründen problematisch. Außerdem bin ich mit einer wachsenden Zahl von Menschen nicht bereit, die Umwelt, die Landschaft und mehr diesem ungesteuerten EE-Wahn zu opfern. Das bezieht sich nicht nur auf Pumpspeicher! Die Sünden kennen Sie. Schauen Sie sich in der Landschaft um. Wer die Veränderung nicht sieht, ist blind vor Ideologie.

--- Zitat von: superhaase am 14. Mai 2013, 07:38:26 ---Die sogenannte "Strompreisbremse" wurde zurecht abgelehnt, weil sie größtenteils schon aus rechtlichen Gründen nicht ausführbar war.
--- Ende Zitat ---
Die Ablehnung war ein Fehler, auch für die, die abgelehnt haben. Man hat auch keine ernsthafte Alternative angeboten. Die Strompreisbremse wurde aus Ideologie, aus Egoismus und aus Parteipolitik abgelehnt, nicht "aus rechtlichen Gründen". Diese kommen immer ins Spiel, wenn es in den Kram passt, ansonsten geht man mit dem "Recht" nicht gerade zimperlich um. Hat man denn nach Lösungen gesucht? Man kocht die eigene Suppe immer zu Lasten der Verbraucher. Die lobbystarken Profiteure verteidigen ihre Pfründe. Die Verbraucher haben da bis jetzt wenig entgegengesetzt. Sie sind unterwandert, die EE-Erzeuger geben sich als Verbraucher aus und vertreten so ihre Interessen.  Hier liegt der Grund für die Ablehnung.

Solange  nichts geschieht, plädiere ich für Strafzölle für PV-Strom in Höhe der Einspeisevergütung bereits im Inland. ;)

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