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Autor Thema: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...  (Gelesen 53120 mal)

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Offline rudolfmatthias

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PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« am: 08. April 2013, 18:05:09 »
Die Produktwerbung der Fa. Sun Invention - http://www.suninvention.com/index.php/de.html - beschreibt das so. Hat jemand damit bereits Erfahrung gesammelt bzw. funktioniert dieses Prinip wirklich : in die Steckdose stecken und Zähler dreht sich rückwärts.

Offline Netznutzer

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #1 am: 08. April 2013, 22:54:02 »
Zitat
funktioniert dieses Prinip wirklich : in die Steckdose stecken und Zähler dreht sich rückwärts.

Das sicher nicht, das wäre nicht erlaubt. Zähler laufen vorwärts, und sofern die Anlage mehr produzieren sollte, als man zeitgleich verbraucht, wird entweder über einen 2. Anschluss ins Netz eingespeist, oder abgeriegelt.

Gruß

NN

Offline userD0005

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #2 am: 09. April 2013, 07:40:51 »
!!!!!JEDE!!!!! Erzeugeranlage muss beim Netzbetreiber angemeldet werden.
Laut TAB darf die Anlage im Gebäude nicht auf Verbrauchsebene, d.h. Steckdose, angeschlossen werden.
Naja, Zähler rückwärts, viel Spass wenn es denn rauskommt.

Offline Stromfraß

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #3 am: 09. April 2013, 07:55:59 »
Zitat
Laut TAB darf die Anlage im Gebäude nicht auf Verbrauchsebene, d.h. Steckdose, angeschlossen werden.

 Bei Fa. Sun Invention klingt das aber anders!
Da werden sogar Hinweise gegeben, was da zu beachten ist.
Da ergibt sich schon die Frage, ob Sun Invention nicht weiß, was laut TAB sein darf oder ob TAB (noch) nicht weiß, dass sie schon von der Realität überholt wurden ...     

Offline DieAdmin

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #4 am: 09. April 2013, 08:36:52 »
Im PV-Forum sind die Varianten "Plug & Save" oder die eines anderen Herstellers "Plug & Play" schon heiß diskutiert worden. Auch der Aspekt, ob das überhaupt erlaubt (Einspeisung- "Zähler läuft rückwärts") wäre. Vielleicht hat ja der (die) Hersteller inzwischen reagiert.


Ob laut "Werbevideo1" der Vermieter wirklich kein Mitsprachrecht hat, wenn man als Mieter die Platzmöglichkeit hätte und einfach das Ding installieren kann, halte ich auch für fraglich. Und was nützt mir die "Gutschrift" im Hausnetz - In einem Haus, in dem sehr viele Mietparteien sind.

Und selbst wenn, a) durch technische Sperre o.ä. der Einsatz legal und b) der Vermieter auch einverstanden und c) die "Gutschrift" meinem Stromverbrauch zu gute kommt, würde ich mir für die Wohnung das Ding nicht anschaffen. Die Kosten würde ich nie "abwohnen".

Allerdings wäre sowas für meinen Garten interessant, wenn ich den dort erzeugten Strom speichern und mit nach Hause nehmen könnte, und jedes Gerät, was ich normalerweise an die Steckdose in der Wand zu stöpseln, an die Batterie mit dem "Gartenstrom" versorgen könnte. Aber das ist wohl derzeit noch Science Fiction :D

1 Interessant das Vertriebler dem Volk für die PV-Anlage schon einen Begriff in den Mund legen: "Balkonkraftwerk" und das auch noch als "Volksmund" bezeichnen.
« Letzte Änderung: 09. April 2013, 09:28:35 von Evitel2004 »

Offline Stromfraß

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #5 am: 09. April 2013, 09:25:19 »
Abgesehen von rechtlichen Fragen hätte ich als Mieter ohnehin meine Bedenken.
Mir persönlich ging es mehr darum, inwieweit das für mein Einfamilienhaus in Frage käme.
Es ist mir einfach zu viel Aufwand, mich um 1000 Fragen kümmern zu müssen, wenn es eine einfache praktische Alternative geben würde. Und insofern könnte mir das Angebot von der Fa. Sun Invention schon zusagen.

Offline superhaase

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #6 am: 09. April 2013, 10:41:43 »
Ob es erlaubt ist, spielt womöglich nicht immer eine Rolle, wenn es der Netzbetreiber nicht merkt. ;)

Jedenfalls läuft ein normaler Stromzähler nicht rückwärts, weil er eine Rücklaufsperre hat.
Man würde also den eingespeisten Strom dem Netzbetreiber schenken.
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Offline Energiesparer51

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #7 am: 09. April 2013, 11:25:21 »
Ob es erlaubt ist, spielt womöglich nicht immer eine Rolle, wenn es der Netzbetreiber nicht merkt. ;)

Jedenfalls läuft ein normaler Stromzähler nicht rückwärts, weil er eine Rücklaufsperre hat.
Man würde also den eingespeisten Strom dem Netzbetreiber schenken.
Die normalen Ferrariszähler für Haushaltsabnahmestellen haben keine Rücklaufsperre und würden sich bei Einspeisung wirklich rückwärts drehen. Zähler mit Rücklaufsperre werden (wurden) nur für besondere Anwendungsfälle eingebaut und tragen ein entprechendes Symbohl oder den Hinweis auf dem Typenschild.  Elektronische Zähler dürften wohl allgemein nicht rückwärts zählen, das hängt aber sicher von der verwendeten Software ab. 

Hiernach
http://www.stadtwerke-landsberg.de/fileadmin/web_data/PDF/netze/TAB_Niederspannung/merkblatt-zaehlung-eigenerzeugungsanlagen.pdf
wurden in besonderen Fällen des geringen Eigenverbrauchs sogar Zähler ohne Rücklaufsperre als Generatorzähler akzeptiert.

Ein weiterer Anspekt beim Anschluss solcher Anlagen betrifft die Sicherheit. Die Sicherungen in der Verteilung können bei Einspeisung in eine Steckdose eine Überlastung der Leitungen nicht verhindern, wenn an der selben Leitung neben der einspeisenden Anlage auch Verbraucher angeschlossen sind. So kann abschnittsweise zu einem Strom gerade noch unterhalb des Auslösestroms der Sicherung und zusätzlich überlagert noch der Einspeisestrom fließen ohne dass die Sicherung auslöst und damit die Leitung erheblich überlasten. Von überlasteten Leitungen und Kontaktstellen kann eine Brandgefahr ausgehen.
« Letzte Änderung: 09. April 2013, 11:34:57 von Energiesparer51 »
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline superhaase

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #8 am: 09. April 2013, 11:56:46 »
Die normalen Ferrariszähler für Haushaltsabnahmestellen haben keine Rücklaufsperre und würden sich bei Einspeisung wirklich rückwärts drehen. Zähler mit Rücklaufsperre werden (wurden) nur für besondere Anwendungsfälle eingebaut und tragen ein entprechendes Symbohl oder den Hinweis auf dem Typenschild.
Again what learned.  :D
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Offline PLUS

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Brandgefährlich - Risiko!?
« Antwort #9 am: 09. April 2013, 13:32:09 »
Ein weiterer Anspekt beim Anschluss solcher Anlagen betrifft die Sicherheit. Die Sicherungen in der Verteilung können bei Einspeisung in eine Steckdose eine Überlastung der Leitungen nicht verhindern, wenn an der selben Leitung neben der einspeisenden Anlage auch Verbraucher angeschlossen sind. So kann abschnittsweise zu einem Strom gerade noch unterhalb des Auslösestroms der Sicherung und zusätzlich überlagert noch der Einspeisestrom fließen ohne dass die Sicherung auslöst und damit die Leitung erheblich überlasten. Von überlasteten Leitungen und Kontaktstellen kann eine Brandgefahr ausgehen.
So sehe ich das auch!

Gehe nicht über LOS, ziehe keine 1000 Euro ein, gehe direkt ins Gefängnis. ;)

Interessant wäre dazu jetzt noch die "Meinung" der Feuerwehr, der Gebäudebrandversicherung oder der Elektronikversicherung etc. pp.

Sicherheit Produkthaftung - Betreiberhaftung..
 
Kaum zu glauben, dass das legal sein kann. Solange kein anderer geschädigt wird, geht es zwar nur um das eigene Risiko, aber lässt sich ein Schaden auf den eigenen Bereich begrenzen? Wohl kaum!

Wenn dann nur das eine oder andere Haushaltsgerät den Geist aufgibt, der Flachbildschirm nur noch einmal flackert, dann liefert Sun Invention sicher gleich "preiswerten" Ersatz.

Die Solarstrom-Geschichten werden immer doller.

Eben hat der Grüne Oberbürgermeister von Stuttgart den weltweit ersten Fernsehturm nach über 50 Jahren wegen mangelndem Brandschutz gesperrt: http://www.fernsehturmstuttgart.com/

... und das hier wird erlaubt? Grüner Strom ist so nicht nur teuer sondern noch brandgefährlicher. Der nächste Brand mit Solarhintergrund? Mal sehen ob das wenigstens in Stuttgart verboten wird.  ::)

Offline superhaase

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #10 am: 09. April 2013, 14:46:54 »
Das mit der Überlastung der Stromkreise ist  bei korrekter Anwendung nach den Vorschriften des Herstellers kein Problem.
Auch andere elektrische Geräte können, wenn man sich nicht an die Vorgaben der Hersteller hält, Brände auslösen.

Eine Plug&Save-PV-Anlage dieses Herstellers liefert nur max. 1 A Wechselstrom bei 230 V, also max. 230 Watt, so dass eine Überlastung des Stromkreises auch bei sorglosem Umgang kaum möglich ist.

Hier ein Auszug aus den Benutzungsregeln des Herstellers:

Zitat
2. Einfache Regeln zur Verhinderung der Überlastung eines Stromkreises

Ein immer wiederkehrender Kritikpunkt ist die mögliche Überlastung eines Stromkreises durch das Einspeisen des über Plug & Save erzeugten Stroms in das Haushaltsnetz. Auch hier sind einfache Verhaltensregeln zu beachten, um dieses Risiko auszuschließen.

Verhaltensregeln:
• Wichtig ist, keine starken Verbraucher mit mehr als 2.500 Watt an den Einspeise-Stromkreis anzuschließen.
• Plug & Save Module dürfen nur mit Original-Steckern verbunden werden
• Plug & Save Module dürfen nicht mit Stecker-Leisten oder ähnlichem betrieben werden
• Abhilfe schafft in jedem Fall der Austausch der 16-Ampere-Sicherung durch eine 10-Ampere-Sicherung im Einspeise-Stromkreis. Hierzu verweisen wir auf den Rat einer Fachkraft.

Wir haben täglich Kontakt zu Architekten und Bauträgern, um diese dafür zu
sensibilisieren, dass sich Plug & Save Solarmodule durchsetzen werden. Durch
minimale bauliche Veränderungen (bei Neubauten oder großen Renovierungen) kann
die Sicherheit der Verbraucher noch weiter erhöht werden: Nämlich dann, wenn es
zwei getrennte Steckdosen gibt: Eine Steckdose für die Entnahme von Strom und
eine weitere Steckdose für das Einspeisen des selbst produzierten Stroms ins
Haushaltsnetz.

3. Nutzung der Plug & Save Module bei Stromkonzernen anzeigen

Einige Stromkonzerne – das erfahren wir über Mails und Mitteilungen von Kunden – vertreten die Ansicht, dass ein Betrieb der Plug & Save Module nicht möglich ist. Hierbei handelt es sich jedoch um eine bewusste Fehlinformation, die sich angesichts gegenläufiger Interessen erklären lässt. Daher werden wir in den kommenden Tagen auf unserer Webseite ein Formular veröffentlichen, mit dessen Hilfe der Betrieb der Plug & Save Solarmodule bei den Stromkonzernen angezeigt wird. Um es klarzustellen: Es erfolgt keine Anmeldung nach dem EEG, sondern lediglich eine Mitteilungsanzeige über den Betrieb der Module.

Man sollte nicht immer in alles gleich ein Problem hineininterpretieren wollen.
Sollten sich solche "nano-PV-Anlagen" kostengünstig durchsetzen, so hätten auch die hier viel bemitleideten "Mieter" etwas von der Energiewende und könnte so ein bisschen Stromkosten sparen und auch im kleinen Maßstab zur Energiewende beitragen.

Ob es derzeit nun rechtlich wirklich ohne weitere zulässig ist, kann ich aber momentan auch nicht beurteilen, dazu scheinen die Informationen auf der Website des Herstellers nicht ausreichend.
8) solar power rules

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Wieder ein PV-Modell zum Sparen ...
« Antwort #11 am: 09. April 2013, 16:34:07 »
Sollten sich solche "nano-PV-Anlagen" kostengünstig durchsetzen, so hätten auch die hier viel bemitleideten "Mieter" etwas von der Energiewende und könnte so ein bisschen Stromkosten sparen und auch im kleinen Maßstab zur Energiewende beitragen.
@Superhaase, das ist ein weiterer  selbsttreibender Bumerangtropedo der da abgefeuert werden soll. Wer die Sonnenbrille nicht auf hat, sieht, dass sich das EEG-System selbst versenkt. Solche "PV-ANLAGEN" bringen die Umlage nur noch schneller zum Platzen. "Sparen" und "kostengünstig" ist ein natürlicher Widerspruch zu PV. Die Zeche muß bezahlt werden. Wer bezahlen soll, da hat der Streit eben erst begonnen.

Aber das wollen, können und werden Solaristen so lange nicht verstehen, wie die Vergütung in der Kasse klingelt. ;)

Offline Stromfraß

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #12 am: 09. April 2013, 17:26:48 »
Zitat
Aber das wollen, können und werden Solaristen so lange nicht verstehen, wie die Vergütung in der Kasse klingelt
Das ist ja klar, wenn die Kasse klingelt, ist die Welt zumindest auf diesem Gebiet in Ordnung.
Ein Politiker, der Pension erhält, macht sich doch auch nicht Gedanken um die Rente der anderen. Und wer einen Dienstwagen mit Fahrer hat, dem ist der Spritpreis auch egal. Genug der Beispiele.
Das ist eben das "Ich-Denken" heutzutage.
Wenn aber jeder "seine" PV-Anlage hat, dann muss die Vergütung derjenigen über die EEG-Umlage bezahlt werden, also am Ende jeder selbst.
Ich würde das alles nachvollziehen können, wenn die Energiewende -und da geht es nicht nur um PV- insgesamt bezahlbar bleibt. Die Nutzung unversiegbarer natürlicher Ressourcen kostet nun mal, aber sie bringt ja auch was. Die Strompreise an sich sinken ja -dazu ein anderer Thread- während die EEG-Umlage und div. Abgaben und Steuern steigen.
Wenn man verbindlich wüsste, dass bei z.B. 35 Ct/kWh das Ende der Fahnenstange wäre -und das über etliche Jahre (15 oder 20) verteilt, wäre sicher auch die Bereitschaft und das Verständnis größer. Allerdings: die EEG-Umlage in der jetzigen Form gehört abgeschafft, da sie höchst ungerecht und unsozial ist.

Offline Energiesparer51

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Offline Stromfraß

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Re: PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
« Antwort #14 am: 09. April 2013, 22:06:08 »
Naja, wenn man diese Beiträge liest, wird man auch nicht schlauer.
Der Tenor ist wohl der, wer viel fragt geht viel irre. Die weitere Aussage ist die, was anderswo geht, geht in Deutschland noch lange nicht.
Zur ersten Aussage: man will ja nichts Illegales tun und zur zweiten Aussage: das ist auch nichts Neues.

 

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