Energiebezug > Strom (Allgemein)
PV-Modul in die Steckdose und los gehts ...
Stromfraß:
Ehrlich gesagt, interessiewren mich die Debatten um Grundlast und durchschnittliche Dauerlast weniger und auch nicht, was ein x-beliebiger Kunde sagt.
Was mich interessiert: Ist es zulässig oder nicht, mit Photopholtaik erzeugten Strom mittels Plug & Save ins Netz einzuspeisen oder nicht?
Am einfachsten wäre das über eine Steckdose und dann läuft der Zäjler rückwärts.
Melde ich aber mein Vorhaben beim zuständigen Energieversorger an, wird er die Zustimmung mit Hinweis auf die VDE-Vorschriften verweigern. Oder sehe ich das falsch?
Nun sind VDE-Vorschriften zwar kein Gesetz und sicher auch änderbar, aber zunächst gibt es sie und ich denke, aus gutem Grund.
Gibt es denn Plug & Save bereits in anderen Ländern ohne Probleme?
Was mich auch stutzig macht: ich könnte mir vorstellen, dass es politisch nicht gewollt ist, solche Plug & Save-Lösungen zuzulassen. Im Grunde würde ich doch das Netz als "Parkplatz" für meinen zuviel erzeugten Strom nutzen, sozusagen als Zwischespeicher.
Es geht um die Einspeisevergütung, die momentan bereits bei etwa nur 15 Ct./kWh liegt. Nutze ich das Netz als "Parkplatz" würde ich ja sozusagen den jeweiligen Strompreis, sagen wir, 25 Ct./kWh, sparen. Es gehen also 10 Ct. "verloren", die in der EEG-Umlage fehlen.
Das wäre zwar im Sinne des Verbrauchers, also desjenigen, der mithilfe seine Solaranlage den Strom erzeugt, aber ist das politisch gewollt?
egn:
--- Zitat von: Sun Invention am 23. April 2013, 19:54:17 ---Für diesen Kunden empfiehlt sich - wenn überhaupt ein einzelnes Modul mit Speicher, das beispielsweise über Nacht kontinuierlich 30 Watt (über 8 Stunden) abgibt, und sich am kommenden Tag wieder auflädt.
--- Ende Zitat ---
Jetzt wird es interessant: Es ist also so, dass der Speicher nur 240 Wh fasst.
Was passiert wenn der Speicher voll ist?
Ist die Einspeisung auf die Leistung des Speicher begrenzt, oder wird mit mit der Modulleistung eingespeist und das Ladegerät holt sich einen Teil davon zum Laden?
Im ersten Fall wäre die erzeugte Energiemenge pro Jahr nur etwa die Hälfte dessen was angegeben ist, da im Sommer nicht alle Energie genutzt werden kann. Ansonsten muss zeitgleich ein genügend hoher Verbrauch vorliegen, damit die erzeugte Energie überhaupt genutzt werden kann.
--- Zitat ---... Angaben zu angeblich gemessenen Grundlast in Haushalten ...
--- Ende Zitat ---
Wie bereits geschrieben wurde, sehen ihre Werte für die Grundlast nicht wie gemessen aus, sondern wie Werte die aus dem Jahresverbrauch rechnerisch ermittelt wurden. 650 W Grundlast würde über das Jahr gesehen einen Verbrauch von 5.694 kWh ergeben. Die wenigsten Haushalte dürften überhaupt auf einen solchen Jahresverbrauch kommen, außer sie erzeugen Warmwasser oder Heizwärme mit Strom.
Ich halte die angegebenen Werte für völlig überhöht. Wie schon geschrieben wurde, ist die reine Grundlast, wenn man aktuelle Geräte verwendet, eher im Bereich von vielleicht 20-30 W. Ab und zu schalten sich mal die Kühlgeräte ein und laufen für wenige Minuten. Eine Einspeiseleistung von 30 W wäre hier sicherlich angemessen. Aber da der Speicher diese nur 8 h und nicht 24 h liefern kann, geht schon bei einem Modul mit einem Speicher sehr viel Energie zurück in das Netz.
--- Zitat ---Demnach ist es möglich, dass ein Plug & Save-Kunde Strom ins Netz einspeist und dem Energieversorger diesen Strom zur Zwischenspeicherung "schenkt". Letztlich entsteht dem Energieversorger dadurch sogar ein wirtschaftlicher Vorteil, weil er für den Strom keine Investition tätigen muss. Im Gegenteil: Der eingespeiste Strom wird zu marktüblichen Preisen an andere Kunden verkauft, die zu diesem Zeitpunkt eben Strombedarf haben.
--- Ende Zitat ---
Sie sollten sich mal mit der Abrechnung von Bilanzkreisen befassen. Strom der unbekannter Weise in das Stromnetz eines Bilanzkreises eingespeist wird, führt dazu, dass die Prognose nicht mehr stimmt und es deshalb zu einer Abweichung kommt, für die der Bilanzkreisverantwortliche gerade stehen muss. Natürlich spielt das bei wenigen Installationen keine Rolle. Sollten es aber Millionen von Anlagen sein, kann sich schon ein signifikanter Betrag ergeben.
Ganz grundsätzlich ist es aber so, dass hier quasi durch die Hintertür das sogenannte Net-Metering eingeführt würde. Obwohl sie erst mal Strom kostenpflichigt aus dem Netz bezogen haben, als eine Leistung erhalten haben, wird durch die Rückspeisung dieser Bezug wieder getilgt. Damit werden nicht nur alle Leistungserbringer wie der Stromerzeuger und die Netzbetreiber betrogen, sondern auch noch die Kommune und der Staat wird formal um die Abgaben und Steuern gebracht. Man könnte natürlich formal argumentieren, dass bei voller Nutzung des Stromes im Hausnetz, diese auch nicht angefallen wären, aber das ist kein tragfähiges Argument, weil tatsächlich erst mal eine Leistung erbracht wurde, die man sich aber durch die Verfälschung der Messwerte erschlichen hat.
Es stellt sich meiner Meinung nach immer mehr heraus, dass die Argumente nicht wirklich stichhaltig sind und die Gefahr besteht, dass die Käufer letztlich Gefahr laufen dass die Investition in den Sand gesetzt ist, und sie auch noch Gefahr laufen sowohl vom Netzbetreiber, als auch vom staatlichen Behörden verklagt zu werden.
superhaase:
--- Zitat von: Stromfraß am 24. April 2013, 09:23:31 ---Gibt es denn Plug & Save bereits in anderen Ländern ohne Probleme?
Was mich auch stutzig macht: ich könnte mir vorstellen, dass es politisch nicht gewollt ist, solche Plug & Save-Lösungen zuzulassen. Im Grunde würde ich doch das Netz als "Parkplatz" für meinen zuviel erzeugten Strom nutzen, sozusagen als Zwischespeicher.
--- Ende Zitat ---
Es gibt einige Länder, die das Rückwartslaufen des Stromzählers ausdrücklich als Abrechnungsmodell zulassen.
Stichwort hierzu ist "Net Meetering".
Beispiele sind meines Wissens Dänemark und die Schweiz.
Ich würde daher auch nicht sagen, dass das Rückwärtslaufen des Zählers prinzipiell Betrug ist oder ungerecht ist.
Es ist halt in Deutschland bisher nicht gestattet und nicht als Abrechnungsmodell (net meetering) für kleine EE-Stromanlagen vorgesehen, wie in anderen Ländern.
Es wäre sicherlich eine einfache Lösung, die man als angemessen und praktikabel ansehen kann. Zumindest für sehr kleine Anlagen wie solche Plug-and-Play-PV-Module.
Eine entsprechende gesetzliche Regelung zur Einführung des net meetering in Deutschland für sehr kleine Anlagen (vielleicht bis 2 oder 3 kW?) könnte wünschenswert sein. Man könnte sich an den Regelungen anderer Länder ein Beispiel nehmen.
Was die Beteiligung der Einspeiser an den Netzentgelten angeht, so könnte man diese Netzentgelte zum Teil am Anschlussleistungswert der Haushalte ausrichten, und nicht ausschließlich am Stromverbrauch. So müssten auch die Eigenverbraucher und "net meeterer" zu den Netzkosten ihren Beitrag leisten, da sie ja auch den Anspruch haben, jederzeit die volle Leistung aus dem Netz abzurufen, wenn sie keinen eigenen Strom erzeugen.
Sun Invention:
--- Zitat ---Zum Thema rückwärtslaufender Stromzähler [...]:
"Es gibt weder deutsche noch europäische Gesetze und Verordnungen die die Drehrichtung des Stromzählers regeln ...
--- Ende Zitat ---
Jetzt wirds unseriös.
Auf diesem Niveau brauchen wir nicht weiter über Ihre Produkte zu sprechen.
[/quote]
Dann nennen Sie mir das entsprechende Gesetz? Danke.
Sun Invention:
--- Zitat von: Stromfraß am 24. April 2013, 09:23:31 ---Was mich auch stutzig macht: ich könnte mir vorstellen, dass es politisch nicht gewollt ist, solche Plug & Save-Lösungen zuzulassen. Im Grunde würde ich doch das Netz als "Parkplatz" für meinen zuviel erzeugten Strom nutzen, sozusagen als Zwischespeicher.
Es geht um die Einspeisevergütung, die momentan bereits bei etwa nur 15 Ct./kWh liegt. Nutze ich das Netz als "Parkplatz" würde ich ja sozusagen den jeweiligen Strompreis, sagen wir, 25 Ct./kWh, sparen. Es gehen also 10 Ct. "verloren", die in der EEG-Umlage fehlen.
Das wäre zwar im Sinne des Verbrauchers, also desjenigen, der mithilfe seine Solaranlage den Strom erzeugt, aber ist das politisch gewollt?
--- Ende Zitat ---
Es findet keine EEG-Anmeldung statt, daher auch keine Einspeisevergütung. Das Einzige, was theoretisch passiert: Stromzähler läuft rückwärts, der überschüssige Strom wird im Netz zwischengespeichert. Anschließend zählt der Stromzähler wieder vorwärts. Keine Vergütung, keine Probleme. Im Gegenteil: Das Ganze trägt zur Netzstabilisierung bei. In Tschechien beispielsweise haben das die Netzbetreiber und Energieversorger erkannt und Plug & Save sogar offiziell zugelassen....
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