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Wie Bürger Stromnetze in Großstädten übernehmen
superhaase:
--- Zitat von: Netznutzer am 18. März 2013, 09:34:33 ---...
So kann man dann auch EEG für wirtschaftlich halten.
--- Ende Zitat ---
Inwiefern soll das EEG "wirtschaftlich" sein, wer hat so etwas gesagt?
Kann ein Gesetz überhaupt "wirtschaftlich" sein?
Wie ist hierbei der Ausdruck "wirtschaftlich" definiert, was meinen Sie damit?
Das EEG ist eine Förderung von zunächst nicht wettbewerbsfähigen ("unwirtschaftlichen") Technologien, um diese gegen etablierte und auch subventionierte Techniken in den Markt einführen zu können.
Insofern soll das EEG die neuen Technologien wettbewerbsfähig, also "wirtschaftlich" machen.
Wolfgang_AW:
--- Zitat von: Netznutzer am 18. März 2013, 09:34:33 ---
So kann man dann auch EEG für wirtschaftlich halten.
NN
--- Ende Zitat ---
Wenn man die wahren Kosten der fossilen/atomaren Energieträger im Strompreis finden würde, wäre es schlagartig mit deren Wirtschaftlichkeit vorbei.
Immer dran denken - Erfolgsstory EEG
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
P.S.: @ NN
Sie sollten sich in der Energiedepesche, März 2013, des Bundes der Energieverbraucher, Seite 29 den Auszug aus dem Buch <Kampf um die Energiewende> von Frau Prof. Dr. Claudia Kempfert ganz in Ruhe durchlesen, dann wird Ihnen klarer, dass die Strompreissteigerungen nicht dem originären EEG zuzuschreiben sind, sondern den vielen Ausnahmeregelungen, die den nicht priviligierten Stromverbraucher benachteiligen.
--- Zitat ---Wenn FDP-Chef Rösler in seiner Funktion als Wirtschaftsminister der Industrie hilft, indem er großzügig immer mehr Betriebe von der Zahlung der EEG-Umlage ausnimmt, wieso ergreift er dann nicht ähnliche Maßnahmen, um existenzbedrohte Menschen an der unteren Einkommensgrenze zu stützen? Doch ganz so ernst meint Rösler es wohl doch nicht mit seiner neuen Rolle als Robin Hood. Und so kommt der Verdacht auf, dass die bedrohung der Armen nur ein weiteres Argument liefert, mit dem die FDP nicht gegen soziale Ungerechtigkeit, sondern gegen die Energiewende zu Felde zieht.
--- Ende Zitat ---
Hervorh. durch Wolfgang_AW
PLUS:
--- Zitat von: Wolfgang_AW am 18. März 2013, 13:21:25 ---Sie sollten sich in der Energiedepesche, März 2013, des Bundes der Energieverbraucher, Seite 29 den Auszug aus dem Buch <Kampf um die Energiewende> von Frau Prof. Dr. Claudia Kempfert ganz in Ruhe durchlesen, dann wird Ihnen klarer, dass die Strompreissteigerungen nicht dem originären EEG zuzuschreiben sind, sondern den vielen Ausnahmeregelungen, die den nicht priviligierten Stromverbraucher benachteiligen.
--- Zitat ---Wenn FDP-Chef Rösler in seiner Funktion als Wirtschaftsminister der Industrie hilft, indem er großzügig immer mehr Betriebe von der Zahlung der EEG-Umlage ausnimmt, wieso ergreift er dann nicht ähnliche Maßnahmen, um existenzbedrohte Menschen an der unteren Einkommensgrenze zu stützen? Doch ganz so ernst meint Rösler es wohl doch nicht mit seiner neuen Rolle als Robin Hood. Und so kommt der Verdacht auf, dass die bedrohung der Armen nur ein weiteres Argument liefert, mit dem die FDP nicht gegen soziale Ungerechtigkeit, sondern gegen die Energiewende zu Felde zieht.
--- Ende Zitat ---
Hervorh. durch Wolfgang_AW
--- Ende Zitat ---
Ja, die Depesche und Frau Prof. Dr. Kempfert und die Ausnahmeregelungen. Man kann über die Ausnahmeregelungen trefflich und oberflächlich streiten und dabei trefflich vom Grundübel ablenken und nebenbei noch mit Hervorhebungen die FDP und den Bundeswirtschaftsminster angehen. Die EEG-Zeche ist gemacht und sie wächst weiter. Sie muß abbezahlt werden. Die Verbraucher zahlen so oder so. Frau Prof. Dr. Kempfert sollte mal Prof. Wolfgang Werner Götz fragen. Wer zahlt sein "Grundeinkommen", seine Steuern etc.pp., alles die Verbraucher! Mal nachlesen oder nachfragen. So ist das auch hier.
Wir haben die effektivste und am wenigsten umweltbelastende Industrie. Es wäre töricht, sie zu vertreiben (Umwelt, Klima, Arbeitsplätze ...). Es ist sinnvoll und notwendig, insbesondere dort, wo maßgeblich durch die deutsche Energiewende verursachte Nachteile gegeben sind, zu entlasten. Aber das dann aus gemeinsamen öffentlichen Kassen und nicht wieder unsozial und ungerecht (verfassungswidrig) zu einseitigen Lasten der kleinen Haushaltsstromverbraucher.
Warum denn so parteiisch und einseitig auf die Industrie?! Wenn die Sonne z.B. im Winter längere Zeit nicht scheint, Flaute herrscht und die Batterien leer sind, will ja der EEG-Nutznießer und sporadische Selbstversorger wieder auf das öffentliche Netz und die Reservekraftwerke zurückgreifen. Entweder brauchen wir hier eine Finanzierung der Infrastruktur über die öffentlichen Haushalte oder eine Finanzierung analog des neuen GEZ-Beitrags. Eine Katastrophe folgt halt nicht selten der nächsten. ;)
So geht das jedenfalls nicht weiter mit der einseitigen Belastung der nicht privilegierten Stromverbraucher. Die Industrie ist nicht die Quelle des Übels. Es ist das EEG, insbesondere die extreme PV-Förderung einseitig zu Lasten der nicht privilegierten Endverbraucher.
Wer in Deutschland in eine EEG-Anlage (Wind, PV, BIO ..) investiert hat, musste sich keine Gedanken machen, ob die erzeugte Energie vor Ort gebraucht wird oder ob Strom dorthin transportiert werden kann wo er gebraucht wird. Er muss es immer noch nicht! Die Auswirkungen sind unübersehbar. Der Investor bekommt garantiert sein Geld, das die nicht privilegierten Verbraucher über eine Zwangsumlage bezahlen müssen. Selbst für nicht erzeugten Strom, wenn die Anlage abgeregelt werden, weil das Netz nicht aufnahmefähig ist. So wird von den Verbrauchern teuer bezahlter Strom schon heute und zunehmend regelrecht verschenkt oder besser verschwendet. Dazu wird das Risiko auch noch auf diese Verbraucher abgewälzt. Ein Blick in die aktuelle Stromrechnung zeigt das. Man muss sich nur die diversen Preisbestandteile ansehen.
Aktuell wird ja in den Medien eine Umverteilungsdebatte "Arm-Reich" geführt. Die Armen werden immer ärmer und die Reichen werden immer reicher. Das EEG leistet hierzu jedenfalls einen erheblichen Beitrag. Es animiert die Wohlhabenden, eine Photovoltaik-Anlage auf ihrem Dach zu installieren, da sie hiermit eine hervorragende und quasi garantierte Rendite erzielen. Mieter, insbesondere in den großstädtischen Ballungsräumen, in der Regel weniger betucht, bezahlen zu den schon horrenden Mieten diese unwirtschaftliche Stromerzeugung und die lukrativen Renditen über die Zwangsumlage. Das EEG führt zu einer gigantischen Vermögensumverteilung, die bereits jetzt weit mehr Milliarden umverteilt als das beim Länderfinanzausgleich geschieht. In Karlsruhe wird aber gegen den umstrittenen Länderfinanzausgleich geklagt. Kein Politiker klagt dagegen wegen der EEG-Umverteilung vor dem Verfassungsgericht. Geklagt wird von privater Seite. Warum, bei diesem raffiniert ausgeklügelten System geht das ja an den öffentlichen Haushaltskassen vorbei. Es ist keine Steuer, keine Gebühr, keine Abgabe, schön vorbeigemogelt mit dem Versuch die GG-Grundlagen und die EU-Vorgaben auszuschalten. Ob das auf Dauer gelingt, wird sich noch zeigen müssen.
superhaase:
--- Zitat von: PLUS am 18. März 2013, 14:29:12 ---So geht das jedenfalls nicht weiter mit der einseitigen Belastung der nicht privilegierten Stromverbraucher.
--- Ende Zitat ---
Zustimmung.
Hier muss die Befreiung von der EEG-Umlage wieder auf die wirklich im internationalen Wettbewerb stehenden und gleichzeitig stromintentsiven Betriebe begrenzt werden.
Auch die Befreiung von Netzentgelten gehört wieder abgeschafft.
--- Zitat ---Die Industrie ist nicht die Quelle des Übels.
--- Ende Zitat ---
Das hat doch auch keine behauptet. Das Übel ist die ungerechtfertigte und übermäßige Querfinanzierung großer Teile der Industrie zu Lasten der nicht-priviliegierten Stromverbraucher.
--- Zitat ---Es ist das EEG, insbesondere die extreme PV-Förderung einseitig zu Lasten der nicht privilegierten Endverbraucher.
--- Ende Zitat ---
Die PV-Förderung geht im EEG in gleicher Weise zu Lasten der nicht-privilegierten Stromverbraucher wie die Förderung der anderen Stromerzeugungsarten Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermie etc.
Die PV-Förderung ist inzwischen nicht mehr die teuerste Stromart im EEG, also gewiss auch nicht extrem. Zudem steht bei der PV als erste Stromart im EEG schon ein Ende der Förderung fest: bei 52 GW installierter Leistung ist Schluss.
Es hat also keinen Sinn, auf der PV herumzuhacken und sie für künftige Strompreisteigerungen verantwortlich machen zu wollen.
Das geht am Problem schlicht meilenweit vorbei.
--- Zitat ---Selbst für nicht erzeugten Strom, wenn die Anlage abgeregelt werden, weil das Netz nicht aufnahmefähig ist. So wird von den Verbrauchern teuer bezahlter Strom schon heute und zunehmend regelrecht verschenkt oder besser verschwendet. Dazu wird das Risiko auch noch auf diese Verbraucher abgewälzt. Ein Blick in die aktuelle Stromrechnung zeigt das. Man muss sich nur die diversen Preisbestandteile ansehen.
--- Ende Zitat ---
Hier sprechen Sie ein echtes Problem an.
Es ist, wie ich an anderen Stellen schon mehrfach ausgeführt habe, sicherlich nicht gerechtfertigt, dass die Netzbetreiber die Entschädigungszahlungen für nicht eingespeisten Strom per Umlage auf die Stromverbraucher abwälzen dürfen.
Dies muss abgeschafft werden.
Die Netzbetreiber brauchen den Anreiz, der ihnne zur Last fallenden Entschädigungszahlungen bei Abregelung von EE-Stromerzeuigungsanlagen dringend, um sich gesetzeskonform zu verhalten, dh. um einen erforderlichen Netzausbau voranzutreiben und um konventionalle Kraftwerke vom Netz zu nehmen, statt EE-Kraftwerke, wenn zu viel Strom angeboten wird.
Da dieser Anreiz fehlt, werden leider zu oft EE-Anlagen gedrosselt oder abgeschaltet, weil die Kosten dafür ja der Stromverbraucher übernimmt, während die Abschaltung oder rechtzeitige Drosselung der konv. Kraftwerke den "befreundeten" ehemaligen Kollegen (und oft noch Flurnachbarn) der Kraftwerksbetreiber Einnahmeausfälle bescheren würde.
--- Zitat ---Aktuell wird ja in den Medien eine Umverteilungsdebatte "Arm-Reich" geführt. Die Armen werden immer ärmer und die Reichen werden immer reicher. Das EEG leistet hierzu jedenfalls einen erheblichen Beitrag. Es animiert die Wohlhabenden, eine Photovoltaik-Anlage auf ihrem Dach zu installieren, da sie hiermit eine hervorragende und quasi garantierte Rendite erzielen. Mieter, insbesondere in den großstädtischen Ballungsräumen, in der Regel weniger betucht, bezahlen zu den schon horrenden Mieten diese unwirtschaftliche Stromerzeugung und die lukrativen Renditen über die Zwangsumlage. Das EEG führt zu einer gigantischen Vermögensumverteilung, die bereits jetzt weit mehr Milliarden umverteilt als das beim Länderfinanzausgleich geschieht.
--- Ende Zitat ---
Wer sonst als "die Wohlhabenden" soll privates Kapital in die Entwicklung der neuen Technologien stecken?
Die von Ihnen so genannten "Armen" etwa?
Ziel des EEG war und ist es, privates Kapital zu Investitionen in erneuerbare Energien anzulocken, um diese Zukunftstechniken zur Marktreife zu bringen und für alle - auch für "die Armen" - eine nachhaltige und bezahlbare Stromversorung in einer lebenswerten Umwelt zu gestalten.
Wenn nun "die Wohlhabenden" wie gewünscht ihr privates Kapital dazu einsetzen, werden sie von Ihnen, lieber PLUS, als "profitgierige Profiteure" beschimpft.
Wenn ein RWE-Aktionär mit seinem Geld dafür sorgt dass RWE ein Kohlekraftwerk baut oder alte Atom- und Braunkohlekraftwerke betreibt und damit Renditen erzielt, die weit über den Renditen von PV-Anlagen liegen, dann ist das sicherlich in Ihren Augen in Ordnung. Aber PV-Anlagenbetreiber dürfen Ihrer Meinung nach offenbar keine Gewinne erwirtschaften (die sie selbstverständlich auch versteuern müssen und so zur Finanzierung z.B. des ALGII beitragen).
Eine unausgegorene und mit ideologischen Scheuklappen herausposaunte Meckerei ist das, mehr nicht.
Bezahlen müssen für die EEG-Umlage übrigens auch die Wohlhabenden, nicht nur die Armen, wie Sie immer wieder suggerieren wollen. Selbst die PV-Bessitzer, also z.B. der viel geschmähte Zahnarzt mit EEG-geförderter PV-Anlage auf der Villa, zahlen für ihren gesamten verbrauchten Strom ebenfalls die EEG-Umlage und beteiligen sich an der Finanzierung der großen Aufgabe. Auch für seine Zahnarztpraxis braucht der Zahnarzt viel Strom und zahlt da die volle EEG-Umlage, weil er auch ein nicht-privilegierter Stromverbraucher ist.
Verbraucht er allerdings seinen PV-Strom selbst, so dass er für den eingesparten (nicht gekauften) Netzstrom auch keine EEG-Umlage bezahlt, so verzichtet es ja auch für diesen PV-Strom auf die Einspeisevergütung und somit Förderung nach EEG. Daher trifft der Vorwurf auch in diesem Fall nicht zu.
Es ist also völlig unüberlegt und reine, üble Sozialneidhetze, beim EEG von einer Vermögensumverteilung von "arm nach reich" zu reden. Das ist in sich widersprüchlich und sachlich schlicht total falsch.
Ein dämliches Neid-Argument eben.
PLUS:
--- Zitat von: superhaase am 18. März 2013, 16:28:03 ---
--- Zitat von: PLUS am 18. März 2013, 14:29:12 ---So geht das jedenfalls nicht weiter mit der einseitigen Belastung der nicht privilegierten Stromverbraucher.
--- Ende Zitat ---
Zustimmung. Hier muss die Befreiung von der EEG-Umlage wieder auf die wirklich im internationalen Wettbewerb stehenden und gleichzeitig stromintentsiven Betriebe begrenzt werden. Auch die Befreiung von Netzentgelten gehört wieder abgeschafft.
--- Ende Zitat ---
@superhaase, Sie haben trotz Zustimmung nichts verstanden. Die Zeche ist gemacht, sie muss nach Ihrem Muster von Verbrauchern bezahlt werden. Sie sollten als Nutznießer dazu beitragen, dass das nicht so ist. Hier können Sie ansonsten schon mal eine Folge ansehen. Den Rest Ihres "Beitrags" schenke ich mir.
--- Zitat ---Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr werden wegen der von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) geplanten Strompreisbremse finanziell deutlich mehr belastet als entlastet. Der Grund: Der Schienenverkehr soll nicht länger von der Öko-Umlage des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) befreit werden.
Der Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, Jürgen Fenske, kündigt in WISO "sehr hohe Fahrpreiserhöhungen" an, falls die EEG-Befreiung gestrichen wird. Der Schienenverkehr und auch die Deutsche Bahn würden mit einem "hohen dreistelligen Millionenbetrag" belastet, den die Verkehrsbetriebe nicht auffangen könnten. "Es macht für die Umwelt, für Klima und Energie keinen Sinn, wenn wir den öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland schwächen."
--- Ende Zitat ---
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