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Wie Bürger Stromnetze in Großstädten übernehmen

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Wolfgang_AW:
Wie Bürger die Stromnetze in den Großstädten übernehmen


--- Zitat ---In deutschen Großstädten wie Berlin, Hamburg oder auch Stuttgart regt sich die Graswurzel-Bewegung und arbeitet an dezentralen Betreibermodellen zum Eigenbetrieb der Strom- und Gasnetze.
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Negative Erfahrungen etwa bei der Privatisierung der Berliner Wasserbetriebe oder die hohen Strompreise sind zwei Motive dafür, dass Menschen sich wieder dafür interessieren, die Stromversorgung in die lokale Verantwortung zu nehmen. Sprich, die Bürger arbeiten daran, ab dem nächsten Jahr das Berliner Stromnetz ganz in Eigenregie führen. Denn zum Jahresende 2014 läuft der Konzessionsvertrag zwischen Land Berlin und Energieversorger Vattenfall über die Stromverteilnetze aus.
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Ähnliche Signale zum Aufbruch wie in Berlin gibt es auch in der Hansestadt. Denn die Hamburger Bevölkerung spricht sich zumindest laut einer Umfrage für eine vollständige Rücknahme der Energienetze in die Öffentliche Hand aus. Ein bereits im Sommer erfolgtes Volksbegehren mit über 116.000 Unterschriften scheint damit bestätigt. Nun könnte es, wie schon in Berlin, pünktlich zur Bundestagswahl am 22. September an die Abstimmungsurne gehen.
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Vielerorts wird deshalb vor und hinter den Kulissen eifrig an neuen Entwürfen für bürgernahe Stadtwerke gearbeitet, wie etwa in Stuttgart oder Konstanz. In der malerischen schwäbischen Universitätsstadt am Bodensee hat man sich seitens der Stadtwerke bereits für den kompletten Ausstieg aus der Atomenergie bis 2020 entschieden.

Und in der Schwabenmetropole selbst zeichnen sich gravierende strukturelle Veränderungen unter der Führung des "grünen" Oberbürgermeisters Fritz Kuhn ab. Dort ist der Stachel ins Fleisch der konventionellen Energiewirtschaft bereits implantiert. Denn der erst kürzlich gegründete Stuttgarter Energieversorger "stuttgartenergie" will spätestens bis zum Jahr 2020 auf Basis von Ökoenergie zum Grundversorger aufsteigen.
--- Ende Zitat ---

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

PLUS:
@Wolfgang_AW, Deutschland steigt aus der Nutzung der Kernkraft zur Stromerzeugung aus. Wann das letzte AKW abgeschaltet wird steht fest. Was sind die wahren Motive für den Brei, der da auf unterschiedlichen Herden und auch hier im Forum trotzdem weiter gekocht wird?

Stuttgart, Konstanz ..., da hat weder die Bevölkerung etwas mehrheitlich entschieden noch wird der Strom von den Stadtwerken gefiltert. Für wie einfältig halten manche Schreiber die Leser? Manche fallen darauf rein, aber sicher nicht alle!

Ein paar Umfragen mit den passenden Suggestivfragen, schon ist angeblich die gesamte Bevölkerung mal für dies und mal für das. Wieviele wurden befragt und wieviel wahlberechtige Bürger hat Hamburg, Baden-Württemberg oder Stuttgart? Entschieden wird bis jetzt immer noch nicht nach der Lautstärke oder der Medienpräsenz.

Dazu werden dann noch Stadtwerkechefs bemüht, die damit werbewirksam die Rendite optimieren wollen:[*]
--- Zitat ---Doch wie funktioniert der Verzicht auf Atomstrom konkret? „Es wäre keine große Kraftanstrengung, die fünf Prozent wegzubekommen“, sagt Werner. „Man müsste nur Zertifikate kaufen, um aus bösem Strom guten zu machen.“ Bei diesem Verfahren beteiligen sich die Erzeuger von Kohle- oder Atomstrom finanziell an der Herstellung erneuerbarer Energie – doch der Strom, der bei ihren Kunden landet, ist nach wie vor Atom- und Kohlestrom. Dieses Vorgehen findet Kuno Werner unehrlich. Wie soll es dann funktionieren? „Wir werden mehr fossile Energie als Ausgleich verwenden müssen“, sagt Werner und ergänzt: „Braunkohlekraftwerke sind noch am rentabelsten, aber sie erzeugen auch am meisten Dreck. Ganz ohne Kohlestrom wird es nicht gehen.“
--- Ende Zitat ---
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Vor fast 50 Jahren haben unsere Nachbarn sich für den Bau des Atomkraftwerks Zwentendorf entschieden. 1978, kurz vor der Fertigstellung, entschied sich die österreichische Bevölkerung nicht in einer Umfrage, sondern in einer Volksabstimmung (mit 50,5 %) gegen die Inbetriebnahme. Trotz der herausragenden Bedingungen (Wasserkraft) ist eine vollständige Versorgung mit EE-Strom bis heute noch nicht realisiert. Auch Nuklearenergie wird dort zur Ergänzung ge- und verbraucht.

Ob es so erstrebenswert ist, dass jedes Dorf oder jeder Stadtteil seine eigene Energieversorgung betreibt? Wirtschaftlich ist das sicher nicht. Die Strompreise sind nicht umsonst so hoch, eine Ursache ist dabei die Ausschaltung der sozialen Marktwirtschaft unter  Missachtung der Ökonomie.

Baden-Württemberg hat übrigens längst seinen Staatsenergiekonzern. Dort sitzen von den Bürgern gewählte Kommunal- und Landespolitiker in den Aufsichtsräten. Die grün-rote Landesregierung hat die Mehrheit und kann die maßgeblich Richtung bestimmen. Was will man eigentlich noch mehr?

egn:

--- Zitat von: PLUS am 16. März 2013, 18:16:32 ---Ob es so erstrebenswert ist, dass jedes Dorf oder jeder Stadtteil seine eigene Energieversorgung betreibt? Wirtschaftlich ist das sicher nicht. Die Strompreise sind nicht umsonst so hoch, eine Ursache ist dabei die Ausschaltung der sozialen Marktwirtschaft unter  Missachtung der Ökonomie.

--- Ende Zitat ---

Die Strompreise sind nicht hoch in D. Haben Sie nicht gerade in einem anderen Thread einen Vergleich mit einem Anbieter aufgestellt der nur knapp 21 ct/kWh verlangt?

Zu diesem Betrag kann nahezu jeder deutscher Bürger seinen Strom bekommen und liegt damit nahe des EU-Durchschnitts. Die gefakten Statistiken, dass D mit den höchsten Strompreis hat stimmt nur wenn man den durchschnittlichen Angebotspreis zum Vergleich nimmt, aber nicht den günstigsten Preis.

Wirtschaftlich erscheinen Ihnen die Bestrebungen zur Selbstversorgung nicht, weil sie die tatsächlichen Kosten der aktuellen Stromversorgung nicht bekannt sind. Und ich finde es allemal besser wenn die Bürger Deutschlands ihr Geld in selbst entwickelte und produzierte Innovationen stecken als jedes Jahr 100 Mrd Euro für Energierohstoffe ins Ausland zu überweisen.

Alleine für Erdgas geben wir mittlerweile rund 38 Mrd. Euro aus, für Erdöl sind es rund 59 Mrd Euro.

Dieses Geld ist besser im Inland investiert als ein paar Superreiche noch reicher zu machen.


--- Zitat ---Was will man eigentlich noch mehr?

--- Ende Zitat ---

Man will den Sumpf komplett austrocken, und zwar schnell und gründlich.

PLUS:

--- Zitat von: egn am 17. März 2013, 10:42:57 ---
Die Strompreise sind nicht hoch in D. Haben Sie nicht gerade in einem anderen Thread einen Vergleich mit einem Anbieter aufgestellt der nur knapp 21 ct/kWh verlangt?

Zu diesem Betrag kann nahezu jeder deutscher Bürger seinen Strom bekommen und liegt damit nahe des EU-Durchschnitts. Die gefakten Statistiken, dass D mit den höchsten Strompreis hat stimmt nur wenn man den durchschnittlichen Angebotspreis zum Vergleich nimmt, aber nicht den günstigsten Preis.
--- Ende Zitat ---

@egn, jetzt basteln Sie sich aber Ihren passenden Vergleich zurecht wie Sie glauben das als Argument gebrauchen zu können. Lassen Sie es, das taugt nicht! Man kann nur Durchschnittspreise mit Durchschnittspreisen vergleichen. Oder die günstigsten Preise in der EU mit den günstigsten Preisen in D, immer zu vergleichbaren Bedingungen.

Sie wollen doch nicht ernsthaft bestreiten, dass die ständig steigenden Strompreise in Deutschland im Vergleich mit den Nachbarn an oberster Stelle stehen.

egn:
Natürlich bestreite ich das, denn jeder Verbraucher in D hat die Möglichkeit einen Versorger zu wählen dessen Preis weit günstiger ist.

Man kann die Preise in den verschiedenen EU-Ländern überhaupt nicht vergleichen, da in jeden Land die Bedingungen anders sind.

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