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Kaltreservekraftwerke wegen Starkwinds angezapft

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Energiesparer51:

--- Zitat von: superhaase am 30. Januar 2013, 18:16:23 ---..
Das Problem bei so einer Vermarktung zu einem vorgegebenen Preis besteht darin, dass dieser Preis unterboten werden kann und dann der EE-Strom nicht (oder nicht vollständig) verkauft wird.

--- Ende Zitat ---

Dieses Problem sehe ich durchaus, dennoch liegt meiner Meinung nach dort die Ursache für das Problem der steigenden EEG-Umlage durch den Preisverfall an der Börse.  Und der bringt eine Verlagerung der Kosten von den privilegierten Verbrauchern zu den nicht privilegierten Verbrauchern.

Phelix Base futures für die nächsten Jahre liegen zzt. bei 4,1 ct/KWh. Für Erdgas Natural Gas Futures bei 2,65 ct/kWh. Das ist ein Verhältnis von 0,65 für Gas/Strom. Für 4,1 ct/ kWh kann man also keinen Strom aus zum Börsenpreis gekauftem Gas (das auch noch zum Kraftwerk geleitet werden muss) produzieren. Gratisgas und Biogasumlage sind da noch kein Thema.
Nach dieser Quelle
http://www.thyssengas.com/web/cms/de/243302/thyssengas/biogas/biogaseinspeisung/
erhält der Biogaseinspeiser 0,7 ct/kWh.

superhaase:
@Energiesparer51:

Ja, der Börsenpreis ist zu niedrig.
Ein höherer CO2-Zertifikatepreis würde das m.E. deutlich verbessern, weil sowohl Braunkohlestrom als auch Steinkohlestrom teurer würden und somit viel häufiger die Braunkohleblöcke für längere Phasen gedrosselt oder vom Netz genommen würden, weil die Phasen unrentablen Betriebs bei sehr niedrigen Strompreisen unter ihren Grenzkosten länger werden (auch der Export ins Ausland würde deutlich zuirückgehen und diesen Effekt verstärken).

Dadurch kämen die teuereren Steinkohle- und Gaskraftwerke vermehrt zum Einsatz und würden viel häufiger preisbestimmmend an der Strombörse. Auch neue Gasklraftwerke würden sich wieder rentieren.
Allen wäre geholfen, außer den Braunkohle- und Atomkraftwerksbetreibern (das juckt den Rest der Republik aber nicht) und den privilegierten Stromverbrauchern, die höhere Strompreise zu tragen hätten (aber das dürfte zumindest bis zu einem Börsenpreisniveau von 6 ct/kWh kein großes Problem für den Industriestandort Deutschland sein).

Energiesparer51:
http://www.zfk.de/strom/artikel/sturmfront-reserven-aktiviert.html


--- Zitat ---Vor orkanartigen Böen unmittelbar an der Nordseeküste und auf den vorgelagerten Inseln hatte der Deutsche Wetterdienst gestern gewarnt. In der Nacht zu heute (31. Januar) sei mit Böen bis 115 km/h, also Windstärke 11 zu rechnen. Um das Stromnetz stabil zu halten, seien erstmals im Winter Reservekraftwerke aktiviert worden, meldet der MDR. Wie Tennet mitteilte, sei durch dem Sturm eine Windstromleistung von bis zu 24 000 MW zu erwarten. Weil diese Energie nur an einigen Stellen angelandet werden könne, entstünden heftige Schwankungen. Um sie auszugleichen, werde das Netz an anderen Orten durch die Reservekraftwerke gestützt. (hi)
--- Ende Zitat ---

superhaase:
"angelandet" ?
Will uns da wieder einer vergageiern?
die 24000 MW entstehen doch fast ausschließlich an Land, und das weit verteilt über ganz Norddeutschland und ein wenig im Rest der Republik.

Es wird wieder mal nur unglaubwürdiger Müll verzapft.

Da ist die oben von mir verlinkte Erklärung mit den großen Exportmengen doch wesentlich plausibler und glaubwürdiger.

Wann hören die Netzbeteiber und die großen Stromkonzerne endlich auf, uns pausenlos zu belügen?  >:(

Energiesparer51:
http://www.stern.de/panorama/stromversorgung-kaltreserve-wegen-starkwinds-angezapft-1962632.html

hier wird doch tatsächlich versucht, die Zusammenhänge darzustellen.


--- Zitat ---Der Dienstag war ein ziemlich verrückter Tag im deutschen Stromnetz. Der im Norden produzierte Windstrom konnte mangels Netzen nur bedingt in den Süden geleitet werden. Da hier wegen gefallener Börsenstrompreise bestimmte Gaskraftwerke aus Rentabilitätsgründen nicht am Netz sind, wurde sicherheitshalber Strom aus vier Kaltreservekraftwerken angefordert, drei davon in Österreich.
Österreich kauft günstigen Strom aus Deutschland

"Bei gleichzeitig hohem Verbrauch könnte dies die Netze überlasten", sagte die Tennet-Sprecherin. Weil aber der deutsche Strom - dank des Windes - am Dienstag sehr günstig war, wurde vom Ausland viel Strom aus Deutschland gekauft. Der meiste floss ausgerechnet nach Österreich. Die Kaltreserve war im Zuge der Stilllegung von acht Atomkraftwerken als Absicherung für kritische Netzsituationen eingerichtet worden.
--- Ende Zitat ---

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