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Altmeier hat seltsame Pläne

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superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 01. Februar 2013, 12:36:04 ---Trotzdem hinkt das abgenutzte Tomaten-Beispiel gewaltig. Wo wurde der Tomatenanbau in Deutschland entsprechend gefördert?
--- Ende Zitat ---
Es geht ja laut Altmeier um den ungeförderten PV-Strom, der nicht für eine Vergütung ins Netz eiongespeist, sondern direkt selbst verbraucht wird.
Der Vergleich passt daher wie die Faust aufs Auge.

PLUS:

--- Zitat von: superhaase am 01. Februar 2013, 15:28:21 ---Es geht ja laut Altmeier um den ungeförderten PV-Strom, der nicht für eine Vergütung ins Netz eiongespeist, sondern direkt selbst verbraucht wird. Der Vergleich passt daher wie die Faust aufs Auge.
--- Ende Zitat ---
Bei eingeschränktem Sichtfeld aus einer Solaristenscharte sieht man das vielleicht so. Es gibt keinen ungeförderten PV-Strom in Deutschland. Ohne die schon geleisteten Milliarden Euro und den aufgehäuften Milliardenschuldenberg zu Lasten der Verbraucher gäbe es keinen selbst verbrauchten PV-Strom der sich auf diese Weise rechnet.

PV-Strom ist der unzuverlässigste und teuerste Strom der in Deutschland erzeugt wird. Das gilt generell. Wer den teuersten Strom selbstverbraucht weil z.B. der Stadtwerkestrom brutto noch teuerer ist, erspart sich die diversen Steuern, Abgaben und Umlagen, die dann Andere zusätzlich mit aufbringen müssen um die Infrastruktur zu finanzieren und zu sichern. Belastet werden dabei gerade die Bevölkerungsgruppen, die ohnehin knapp bei Kasse sind und sich die teuere Energie nicht mehr leisten können.

Warum haben wir denn in Deutschland weiter steigende Spitzenpreise für Strom? Weil wir Solarweltmeister sind und weit mehr als jedes andere Volk den Strom kostenlos von der Sonne beziehen?  Wenn das alles so toll wäre, wie Sie @superhaase, das seit Jahren als Märchen erzählen, müsste sich längst das Gegenteil zeigen! Die EEG-Umlage sprengte bisher jede prognostizierte Grenze. In der Summe wird in der Zwischenzeit weit mehr von Arm nach Reich umverteilt wie das im umstrittenen Länderfinanzausgleich der Fall ist.

Es reicht immer noch nicht, die EE-Geschäftemacher suchen weiter den Profit und machen jetzt Propaganda für den Eigenstromverbrauch. Es handelt sich dabei um die Ausweitung des deutschen Modells der Entsolidarisierung durch das EEG bei der Stromversorgung. Das EnWG mitsamt dem EEG ist nur noch eine Farce. BM Altmaier setzt insofern immerhin auch an der richtigen Stelle an. Die Profiteure der ohnehin teueren  Energiewende, die sich jetzt auch noch entsolidarisieren, müssen als Nutznießer an erster Stelle an den Folgen und Kosten beteiligt werden. Diese Verabschiedung und Entsolidarisierung geht nicht!

PS
Zum ungebremsten PV-Wahnsinn in unseren nördlichen Breiten, aus der jüngsten PM der Bundesnetzagentur:

--- Zitat ---"Insgesamt erfolgte im vergangenen Jahr ein Zubau an Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von 7,6 GW. Dies stellt erneut einen Rekordwert dar", betonte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. "Obwohl sich der Zubau zum Jahresende etwas abgeschwächt hat, wurde der gesetzlich vorgesehene Zubaukorridor, an dem sich die Vergütung des Stroms aus Photovoltaik-Anlagen bemisst, im maßgeblichen Zeitraum wieder deutlich überschritten."
--- Ende Zitat ---

superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 01. Februar 2013, 16:25:07 ---Ohne die schon geleisteten Milliarden Euro und den aufgehäuften Milliardenschuldenberg zu Lasten der Verbraucher gäbe es keinen selbst verbrauchten PV-Strom der sich auf diese Weise rechnet.
--- Ende Zitat ---
Schön, dass Sie endlich einmal den Erfolg des EEG hier so bereitwillig anerkennen.


--- Zitat ---Wer den teuersten PV-Strom selbstverbraucht weil z.B. der Stadtwerkestrom brutto noch teuerer ist, erspart sich die diversen Steuern, Abgaben und Umlagen, die dann Andere zusätzlich mit aufbringen müssen um die Infrastruktur zu finanzieren und zu sichern.
--- Ende Zitat ---
Exakt genau so verhält es sich bei den im eigenen Garten angebauten Tomaten, die man anstelle von auf dem Wochenmarkt gekauften Tomaten verzehrt. Da entgehen dem Staat und den Kommunen auch Steuern und Standgebühren.
Sag ich ja schon immer.

Hinzu kommt, dass auch das Einsparen von Energie (z.B. das Ersetzen des alten Kühlschranks durch ein neues energiesparendes Modell) auch die Wirkung hat, dass dem Staat und der Kommune Einnahmen entgehen.
Diese Argumentation ist also nicht überzeugend, sondern ziel in billiger Weise auf einen Neideffekt.

PLUS:

--- Zitat von: superhaase am 01. Februar 2013, 18:37:04 ---Schön, dass Sie endlich einmal den Erfolg des EEG hier so bereitwillig anerkennen.
--
Exakt genau so verhält es sich bei den im eigenen Garten angebauten Tomaten, die man anstelle von auf dem Wochenmarkt gekauften Tomaten verzehrt. Da entgehen dem Staat und den Kommunen auch Steuern und Standgebühren. Sag ich ja schon immer.
--- Ende Zitat ---
@superhaase, das ist kein Erfolg. Mehr als 100 Milliarden Euro wurden wegen dieser extremen PV-Förderung  fehlinvestiert. Wer sich mit dieser Einstellung so verhält, Geld anderer verschwendet und  einen Milliardenschuldenberg hinterlässt, den völlig Unbeteiligte abtragen sollen, lebt wie die Mistel auf den Bäumen. Das Ziel des EEG ist nicht der Profit für wenige PV-Eigenstromnutznießer  zu Lasten anderer Verbraucher. Für den Erfolg der Energiewende gibt es ganz andere Kriterien, die noch in keiner Weise erfüllt sind, im Gegenteil.

Das Tomatenbeispiel hinkt gewaltig. Die Aufgabe, die man mit der Energiewende erfüllen will, ist ein allgemeine Aufgabe, deren Kosten und Folgen nicht den nicht privilegierten Stromverbrauchern aufgehalst werden kann. Vielleicht braucht BM Altmeier noch einen EEG-Betrag analog der GEZ-Gebühr die sich jetzt ja Rundfunkbeitrag nennt. Wie wäre es mit einem Energiewendenbeitrag unabhängig davon ob Sie in Ihrem Garten Tomaten anpflanzen oder nicht. ;)

Aber Vorsicht, gegen diesen (solchen) "Beitrag" wird schon gewaltig protestiert und in Bayern ist er gerichtsanhängig. Nur im Freistaat war das möglich. Die Kommunen kämpfen diesmal an vorderster Front. 

Die Politik sollte sich besinnen und die Dinge, die zu den Pflichten des Staates gehören seriös und sparsam steuerfinanziert aus den Haushalten decken. Das Zusatzabkassieren beim Bürger muß aufhören. Zu den Aufgaben gehört ganz sicher Information, Bildung ebenso wie die Energiewende, die zur Daseinsvorsorge zählt.

Die EEG-Umlage und die neue Rundfunkgebühr gehören in einen Sack und draufgeschlagen, man trifft immer richtig. ;)

... und @superhaase, wenn Sie schon zitieren, dann bitte unverändert. Das sind keine Hervorhebungen mehr, das ist unanständig.

Energiesparer51:
http://www.focus.de/politik/deutschland/energie-wirtschaft-gegen-strompreisbremse_aid_911944.html

Warum wohl?

Rösler stellt sich gegen Altmaiers Vorstoß zur Ökostrom-Umlage
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-02/eeg-oekostrom-altmaier-roesler
Warum wohl?

Es kann keine Lösung geben, die den Haushaltskunden ent- und die Industrie gegenüber dem jetzigen Zustand, in dem der Haushaltskunde die Industrie entlastet, nicht belastet wird.

Außer vielleicht das Drehen an der Stromsteuerschraube. Damit wird allerdings bezüglich der EEG-Umproblematik gar nichts verändert. Und die zur Rentenversicherung umverteilte Stromsteuer muss dort auch wieder irgendwie kompensiert werden. Fragt sich nur zu wessen Lasten.



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