Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Altmeier hat seltsame Pläne
PLUS:
--- Zitat von: Energiesparer51 am 28. Januar 2013, 17:58:17 ---http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/strompreis-mal-kurz-den-saft-abdrehen-1.1585581
Altmaier, und das ist wohl das Kalkül, wäre dennoch fein raus: Sollte im Herbst, also kurz vor der Bundestagswahl, abermals die Ökostrom-Umlage steigen, wären die Schuldigen rasch gefunden - die Verhinderer seines Gesetzes.
--- Ende Zitat ---
Die Schuldigen muss man nicht suchen, sie sind jetzt schon bekannt. Ja, und es sind überwiegend dieselben, die schon die gesamte galoppierende Energiepreisentwicklung zu verantworten haben. Wer zahlt denn mit die höchsten Strompreise in Europa?!
Es ist einfach scheinheilig, wie heute wieder in den einschlägigen Gazetten zu lesen ist, jetzt BM Altmaier das "Wahlargument" vorzuhalten. Wahl ist in Deutschland immer. BM Altmaier macht jetzt wenigstens erstmals einen Versuch, Druck von den gebeutelten Verbrauchern wegzunehmen. Mit einer Entlastung, selbst wenn dieser zarte Versuch gelingen sollte, hat das noch lange nichts zu tun und die bekannten "Schuldigen" werden alles dafür tun um Altmaiers Bremse zu manipulieren. Man wird wohl die Marder an die Bremsschläuche lassen.
.... und Verbraucherschützer Krawinkel hat Recht (s.o. WELT-Artikel):
--- Zitat ---"Endlich wird beim Ökostrom nicht mehr über Mengen und Einspeisevergütungen geredet, sondern über die Kostensteigerungen", sagte der Energieexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Holger Krawinkel, der "Welt". "Wir begrüßen das sehr." Nach einer ersten kurzen Analyse hätten Altmaiers Vorschläge zwangsläufig starke Auswirkungen auf den künftigen Ökostrom-Mix in Deutschland, sagte Krawinkel weiter.
Das geplante Einfrieren der EEG-Umlage bis 2014 und die darauf folgende Begrenzung des Kostenanstiegs auf jährlich 2,5 Prozent bedeutet nach den Berechnungen des Energieexperten, dass die durchschnittliche Vergütung für eine Kilowattstunde Ökostrom bis 2022 auf etwa 8 Cent fallen müsse. Derzeit wird eine Kilowattstunde Ökostrom noch doppelt so hoch, mit etwa 17 Cent pro Kilowattstunde vergütet.
Um diese Werte zu erreichen, könnten künftig nur noch die kostengünstigsten Ökostrom-Arten ausgebaut werden, glaubt Krawinkel. Dazu rechnet der Verbraucherschützer vor allem Windkraft an Land und Solarstrom, der schon für Kosten unter 8 Cent pro Kilowattstunde produziert werden könne.
"Alles andere ist zu teuer", sagte Krawinkel. Insbesondere bedeuteten Altmaiers Vorschläge vermutlich den "Tod der Offshore-Windkraft". Die Verbraucherzentrale hatte bereits in der Vergangenheit stets gegen den von der Bundesregierung geplanten Ausbau der vergleichsweise hoch vergüteten Offshore-Windkraft argumentiert.
--- Ende Zitat ---
Als aufgeklärter und nicht privilegierter Verbraucher kann man das nur unterstützen. Nutznießer der EEG-Umlagenverteilung sind an der Sicherung ihres Profits interessiert, sie vertreten keine Verbraucherinteressen. Es ist unglaublich, umverteilt wird hier schon längst weit mehr als im umstrittenen Länderfinanzausgleich. Wo bleibt der Widerstand, wo die Politiker, die das Grundgesetz noch lesen.
Cremer:
@Wolfgang_AW
nun erst mal Abwarten ob das Gesetz von Altmeier wirklich im BR geblockt wird. Da spielt auch der Zeitpunkt für die Bundestagswahl eine Rolle.
Unsere Stadtrats-SPD z.B. hat jedenfalls schon mal unsere Idee der BIFEP aus dem November aufgegriffen, Sozialtarife bei den SW KH einzuführen, obwohl sie 2006 noch lauthals im Einklang mit der CDU dagegen war.Schließlich haben wir 2014 auch Kommunalwahl und da muss man den Bürgern was bieten.
SPD hat sich als klassiche Partei für Arbeiter längst verabschiedet.
Wollen mal sehen wie sich das zum Herbst entwickelt :D
Energiesparer51:
http://www.zfk.de/politik/artikel/viel-kritik-an-altmaier-vorschlag.html
superhaase:
--- Zitat von: Energiesparer51 am 31. Januar 2013, 19:29:44 ---http://www.zfk.de/politik/artikel/viel-kritik-an-altmaier-vorschlag.html
--- Ende Zitat ---
Daraus:
--- Zitat --- Auch Peter Altmaiers Vorschlag für eine Einbeziehung des Stromeigenverbrauchs in die EEG-Umlage sei unausgegoren. Selbstverständlich müssen sich auch Kraftwerke für den Eigenverbrauch an den Systemkosten, wie zum Beispiel dem Netzausbau, beteiligen. „Die selbst erzeugte und selbst verbrauchte Strommenge jedoch mit der vollen EEG-Umlage zu belasten, ist mehr als paradox. Die im eigenen Garten angebaute und selbst verzehrte Tomate wird doch auch nicht besteuert“, erläutert Thorsten Herdan.
--- Ende Zitat ---
Sach ich doch auch immer: Netzkosten und meinetwegen auch EEG-Umlage teilweise auf die fixen Netzanschlusswerte ausrichten und nicht nur auf den Verbrauch. :)
PLUS:
--- Zitat von: Energiesparer51 am 31. Januar 2013, 19:29:44 ---http://www.zfk.de/politik/artikel/viel-kritik-an-altmaier-vorschlag.html
--- Ende Zitat ---
Daraus:
--- Zitat --- Auch Peter Altmaiers Vorschlag für eine Einbeziehung des Stromeigenverbrauchs in die EEG-Umlage sei unausgegoren. Selbstverständlich müssen sich auch Kraftwerke für den Eigenverbrauch an den Systemkosten, wie zum Beispiel dem Netzausbau, beteiligen. „Die selbst erzeugte und selbst verbrauchte Strommenge jedoch mit der vollen EEG-Umlage zu belasten, ist mehr als paradox. Die im eigenen Garten angebaute und selbst verzehrte Tomate wird doch auch nicht besteuert“, erläutert Thorsten Herdan.
--- Ende Zitat ---
Die im Organblatt der Kommunalwirtschaft abgedruckte PM zeigt ganz sicher keine Verbraucherinteressen.
--- Zitat ---Die im eigenen Garten angebaute und selbst verzehrte Tomate wird doch auch nicht besteuert
--- Ende Zitat ---
Schön, dass von dieser Lobbyistenseite die Sache beim Namen genannt wird. Handelt sich also doch um eine verkappte Steuer. Es gibt da in dieser Richtung noch mehr fragwürdiger Abgaben und Umlagen ;).
Man kann die Vorschläge von BM Altmaier kritisieren. Trotzdem hinkt das abgenutzte Tomaten-Beispiel gewaltig. Wo wurde der Tomatenanbau in Deutschland entsprechend gefördert? Besser hätte T. Herdan die Ananas als Beispiel gewählt. Wenn schon ein Vergleich, die Ananas passt als Förderbeispiel in unseren Breiten besser zur Milliardenverschwendung der PV-Förderung.
Das ganze EEG-Fehlkonstrukt hat insgesamt kein Fundament, nicht nur auf einer Seite und schon gar nicht nach den Kriterien eines sozialen Rechtsstaates. Diese EEG hat keine Zukunft. BM Altmaier sollte nicht mehr flicken sondern diesen Schrott entsorgen.
Will die Politik wirklich warten, bis Gerichte den GG- und/oder EU-Maßstab anwenden müssen. In diesem Zustand wird das EE-Konstrukt die Einspeisevergütungsdauer von zwanzig Jahren nicht erleben. Wer will gegen diese Zukunftsprognose wetten?
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