Na wenn es nur das wäre..
Als ob die verbrauchsabhängigen Netznutzungskosten mit 5 - 6 Ct. / kWh. (wie von Care Energy gerne auf Facebook behauptet) erledigt wären. Rechnen Sie einmal Netznutzungs-Arbeitspreis (der für sich alleine mag 5 - 6 Ct. / kWh netto betragen), Konzessionsabgabe, KWKG-Umlage, §19-Umlage, Offshore-Haftungsumlage für eine x-beliebiges Ortschaft zusammen. Da dies alles Netto-Posten sind anschließend noch die Umsatzsteuer oben drauf.
Da liegt man dann, zzgl. dem tagesaktuellen börsengebundenen Nutzenergie-Lieferungspreis (der im Winter noch steigen wird) auch deutlich jenseits der ehemaligen 19,90 Ct. / kWh "All inclusive"-Arbeitspreis.
Solange aber Bestandskunden, wie von Care Energy zugesichert, vorerst im bisherigen Tarif bleiben, handelt es sich ja aber nicht um eine Preiserhöhung.
Vielmehr um ein neues Angebot, das eben von den Gesamtkosten merklich teurer, riskanter (Stichwort mögliche Haftung aus Mehr-/Mindermengenabrechnung z.B.) und undurchschaubarer ist. Nach meinem Dafürhalten für den Letztverbraucher so undurchschaubar, daß die erste Abmahnung seitens der Verbraucherverbände ruhig mal kommen könnte..
Care Energy zensiert im Übrigen auf Facebook seit jeher alles weg, was ihnen nicht passt, insbesondere kritische Anmerkungen bzw. Nachfragen. Damit dürften sie insoweit auch im Recht sein - ihre Seite, ihr "Hausrecht".
Daß dies mit Transparenz nichts zu tun hat, haben sie treffend erkannt. Der "gläserne Stompreis" dürfte wohl allein deswegen geboren worden sein, weil es 1.) Zahlungsstreitigkeiten mit Verteilnetzbetrieben geben soll, die regional wohl schon zur Kündigung der Netznutzung geführt haben und 2.) auf diese Weise ein neues, von den Gesamtkosten deutlich teureres, Angebot kreiert werden konnte, ohne daß es direkt als solches erkennbar wäre. Viele interessierte Letztverbraucher sehen den reißerischen "exkl. Netznutzung"-Tagespreis, glauben an die Mär von 5-6 Ct./kWh Netzentgelten und jubeln..
Der "Öko-Schleier" ist ja auch schon längst gefallen.
Mit den 10-20 Plug-In-Solarmodulen, die Care Energy realistisch vielleicht ausgeliefert hat, wurde das Klima auch nicht gerettet.
Care Energy vertreibt Erdgasverträge einer polnischen Unternehmensgruppe (Xool = PST = PGNiG), wobei es sich weder um Klima- geschweige denn Gas mit Biogasanteil handelt. Schlimmer noch: Der polnische Gasriese steht wegen "Fracking"-Unternehmungen in der Krtik.
Sollte Care Energy seinen Strom ausschließlich an der EEX einkaufen, an der Graustrom gehandelt wird, kauft Care Energy unvermeidlich auch direkt von Kohle- und Atomkraftwerksbetreibern. Als Ökostrom dürfte dieser Strom nur dann bezeichnet werden, wenn er mit entsprechenden Grünstrom-Zertifikaten "umgelabelt" wird. Da diese Zertifikate insbesondere seitens alter Wasserkraftanlagen im EU-Ausland im Überschuss billig vorhanden sind, wird die Stromproduktion durch den Ankauf solcher Zertifikate keinen deut "grüner".
( Zugegeben - dieser "Etikettenschwindel" ist allerdings in der Energiewirtschaft gängige und legale Methode. Beruhigt das Gewisen des Stromkunden, vergrünt das Image des Energieanbieters, hat aber mit Energiewende, Umweltschutz und "Öko" nichts zu tun.. )