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Autor Thema: Versorger Care Energy  (Gelesen 911506 mal)

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Offline SabbelMR

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #690 am: 27. Juli 2013, 10:42:16 »
Der rettende Strohhalm wäre aus Sicht der CE nur die nächsthöhere Instanz.

Stichwort vorläufige Vollstreckbarkeit - auch, wenn Care Energy in die nächsthöhere Distanz geht.

Gezahlt werden muss in jedem Fall jetzt - umgehend.


Laut Kristek sollen ja aber ausreichende Rücklagen vorhanden sein.



Kommen die anderen ÜNB ebenfalls mit ihren Forderungen durch [..]

Eine Urteilsverkündung für eine weitere ÜNB-Klage war ja offenbar schon für den 30.07. terminiert, jetzt aber wohl verschoben (vgl. ZfK-Berichterstattung).



Nicht vergessen:

Die 453.046,83€ betrafen laut Handelsblatt nur den Zeitraum September - Dezember 2012 (und nur Amprion logischerweise)!
« Letzte Änderung: 27. Juli 2013, 10:47:33 von SabbelMR »

Offline Stromfraß

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #691 am: 27. Juli 2013, 12:03:30 »
Zitat
in die nächsthöhere Distanz ...

... auch nicht schlecht!  ;)

Zitat
Laut Kristek sollen ja aber ausreichende Rücklagen vorhanden sein.
Kann sein - oder auch nicht.
Herr Kristek hat schon viel verkündet.
Und: eine halbe Mille für 1 einzigen ÜNB und für nur 4 Monate - da müssten die Rücklagen ja bei mehreren Millionen liegen. Das alles bei einem Stammkapital von gerade mal 200.000 Euro.
Mein Verstand sagt mir, das ist nicht zu stemmen.

Offline SabbelMR

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #692 am: 28. Juli 2013, 16:52:43 »
Pressemitteilung: Care-Energy fordert den gläsernen Strompreis


[..] "Wir wollen den gläsernen Preis für Energie aus Strom und die Energiewende. Dies bedeutet nicht nur von Atom zu Öko, sondern eine totale Veränderung der Energiewirtschaft und wir wollen diese Energiewende vorantreiben - richtungsweisend am Markt", so Martin Richard Kristek, Geschäftsführer.

Doch wie sieht dieses Preismodell, welches am 01.08.2013 startet und in den nächsten Wochen Schritt für Schritt bei jedem Care-Energy Kunden gültig wird, genau aus.


Die Variation 1 - Der "Real Tarif"

Von Care-Energy abgerechnet wird der reine Energiepreis aus Strom und dieser berechnet sich aus dem tagesaktuellen EEX (www.eex.de) Preis für Strom (PhelixDay Base) gem Standardlastprofil, plus 1 Cent pro kWh Tradingfee, plus Stromsteuer (2,05 Cent/kWh) und 19% Umsatzsteuer zuzüglich EEG (5,28 Cent/kWh), welches von der Umsatzsteuer befreit ist, da es sich hierbei um einen privatrechtlich echten Zuschuss anden Übertragungsnetzbetrieb handelt.

Der monatliche Grundpreis beträgt bei Privatkunden 6,99 und bei Gewerbekunden 7,99 Euro inkl. 19% Umsatzsteuer

Die Netznutzung wird durch einen Netznutzungsvertrag direkt zwischen Netzbetreiber und Kunden geregelt und verrechnet. [..]


Die Variation 2 - Professional Tarif

Stundengenauer EEX (www.eex.de) Preis für Strom (PhelixDay Base) gem Smart-Meter, plus 1 Cent pro kWh Tradingfee, plus Stromsteuer (2,05 Cent/kWh) und 19% Umsatzsteuer zuzüglich EEG (5,28 Cent/kWh), welches von der Umsatzsteuer befreit ist [..]

Der monatliche Grundpreis beträgt bei Privatkunden 19,99 und Gewerbekunden 20,99 Grundpreis pro Monat, dafür ist ein moderner Smart-Meter inkludiert. [..]

Plötzlich volle und nicht mehr grünstrompriviligierte EEG-Umlage?

Sieh an, sieh an..


Wo ist der Preisbestandteil für RECS- bzw. vergleichbare Zertifikate - oder was ist an dem Angebot noch "Öko"?
« Letzte Änderung: 30. Juli 2013, 00:07:34 von SabbelMR »

Offline SabbelMR

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #693 am: 28. Juli 2013, 17:13:55 »
« Letzte Änderung: 28. Juli 2013, 17:19:36 von SabbelMR »

Offline PLUS

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Variante EEG-Umlage mehrwertsteuerfreier Zuschuss
« Antwort #694 am: 28. Juli 2013, 18:41:03 »
Die Variation 1 - Der "Real Tarif"
Von Care-Energy abgerechnet wird der reine Energiepreis aus Strom und dieser berechnet sich aus dem tagesaktuellen EEX (www.eex.de) Preis für Strom (PhelixDay Base) gem Standardlastprofil, plus 1 Cent pro kWh Tradingfee, plus Stromsteuer (2,05 Cent/kWh) und 19% Umsatzsteuer zuzüglich EEG (5,28 Cent/kWh), welches von der Umsatzsteuer befreit ist, da es sich hierbei um einen privatrechtlich echten Zuschuss anden Übertragungsnetzbetrieb handelt.
Die Steuereinnahmen feiern Rekord nach Rekord. Den Soli will der Finanzminister trotzdem beibehalten, dann geht es erst recht nicht, dass man sich vor der Finanzierung von Gemeinschaftsaufgaben drückt und über Hintertüren den Bürger mehrfach zur Kasse bittet. U.a. die Energiewende, der öffentlich-rechtlicher Rundfunk in den Grenzen des Staatsauftrags gehören zum Beispiel zweifelsfrei rechtsstaatlich steuerfinanziert. Addiert man alle staatlichen Belastungen der Bürger, dann bewegt sich der Steuer- und Abgabenstaat ohnehin längst über den verfassungsrechtlichen Grenzen. Von der Belastung nach Gleichheit und Leistungsfähigkeit entfernt sich der  Sozial- und Rechtsstaat Deutschland immer weiter.  So trickst man sich mit dem EEG am Staatssäckel vorbei und kassiert weiter und zunehmend im Übermaß.

Unabhängig von dem ganzen Theater um care-energy finde ich deshalb die umsatzsteuerliche Behandlung der EEG-Umlage für eine interessante Sache. Nicht wenige Politiker aus allen Lagern haben sich ja schon geäußert, dass die zusätzlichen Milliardeneinnahmen aus der EEG-Umlage und insbesondere auf die Erhöhungen für den Fiskus grundsätzlich nicht in Ordnung seien.

Man vereinbart ein Entgelt für eine vereinbarte Leistung, diese ist üblicherweise die Bemessungsgrundlage der Umsatzsteuer. Die EEG-Umlage sieht care-energy nicht als vereinbartes Entgelt und nicht als Leistung, sondern außerhalb des Leistungsaustauschs als Zuschuss.

Kein schlechter Ansatz, man ist immerhin kreativ fündig. Die Administration regelt die Sachverhalte ja nicht selten "haushaltsorientiert". Das muss nicht immer vor Recht und Gesetz Bestand haben. Z.B. steht im BMF-Schreiben vom 5. August 2006 zur Abgrenzung zwischen nicht steuerbarem Zuschuss und Entgelt; Umsatzsteuerrechtliche Beurteilung von Zuwendungen aus öffentlichen Kassen zur Projektförderung sowie zur institutionellen Förderung der Satz: 

"Die Vorbehalte sprechen nicht für einen Leistungsaustausch, wenn sie lediglich dazu dienen, die Tätigkeit zu optimieren und die Ergebnisse für die Allgemeinheit zu sichern."

Die EEG-Umlage soll doch auch optimieren und Ergebnisse für die Allgemeinheit sichern. Wie es in Wirklichkeit aussieht steht auf einem andern Blatt. ;) Was jetzt die ausgetauschte Gegenleistung bei der EEG-Umlage betrifft, darf gerätselt werden. Hat die Umlage doch einen Zuschusscharakter? Abwegig ist das nicht. Aber ja, das betrifft ja auch den privaten Sektor.  Vereinbaren kann der Haushaltsstromverbraucher immer weniger, er darf zahlen was da vorgeben wird. Insofern hätte care-energy gleich auf die gesamte Mehrwertsteuer verzichten können. ;)

Damit kein Missverständnis aufkommt. Das EEG muss weg, dann hat sich die Mehrwertsteuerfrage und manch andere Frage von selbst erledigt. Die Preise und manche Ideen von care-energy befördern wenigstens den Wettbewerb.  Die Verbraucher sollten das nicht nur negativ sehen. ;)
« Letzte Änderung: 28. Juli 2013, 18:47:30 von PLUS »

Offline Stromfraß

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #695 am: 28. Juli 2013, 21:24:23 »
Zitat
Die Preise und manche Ideen von care-energy befördern wenigstens den Wettbewerb.  Die Verbraucher sollten das nicht nur negativ sehen.
ich habe lange überlegt, wie dieser Satz trotz Smilie gemeint sein könnte..
Care Energy sozusagen als Robin Hodd des "freien Wettbewerbs"?
Sicher ist nicht alles negativ zu sehen, was CE so veranstaltet.
Aber alles in allem: CE versucht doch auch nur, durch die möglichen Lücken im Gesetz zu schlüpfen. Ob es letztlich gelingt? Nach dem letzten Urteil (nachzulesen hier im Thread) habe ich da meine Zweifel.

Offline SabbelMR

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #696 am: 28. Juli 2013, 23:23:00 »
Man kann sich nicht entscheiden:

Grünstromprivileg gibt es natürlich und wird von der EEG Umlage abgezogen. Josten für Rechnung kommen keine dazu.

Also jetzt doch nur 3,277 Ct./kWh EEG?

Und Kosten für Messung und Abrechnung verlangt jeder Netzbetrieb, neben jährlichem Grundentgelt. Gerade die Netznutzungsentgelte soll der Kunde ja selbst abrechnen. Damit wohl auch KWKG-, §19-, Offshore-Haftungsumlage, die bisher komplett unerwähnt geblieben sind.


Und mit der 1 Ct. / kWh "Tradingfee" sind dann die Ökostromzertifikate finanziert?

Offline SabbelMR

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #697 am: 28. Juli 2013, 23:25:12 »
ich habe lange überlegt, wie dieser Satz trotz Smilie gemeint sein könnte..
Care Energy sozusagen als Robin Hodd des "freien Wettbewerbs"?

CE ist eher der Parasit des EEG-Umlagekontos und greift somit jedem privaten Stromverbraucher indirekt direkt in die Tasche..

Die durch Care Energy unter Umständen fehlenden EEG-Millionen müssen dann mit einer höheren Umlage 2014 wieder "reingefahren" werden.

Offline PLUS

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #698 am: 28. Juli 2013, 23:42:39 »
ich habe lange überlegt, wie dieser Satz trotz Smilie gemeint sein könnte..
Care Energy sozusagen als Robin Hodd des "freien Wettbewerbs"?

CE ist eher der Parasit des EEG-Umlagekontos und greift somit jedem privaten Stromverbraucher indirekt direkt in die Tasche..

Die durch Care Energy unter Umständen fehlenden EEG-Millionen müssen dann mit einer höheren Umlage 2014 wieder "reingefahren" werden.
Na ja, CE hat das System nicht erfunden, das ja dem privaten Stromverbraucher direkt und mehrfach in die Tasche greift.

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode Drucksache 17/10925
05.10.2012 Seite 23: Eine Erhöhung der EEG-Umlage pro 0,1 Cent/kWh würde eine rechnerische Erhöhung der Umsatzsteuer von 26,5 Mio. Euro bewirken.(Basis 2011)
Bei 6 ct/kWh kassiert der Staat also zusätzlich aus der EEG-Umlage rund 1,6 Mrd.Euro vom Verbraucher.

Kristek handelt schon, vielleicht ist er nur der Zeit voraus ;). Hier wird bis jetzt nur geredet :

Seite 8 Regierungserklärung Hessen Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

DGB: EEG-Umlage von Mehrwertsteuer befreien

oder hier IG BCE: http://forum.energienetz.de/index.php/topic,18382.msg102562.html#msg102562

Offline SabbelMR

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #699 am: 29. Juli 2013, 00:21:44 »
Sollte Care Energy alle in der Vergangenheit und zukünftig geschuldete EEG-Umlage abführen, allerdings den entsprechenden Anteil am Endkunden-Energiepreis umsatzsteuerfrei stellen, fände ich daran nichts verwerflich - sofern das Umsatzsteuerrecht dies tatsächlich "hergibt".

Offline Stromfraß

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #700 am: 29. Juli 2013, 08:17:01 »
Also eines muss man CE und ihrem Geschäftsführer lassen: der Mut, sich aufzulehnen und sich sogar mit dem Staat anzulegen.
Mit Teilen ihrer Philosophie liegen sie ja nicht so verkehrt.
Während ansonsten viel geredet wird, handeln sie. Ob man dabei aber wirklich in erster Linie das Wohl der Verbraucher im Auge hat?

Offline Energiesparer51

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #701 am: 29. Juli 2013, 08:30:04 »
Sollte Care Energy alle in der Vergangenheit und zukünftig geschuldete EEG-Umlage abführen, allerdings den entsprechenden Anteil am Endkunden-Energiepreis umsatzsteuerfrei stellen, fände ich daran nichts verwerflich - sofern das Umsatzsteuerrecht dies tatsächlich "hergibt".
Zurzeit hat CE mit dieser Rechtsauffassung eine Einzelmeinung inne. Andere abweichenden Einzelmeinungen scheinen zurzeit aufgegegeben zu werden.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline SabbelMR

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #702 am: 29. Juli 2013, 08:43:15 »
Zurzeit hat CE mit dieser Rechtsauffassung eine Einzelmeinung inne. Andere abweichenden Einzelmeinungen scheinen zurzeit aufgegegeben zu werden.

Nur weil der ÜNB auf die EEG-Umlage keine Umsatzsteuer aufschlagen muss (im Verhältnis ÜNB <-> Versorger) heißt das ja noch nicht, daß der Versorger im Verhältnis Versorger <-> Endkunde deshalb für diesen Anteil des Strompreises plötzlich nicht mehr die Umsatzsteuer abführen müsste.

Wie Sie schon schreiben - eine Einzelmeinung; bei derzeitiger Gesetzeslage aber wohl nicht durchsetzbar.

Offline SabbelMR

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #703 am: 29. Juli 2013, 09:02:36 »
Mit Teilen ihrer Philosophie liegen sie ja nicht so verkehrt.
Während ansonsten viel geredet wird, handeln sie. Ob man dabei aber wirklich in erster Linie das Wohl der Verbraucher im Auge hat?

Die "Verbraucherfreundlichkeit" von CE hält sich nach meinem derzeitigen Eindruck in Grenzen.

Auf Facebook werden ständig Kundenbeschwerden gelöscht. Dabei geht es z.B. um ausstehende Abrechnungen, überhöhte Abschläge (für die wiederum wird dann der VNB verantwortlich gemacht), keine Erreichbarkeit des telefonischen Kundenservice, keine Antwort auf E-Mails uvm. Wenn überhaupt, wird auf den persönlichen Energieberater verwiesen - da es offenbar hier aber kürzlich eine größere "Kündigungswelle" seitens CE gab, ist dieser oftmals nicht mehr existent.


Die Kunden sollen jetzt in ein neues Tarifmodell umgestellt werden, daß, grob überschlagen, für fast alle Netzgebiete eine deutliche Preiserhöhung mit sich bringt. Dies alles unter dem Vorwand der Transparenz und eines "gläsernen Stompreises", gerade für den energiewirtschaftlich weniger belesenen Kunden sehe ich hier aber eher das Risiko einer massiven Intransparenz, weil der Kunde die zusätzlichen Kosten bei einer Preisangabe "exkl. Netznutzung" möglicherweise nicht korrekt einschätzen kann.

Care Energy schreibt auf Facebook dann gerne, die Netznutzungsentgelte lägen im Durchschnitt bei 5-6 Ct. / kWh, unterschlägt dabei aber galant die an die Netznutzungsentgelte gekoppelten Abgaben wie Konzession-, KWKG-, §19 NEV, Offshore-Haftumgsumlage, jährliches Grundentgelt und Entgelt für Messung und Abrechnung, die das durchschnittliche Netznutzungsentgelt auf die verbrauchte kWh gerechnet merklich höher ausfallen lassen, abgesehen von der noch hinzukommenden Umsatzsteuer.


Am schwersten liegt mir aber im Magen, daß man sich von Anfang einen komplett "grünen" Anstrich verpasst hat, andererseits offenbar seit längerem Wege sucht, die EEG-Umlage "kreativ" zu umgehen. Dazu ein Geschäftsführer, der öffentlich immer beteuert hat, man sei zur Zahlung der EEG-Umlage bereit. Leider sprechen da die laufenden Gerichtsverfahren eine andere Sprache.

Das "System EEG" darf gerne in Frage gestellt werden, dafür gibt es auch Gründe genug - fakt ist allerdings, derzeit ist dieses System (noch) installiert, und wer derzeit als Energieversorger versucht, die Umlage zu umgehen, belastet damit schlichtweg alle anderen, zur EEG-Umlage verpflichteten Stromverbraucher - also jene "kleine Leute", die Care Energy ja angeblich so am Herzen liegen.


Im Moment ist absolut unklar, ob Care Energy den EEG-Forderungen aus der Vergangenheit aus den laufenden Gerichtsverfahren, die jetzt nach und nach abgeurteilt und vorläufig vollstreckbar tituliert werden, nachkommen kann, sowie den laut Presseberichten existierenden Rückständen gegenüber diversen Netzbetrieben.

Auch hier gilt: Im Falle eines möglichen Ausfalls kommt effektiv wieder der Rest der Stromverbraucher dafür auf.

Offline Stromfraß

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Re: Versorger Care Energy
« Antwort #704 am: 29. Juli 2013, 09:56:29 »
SabbelMR schreibt:
Zitat
Care Energy schreibt auf Facebook dann gerne, die Netznutzungsentgelte lägen im Durchschnitt bei 5-6 Ct. / kWh, unterschlägt dabei aber galant die an die Netznutzungsentgelte gekoppelten Abgaben wie Konzession-, KWKG-, §19 NEV, Offshore-Haftumgsumlage, jährliches Grundentgelt und Entgelt für Messung und Abrechnung, die das durchschnittliche Netznutzungsentgelt auf die verbrauchte kWh gerechnet merklich höher ausfallen lassen, abgesehen von der noch hinzukommenden Umsatzsteuer.

Also, Netznutzungsentgelte haben nun wirklich nichts mit den anderen genannten Abgaben zu tun.

Was die Höhe der Netzentgelte betrifft, so ist das örtlich sehr unterschiedlich.
Zitat
Laut Bundesnetzagentur betrugen die Kosten der Netzentgelte (Strom) für Haushaltskunden in der Grundversorgung 2010 etwa 6 ct/kWh und somit bei etwa 25 % des Strompreises
Es können mit USt dann auch mal schnell 8 oder 9 Ct./kWh sein.

 

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