Original von RR-E-ft
Die Fakten:
Die PV- Förderung hat gemessen an der Stromerzeugung aus regenerativen Energien einen überproportionalen Anteil an der EEG- Umlage.
Richtig.
Bekannt.
Der Grund dafür ist ebenfalls bekannt: Die PV-Überförderung der vergangenen Jahre.
Diese Überförderung wurde inzwischen wohl beseitigt.
Fakt ist jedenfalls, dass der weitere PV-Zubau kaum noch die EEG-Umlage erhöhen wird, während der PV-Anteil an der Stromerzeugung weiter steigen wird.
Wenn die Förderung in wenigen Jahren ganz eingestellt wird, dann nimmt der PV-Anteil weiter zu, ohne dass die Stromkosten dadurch steigen - im Gegenteil werden die Stromkosten dadurch dann gedämpft.
Die Strompreise werden aktuell vornehmlich getrieben von der steigenden EEG- Umlage.
Wobei, wie ihnen bekannt sein dürfte, dass nur ein Teil der steigenden EEG-Umlage auf den PV-Zubau geht.
Dass andererseits die durch die PV gesunkenen Börsenstrompreise erstens durch den erwähnte Konstruktionsfehler des EEG zu steigender EEG-Umlage führen, und zweitens die gesunkenen Börsenstrompreise nicht an die Haushaltskunden weitergegeben werden (mangels Wechselbereitschaft und Wettbewerb in diesem Bereich), haben Sie selbst hier schon des öfteren festgestellt, wenn ich nicht irre.
Es stehen aktuell weitere Steigerungen der EEG- Umlage im Raum, die mit den Prognosen solcher Gutachter über die Entwicklung der EEG- Umlage bei Einführung des EEG wohl nicht das geringste mehr zu tun haben.
Grund dafür insbesondere: der drastische PV- Zubau, der alle Rekorde bricht.
Ja, richtig.
Grund war in den letzten Jahren zweifelsohne der unerwartet schnelle PV-Zubau zu überhohen Fördersätzen.
Das wird von allen hier kritisiert - auch von mir.
Aber was sagt das über die Notwendigkeit und die Kosten des zukünftigen PV-Zubaus zu stark gesenkten Fördersätzen bei zunehmendem Eigenverbrauchsanteil (der nicht mehr gefördert wird) für wenige weitere Jahre (ich sage 2015, der Ex-BUM sagte 2017-2018 oder so) aus?
Nichts.
Doch es ist nicht nur der bisherige unerwartet hohe PV-Zubau für die starke Steigerung der EEG-Umlage verantwortlich.
- Die ursprünglichen Prognosen der EEG-Umlage hatte auch eine ganz andere Berechnungsgrundlage, die 2010 geändert wurde (vorher in den Netzkosten enthaltene Kosten wurden danahc in die EEG-Umlage einbezogen). Diese Änderung erhöht die Transparenz bzgl. der EEG-Kosten - sie allein macht aber jeglichen Vergleich heutiger EEG-Umlagen mit den ursprünglichen Prognosen bei Einführung des EEG unseriös.
- Auch bei der Windkraft und beim Biogas wurden seit Einführung des EEG etliche Änderungen und Erhöhungen von Vergütungen und speziellen Zulagen eingeführt, die sich auf die Höhe der EEG-Umlage auswirken.
- Weitere Faktoren, die nichts mit dem PV-Zubau zu tun haben sind z.B. die Marktprämie (vornehmlich von der Windkraft genutzt) und die Befreiung fast der kompletten Industrie von der EEG-Umlage.
All das macht solche Vergleiche unseriös.
Es mag nicht in den Kram passen:
Die Stromerzeugungskosten konventioneller Kraftwerke treiben die Großhandelspreise ebensowenig wie der schnelle Atomausstieg.
Die heimische Kohle ist nicht wesentlich im Preis gestiegen, weil die Kohlegewinnungskosten nicht erheblich gestiegen sind.
Die Gaspreise sind auch für E.ON gerade gesunken.
Die CO2- Zertifikatepreise sind nur noch eine Lachnummer.
Bis auf die Lachnummer der CO2-Zertifikatspreise - wem soll das nicht in den Kram passen?
Mir passt das schon in dem Kram.
Das ändert aber nichts an der Notwendigkeit der Energiewende und an dem Fakt, dass für die fossile Stromerzeugung andere die Rechnung bezahlen.
Hauptargument für die Förderung enerneuerbarer Energien war die Vermeidung von Kohlendioxid- Emmissionen.
Was kostet die Vermeidung einer Tonne CO2- Emmissionen durch PV?!
Für welchen Zeitpunkt fragen Sie das?
Also 1990 wohl das Zehnfache von heute.
Im Jahr 2020 wohl ein Zehntel von heute?
Kann man sagen, dass die CO2-Vermeidungskosten der PV die niedrigsten aller Möglichkeiten sein werden, wenn der PV-Strom - wie von Roland Berger und dem Prognos-Institut behauptet - zum Preisbrecher geworden ist und keine Förderung mehr braucht?
Haben Sie die Hauptfunktion des EEG noch im Gedächtnis?
Tipp: Förderung neuer Techniken, um sie wettbewerbsfähig zu machen.
Wer wollte heute noch bestreiten, dass das bei der PV sehr gut funktioniert und fast schon erreicht ist?
Haben Sie schon Ihren Rindfleisch- Konsum reduziert oder ganz eingestellt?
Das könnte der Umwelt möglicherweise mehr bringen.
Ja, ich esse vergleichsweise eher wenig Fleisch (wohl weniger als die Hälfte des deutschen Durchschnittsbürgers), und wenn dann kaufe ich möglichst Biofleisch, hauptsächlich wegen der artgerechten Haltung.
Nicht nur Rindfleisch, das ich eher selten esse, hauptsächlich wohl als Bestandteil in Würsten. Ganz allgemein ist in meinen Augen der hohe Fleischkonsum bei der üblichen Produktionsweise ein Problem - in mehrfacher hinsicht, also auch ethisch.
Fleisch ist bei uns viel zu billig. Es wird in unserer Gesellschaft rücksichtslos gefressen und in sich hineingestopft.
Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass jemand sich billige chinesische Solarmodule aufs Dach montiert, sich den so erzeugten Strom auf einen eigenen Speicher zieht, diesen selbst verbraucht und dadurch nicht unwesentlich Stromkosten spart.
Warum diese Feindlichkeit gegen die Chinesen?
Es sind außerdem nicht nur chinesische Module, die bei uns in Deutschland verbaut werden, auch wenn das in der Presse gerne so dargestellt wird.
Insbesondere im Dachbereich ist der Anteil chinsischer Module gar nicht so hoch.
Zusätzlich gefördert werden braucht er dafür nicht mehr.
Darüber lässt sich durchaus sachlich diskutieren.
Viele meinen, dass man die Förderung sofort komplett streichen könnte.
Viele andere meinen, dass die Förderung über einige wenige Jahre schleichend beendet werden sollte, weil man aktuell noch nicht ganz darauf verzichten kann.
Ich gehöre zu den letzteren und sehe ein komplettes Ende der PV-Förderung 2015, wobei mit der aktuellen, neuen Regelung der gekürzten Fördersätze (die von mir ausdrücklich gut geheißen wird) und der nun nach der erreichten Netzparität einsetzenden Fokussierung neuer Dachanlagen auf ungeförderten Eigenverbrauch nur noch ein immer kleiner werdender Teil des hinzukommenden PV-Strom noch über die EEG-Umlage Kosten verursachen wird.
Die Behauptung, die zukünftige PV-Förderung mit den nun geltenden Regelungen des EEG würde die EEG-Umlage weiter stark in die höhe treiben, entbehrt jeglicher Grundlage und darf als Propaganda bezeichnet werden.Einziger Kritikpunkt meinerseits an der neuen Regelung: Man hätte die EEG-Vergütung von Freilandanlagen sofort vollständig streichen sollen. Sie ist nicht mehr nötig und wenig sinnvoll.
Solarstrom, der ein Mehrfaches des Börsenstrompreises kostet, als preiswert zu bezeichnen, ist eher Propaganda.
Ihr Vergleich ist ebenfalls eher Propaganda, denn er verzerrt die Intention der Aussage.
Solarstrom, der günstiger ist als der Strombezugspreis aus dem Netz, ist für den Bezieher preiswert.
In naher Zukunft (2015?) ist auch überschüssiger, nicht selbst verbrauchter Solarstrom aus neuen Anlagen, der ins Netz eingespeist und z.B. nur mehr mit dem Börsenstrompreis vergütet wird, preiswert.
Ohne entsprechende Speicher ist Solarstrom auch nicht sicher.
Er bedarf weiter einer Besicherung durch konventionelle Kraftwerke.
Das ist so pauschal auch nicht richtig.
100% Strom aus erneuerbaren Energien ist technisch möglich (und wohl auch das langfristige Ziel), ganz ohne \"Besicherung\" durch konventionelle Kraftwerke.
Das dürfte inzwischen allen hier bekannt sein.
Fakt ist also, dass Solarstrom sicher ist - wenn man ihn nicht isoliert betrachtet, was töricht ist, sondern im Verbund mit anderen erneuerbaren Energien, im europäischen Verbund, und natürlich mit den nötigen Speichern (die z.B. in Norwegen schon vorhanden sind) und anderen Techniken wie Smart Grid und Demand Side Management etc.
Den Solarstrom isoliert zu betrachten und dann zu behaupten, damit lasse sich keine sichere und zuverlässige Stromversorgung garantieren, ist doch auch einen Propagandamasche.
Niemand hat die Absicht eine Mauer ....
äh ... die Stromversorgung ausschließlich mit Solarstrom zu bewerkstelligen.
Isoliert betrachtet sind auch Atomstrom noch Braunkohlestrom nicht \"sicher\" im Sinne einer Versorgungssicherheit und Netzstabilität.