An die beiden Klugmenschen Netznutzer und PLUS:
Netznutzer hat gesagt:
Wer wissen will, wie es z.Zt aussieht, braucht nur statt der 0,28 eine 0,24€/kWh eiunzusetzen, ...
Zur Zeit gelten die von mir dargestellten Vergütungssätze, und nicht 24ct/kWh. Ferner gab es in den ersten beiden Quartalen 2012 jeweils keine 4GWp Zubau.
Also sind die Zahlen vpon Netznutzer falsch im Hinblick auf die Zukunft.
Original von RR-E-ft
Aufrechterhaltung des PV- Marktes ist m. E. kein legitimes Ziel.
Dann war es wohl die Schaffung des PV-Marktes auch nicht, oder?
Ebenso die Schaffung des Windkraftmarktes.
Auch eine Quotenregelung zur Schaffung eines solchen Marktes wäre somit nicht legitim.
Umstieg auf erneuerbare Energien also von Anfang an ein illegitimes Ziel?
Diese Meinung kann man wohl vertreten.
Fraglich jedoch, wie man sie angesichts der weltweiten Energieprobleme und deren Folgen rational begründen will.
Der PV- Markt ist ein weltweiter. Entweder diese Technologie schafft es auf diesem Weltmarkt oder sie schafft es eben nicht. Es kann wohl nicht die Aufgabe der Stromkunden in Deutschland sein, einen nicht funktionierenden Weltmarkt für PV mit Milliardenbeträgen künstlich am Leben zu erhalten.
Alle Fachleute gehen davon aus, dass diese Technologie auf dem Weltmarkt schaffen wird. Das bezweifeln inzwischen ja nicht einmal mehr die großen Energiekonzerne, vielmehr befürchten sie es.
Alle Fakten und die bisherige Entwicklung, die einen viel schnelleren Fortschritt und eine viel frühere Marktreife aufzeigen, als ursprünglich erwartet, sprechen ebenfalls dafür.
Es gibt nichts Reales und nichts Rationales, was dagegen spricht.
Die Probleme des PV- Marktes im globalen Maßstab bestehen darin, dass bereits erhebliche Überkapazitäten aufgebaut wurden, die weltweit nicht nachgefragt werden und die wir erst recht nicht durch teure Förderung nach Deutschland aufsaugen können, dürfen und wollen.
Das will ja auch gar niemand.
Wie kommen Sie zu der Annahme?
Ziel der EEG-Politik ist doch eindeutig, den eigenen PV-Ausbau nach eigenen Zielen auszurichten. Auch ein endgültiger Förderungsdeckel bei 52 GWp ist inzwischen beschlossen worden.
Die Behauptung, die deutsche PV-Förderpolitik versuche, den Welt-PV-Markt im Alleingang zu retten und alle Überkapazitäten in Deutschland aufzusaugen, entbehrt doch jeglicher Grundlage.
Dass der Weltmarkt hier Überkapazitäten aufgebaut hat und nun ein scharfer Konkurrenzkampf und Preiskampf entflammt ist, der auch Opfer unter den Wettbewerbern fordert, ist doch nichts ungewöhnliches, das gab es auch in anderen Branchen immer wieder.
Ferner kann das doch den Stromverbrauchern völlig egal sein, ja es kann ihnen sogar recht sein, denn dadurch wird der PV-Zubau ja schneller billiger.
Der Stromverbraucher und auch die Politik müssen sich um die Führung des Konkurrenzkampfes doch keine Gedanken machen. Das ist Sache der Akteure im Markt.
Wir wollen doch hier nicht wieder in das überkommene Schema einer Planwirtschaft verfallen.
Die Politik muss nur darauf achten, dass sie eine Überförderung und solche Zubauauswüchse wie die letzten 2 Jahre verhindert, was leider früher nicht geschehen ist und trotz Absehbarkeit völlig verpennt wurde.
Hier muss man die Politik in Deutschland scharf kritisieren. Aber inzwischen scheint sie ja dazugelernt zu haben.
Insofern hatte das EEG in seiner Ausgestaltung einen Geburtsfehler: Es wurde keine dynamische Entwicklung für möglich gehalten, sondern man dachte, der Markt richtet sich nach den bürokratischen Vorgaben einer Kostensenkung und Effizienzsteigerung von exakt 5% pro Jahr. Das war einigermaßen töricht.
Eine Degressionregelung wie die jetzt in Kraft getretene, wäre besser gewesen und hätte die Überförderung und deren Folgen der ausufernden Kosten für die Stromverbraucher sicher unterbunden.
Hinsichtlich dieser bestehenden Überkapazitäten muss sich dieser Markt global gesundschrumpfen. Wenn er sich erst einmal gesundschrumpft, werden die Anlagenpreise wohl sogar wieder steigen. Infolge der globalen Überkapazitäten hört und liest man nämlich davon, dass die Module derzeit schon unter ihren Herstellungskosten auf den Markt geworfen werden, wodurch viele Hersteller in Deutschland und in anderen Teilen der Welt rote Zahlen schreiben. Der derzeitige Preisverfall der PV hat seinen Grund also auch im gesamtwirtschaftlich ungesunden Aufbau von Überkapazitäten und ist insoweit teilweise nur temporär.
Sicher ist derzeit ein ungesunde Entwicklung festzustellen, insbesondere eine unstetige und überschwingende Entwicklung.
Es ist aber
nicht so, dass der PV-Markt auf der Nachfrageseite sein Maximum erreicht hätte und die momentanen Überkapazitäten auf der Angebotsseite unbedingt komplett und für immer abgebaut werden müssten.
Das Gegenteil wird von allen Fachleuten behauptet: Das Marktvolumen für PV wird in den nächsten Jahren noch immens wachsen - auf ein Vielfaches.
Nun kann man sich natürlich hinstellen und sagen: Alles Deppen diese Fachleute.
Wie oben schon gesagt, müssen sich Stromverbraucher und Politik hier nicht den Kopf machen.
Wenn da Marktakteure Geld verbraten und sinnlos investieren und ihr Geld verlieren, ist das deren Problem. Das ist ja nicht das Geld der Stromverbraucher, das da verbraten wird.
Im Gegenteil sparen die Stromverbraucher dadurch ja Geld, weil der gewollte PV-Zubau billiger wird, sofern dafür gesorgt wird, dass den sinkenden Preise rechtzeitig die Förderung folgt und keine Überförderung und somit kein übermäßiger und ungewollte PV-Zubau stattfindet.
Sofern also die Politik dafür sorgt, dass solche Marktexzesse, so sie denn auftreten, zugunsten der Förderpolitik und der Stromverbraucher ausgenutzt werden, ist das doch überhaupt kein Problem, sondern sogar ein Vorteil für die Stromverbraucher.
Das legitime Ziel besteht darin, mit möglichst geringem wirtschaftlichen Aufwand in Deutschland eine möglichst sichere, CO2-emmissionsfreie und - aufgrund der Beschlusslagen hierzulande - kernernergiefreie Stromerzeugung zu gewährleisten.
Ja.
Vorrangiges Problem, dass nun finanziert werden muss, ist die Speicherung.
Stimmt. Bisher war Speicherung noch kein Thema. Jetzt werden aber in einigen Jahren unstetig verfügbare EE-Anteile im Strom erreicht, die ein Gesamtkonzept erfordern. Dabei spielt Speicherung eine Rolle, aber auch Vernetzung und anderen wie Smart Grid und Demand Side Management.
Hier wird m.E. von der jetzigen Bundesregierung zu wenig getan, um ein Gesamtkonzept und einen groben Plan auszuarbeiten. Es gibt viele Möglichkeiten und Wege. Hier müsste auch auf europäischer Ebene mehr gemacht werden.
Wenn erst genügend Speicherkapazität zur Verfügung steht und andere Erzeugungsarten kostengüntiger als PV die Ziele der Vermeidung von CO2-Emmissionen und Kernenergienutzung ebenso gut erreichen, sollte man zugunsten dieser anderen Technologien wohl sogar vollständig auf Solarenergie hierzulande verzichten.
Hier machen Sie m.E. drei Denkfehler:
1. Warum sollte man zuerst Speicher bauen, die dann ungenutzt rumstehen, und dann erst die unstetigen Stromerzeuger?
Das macht doch keinen Sinn. Speicher sollte man dann bauen, wenn man sie wirklich braucht. Diese Zeiten kommen langsam auf uns zu. Noch sind die vorhandenen Speicher mehr als ausreichend. Die Schweizer haben sich schon beschwert, dass ihnen derzeit kaum noch Speichergeschäft bleibt.
2. Ist es ganz offensichtlich, dass ohne PV ein viel höherer Bedarf an Speicherkapazitäten entsteht, was die Sache teurer machen wird. Sehen Sie sich doch mal die Letzten Wochen der Stromerzeugung an: Windkraft hat da in Deutschland nicht viel geliefert, viele Tage praktisch Totalausfall.
Die gegenseitige und oft antizyklische Ergänzung von Wind und Sonne ermöglicht es, mit den beiden größten EE-Potentialen ein gleichmäßigeres Stromangebot zu bekommen, als mit nur einer dieser Techniken allein.
3. Die PV ist heute schon günstiger als Offshore-Windkraft. Tendenz weiter fallend: Momentan eine Degressin von 1% pro Monat bei der Einspeisevergütung. Welche Degression gibt es bei der Windkraft? Wird die Windkraft jemals Börsenstrompreisniveau erreichen können? Wird die Offshore Windkraft jemals wettbewerbsfähig werden können? Manche bezweifeln das.
Und alle Welt geht davon aus, dass PV-Strom der Preisbrecher wird, Sie wissen schon ...
Man gewinnt hier leicht den Eindruck, der Erhalt eines PV- Marktes sei ein Selbstzweck. Darum kann und darf es aber nicht gehen.
Dann scheinen Sie einen falschen Eindruck zu gewinnen.
Vielleicht weil Sie bestimmte Tatsachen nicht berücksichtigen oder nicht wahrhaben wollen, wie z.B. dass die PV kurz vor dem Erreichen ihrer Wettbewerbsfähigkeit steht?
Diesen Eindruck kann man nämlich auch gewinnen, wenn man Ihre Beiträge liest.
Wenn PV es nicht schafft, in absehbarer Zeit wettbewerbsfähig zu werden, dann ist deren weiterer Zubau wohl kaum der richtige Weg.
Richtig.
Wenn man der Überzeugung ist, dass es die PV nicht schaffen kann, dann muss man sofort aufhören, auch nur noch einen Cent da hineinzustecken.
Die Fachleute und die Politik sind aber anderer Überzeugung.
Und das offenbar aus gutem Grund, wie die bisherige Entwicklung zeigt.
Vor 8 oder 10 Jahren hätte ich solche Zweifel noch nachvollziehen können - ja ich war im Jahr 2000, oder wann das war, als eine Einspeisevergütung von 99 Pfenning/kWh festgelegt wurde, ehrlich gesagt auch verwundert und habe gedacht: so ein Blödsinn, so eine Geldverschwendung für so ein Spielzeug. Ich hatte mich mit dem Thema Stromversorgung und erneuerbare Energien und dem ganzen Krams nicht beschäftigt, bei mir kam der Strom einfach aus der Steckdose, mehr interessierte mich zuvor nicht. Ich wusste über die Hintergründe und die Erwartungen hinter der Einspeisevergütung nicht richtig Bescheid, und konnte dann Anfangs auch nicht wirlich glauben, dass das zum Erfolg führen würde. Aber ich habe später etwa 2004 meine Meinung geändert, wie man unschwer hier erkannt haben dürfte. :tongue: