Original von RR-E-ft
Sind wir im falschen Film?
Vielleicht ja. Manche wähnen sich ja womöglich in einem Horrorfilm.
Selbst solche Ramschpreise 30 % unter den Herstellungskosten genügen wohl längst nicht mehr, um den Markt noch zu räumen.
Solche Ramschpreise sind wohl entstanden, weil die Hersteller auf Halde produziert hatten und ihre immensen Lagerbestände (totes Kapital, das weiter an Wert verlieren würde) räumen mussten.
Es geht jetzt nicht um Weiterentwicklung, sondern um schnellstmögliche Drosselung durch Stillegung selbst von modernsten Produktionskapazitäten in Größenordnungen wie in Frankfurt/Oder, damit man nicht weiter absäuft im Überangebot.
Das kann und sollte man durchaus dem Markt überlassen.
Dem deutschen Stromverbraucher kann die Überkapazität doch egal sein, sofern verhindert wird, dass diese zu extremen Zubauraten in Deutschland führt. Wenn dies verhindert wird, kann sich der deutsche Stromverbraucher doch sogar über die durch den Preisverfall niedriger gewordenen Einspeisetarife freuen, da so die Förderkosten sinken.
Hier ist dem Herrn Röttgen voll und ganz zuzustimmen.
Die Überkapazitäten sind dann in erster Linie ein Problem für die PV-Produzenten und deren Geldgeber (auch für die chinesischen Subventionsgeber?), und nicht für die Einspeiseförderungs-Zahler (wie z.B. die deutschen Stromverbraucher).
Am chinesischen Beispiel sieht man, wie ineffizient und wenig sinnvoll direkte Subventionen der Hersteller sind, die am bestehenden Markt ganz einfach vorbei gingen.
Eine Förderung durch Schaffung eines Absatzmarktes wie es das EEG macht, erzeugt \"nur\" einen Absatzmarkt, und sezt ansonsten nicht die Gesetze des Marktes außer Kraft, wie es direkte Herstellersubventionen tun. Diese immensen Überkapazitäten wären allein durch Einspeisefördergesetze sicher nicht entstanden.
Daran erkennt man, wie vorteilhaft diese Art der Förderung ist.
Auch in dieser Phase der Konsolidierung und/oder danach gibt es eine Weiterentwicklung, sofern man den Absatzmarkt nicht weitgehend abschafft, indem jetzt alle Staaten, die sich in einem Horrorfilm wähnen, die Einspeiseförderungen schlagartig beenden.
Jedenfalls würde eine sofortige komplette Abschaffung der PV-EEG-Förderung das Problem der weltweiten Überkapazitäten an PV-Produktionsanlagen weder lösen noch lindern, sondern verschärfen, indem man die Nachfrage noch weiter reduziert.
Das ist doch klar wie Kloßbrühe.
Röttgens Ansatz ist wohl der richtige: Den Preisverfall ausnützen und die Einspeisevergütungen reduzieren, um den Zubau in Deutschland auf das gewünschte Maß zu bremsen, so dass der Stromverbraucher dadurch nicht mehr den Schaden hat, sondern einen Nutzen durch geringere Förderkosten.
ciao,
sh