Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Keine Strom- und Netzengpässe im Rekordwinter: Atomkraft an die Wand geblasen  (Gelesen 46882 mal)

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Offline Sukram

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Zitat
Original von superhaase
War es dann ein Problem der maximal möglichen Speicherentnahme innerhalb einer bestimmten Zeit, also der max. \"Speicherentnahmerate\"?

Ich verstehe die letzte Meldung jedenfalls so, dass das Netz die ausreichende Transportkapazität von Nord nach Süd gehabt hätte, aber der Netzbetreiber die Liefermenge mangels verfügbarer Gasmenge absichtlich reduziert hat.

Kann ich mir nicht vorstellen- man baut keine Pipeline größer als den (bisherigen) Prognosen & Erfahrungswerten nach notwendig; wobei sich die Kapazität sicher mittelfristig durch Druckerhöhung in gewissem Maße erhöhen ließe... hier in der Gegend liegt eine Zwischenförder/Druckerhöhungsanlage (für die Alpen) für eine Transeuropa-Pipeline, da hat man das vor einigen Jahren gemacht.

Max. Füllungs/Entleerungsraten kann man sicher in der Historie von GIE nachlesen; möchte aber darauf hinweisen, dass einige Speicher in E bereits Gazprom gehören...
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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Offline superhaase

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Hab jetzt die Meldung wiedergefunden:
Süddeutsche sollen Gas sparen

Zitat:

Zitat
Laut Medienberichten ist aber auch die die Kürzung von Gaslieferungen durch den russischen Energiekonzern Gazprom für den Engpass im Süden verantwortlich. Laut \"Welt am Sonntag\" berichteten Netzbetreiber demnach von Liefermengen, die zwischen 25 und 30 Prozent unter dem üblichen Niveau lagen. Einem Bericht der \"Wirtschaftswoche\" zu Folge reduzierte der deutsche Verteiler Open Grid Europe den Weitertransport Richtung Süddeutschland deshalb auf die vertraglich vereinbarte Mindestmenge.
Also offenbar kein Gasnetzengpass, wie fälschlicherweise oft berichtet.

Auch die großen norddeutschen Speicher konnte wohl hier aus irgendeinem Grund nicht aushelfen.
Daher meine Vermutung, dass es an einer unzureichenden \"Ausspeicherungsrate\" liegt.
8) solar power rules

Offline Zeus

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@superhaase
Wie von Sukram geschrieben liegen die Gasspeicher im Norden Deutschlands. Diese sind z.Z. noch zu 60 bis 70% gefüllt. Die Schwierigkeiten der Ergasversorgung in Süddeutschland liegt effektiv an einer Überbelastung der Transportnetzen vom Norden nach Süden. Man hätte also offensichtlich mehr transportieren können wenn die Netzte dies zugelassen hätten. Gasprom hatte offensicntlich, wegen den ausserordenlichen niedrigen Temperaturen in Russland und ganz Europa,die Gaslieferungen um 10% gekürzt. Zunächst werden die Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung befriedigt. Ist wohl verständlich. Schließlich sind auch in Rußland  bald Presidentschaftswahlen ;). Diese Kürzungen wären meines Erachtens nicht auschlaggebend gewesen wenn es nicht zu Schwierigkeiten bei den Transportnetze gekommenwäre.
Bei Erdgas verzeichnete Frankreich nicht die gleiche Probleme wie bei Strom, obwohl auch hier Verbrauchsrekorde zu verzeichnen waren.  Dies hängt auch damit zusammen, dass man nicht so abhängig ist wie Deutschland von Importe aus Russland. Nur rund 15% des importierte Erdgases stammt von dort. Ferner benötigt Frankreich natürlich insgesamt, aufgrund des hohen Anteils an Strom bei der Heizung, viel weniger Erdgas. So wird auch hier einiges relativiert.

Offline superhaase

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@Zeus:

Haben Sie die von mir zitierte Meldung denn nicht gelesen?
Da steht wörtlich:

\"... reduzierte der deutsche Verteiler Open Grid Europe den Weitertransport Richtung Süddeutschland deshalb auf die vertraglich vereinbarte Mindestmenge.\"

Also nix mit \"die Netze haben es nicht zugelassen\".
Nix mit \"Überlastung der Transportnetze\".

Das ist doch der Widerspruch, den es erst mal aufzuklären gilt.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Zeus

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@superhaase
Richtig, aber es gibt soviel widersprüchliche Meldungen. In Berlin scheint man zu rotieren, und kann oder will  uns nicht alles sagen.
Die Leistung aus PV und Windkraft beträgt heute gerade einmal 1000 MW bei einer installierten Leistung von 50000 MW 8o. Und Deutschland mußte heute auch wieder Strom importieren. Falls jetzt auch noch der große Schnee kommen sollte und die Lieferungsengpässe aus dem Osten anhalten... könnten die Probleme Frankreichs, in der vergangenen Woche, einen Klacks gewesen sein gegenüber dem was auf Deutschland zukommen könnte.

http://www.stern.de/wirtschaft/news/stabile-stromversorgung-aber-lokale-engpaesse-1785862.html

Offline superhaase

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Zitat
Original von Zeus
@superhaase
Richtig, aber es gibt soviel widersprüchliche Meldungen. In Berlin scheint man zu rotieren, und kann oder will  uns nicht alles sagen.
Ja eben.
Diese Unklarheit bezüglich der Gasnetzkapazitäten hätte mich schon dringend interessiert.

Schließlich hieß es ja immer, dass das innerdeutsche Gasnetz enorme Transportreserven bietet.
Nun soll ein Netzengpass an einem Versorgungsproblem für Süddeutschland Schuld sein, und dann auch wieder nicht, je nach Autor der Meldung.
Vollständig nachvollziehbar ist für mich bisher keine Variante.

Zitat
Die Leistung aus PV und Windkraft beträgt heute gerade einmal 1000 MW bei einer installierten Leistung von 50000 MW.
Ich sehe heute Mittag eine PV-Leistung von ca. 2 GW. Dazu kommt dann Wind von etwa 700 MW.

Zitat
Und Deutschland mußte heute auch wieder Strom importieren.
Ach ja?
Musste?
Oder hat man importiert, weil man aus dem Ausland billiger liefern konnte?
Vorsicht mit solchen voreiligen Schlussfolgerungen.

Echte Probleme, die diejenigen in Frankreich, wo man mehrmals Alarmstufe Rot per SMS verkündete, sehe ich in Deutschland nicht.

Sie übertreiben da wohl ein wenig?
8) solar power rules

Offline egn

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Zitat
Original von Zeus
Die Leistung aus PV und Windkraft beträgt heute gerade einmal 1000 MW bei einer installierten Leistung von 50000 MW 8o. Und Deutschland mußte heute auch wieder Strom importieren.

Nachdem Sie bisher doch eher sachlich diskutiert haben zeigt ihr erste Satz schon welche Einstellung sie zu den regenerativen Energien haben. Der zweite Satz verstärkt diesen Eindruck noch in dem etwas behauptet was gar nicht erwiesen ist.

Es ist zwar so dass D gestern wieder über eine längere Zeit Strom importiert hat, aber bei nur 52 GW Netzlast kann von \"mußte\" gar keine Rede sein. Wenn dann wird importiert weil der Strom aus manchen der Nachbarländer günstiger war als bei uns, genauso wie Strom exportiert wird wenn der Strom bei uns günstiger ist als in den Nachbarländern. Gestern hat hauptsächlich Dänemark Strom geliefert. Da dort viele BHKWs stehen fällt bei hohem Heizbedarf auch viel Strom an, den Dänemark nicht selbst allen verbrauchen kann.

Zitat
Falls jetzt auch noch der große Schnee kommen sollte und die Lieferungsengpässe aus dem Osten anhalten... könnten die Probleme Frankreichs, in der vergangenen Woche, einen Klacks gewesen sein gegenüber dem was auf Deutschland zukommen könnte.

Stimmen Sie jetzt auch in die allgemeine Panikmache ein ohne die Fakten zu kennen?

Was das Gas angeht so gibt es ein Verteilungsproblem. Es wird doch immer betont dass in den Speichern Reserven von bis zu 3 Monaten vorhanden sind. Da kann es doch von der Gasmenge her gar nicht zu Engpässen kommen wenn ein Lieferant mit einem Anteil von 34 % an der Gasversorgung seine Lieferung um 20 % kürzt. Das sind gerade mal 7 %. Diese 7 % sollten doch locker aus den Speichern zu kompensieren sein. Wenn es tatsächlich zu Engpässen kommt dann handelt es sich wie beim Stromnetz um einen mangelnden Ausbau des Gasnetzes. Da zumindest zum Teil die gleichen Konzerne dahinter stecken ist das nicht verwunderlich. Das von den Verbrauchern eingenommene Geld wird lieber im Ausland investiert anstatt in die Netze in D.

Hintergrundinformation Erdgas

Offline Sukram

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Zitat
Original von egn
...Was das Gas angeht so gibt es ein Verteilungsproblem. Es wird doch immer betont dass in den Speichern Reserven von bis zu 3 Monaten vorhanden sind. Da kann es doch von der Gasmenge her gar nicht zu Engpässen kommen wenn ein Lieferant mit einem Anteil von 34 % an der Gasversorgung seine Lieferung um 20 % kürzt. Das sind gerade mal 7 %. Diese 7 % sollten doch locker aus den Speichern zu kompensieren sein. Wenn es tatsächlich zu Engpässen kommt dann handelt es sich wie beim Stromnetz um einen mangelnden Ausbau des Gasnetzes. Da zumindest zum Teil die gleichen Konzerne dahinter stecken ist das nicht verwunderlich. Das von den Verbrauchern eingenommene Geld wird lieber im Ausland investiert anstatt in die Netze in D.
...

\"Bis zu\"- ich liiiebe dieser Floskel. \"Bis zu\" 80 Tage des JahresDUCHSCHNITTSverbrauchs (der letzten 3 Jahre, vermute ich).

Im Moment sind noch 53% davon in Deutschlands Speichern- manche Speicher\"hubs\" nähern sich den 20%.

und natürlich sind wieder die pöhsen Konzerne schuld und nicht das Verwerfen aller langfristigen Versorgungstrathegien von heut\' auf morgen.

(Kern)aussage(n) BGR Energiekurzzstudie 2011

Zitat
• Die Gasförderung in Europa hat ihr
Maximum bereits überschritten. Bei
weiter abnehmender Eigenförderung wird die
Abhängigkeit von Gasimporten aus der GUS,
Afrika und dem Mittleren Osten zunehmen.

Im Verlauf des Jahres 2010
stiegen die Grenzübergangspreise für Erdgas nach
Deutschland und lagen im Dezember 23 % über
denen vom Januar 2010

Über die Hälfte der verbleibenden
Erdgasreserven der Welt sind in den drei Ländern
Russische Föderation, Iran und Katar konzentriert.
Mehr als 70 % der weltweiten konventionellen
Reserven befinden sich in den Händen von
staatlichen Gesellschaften und die fünf größten
internationalen Ölgesellschaften haben Zugriff auf
lediglich etwa 3 % der Erdgasreserven bei einem
Anteil an der Erdgasförderung von etwa 11 %.

Deutschland dürfte die USA als weltgrößten Gasimporteur verdrängen oder schon verdrängt haben.

BMWi:
Zitat
Erdgasimporte
Deutschland bezog seinen Gasbedarf im Jahr 2010 zu rd. 87 % über Importe ausschließlich über Pipelines aus verschiedenen Lieferländern. Von den Gasimporten entfallen 2010 dabei 39,2 % auf Russland, 35 % auf Norwegen,
21,5 % auf die Niederlande und 4,2 % auf sonstige (Quelle: BAFA).

und derzeit sollten\'s schon umd die 40,5% sein
http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erdgas/energieinfo/2011/oktober.html
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Offline egn

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Original von Sukram
\"Bis zu\"- ich liiiebe dieser Floskel. \"Bis zu\" 80 Tage des JahresDUCHSCHNITTSverbrauchs (der letzten 3 Jahre, vermute ich).

Im Moment sind noch 53% davon in Deutschlands Speichern- manche Speicher\"hubs\" nähern sich den 20%.

Es ist doch aber auch so dass weiterhin soviel Gas geliefert wird wie es dem Jahresdurchschnittsverbrauch entspricht. D.h., die Speicher müssen nur die Spitze abdecken. Deshalb reichen die Speicher ja letztlich auch länger. Und ob jetzt 20 % von 36 % oder von 40 % Anteil wegfallen macht nicht wirklich einen Unterschied.

Übrigens war der Stand der Speicher im letzten Jahr zum gleichen Zeitpunkt weit niedriger.

Zitat
und natürlich sind wieder die pöhsen Konzerne schuld und nicht das Verwerfen aller langfristigen Versorgungstrathegien von heut\' auf morgen.

Wann sind die Versorgungsstrategien verworfen worden?

Die Kraftwerke die diesen Winter gelaufen sind existieren schon länger. Es ist doch eine klare Fehlplanung wenn man ein Gaskraftwerk insbesondere für die Abdeckung des Spitzenbedarfs baut, man aber nicht sicherstellt dass es auch mit Gas versorgt werden kann. Die entsprechenden Leitungskapazitäten und Gaslieferverträge hätten schon vor vielen Jahren bereitgestellt werden müssen. Dies ist aber nicht geschehen, insbesondere auch deswegen weil sich die deutschen Gaskonzerne beim Gaseinkauf verspekuliert haben. Jetzt müssen sie seit 2008 beim Gas draufzahlen weil sie das Gas niedriger verkaufen müssen als sie selbst an Gazprom bezahlen. Da bleibt natürlich kein Geld mehr für die Investition übrig.

Auch hat man auf den Bau des LNG-Terminals in Wilhelmshaven verzichtet um sich den Gasmarkt nicht noch selbst mit billigem LNG zusätzlich kaputt zu machen.

Jetzt wird versucht die Gassparte schnell noch vor dem Konkurs los zu werden.

EONs arrogante Wette gegen den Markt

Offline Sukram

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Zitat
Original von egn
...
Wann sind die Versorgungsstrategien verworfen worden?

Die Kraftwerke die diesen Winter gelaufen sind existieren schon länger. Es ist doch eine klare Fehlplanung wenn man ein Gaskraftwerk insbesondere für die Abdeckung des Spitzenbedarfs baut, man aber nicht sicherstellt dass es auch mit Gas versorgt werden kann. Die entsprechenden Leitungskapazitäten und Gaslieferverträge hätten schon vor vielen Jahren bereitgestellt werden müssen. Dies ist aber nicht geschehen, insbesondere auch deswegen weil sich die deutschen Gaskonzerne beim Gaseinkauf verspekuliert haben. Jetzt müssen sie seit 2008 beim Gas draufzahlen weil sie das Gas niedriger verkaufen müssen als sie selbst an Gazprom bezahlen. Da bleibt natürlich kein Geld mehr für die Investition übrig.

Entschuldigung, aber mir war so, als fehlten uns  seit \"neuestem\" der eine oder andere Kraftwerksblock, der nicht von kurzftistigem Nachschub abhängig sei...
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Offline egn

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Original von Sukram
Entschuldigung, aber mir war so, als fehlten uns  seit \"neuestem\" der eine oder andere Kraftwerksblock, der nicht von kurzftistigem Nachschub abhängig sei...

Und mir war so als wenn die Gaskraftwerke zur Abdeckung der Mittel- und Spitzenlast gebaut wurden um Geld zu verdienen. Und da die Mittel- und Spitzenlast im Winter besonders hoch ist, wenn auch andere Verbraucher viel Gas brauchen, ist es eine Fehlplanung wenn genau dann das Gas zum Betrieb fehlt. Dass die 7-8 GW an AKW Leistung weggefallen ist spielt hier keine Rolle. Die wären ja auch gebraucht worden wenn PV und Wind hier keinen Beitrag geleistet hätten.

Offline Sukram

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Original von egn
Und mir war so als wenn die Gaskraftwerke zur Abdeckung der Mittel- und Spitzenlast gebaut wurden um Geld zu verdienen. Und da die Mittel- und Spitzenlast im Winter besonders hoch ist, wenn auch andere Verbraucher viel Gas brauchen, ist es eine Fehlplanung wenn genau dann das Gas zum Betrieb fehlt. Dass die 7-8 GW an AKW Leistung weggefallen ist spielt hier keine Rolle. Die wären ja auch gebraucht worden wenn PV und Wind hier keinen Beitrag geleistet hätten.

Die will aber dann mangels Auslastung keiner bauen, solange GutMenschInnenStrom Vorrang hat - es sei denn, Investition & Personal werden auch für\'s reine Brereitstellen ausreichend bezahlt; Das ist ja auch \"angedacht\"... für dieselbe KWH müssen also ~ 3 KW ERzeugungskapazität hingestellt werden. Geht doch noch- Windquirle haben ~15% Auslastung ;-)
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Offline egn

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Original von Sukram
Die will aber dann mangels Auslastung keiner bauen,

Jetzt lenken Sie doch nicht vom Thema ab. Es geht um die konkrete Situation jetzt. Hier liegt ein gravierende Fehlplanung vor. Nicht die Einspeisung der regenerativen Energien ist schuld daran dass sich die Gaskraftwerke angeblich nicht rentieren, sondern der Mangel an Gas zu Spitzenlastzeiten. Man stelle sich vor die Betreiber der Gaskraftwerke haben Verträge mit den Gaslieferanten (die oft auch noch zum gleichen Konzern gehören) abgeschlossen die eine Versorgungsunterbrechung erlauben. Sie haben also schon von vorneherein gewusst dass sie zu Spitzenlastzeiten gar nicht genung Gas haben um Strom zu produzieren.

Wenn die Verantwortlichen schon solche Fehler machen dann ist es auch nicht verwunderlich dass sie bei den Gaskraftwerken die Behauptung vorschieben dass sie sich nicht rentieren würden. In Wirklichkeit geht es doch nur darum zusätzlich Geld zu erpressen. Aber die deutschen Konzerne sollten aufpassen. Was sie nicht machen wird über kurz oder lang Gazprom erledigen. Dann verlieren sie nicht nur weiter Erzeugungsanteile an die Regenerativen, sondern auch noch Anteile dort wo sie auch in Zukunft noch Geld verdienen könnten. Die anderen konventionellen Kraftwerke werden immer weniger werden, da sie nicht so flexibel auf die Residuallast reagieren können.

Übrigens, das E.ON GUD-Kraftwerk in Irsching kommt derzeit auf mehr als 5000 Volllaststunden. Die würden wohl nicht anfallen wenn es sich nicht rentieren würde.

Offline Sukram

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Die Netzlast/Spitzenlasten in der \"Guten alten Zeit\" ;-) waren einigermaßen planbar & kalkulierbar: da wurde schon vorher fein getrimmt, welche Kraftwerke zu welchen Zeiten wie zu laufen hatten.

Ich versteh\' garnicht, warum Sie sich so echauffieren:

Selber dareininvetieren! \"Energie in Bürgerhand\"!

Und wenn man die Bürger(meister) mit dran beteiligt, läuft\'s auch mit den Genehmigungen- in anderen \"Branchen\" nennt man sowas \"anfüttern\".

Natürlich kriegt Gazprom den Laden für\'n Appel & \'n Ei- dann sind aber wenigstens die pöhsen Konzerne perdu.
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Offline superhaase

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Es ist wirklich nur ein vorgeschobenes Argument, dass sich neue Gaskraftwerke nicht rentieren würden.
Gerade durch die zunehmenden EE-Anteile am Strommix werden bald immer öfter flexible Gaskraftwerke gebraucht werden, die hohe Vollaststundenzahlen erreichen werden.
Wenn man also jetzt anfängt zu planen und zubauen, dann wird man wohl gerade rechtzeitig in Betrieb gehen können, um \"abzusahnen\".

Der Erpressungsversuch für eine Leistungsbereitstellungsvergütung ist m.E. nicht gerechtfertigt.

Andererseits wäre es auch denkbar, so eine Leistungsbereitstellungvergütung zu bezahlen, wenn im Gegenzug dann die Gaskraftwerke ihren Strom bei Anforderung auch garantiert zum Grenzkostenpreis liefern und eventuelle Mehrerlöse aus der Vermarktung, wenn also zeitweise wieder mal hohe Spitzenpreise gezahlt werden, auf diese Leistungsbereitstellungsvergütung angerechnet werden.
Dann hätten alle was davon: Die Gaskraftwerksbetreiber eine erhöhte Investitionssicherheit, und die Stromkunden einen Preisspitzen-Dämpfungseffekt und eine sichere Stromversorung.

Selbstverständlich sollten nur noch GuD-Kraftwerke mit einer erheblichen KWK-Quote genehmigt werden.

ciao,
sh
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