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Keine Strom- und Netzengpässe im Rekordwinter: Atomkraft an die Wand geblasen

<< < (17/23) > >>

superhaase:

--- Zitat ---Original von Zeus
@superhaase
Richtig, aber es gibt soviel widersprüchliche Meldungen. In Berlin scheint man zu rotieren, und kann oder will  uns nicht alles sagen.
--- Ende Zitat ---
Ja eben.
Diese Unklarheit bezüglich der Gasnetzkapazitäten hätte mich schon dringend interessiert.

Schließlich hieß es ja immer, dass das innerdeutsche Gasnetz enorme Transportreserven bietet.
Nun soll ein Netzengpass an einem Versorgungsproblem für Süddeutschland Schuld sein, und dann auch wieder nicht, je nach Autor der Meldung.
Vollständig nachvollziehbar ist für mich bisher keine Variante.


--- Zitat ---Die Leistung aus PV und Windkraft beträgt heute gerade einmal 1000 MW bei einer installierten Leistung von 50000 MW.
--- Ende Zitat ---
Ich sehe heute Mittag eine PV-Leistung von ca. 2 GW. Dazu kommt dann Wind von etwa 700 MW.


--- Zitat ---Und Deutschland mußte heute auch wieder Strom importieren.
--- Ende Zitat ---
Ach ja?
Musste?
Oder hat man importiert, weil man aus dem Ausland billiger liefern konnte?
Vorsicht mit solchen voreiligen Schlussfolgerungen.

Echte Probleme, die diejenigen in Frankreich, wo man mehrmals Alarmstufe Rot per SMS verkündete, sehe ich in Deutschland nicht.

Sie übertreiben da wohl ein wenig?

egn:

--- Zitat ---Original von Zeus
Die Leistung aus PV und Windkraft beträgt heute gerade einmal 1000 MW bei einer installierten Leistung von 50000 MW 8o. Und Deutschland mußte heute auch wieder Strom importieren.

--- Ende Zitat ---

Nachdem Sie bisher doch eher sachlich diskutiert haben zeigt ihr erste Satz schon welche Einstellung sie zu den regenerativen Energien haben. Der zweite Satz verstärkt diesen Eindruck noch in dem etwas behauptet was gar nicht erwiesen ist.

Es ist zwar so dass D gestern wieder über eine längere Zeit Strom importiert hat, aber bei nur 52 GW Netzlast kann von \"mußte\" gar keine Rede sein. Wenn dann wird importiert weil der Strom aus manchen der Nachbarländer günstiger war als bei uns, genauso wie Strom exportiert wird wenn der Strom bei uns günstiger ist als in den Nachbarländern. Gestern hat hauptsächlich Dänemark Strom geliefert. Da dort viele BHKWs stehen fällt bei hohem Heizbedarf auch viel Strom an, den Dänemark nicht selbst allen verbrauchen kann.


--- Zitat --- Falls jetzt auch noch der große Schnee kommen sollte und die Lieferungsengpässe aus dem Osten anhalten... könnten die Probleme Frankreichs, in der vergangenen Woche, einen Klacks gewesen sein gegenüber dem was auf Deutschland zukommen könnte.

--- Ende Zitat ---

Stimmen Sie jetzt auch in die allgemeine Panikmache ein ohne die Fakten zu kennen?

Was das Gas angeht so gibt es ein Verteilungsproblem. Es wird doch immer betont dass in den Speichern Reserven von bis zu 3 Monaten vorhanden sind. Da kann es doch von der Gasmenge her gar nicht zu Engpässen kommen wenn ein Lieferant mit einem Anteil von 34 % an der Gasversorgung seine Lieferung um 20 % kürzt. Das sind gerade mal 7 %. Diese 7 % sollten doch locker aus den Speichern zu kompensieren sein. Wenn es tatsächlich zu Engpässen kommt dann handelt es sich wie beim Stromnetz um einen mangelnden Ausbau des Gasnetzes. Da zumindest zum Teil die gleichen Konzerne dahinter stecken ist das nicht verwunderlich. Das von den Verbrauchern eingenommene Geld wird lieber im Ausland investiert anstatt in die Netze in D.

Hintergrundinformation Erdgas

Sukram:

--- Zitat ---Original von egn
...Was das Gas angeht so gibt es ein Verteilungsproblem. Es wird doch immer betont dass in den Speichern Reserven von bis zu 3 Monaten vorhanden sind. Da kann es doch von der Gasmenge her gar nicht zu Engpässen kommen wenn ein Lieferant mit einem Anteil von 34 % an der Gasversorgung seine Lieferung um 20 % kürzt. Das sind gerade mal 7 %. Diese 7 % sollten doch locker aus den Speichern zu kompensieren sein. Wenn es tatsächlich zu Engpässen kommt dann handelt es sich wie beim Stromnetz um einen mangelnden Ausbau des Gasnetzes. Da zumindest zum Teil die gleichen Konzerne dahinter stecken ist das nicht verwunderlich. Das von den Verbrauchern eingenommene Geld wird lieber im Ausland investiert anstatt in die Netze in D.
...
--- Ende Zitat ---

\"Bis zu\"- ich liiiebe dieser Floskel. \"Bis zu\" 80 Tage des JahresDUCHSCHNITTSverbrauchs (der letzten 3 Jahre, vermute ich).

Im Moment sind noch 53% davon in Deutschlands Speichern- manche Speicher\"hubs\" nähern sich den 20%.

und natürlich sind wieder die pöhsen Konzerne schuld und nicht das Verwerfen aller langfristigen Versorgungstrathegien von heut\' auf morgen.

(Kern)aussage(n) BGR Energiekurzzstudie 2011


--- Zitat ---• Die Gasförderung in Europa hat ihr
Maximum bereits überschritten. Bei
weiter abnehmender Eigenförderung wird die
Abhängigkeit von Gasimporten aus der GUS,
Afrika und dem Mittleren Osten zunehmen.

Im Verlauf des Jahres 2010
stiegen die Grenzübergangspreise für Erdgas nach
Deutschland und lagen im Dezember 23 % über
denen vom Januar 2010

Über die Hälfte der verbleibenden
Erdgasreserven der Welt sind in den drei Ländern
Russische Föderation, Iran und Katar konzentriert.
Mehr als 70 % der weltweiten konventionellen
Reserven befinden sich in den Händen von
staatlichen Gesellschaften und die fünf größten
internationalen Ölgesellschaften haben Zugriff auf
lediglich etwa 3 % der Erdgasreserven bei einem
Anteil an der Erdgasförderung von etwa 11 %.

Deutschland dürfte die USA als weltgrößten Gasimporteur verdrängen oder schon verdrängt haben.
--- Ende Zitat ---

BMWi:

--- Zitat ---Erdgasimporte
Deutschland bezog seinen Gasbedarf im Jahr 2010 zu rd. 87 % über Importe ausschließlich über Pipelines aus verschiedenen Lieferländern. Von den Gasimporten entfallen 2010 dabei 39,2 % auf Russland, 35 % auf Norwegen,
21,5 % auf die Niederlande und 4,2 % auf sonstige (Quelle: BAFA).
--- Ende Zitat ---

und derzeit sollten\'s schon umd die 40,5% sein
http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erdgas/energieinfo/2011/oktober.html

egn:

--- Zitat ---Original von Sukram
\"Bis zu\"- ich liiiebe dieser Floskel. \"Bis zu\" 80 Tage des JahresDUCHSCHNITTSverbrauchs (der letzten 3 Jahre, vermute ich).

Im Moment sind noch 53% davon in Deutschlands Speichern- manche Speicher\"hubs\" nähern sich den 20%.

--- Ende Zitat ---

Es ist doch aber auch so dass weiterhin soviel Gas geliefert wird wie es dem Jahresdurchschnittsverbrauch entspricht. D.h., die Speicher müssen nur die Spitze abdecken. Deshalb reichen die Speicher ja letztlich auch länger. Und ob jetzt 20 % von 36 % oder von 40 % Anteil wegfallen macht nicht wirklich einen Unterschied.

Übrigens war der Stand der Speicher im letzten Jahr zum gleichen Zeitpunkt weit niedriger.


--- Zitat ---und natürlich sind wieder die pöhsen Konzerne schuld und nicht das Verwerfen aller langfristigen Versorgungstrathegien von heut\' auf morgen.

--- Ende Zitat ---

Wann sind die Versorgungsstrategien verworfen worden?

Die Kraftwerke die diesen Winter gelaufen sind existieren schon länger. Es ist doch eine klare Fehlplanung wenn man ein Gaskraftwerk insbesondere für die Abdeckung des Spitzenbedarfs baut, man aber nicht sicherstellt dass es auch mit Gas versorgt werden kann. Die entsprechenden Leitungskapazitäten und Gaslieferverträge hätten schon vor vielen Jahren bereitgestellt werden müssen. Dies ist aber nicht geschehen, insbesondere auch deswegen weil sich die deutschen Gaskonzerne beim Gaseinkauf verspekuliert haben. Jetzt müssen sie seit 2008 beim Gas draufzahlen weil sie das Gas niedriger verkaufen müssen als sie selbst an Gazprom bezahlen. Da bleibt natürlich kein Geld mehr für die Investition übrig.

Auch hat man auf den Bau des LNG-Terminals in Wilhelmshaven verzichtet um sich den Gasmarkt nicht noch selbst mit billigem LNG zusätzlich kaputt zu machen.

Jetzt wird versucht die Gassparte schnell noch vor dem Konkurs los zu werden.

EONs arrogante Wette gegen den Markt

Sukram:

--- Zitat ---Original von egn
...
Wann sind die Versorgungsstrategien verworfen worden?

Die Kraftwerke die diesen Winter gelaufen sind existieren schon länger. Es ist doch eine klare Fehlplanung wenn man ein Gaskraftwerk insbesondere für die Abdeckung des Spitzenbedarfs baut, man aber nicht sicherstellt dass es auch mit Gas versorgt werden kann. Die entsprechenden Leitungskapazitäten und Gaslieferverträge hätten schon vor vielen Jahren bereitgestellt werden müssen. Dies ist aber nicht geschehen, insbesondere auch deswegen weil sich die deutschen Gaskonzerne beim Gaseinkauf verspekuliert haben. Jetzt müssen sie seit 2008 beim Gas draufzahlen weil sie das Gas niedriger verkaufen müssen als sie selbst an Gazprom bezahlen. Da bleibt natürlich kein Geld mehr für die Investition übrig.

--- Ende Zitat ---

Entschuldigung, aber mir war so, als fehlten uns  seit \"neuestem\" der eine oder andere Kraftwerksblock, der nicht von kurzftistigem Nachschub abhängig sei...

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