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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)

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egn:
Weil den Leuten damit vorgegaukelt wird dass sie damit dass sie Ökostrom kaufen was Gutes tun. Tatsächlich ändert sich durch den Kauf überhaupt nichts gegenüber dem Kauf normalem Strom aus dem Energiemix. Der Strom aus den österreichischen Wasserkraftwerken könnte auch durch die Österreicher selbst ohne Mehrpreis verbraucht werden, und die Welt wäre genauso Öko.

Es wird nur ein Ablass verkauft der allein dazu dient das Ökogewissen der Kunden zu beruhigen, und damit einen überhöhten Strompreis zu rechtfertigen. Es ist reine Abzocke sonst nichts.

Black:

--- Zitat ---Original von egn
Weil den Leuten damit vorgegaukelt wird dass sie damit dass sie Ökostrom kaufen was Gutes tun. Tatsächlich ändert sich durch den Kauf überhaupt nichts gegenüber dem Kauf normalem Strom aus dem Energiemix. Der Strom aus den österreichischen Wasserkraftwerken könnte auch durch die Österreicher selbst ohne Mehrpreis verbraucht werden, und die Welt wäre genauso Öko.

Es wird nur ein Ablass verkauft der allein dazu dient das Ökogewissen der Kunden zu beruhigen, und damit einen überhöhten Strompreis zu rechtfertigen. Es ist reine Abzocke sonst nichts.
--- Ende Zitat ---

Aha. Und wo ist der Unterschied im Vergleich zum Kauf von \"echtem\" Ökostrom?

egn:
Ich halte überhaupt nichts vom Ökostrom. Allenfalls würde ich nur solchen Strom so nennen der direkt aus neugebauten Anlagen kommt, und nicht nur umettiketierter Strom aus schon lange existierenden Anlagen kommt, die auch so schon im Energiemix enthalten waren. Am nächsten kommt meiner Meinung nach noch der im Energiemix vorhandene regenerative EEG-Strom. Denn dieser verdrängt direkt Erzeugung aus den konventionellen Kraftwerken. Aber um diesen zu erhalten braucht man nur herkömmlichen Strom kaufen. Und jeder Verbraucher erhält automatisch dann seinen Anteil.

Wer wirklich was für die regenerative Energieversorgung tun will, der investiert direkt in EEG-Anlagen. Der damit erzeugte Strom verdrängt unmittelbar konventionelle Erzeugung in D. Und wenn es dann auch keine Idioten mehr gibt die im Ausland grün angestrichenen Atom- und Kohlestrom aus D als Ökostrom kaufen, dann gibt es auch keinen Exportmarkt mehr für diesen Strom.

Wolfgang_AW:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Die Ökostrom- Lüge (Umetikettierung von Atom- und Kohlestrom)
--- Ende Zitat ---

Es ist sicher richtig, dass Sie nochmal einen Beitrag einführen, der in anschaulicher Weise aufzeigt, dass der Verbraucher auch auf das richtige Label achten sollte, um den entsprechenden Zusatznutzen zu erzeugen.

Allerdings macht mich das Erscheinungsdatum des Artikels (27.04.2007) etwas mißtrauisch, ob alle darin angeführten Fakten, auch hinsichtlich des Umlabelns, so noch ihre Richtigkeit haben.

Auch der damalige Hinweis auf die Stadtwerke Flensburg am Schluss des Artikels ist nicht mehr zeitgemäß. Die Stadtwerke Flensburg erhalten inzwischen von den Verbraucherschützern, als auch von Stiftung Warentest gute Kritiken, der Tarif Flensburg extra öko beinhaltet Strom aus norwegischer Wasserkraft und ist nicht RECS gelabelt.


Bei energie-vision, Zertifizierer des ok-Power-Labels heißt es zu den RECS:


--- Zitat ---Einige Stromanbieter bewerben eigene Stromprodukte als \"Ökostrom mit RECS-Zertifikaten\", womit die ökologische Qualität des Angebots nachgewiesen werden soll (RECS: Renewable Energy Certification Scheme). Entgegen der Darstellung einiger Anbieter handelt es sich bei RECS-Zertifikaten jedoch nicht um ein Gütesiegel, welches den ökologischen Zusatznutzen eines Stromprodukts sicherstellen kann. RECS-Zertifikate sowie andere handelbare Herkunftsnachweise aus dem European Energy Certificate System (EECS) dienen lediglich als Nachweis, dass in einem bestimmten Kraftwerk eine bestimmte Menge an Strom aus erneuerbaren Energien produziert wurde. Damit ist das EECS-System nicht mehr als ein zuverlässiges Bilanzierungsverfahren für Strom aus erneuerbaren Energien. Im Rahmen einer Gütezertifizierung von Ökostrom können die EECS-Herkunftsnachweise dementsprechend als Nachweis für die Herkunft des Stroms dienen und damit auch die Überprüfbarkeit zusätzlicher Kriterien wie bspw. Neuanlagenkriterien unterstützen. Die Nutzung von EECS-Herkunftsnachweisen allein ist aber noch kein Beleg dafür, dass mit der damit verbundenen Stromerzeugung ein Zusatznutzen - z.B. in Form eines Zubaus an Kraftwerken zur Stromproduktion aus Erneuerbaren - verbunden ist. EECS-Herkunftsnachweisen fehlt darüber hinaus ein Hinweis, ob ein Kraftwerk (z.B. eine Biomasseanlage) besonderen ökologischen Anforderungen genügt. EECS-Herkunftsnachweise haben aber den großen Vorteil, dass sie über ein transparentes Verfahren eine direkte Verbindung zwischen einer speziellen Stromerzeugung und einem bestimmten Verbraucher ermöglichen und somit Doppelvermarktung von Ökostrom ausschließen.
--- Ende Zitat ---

Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Verbraucher nach wie vor bei den großen Vier ihren Strom als Energiemix beziehen, liegt der Schluss nahe, dass von Produktionsseite genügend Ökostrom vorhanden wäre um die vielen Wechselwilligen zu befriedigen. Aber schließlich konnte Fukushima und damit der Run auf Ökostrom ja nicht geplant werden und so ist einfach zu wenig eingekauft worden.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

PLUS:

--- Zitat ---Original von Wolfgang_AW
Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Verbraucher nach wie vor bei den großen Vier ihren Strom als Energiemix beziehen, liegt der Schluss nahe, dass von Produktionsseite genügend Ökostrom vorhanden wäre um die vielen Wechselwilligen zu befriedigen.
--- Ende Zitat ---
@Wolfgang_AW, das zeigt doch den Kern der \"ÖKO\"-Strom-Lüge. Was ist denn gewonnen, wenn der Energiemix aufgeteilt wird? Ok, die \"Wechselwilligen\" sind vielleicht befriedigt, aber was ist für das Klima, die Umwelt, die Versorgungssicherheit etc. gewonnen? Es wird doch nur Strom aus unveränderter Produktion zu unterschiedlichen Preisen verkauft. Gerade bei der Wasserkraft sind es oft alte längst abgeschriebene Kraftwerke. Dieses Spiel kann noch lange ohne jeden echten Ökoeffekt so weiter betrieben werden. Es wird damit auch beim nördlichsten Stromanbieter, den Stadtwerken Flensburg, nur der Profit optimiert. @egn hat recht, es kommt alleine auf die veränderte ökologische Erzeugung an! Die Ökonomie kann aber nicht ausgeblendet werden. Als Verbraucher lege ich Wert auf Effizienz und eine effektive Nutzung. Die deutsche PV-Weltmeisterschaft zähle ich als bisher größte Geldverschwendung in der EE-Geschichte ausdrücklich nicht dazu!

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