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Autor Thema: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?  (Gelesen 172826 mal)

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Offline RR-E-ft

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #105 am: 24. März 2011, 15:02:18 »
Tote Menschen sind als Handelsware nicht zugelassen und haben deshalb als solche keinen Wert.
Tote Menschen will keiner mehr lange zu Hause haben.
Ihre Bestattung verursacht in der Regel nicht unerhebliche Kosten.

Ein Wert kann toten Menschen allenfalls als sog. Körperspender für die Wisssenschaft zukommen.
Die mumifizierte Leiche des Ritters Kahlbutz hat für den Ortsteil Kampehl der Stadt Neustadt/ Dosse wohl  einen gewissen  Wert.

Eine völlig andere Frage ist es, was ein Menschenleben wert ist. Unbezahlbar.
Auch Gesundheit und körperliche Unversehrtheit sind bei Lichte betrachtet unbezahlbar.

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #106 am: 24. März 2011, 15:32:31 »
DGB ruft zum Aktionstag: Atomenergie stoppen - sichere Energieversorgung schaffen! am 26.03.11

Danach geht es in die Messe.

Bischöfe für schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomenergie

Und dann hoffentlich ins Wahllokal.
Aktionstag ist der 27.03.2011.

(geplante Gegendemonstrationen des BDI sind bisher nicht bekannt geworden)

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #107 am: 24. März 2011, 17:43:17 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Hatte wohl der Protokollant des BDI zu tief ins Glas gesehen.
Im politischen Berlin steppt jetzt jedenfalls der Bär..
    Mit einem  \"Problembären\" lag BDI-Chef Schnappauf ja schon mal im Klinsch. Der Bär sei \"außer Rand und Band\" oder gar \"falsch gepolt\" befand Herr Schnapphauf als damaliger Umweltminister. Der Bär wurde dann von der Bayerischen Staatsregierung zum Abschuss freigegeben.

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #108 am: 25. März 2011, 09:19:02 »
Dokumentation Brüderles Rainer beim BDI

SZ: Glaubwürdigkeits- GAU

Der Sinneswandel ist nicht glaubwürdig, die alten Gewissheiten sind jedoch für viele auch nicht mehr sicher.

Altkanzler Kohl setzt einen oben drauf

Die Risken aus der Nutzung der Kernenergie waren schon immer da [stimmt], sie gehörten zur Brutalität des Lebens [stimmt nicht].

Die Leute, die CDU/CSU/FDP wählen, wissen nicht mehr mit Gewissheit, ob ihre Stimme nun für oder gegen die Nutzung der Kernenergie gilt.
Das ist die eigentliche Zäsur, von der Merkel, Westerwelle, Kauder, Brüderle, Mappus... nun die ganze Zeit reden.

Die Wähler anderer Parteien können sich da sicherer sein, wofür sie insoweit ihre Stimme geben.

Offline RR-E-ft

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #109 am: 25. März 2011, 10:02:01 »
Schwierigkeiten mit dem Mandat der Ethikkommission

Zitat
Die Kommission war am Dienstag von der Bundesregierung einberufen worden. Auch Vassiliadis gehört dem Gremium an, neben einem guten Dutzend Wissenschaftlern, Umweltexperten, Kirchenleuten und Wirtschaftsvertretern. Die Kommission soll unter anderem der Frage nachgehen, unter welchen Bedingungen sich die Nutzung der Kernenergie in Zukunft vertreten lässt. Sie hat dafür weniger als drei Monate Zeit. Die Kommission müsse Risiken, wie etwa die eines Anschlags auf ein Kernkraftwerk, neu diskutieren, verlangte Vassiliadis. \"Wie die Antwort lautet, weiß noch keiner\", sagte er. \"Die sieben ältesten Kernkraftwerke endgültig abzuschalten, wäre aber bestimmt kein Fehler.\" Sie waren in der vergangenen Woche für die Zeit des Moratoriums vorübergehend heruntergefahren worden. Ein Votum der Kommission pro Kernkraft bezeichnete der Gewerkschafts-Chef als unwahrscheinlich: \"Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kernenergie dort als Zukunftsoption durchgewinkt wird\", sagte er. Schon vor der Katastrophe in Japan seien hierzulande die Mehrheitsverhältnisse zur Kernkraft gespalten gewesen. \"Jetzt ist sie gar nicht mehr mehrheitsfähig.\"

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #110 am: 25. März 2011, 10:44:09 »
Zitat
Original von RR-E-ft
..
Die Wähler anderer Parteien können sich da sicherer sein, wofür sie insoweit ihre Stimme geben.
    Sicher, für was genau?!
    Na, wo ist der wirkliche Unterschied. Falls tatsächlich in B-W ab nächste Woche GRÜN-ROT regiert, werden wir ja sehen, was z.B. mit der EnBW geschieht. Ein Peter Struck schlug schon mal vor, moderne Atommeiler bis 2030 laufen zu lassen, wenn veraltete abgeschaltet werden. Kurt Beck, \"Wenn jüngere AKW länger laufen, müssen ältere schneller vom Netz. Das steht so im Atomkonsens. ...

    ... und Steinmeier und Gabriel holen wieder die Kohle zurück?! :
Endlagerfrage²: BUM Gabriel (SPD) \"CCS-Technik ist eine Option\" [/list]

Offline RR-E-ft

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #111 am: 25. März 2011, 10:53:18 »
Es ist wie bei den Atomkraftwerken:

Sicherer muss nicht unbedingt sicher bedeuten.  ;)

Möglicherweise sind auch die Wähler jüngerer Parteien insoweit sicherer als die Wähler älterer Parteien.

Offline Wolfgang_AW

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #112 am: 25. März 2011, 13:45:47 »
BDI-Spitzenmann tritt wegen Brüderle-Affäre zurück

Zitat
Wahlkampf-Patzer mit Folgen: Nach den umstrittenen Äußerungen von Wirtschaftsminister Brüderle zum Atom-Moratorium ist der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Werner Schnappauf, zurückgetreten. Er wolle \"möglichen Schaden für das Verhältnis von Wirtschaft und Politik\" abwenden, erklärte er.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #113 am: 25. März 2011, 15:11:01 »
Zitat
Schnappauf stellt sein Amt auf eigenen Wunsch zum 31. März 2011 zur Verfügung. \"Für die Folgen einer Indiskretion, an der ich persönlich nicht beteiligt war, übernehme ich die politische Verantwortung\", teilte Schnappauf in einer Stellungnahme mit. Er wolle damit \"einen Beitrag leisten, um möglichen Schaden für das Verhältnis von Wirtschaft und Politik abzuwenden\".

Der BDI- Spitzenmann tritt deshalb zurück, weil es zu einer Indiskretion kommen konnte, die das besondere Verhältnis zwischen Politik und Wirtschaft in dieser Frage offen legt.
Es muss halt verschwiegen zugehen, wenn es funktionieren soll. Diskretion ist die Geschäftsgrundlage für Kungelei in einer offenen Gesellschaft.

Nicht ersichtlich, wie dieser Mann mit seinem Rücktritt eine politische Verantwortung übernehmen will, wo er eine solche mangels Mandat gar nicht inne hat.

Oder liegt jetzt schon die politische Verantwortung nicht mehr bei gewählten Abgeordneten wie Rainer Brüderle sondern bei Lobbyverbänden der Wirtschaft wie dem BDI?!

Der Mann hätte bei Lichte betrachtet wohl allenfalls die Verantwortung für die Indiskretion übernehmen können.

Die Verantwortung für das, was durch die Indiskretion überhaupt nur bekannt wurde, liegt indes bei anderen.
Bemerkenswerter weise stellt der eigentlich Verantwortliche seine Ämter nicht zur Verfügung.

Ein Problembär erlegt sich selbst

Noch ein Gläschen, Prösterchen.

Offline RR-E-ft

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #114 am: 25. März 2011, 16:28:37 »
Marnette: Brüderle soll auch jetzt weiter ehrlich sein

Zitat
Schnappauf hatte am Donnerstag erklärt, es handele sich um einen Protokollfehler und Brüderle sei nicht richtig wiedergegeben worden. Allerdings berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Freitag, Teilnehmer der fraglichen Sitzung hätten Brüderles Äußerung bestätigt. „Die Sätze sind so gefallen, sie sind im Protokoll zwar verkürzt, aber richtig wiedergegeben“, zitiert das Blatt ein BDI-Präsidiumsmitglied.

Der schleswig-holsteinische Ex-Wirtschaftsminister Werner Marnette (CDU) hat Brüderle in einem offenen Brief zu „Ehrlichkeit gegenüber dem Bürger“ gedrängt. In dem Schreiben, dass dem Hamburger Abendblatt (Sonnabendausgabe) vorliegt, fordert Marnette von dem Minister: „Es wäre jetzt Ihre Pflicht, folgendes zu erklären: Das Protokoll des BDI stellt meine Aussagen richtig dar und der BDI-HGF Schnappauf ist fälschlich beschuldigt worden.“

Weiterhin solle Brüderle laut offenem Brief öffentlich feststellen, dass die Moratoriums-Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel „ausschließlich der Panik vor den anstehenden Wahlen geschuldet“ war, schreibt Marnette, der bis 2005 auch zum Präsidium des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) gehörte und heute als selbstständiger Unternehmer in Hamburg tätig ist.

Marnette sagte dem Abendblatt darüber hinaus: „Zwei Teilnehmer der Treffens beim BDI mit Wirtschaftsvertretern und Minister Brüderle am14.März haben mir bestätigt, dass das Protokoll der Sitzung die Äußerung von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle korrekt wiedergibt.“ Brüderle habe demnach das Laufzeit-Moratorium der Bundesregierung tatsächlich als Wahlkampfthema bezeichnet.

Wenn Brüderle beim BDI die Wahrheit gesagt hatte, dürften auch weitere Spitzenkräfte jetzt wohl Schwierigkeiten mit der Wahrheit bekommen.

Wie steht es um die Wahrheitsliebe beim BDI, der von einem Protokollfehler sprach?

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« Antwort #115 am: 25. März 2011, 17:00:37 »
Unbedingt Taschentücher vor dem Lesen bereithalten:

Eine Kanone, die losgegangen ist

Der Wahrheitsminister und seine Vorgänger

Offline Wolfgang_AW

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #116 am: 25. März 2011, 17:31:35 »
Hier noch ein Wortspiel zum Schmunzeln

Zippert zappt

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Wolfgang_AW
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« Antwort #117 am: 25. März 2011, 17:42:30 »
Im Bundestag hat Brüderle auf den Vorhalt Gysis nur gesagt, dieser zitiere aus einem Protokoll, von dem der BDI sage, dass seine Äußerung darin falsch wiedergegeben werde.

Zitat
„Sie haben ein Protokoll zitiert, von dem der BDI inzwischen erklärt hat, dass meine Ausführungen falsch wiedergegeben worden sind“, sagte Brüderle am Donnerstag im Bundestag: „Uns Wahlkampfmanöver vorzuwerfen, ist absurd.“


Dass die Äußerung am 14.März wie protokolliert von ihm getätigt wurde, ist damit bei Lichte betrachtet von ihm wohl nicht dementiert.
Offen blieb nämlich, ob die zwischenzeitliche Erklärung des BDI zutreffend war oder nicht.

Dementiert?

Zitat
Die Glaubwürdigkeit dieses Zitats zieht ausgerechnet der BDI in Zweifel, in dem er, wenig glaubwürdig, von einem „Protokollfehler“ spricht. Brüderle will das Zitat weder bestätigten noch dementieren.

Offline Wolfgang_AW

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #118 am: 25. März 2011, 18:07:53 »
Nach den Banken nun die Atomkraftwerke

EU beschließt Stresstests für Atomkraftwerke

Zitat
Die Staaten der Europäischen Union wollen als Folge der Atomkatastrophe in Japan die Sicherheit ihrer Kernkraftwerke testen. Die Meiler sollen in den kommenden Monaten durch sogenannte Stresstests überprüft werden. Die Teilnahme ist aber freiwillig.

Da wird vermutlich nix bei rumkommen, erstens freiwillig und zu anspruchsvoll werden die Test wohl nicht sein dürfen. Ein Beruhigungspille fürs Volk.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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