Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
egn:
Wir drehen uns im Kreis. ;)
Ich habe nicht behauptet dass alle EE-Anlagen Grenzkosten von NULL haben oder haben werden. Ich habe behauptet, dass Wind und Solarkraftwerke ihren Strom zu Grenzkosten NULL anbieten, da sie mit jeder erzeugten kWh einen positiven Deckungsbeitrag erwirtschaften werden, da der tatsächliche Erlös durch den Börsenpreis bestimmt ist, der sich nach Merit-Order durch das teuerst produzierende Kraftwerk ergibt.
Sie sollten meine Aussagen nochmals genau durchlesen, insbesondere sollten sie meine Aussagen zu Wind und Solar nicht auf EE-Anlagen insgesamt verallgemeinern.
superhaase:
@RR-E-ft:
Ich glaube, Sie bringen hier die Begriffe Grenzkosten und Gestehungskosten etwas durcheinander - bzw. wenden diese falsch an.
Im Übrigen sind die Grenzkosten bei Windkraftwerken zwar nahezu Null, aber nicht ganz: WKAs haben durch einen Verschleiß im Betrieb durchaus (sehr geringe) Grenzkosten. Das heißt, unter einem bestimmten kWh-Preis sind die Verschleißkosten nicht mehr gedeckt und der Betreiber wird sein WKA abschalten.
Bei der PV hingegen sind die Grenzkosten wirklich gleich Null, denn einen Verschleiß, der mit einer erzeugten kWh entsteht, gibt es da nicht.
Würde der gesamte Strom nur aus Wind und Sonne erzeugt, dann gäbe es sicher Börsenpreise von nahezu Null. Andererseits gäbe es nachts bei Flaute dann höhere Preise, wenn der Bedarf nur aus Speichern gedeckt werden muss.
Es ist auch theoretisch denkbar, dass selbst der Speicherstom mit Grenzkosten nahezu Null an der Börse verkauft wird, und sich dann die Speicherkraftwerke nur die Bereitstellung der Speicherleistung und -kapazität vergüten lassen.
Dann würde der Strompreis wirklich nur noch über \"Netzkosten\" bestimmt und enthielte quasi keine Börsenpreisbestandteile mehr.
Rein theoretisch.
Mögliche wäre das, die entsprechenden gesetzlichen Regelungen bzw. Abrechnungsmechanismen vorausgesetzt.
Aber dazu wird es in der Praxis nicht kommen, weil nicht 100% Strom aus Wind und Sonne angestrebt werden.
ciao,
sh
RR-E-ft:
Mal sehen, was die Zukunft noch so alles bringt. ;)
Jetzt geht es um das hier und heute, insbesondere darum, wie man den Atomstrom schnellstmöglich ersetzen kann, auch durch neue Gaskraftwerke und hierfür Investitionsanreize schafft bzw. Investitionsabreize abschafft.
superhaase:
Es ist wohl allen (bis auf Mutti und ihren Buben? ;)) klar, dass eine Reststrommengenübertragung von den abgeschalteten AKWs (insbes. Krümmel und Mühlheim-Kärlich) und somit eine gleichzeitige Abschaltung von 9 Kraftwerken 2021/22 nicht sinnvoll sein kann.
Die ganze Reststrommengenregelung müsste abgeschafft werden. Feste Abschaltzeitpunkte müssen her. Nur so ist ein stufenweiser Übergang gesichert und für Investoren planbar.
Da sind wir uns wohl einig.
ciao,
sh
RR-E-ft:
Gäbe es eine gesetzliche Vorrangregelung jedweder Stromerzeugung vor derjenigen aus Atomkraftwerken,
bräuchten sich Investoren bei Kraftwerksneubauten um die Restlaufzeiten und -strommengen einzelner Kernkraftwerke wohl nicht mehr zu sorgen.
Es wären wohl auch genügend AKW in der Kaltreserve, für diejenigen, die sich eine solche als notwendig vorstellen.
Ich meine, dass es kaum einen Investitionsanreiz geben kann, der besser wirken könnte.
Richtig ist, dass die Brennelementesteuer dann natürlich einen Bedeutungsverlust erleidet.
Denn wo kaum noch Atomstrom nachgefragt wird, da braucht man auch kaum noch neue Brennstäbe.
Atommüll fällt dann auch weniger an.
Gegen eine solche Vorrangregelung ließe sich also auf die Brennelementesteuer im politischen Geschäft ggf. verzichten, um einen weiteren Streitpunkt mit den Konzernen aus dem Weg zu räumen.
E.ON und RWE könnten sich angekündigte Klagen wegen der Brennelementesteuer schenken.
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