Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Solarstrom: Wie Milliarden Kosten verschleiert wurden
Sukram:
--- Zitat ---Strom könnte bald um zehn Prozent teurer werden, der Hauptgrund laut einer Studie: die ausufernde Förderung der Solarbranche. Diese hat ihren Boom jahrelang kleingerechnet, die Politik griff nicht ein. Die Sonnenkönige bedrohen den Ruf der gesamten Ökostrom-Branche.
...
Das Absurde: Obwohl nur rund zwei Prozent der Elektrizität in Deutschland mit Sonnenstrom produziert werden, macht die Solarvergütung den größten Posten in dieser Rechnung aus. \"Von den 2,05 Cent Öko-Förderung gehen schon jetzt 0,82 Cent in die Solarförderung\", sagt Holger Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen. Das seien mehr als 40 Prozent der gesamten Umlage. Im kommenden Jahr dürfte der Anteil der Solaranlagen an dem Öko-Zuschlag auf deutlich mehr als 50 Prozent anschwellen. ...
...
Deutlicher formuliert: Die Solarbranche, die möglicherweise jahrelang überfördert worden ist, liegt nun den Bürgern massiv auf der Tasche - und nimmt über die Stromrechnung auch die Wind- und Biogasunternehmen mit in Geiselhaft. ...
--- Ende Zitat ---
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,684616,00.html
...und verunglimpft weiter gesehen analog der Klimalügenlügendebatte bald jegliche Energie/Co2-Einsparungsbemühungen :-(
Anscheinend ist die Klientel der Energieverbrauchervertreter eine andere als die Vertreter \"normaler\" Verbraucher? Oder steckt anderes dahinter...
Wie ist eigentlich die Schlagfestigkeit der Solarpaddel spezifiziert?
Reicht eine gute alte Zwille & Kugellagerkugeln? Bis zu welchem Winkel? ;-)
RR-E-ft:
Wirbel in den Medien
Propagandisten gibt es auf beiden Seiten.
Frauenhofer Gutachten für 2006
Möglicherweise wurde den Verbrauchern früher die Stromrechnung für konventionellen Strom präsentiert und die EEG- Umlage oben drauf gesetzt. Wenn aber der EEG- Strom einen Teil der konventionellen Strommenge bei der Beschaffung der Versorger ersetzt hatte, könnte dies möglicherweise die Folge gezeitigt haben, dass die EEG- Strommenge von den Verbrauchern doppelt vergütet wurde, einmal in Form der Stromlieferung und einmal als gesonderte Umlage. Dabei wären auch Milliarden verschleiert worden, denen aber keine entsprechenden Kosten gegenüberstanden.
nomos:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Propagandisten gibt es auf beiden Seiten.
--- Ende Zitat ---
Wie man sieht, geht die Verschleierung weiter! Es gibt neben der Branchenseite mit den Einspeisern die Seite der Energieversorger. Die 3. Seite, die der Verbraucher, sollte nicht vergessen werden. Die Verbraucher bezahlen letztendlich die gesamte Zeche. Es geht bei PV und EEG schon um mehr als 100 Milliarden Euro und nicht um Propaganda wie die Fakten längst aufzeigen.
Dass die Verbraucher, nicht nur, aber auch mit dem EEG, nach Strich und Faden beschissen wurden, ist ja keine neue Erkenntnis. Das hat noch nicht aufgehört sondern geht munter weiter.
U.a. Studien und das genannte EEG-Gutachten sollen also belegen, dass Merit-Order-Effekte, Hebeleffekte usw. zu Einsparungen für alle Kunden führen sollen.
Da wird dann analysiert, die vorrangige EEG-Einspeisung reduziere die Nachfrage nach konventionellem Strom usw..
Dazu braucht es keine aufwändige Studie, die schon in der Formulierung zeigt, welches Ziel verfolgt wurde. Die \"Nachfrage\" nach konventionellem Storm wird per Gesetz reduziert und nicht weil alle Nachfrager den acht- bis neunfach teuereren PV-Strom kaufen wollen. Mit Nachfrage und Markt hat das wenig zu tun.
Wie die Erfahrung zeigt, werden solche Studienmodellergebnisse und Prognosen, auch die der Branche, regelmässig von der Wirklichkeit eingeholt. Die EEG-Umlage steigt ungeachtet der Studien und Prognosen weiter. Es gibt bis heute keinen Deckel! Der Endverbraucher bleibt dabei der Dumme, er zahlt immer den Endpreis. Darin sind auch Steuern, diverse Abgaben und sonstige Partizipationen der öffentlichen Hände enthalten. Wie aktuell gerade von Kommunalpolitikern und ihren Verbänden in konzertierten Aktionen moniert wird, wird das Geld gebraucht. Was zeigen denn solche EEG-Studien zur Einnahmeauswirkung für die öffentlichen Haushalte dazu? Wer zahlt die Ausfälle? Reicht dazu das Studieren des Merit-Order-Preis-Effektes?
Werden auch deshalb immer mehr Solarparks von Kommunen befördert, damit man so möglichst direkt und langfristig garantiert aus dem EEG-Topf schöpfen kann? Der Verbraucher zahlt, so oder so!
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superhaase:
Ich bin ja der Meinung, dass die Regierung hier die rechtzeitige und kräftige Senkung der PV-Vergütung verschlafen hat, und nun scheinbar noch weiter verschläft. :rolleyes:
Eine angemessenen Senkung von 25% gleich zu Jahresbeginn wäre im Sinne aller gewesen. Die paar unrentablen PV-Firmen, die in Deutschland dann wirklich zugrundegegangen bzw. von anderen geschluckt worden wären, hätte die Branche locker weggesteckt.
Hier lassen sich die Politiker leider zu sehr durch die Lobbyisten einschüchtern.
Aber warum sollte das hier auch anders laufen als bei den konventionellen Stromversorgern, den Atomkraftwerksbetreibern und der Tabakindustrie oder der Pharmaindustrie ...
Leider werden nun den Verbrauchern unnötig hohe Kosten aufgeladen. Insofern stimme ich der Kritik an der PV-Förderung ja zu.
Allerdings sind die in der Vattenfallstudie genannten Zahlen auf den ersten Blick recht unglaubwürdig und scheinen reine Panikmache zu sein.
Machen wir doch mal eine kleine Überschlagsrechnung auf:
2010 haben wir eine PV-Umlage von 0,82 ct/kWh (netto ohne MWSt.).
Das soll nun 2011 um ca. 1,4 ct/kWh (netto) auf dann 2,22 ct/kWh nur für PV steigen?
So liest man das aus dem SPIEGEL-Artikel. PV soll ja fast ausschließlich daran Schuld sein.
Das würde ja bedeuten, dass sich der eingespeiste PV-Strom 2011 gegenüber 2010 fast verdreifachen müsste!
Am Jahresende 2009 waren wohl rund 8,3 bis 8,8 GWp installiert.
Folglich müssten im Jahr 2010 etwa 16 GWp oder noch mehr installiert werden (die Vergütungen der neuen Anlagen sind ja niedriger als die der Altanlagen).
Zur Erinnerung: 2009 wurden geschätzt etwa 3 bis 3.5 GWp installiert (zwischen Januar und November 2009 waren es laut Bundesnetzagentur rund 2,3 GWp, fraglich, ob die 3 GWp wirklich erreicht oder überschritten wurden).
Wie bitteschön soll denn im Jahr 2010 plötzlich das 5-fache an PV-Leistung (also 16 GWp oder mehr) installiert werden? Die Kapazitäten an Modulen, Wechselrichtern und Fachbetrieben etc. ist doch gar nicht vorhanden.
Zum Vergleich: Die gesamte weltweite Produktionskapazität an PV-Zellen betrug 2009 etwa 9,3 GWp.
Da würde ich doch gerne mal diese angeblich realistische Studie von Vattenfall sehen, um deren Berechnung beurteilen zu können.
Hat da jemand einen Link parat?
Ich hab nix gefunden.
Da werden Aussagen einer Studie verbreitet, die nirgendwo zu lesen ist. Und diese Aussagen sind irgendwelche pauschalen Zahlen, deren Zustandekommen nicht mal ansatzweise erklärt wird.
Ich halte das für einen Propagandalüge, genauso wie die angeblich bevorstehende Stromlücke.
ciao,
sh
egn:
Die Ursache für die Steigerung der EEG-Kosten liegt an der neuen Bestimmung nach Differenzkosten. Da die Referenzkosten an der EEX in 2009 drastisch gesunken sind, verringert sich der virtuelle Erlös für den EEG-Strom. Die Gesamtkosten für die Vergütung, abzüglich des Erlöses sind die Differenzkosten. Die Höhe der Differenzkosten ist aber weitgehend durch den Windkraftstrom bestimmt, da dieser den höchsten Anteil an der Stromerzeugung ausmacht.
Ganz grundsätzlich sollten die Stromkosten für den Verbraucher kaum steigen, da die Summe aus EEX-Preis/kWh + EEG Differenzkosten/kWh sich nicht so stark geändert hat. Die Stromkonzerne interessiert das aber nicht. Sie benützen die höheren Differenzkosten pro kWh als Vorwand die Preise weiter zu erhöhen, obwohl die Kosten an der EEX weit stärker gesunken sind.
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