Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Klimawirkung des EEG verpufft
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
Dass PV-Strom die 1 %-Hürde nehmen wird, ist keine Frage.
--- Ende Zitat ---
Er hat sie schon 2008 übertroffen.
--- Zitat ---Die Leistung wird trotzdem bei dieser Förderung niemals in einem akzeptablen Verhältnis zum Aufwand stehen.
...
Der wesentliche Beitrag der Sonnenenergie ist für die Zukunft nicht von deutschen Dächern zu erwarten, da gibt es andere Standorte und andere Techniken.
--- Ende Zitat ---
Das ist ganz einfach eine falsche und durch nichts belegte Behauptung.
Alle wissenschaftlichen Prognosen und die Prognosen der Bundesregierung sagen das Gegenteil.
Der PV-Strom wird weiterer Zukunft einen bedeutenden Beitrag leisten, zu günstigen Kosten.
Daher macht die Förderung Sinn. Dies ist eben der Vorteil des EEG gegenüber einem reinen CO2-Zertifikatehandel: Beim Zertifikatehandel hätte die Photovoltaik keine Chance, jemals eingeführt zu werden, weil Sie anfangs zu teuer ist. Keiner würde in PV investieren.
Photovoltaik ist aber ein wichtiger \"Energieträger\", um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu verstetigen und somit sicherer und kostengünstiger zu machen, da dann weniger Speicher- und Regelkapazitäten benötigt werden.
nomos:
--- Zitat ---Original von superhaase
Das ist ganz einfach eine falsche und durch nichts belegte Behauptung.
Alle wissenschaftlichen Prognosen und die Prognosen der Bundesregierung sagen das Gegenteil.
.......
--- Ende Zitat ---
@sh, dann Zahlen, Fakten, wann werden für den genannten Input der Stromverbraucher von 77 Milliarden EURO angemessen wertmässiger Strom an die Verbraucher geliefert. Wenn keine Korrektur erfolgt, wird die Summe ja noch weiter steigen. Zeigen Sie den Output auf. PS: Wie kommen Sie darauf, dass mit zunehmenen PV-Anlagen weniger Regelkapazitäten erforderlich sind. Ihre Erwartungen an Einsparpotential sind doch sehr sehr hoch. Wieviel Milliarden? ;)
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
Wie kommen Sie darauf, dass mit zunehmenen PV-Anlagen weniger Regelkapazitäten erforderlich sind.
--- Ende Zitat ---
Die Photovoltaik liefert tagsüber zu Hochlastzeiten Strom.
Sie liefert den Strom größtenteils sehr verbrauchsnah (auf Dächern) und daher netzentlastend.
Ferner liefert sie weitgehend antizyklisch zur Windkraft Strom - sowohl jahreszeitlich betrachtet, als auch wettermäßig betrachtet.
Das ist einer der wichtigsten Aspekte.
Dadurch wird schon mal eine erhebliche Verstetigung des Stromangebots aus erneuerbaren Energien erreicht.
--- Zitat ---Ihre Erwartungen an Einsparpotential sind doch sehr sehr hoch. Wieviel Milliarden? ;)
--- Ende Zitat ---
In Milliarden kann ich das hier nicht beziffern. Aber die Studien zu einer Stromversorgung aus 100% Erneuerbaren Energien zeigen diese gegenseitige Ergänzung der verschiedenen erneuerbaren Energiequellen.
Dass dadurch große Investitionen in Energiespeicheranlagen (Pumpspeicherkraftwerke, Druckluftspeicherkraftwerke etc.) und überzählige Kraftwerke (z.B. Biogasverstromungsanlagen als Reservekapazität) eingespart werden, liegt auf der Hand.
Die Stromversorgung wird dadurch billiger und sicherer.
Es ist ja gerade der - oft absichtliche - Fehler vieler Kritiker der erneuerbaren Energien bzw. der Stromkonzernlobbyisten, dass sie immer einzelne Energiequellen herausgreifen und deren unstetige Verfügbarkeit anprangern und dann schlussfolgern, eine Stromversorgung nur aus erneuerbaren Energien sei unmöglich.
Nur die Gesamtbetrachtung hat Sinn.
Dass die Photovoltaik schnell billiger wird, erleben wir ja gerade: Dadurch ist die aktuelle Diskussion um die Überförderung entstanden, weil nicht mit einer so schnellen Kostensenkung gerechnet wurde.
Warum die Photovoltaik in Zukunft einmal die wohl kostengünstigte Art der Stromerzeugung sein wird, hab ich Ihnen auch schon ausführlich erläutert.
Sie müssen das im Licht einer Stromversorgung zu 100% aus Erneuerbaren Energien sehen. Da gibts dann keinen billigen Braunkohlestrom mehr.
Dies alles sind Gründe dafür, dass die anfangs sehr hohe Förderung des PV-Strom gerechtfertigt ist, weil es sich langfristig für die Verbraucher und die gesamte Volkswirtschaft auszahlen wird.
Bei der derzeitigen DESERTEC-Euphorie möchte ich schon mal Zweifel anmelden, dass der DESERTEC-Strom mit dem zukünftigen PV-Strom (so etwa ab 2030) von deutschen Dächern preislich konkurrieren können wird. Das meine ich ernst. Der laufende Betriebsaufwand ist bei thermischen Solarkraftwerken doch sehr groß im Vergleich zur Photovoltaik.
Nach einem hohen Eigenverbrauchsanteil können die PV-Dachanlagenbetreiber bei uns den Überschuss zu recht günstigen Preisen (also zu Marktpreisen unter den eigentlichen Gestehungskosten) ins Netz einspeisen, und machen immer noch insgesamt einen Gewinn, wenn der Bezugspreis für Netzstrom deutlich über den Gestehungskosten liegen wird. Dann ist gar keine EEG-Förderung mehr nötig. Das wird einge Zeit nach Erreichen der Netzparität der Fall sein. Zunächst für Privathaushalte mit ihrem hohen Strombezugspreisen, und später auch für Gewerbekunden, mit den niedrigeren Bezugspreisen. Bei abgeschriebenen und abbezahlten Altanlagen, die noch viele Jahre weiterlaufen werden, stellt sich die Frage der Rentabilität dann sowieso nicht mehr, die können den Überschussstrom wohl dann auch ins Netz \"schenken\".
Trotzdem ist DESERTEC insgesamt keine schlechte Sache, auch und vor allem für die afrikanischen Länder und deren Stromversorgung. Man sollte nur nicht erwarten, dass DESERTEC den mitteleuropäischen Solarstrom ersetzen wird. Ich möchte sogar die Prognose wagen, dass die Photovoltaik eines Tages auch in Wüstengebieten die solarthermischen Kraftwerke zumindest teilweise ablösen wird, weil sie billiger produzieren wird. Der Gesamtwirkungsgrad der solarthermischen Stromerzeugung ist nämlich nicht viel besser als der der Photovoltaik, und die Kostensenkungspotentiale schätze ich bei der Photovoltaik viel größer ein, Betriebskosten und Zuverlässigkeit sind sowieso schon viel besser. Allerdings bleibt der Vorteil der Wärmespeicherung und der Stromerzeugung nach Sonnenuntergang auf Seiten der solarthermischen Stromerzeugung.
ciao,
sh
Cremer:
@sh,
was ist denn dass für ein Schmarren
--- Zitat ---Die Photovoltaik liefert tagsüber zu Hochlastzeiten Strom
--- Ende Zitat ---
Hochlastzeit ist bis knapp 9.00 Uhr morgens und abend ab 17.00
da scheint keine Sonne mehr :D
egn:
--- Zitat ---Original von Cremer
Hochlastzeit ist bis knapp 9.00 Uhr morgens und abend ab 17.00
da scheint keine Sonne mehr :D
--- Ende Zitat ---
Es ist schon komisch, dass an der EEX am Spotmarkt in der Regel von 8-20 Uhr am teuersten ist.
Und wenn man sich die tägliche Erzeugung ansieht dann kann man das auch verstehen.
Woran wird das wohl liegen?
Genau, daran dass bei uns die überwiegende Zahl der Betriebe genau um diese Zeit ihre Leistung erbringen und dafür Strom brauchen
Natürlich gibt es je nach Jahreszeit und Tag auch noch Spitzen am frühen Morgen und am späten Abend. Aber es wurde ja nicht gesagt, dass mit PV alle Spitzen die am Tag auftreten abgedeckt werden.
Wenn also PV genau iin der Zeit von 8-18 Uhr und in der Kernzeit von 10-16 Uhr den meisten Strom einspeist, dann führt das zur Verdrängung von Spitzenlast. Sobald in wenigen Jahren die Netzparität erreicht ist wird es nicht lange dauern bis Betriebe ihre Dächer mit PV bedecken um den dann in Eigennutzung sehr günstigen Strom von PV nutzen. Mit dem neuen EEG wird die Eigennutzung auch heute schon langsam attraktiv, auch wenn die Netzparität noch nicht erreicht ist. Die effektiven Stromkosten pro kWh aus PV für Eigennutzung sinken von in 2009 errichteten Anlagen von 18,0 ct/kWh in 2010 auf 16,6 ct/kWh, 2011 15,1 ct/kWh, 2012 13,7 ct/kWh, 2013 12,5 ct/kWh, 2014 11,4 ct/kWh, usw. Dies kann für Betriebe mit PV-Eigenversorgung schnell zu einem Wettbewerbsvorteil werden.
Übrigens führt die zunehmende Eigennutzung schnell dazu dass die durchschnittlichen Kosten pro kWh aus PV-Anlagen sinken. Denn anstatt heute 43 ct/kWh werden für Eigennutzung nur 25 ct/kWh vergütet. Deshalb ist der von EEG-Gegner prognostizierte Anstieg der Gesamtkosten des EEG bei weiterm Ausbau völlig aus der Luft gegriffen. Und wenn die Netzparität erreicht ist dann sind PV-Anlagen schon völlig ohne EEG für den Betreiber rentabel. Die Zusatzvergütung für Eigennutzung wird dann sehr schnell abgeschmolzen werden.
Informationen zur möglichen Entwicklung der Differenzkosten ermittelt mit verschiedenen Methoden findet man an folgenden Stellen:
http://www.clearingstelle-eeg.de/filemanager/active?fid=158
http://www.eeg-kwk.net/cps/rde/xbcr/eeg_kwk/2009-05-11_EEG-Mittelfristprognose-bis-2015%281%29.pdf
http://www.wind-energie.de/fileadmin/dokumente/Themen_A-Z/Potenzial%20der%20EE/BMU_ausbau_ee_praesentation.pdf
Soweit ich sehe berücksichtigt keine der Prognosen die Entwicklung vor dem Hintergrund der zunehmenden Eigennutzung des Stromes.
Und was Desertec angeht, da ist das Ziel den Strom über thermische Speicher über 25 h zu liefern. Dies schon alleine deswegen um die Leitungen kontinuierlich auszunutzen. Desertec soll Grundlaststrom liefern.
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