Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Klimawirkung des EEG verpufft
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
Auch die Gegendarstellung ändert nichts daran, das EEG und die Zertifikate verhindern letztendlich den vollständigen Verbrauch der fossilen Brennstoffe nicht. Vielleicht wird der Verbrauch etwas gestreckt, aber ob sich das Klima dadurch beeindrucken lässt?
Alleine der echte Ersatz durch alternative Energien und der gleichzeitig gesicherte globale Verzicht auf die entsprechende Menge an fossilen Brennstoffe hätte eine Wirkung.
--- Ende Zitat ---
Wenn man die Instrumente nur halbherzig einsetzt und damit nur den Verbrauch verlangsamt und in die Zukunft streckt, ist nichts gewonnen.
Das haben Sie recht.
Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist, dass man den Umstieg auf erneuerbare Energien noch weiter forcieren muss und eine Energieversorgung aus 100 % erneuerbaren Energien in möglichst naher Zukunft anstreben muss - weltweit.
Nun muss ich Ihnen, lieber nomos, wohl nicht sagen, dass dadurch die Energie natürlich in noch kürzerer Zeit noch teurer werden wird. Das wird Ihnen nicht gefallen, wie ich Sie kenne.
Energie wird für den Otto Normalverbraucher nur bezahlbar bleiben, wenn der Otto seinen Energiekonsum verringern kann. Das muss alerdings nicht unbedingt nur auf Kosten des Komforts geschehen.
Langfristig, wenn die erneuerbaren Techniken etabliert sind und überall massenweise eingesetzt werden, wird die Energieversorgung dann durch weitere Effizienzsteigerungen wohl wieder billiger werden.
Trotzdem wird man um erst mal kräftig steigende Energiepreise nicht herumkommen, wenn es wirklich was werden soll mit dem Klimaschutz und der Resourcenbewahrung. Das macht natürlich nur im globalen Gesamtzusammenhang Sinn.
--- Zitat ---Wenn die Frau Prof. Kemfert das EEG hochhält wird es dafür Gründe geben. Die herausragende Wirkung für das Klima ist es sicher nicht.
--- Ende Zitat ---
Oh doch. Das EEG hat eine hervorragende Wirkung für den Klimaschutz. Bisher jedenfalls weit mehr als der Zertifikatehandel, da bisher viel zu viele Zertifikate zugeteilt wurden - und auch noch weitgehend kostenlos. Wenn der Zertifikatehandel etwas für das Klima leisten soll muss er viel stringenter werden. Das wird dann allerdings zu schneller steigenden Energiepreisen für alle fossilen Energieträger führen. Umgekehrt ergibt sich dann immerhin eine Senkung der EEG-Umlage, weil die Differenz zwischen Ökostrom und fossilem Strom geringer wird.
Wie gesagt kann durch geschickten Einsatz beider Instrumente viel erreicht werden, und das schnell.
Das größte Problem wird aber sein, das weltweit schnell durchzusetzen.
Immerhin hat sich hier inzwischen auch in China und den USA einiges verändert und es besteht mehr Hoffnung als noch vor ein oder zwei Jahren.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
ciao,
sh
Sukram:
--- Zitat ---Klimakiller Obama
Der Hoffnungsträger versagt: Mit seiner Unfähigkeit, den Klimagipfel von Kopenhagen zum Erfolg zu führen, heizt US-Präsident Barack Obama globale Konflikte an. ...
--- Ende Zitat ---
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,661622,00.html
Und siehe: Der Mann ist auch nur ein Mensch ;-)
nomos:
--- Zitat ---Original von superhaase
--- Zitat ---Original von nomos
Wenn die Frau Prof. Kemfert das EEG hochhält wird es dafür Gründe geben. Die herausragende Wirkung für das Klima ist es sicher nicht.
--- Ende Zitat ---
Oh doch. Das EEG hat eine hervorragende Wirkung für den Klimaschutz. ...
--- Ende Zitat ---
@sh, das sehen nicht alle so und haben es auch so nicht gelesen:
Pressemitteilung Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA)
Montag, 16. November 2009
Subventionen für Ökostrom stoppen oder deckeln
Wirtschaftsweise bestätigen VEA-Forderung nach Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
Hannover – Die Subventionen für Erneuerbare Energien sprengen alle Prognosen. Auf Deutschlands Verbraucher kommen unerwartete Mehrkosten zu. Nur durch Solarstrom werden es bis 2013 rund 77 Milliarden Euro sein. Mehr Marktwirtschaft beim Subventionieren fordern deshalb die fünf Wirtschaftsweisen in ihrem neuen Gutachten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Manfred Panitz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), fordert die Bundesregierung erneut zum Handeln auf:
„Die Subventionen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind sofort zu stoppen oder wenigstens zu deckeln.“Die EEG-Förderung der Fotovoltaik entfalte keine nennenswerte Klimawirkung und sollte geändert werden, erklären die Wirtschaftsweisen weiter.
„Der EU-weite Ausstoß von Treibhausgas wird genau der festgelegten Obergrenze entsprechen – ob mit oder ohne EEG. Das Gesetz sorgt nur dafür, dass der Rauch aus anderen Schornsteinen qualmt“, erklärt Manfred Panitz. Laut Gutachten muss Deutschland weiterhin eine hohe Erzeugungskapazität an konventionellen Kraftwerken vorhalten, um die Grundlast zu decken.
„Der VEA fordert daher erneut die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken,“ so Panitz.
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PS
Was die Kernenergie angeht, da steht in dieser offiziellen Broschüre folgendes:
Ausstieg aus der Kernenergie für 2023 geplant
Am 14. Juni 2000 wurde zwischen der damaligen rotgrünen Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen eine Vereinbarung getroffen, die die weitere Nutzung der in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke regelt. Gemäß der durchgeführten Berechnungen über die künftig zu erzeugenden Strommengen und wegen der Beschränkung der Laufzeit auf höchstens 32 Jahre seit Inbetriebnahme wird sich der Beitrag der deutschen Kernkraftwerke zur Stromerzeugung voraussichtlich im Jahr 2023 auf Null verringern. Innerhalb der führenden Industriestaaten der Welt ist Deutschland mit dieser Haltung allerdings isoliert, da die anderen Staaten in einer weiteren Nutzung der CO2-freien Kernenergie eine klimarelevante Option sehen.
aus Energie auf einen Blick 2009 Stat.Bundesamt
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superhaase:
@nomos:
Eine kleinere Schrift hätte es auch getan. Wir sind ja nicht sehbehindert. ;)
--- Zitat ---Die EEG-Förderung der Fotovoltaik entfalte keine nennenswerte Klimawirkung und sollte geändert werden, erklären die Wirtschaftsweisen weiter.
--- Ende Zitat ---
Der beliebte Fehler der kurzfristigen Betrachtung.
Dass der PV-Strom im Jahr 2008 erst 1% zum Gesamtverbrauch beigetragen hat, bedeutet ja nicht, dass er das auch in Zukunft nicht übertrifft. Der Anteil steigt doch gerade rasant an, was bei der derzeitigen Überförderung ja das viel diskutierte Problem der immensen unnötigen Kosten für die Verbraucher erst hervorruft.
Die PV-Förderung hat ja gerade zum Ziel, den PV-Strom billiger zu machen, so dass er bei Erreichen der Netzparität keine so hohe Kostenbelastung mehr darstellt und dann durch weiteren Zubau in langfristiger Zukunft einen erheblichen Anteil zu günstigen Kosten liefern kann. Bliebe der Beitrag zur CO2-Einsparung unbedeutend, gäbe es auch kein drohendes Kostenproblem des PV-Stroms.
Wenn die 5 Wirtschaftweisen das so gesagt haben, dann beweist das nur, dass sie kurzfristig denkende Fachidioten (sorry :D) sind und vom Thema erneuerbare Energien und EEG nicht viel verstehen.
Der VEA ist der Lobbyverband der stromverbrauchenden Industrie, die haben auch nur ihren heutigen Geldbeutel im Kopf, und sonst wohl eher nichts. Er kommt wieder mit dem Unsinn mit der durch den CO2-Handel aufgehobenen Wirkung des EEG daher.
Auch der Quatsch mit der nötigen Vorhaltung von Grundlastkraftwerken (die Mähr von den Schattenkraftwerken) im Hintergrund zeigt, dass der Spitzenmann des VEA nicht viel Ahnung von der Materie hat. Er plappert längst widerlegten Unsinn nach. Hatten wir alles schon in diesem Forum diskutiert.
Weitere Diskussionen über dessen Äußerungen erübrigen sich damit.
Wenn er andererseits die deutschen Atomkraftwerke länger laufen lassen will, dann soll sein Verband doch bitte schön die Kosten für die Sicherheitsnachrüstungen der AKWs übernehmen, und auch gleich die Ewigkeitskosten der Atommülllagerung garantieren und dafür schon mal in einen zu gründenden Fonds einzahlen. Nebenbei darf er dann auch noch die unbeschränkte Haftung für Atomunfälle bei einem noch zu findenden Versicherer versichern, denn das kommt bei Aufkündigung des Atomkonsenses sicher wieder auf die Tagesordnung.
Viel Spaß mit dem doch ach so billigen und ach so umweltfreundlichen Atomstrom!
Der Mann vom VEA schwätzt doch nur dummes Zeug. Traurig das.
ciao,
sh
nomos:
@sh, Schrift wurde verkleinert. Dass PV-Strom die 1 %-Hürde nehmen wird, ist keine Frage. Das wäre ja bei den von den Stromverbraucheren aufzubringenden Milliarden und dem gigantischen Zubau ja noch schöner. Jeden Tag gibt es neue Rekordmeldungen für neue Anlagen. Wo steht denn aktuell die größte PV-Anlage Deutschlands?
Die Leistung wird trotzdem bei dieser Förderung niemals in einem akzeptablen Verhältnis zum Aufwand stehen. Damit das nicht weiter in die falsche Richtung geht, muss jetzt unverzüglich eine klare Korrektur erfolgen. Die Forderung des VEA ist im Gegensatz zum unbeweglichen BdEV richtig!
Der wesentliche Beitrag der Sonnenenergie ist für die Zukunft nicht von deutschen Dächern zu erwarten, da gibt es andere Standorte und andere Techniken.
Man muss nicht alles teilen was der VEA veröffentlicht, es ist aber auch nicht alles Quatsch. Dass der Verband die Interessen seiner Mitglieder als Stromverbraucher vertritt ist klar. Wie sieht das bei den Haushaltskunden, Freiberuflern und Kleingewerbetreibenden aus?
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