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Autor Thema: Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz  (Gelesen 62671 mal)

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #120 am: 07. November 2009, 19:27:37 »
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:fuenf-laender-fuenf-geschichten-sachsen-anhalt-das-maerchen-von-der-kraft-der-sonne/50033863.html

Die Windkraftanlagen in den 5 neuen Ländern waren der Grund für die Erhöhung der Förderung durch Erhöhung der Einspeisevergütung \"Wind\". Jetzt stehen die 5 nBl\'s wieder vor dem finanziellen Kollaps, durch das Subventionieren von sogen. Hightecs à la Quimonda, Infineon, AMD, Solar und Windindustrie. Exportieren können anscheinend nur noch andere, -Windparkerbauung in den USA durch Chinesen, Import von chinesischen Solarmodulen in D.

Erfolgsstory EEG, immer dran denken. Und auch mal daran, was mit dem vielen verpulverten Geld auch Vernünftiges hätte geschaffen werden können.

Gruß

NN

Offline Sukram

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #121 am: 07. November 2009, 20:26:01 »
Zitat
...Ende 2000 wird Q-Cells gegründet; mit 60.000 Euro Startkapital. Sachsen-Anhalt, der Bund und die EU gewähren [direkte]Investitionszuschüsse von gut 30 Mio. Euro. ...

...Gerade hat Q-Cells ein neues Werk in Malaysia fertiggestellt. Im Solar Valley laufen nur noch zwei von sechs Produktionsstätten; die übrigen sind veraltet. Und den Bau neuer Anlagen in Deutschland bezeichnete Aufsichtsratschef und Hauptaktionär Marcel Brenninkmeijer kürzlich als \"eher unwahrscheinlich\". ...

Respekt: Gegen DIE Absahner sind die Abzocker, die sich die PV-Paddel auf\'s Dach klatschen, noch die reinsten Waisenknaben.
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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Offline nomos

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #122 am: 08. November 2009, 12:42:27 »
Zitat
Original von Sukram
Respekt: Gegen DIE Absahner sind die Abzocker, die sich die PV-Paddel auf\'s Dach klatschen, noch die reinsten Waisenknaben.
    Ja, Marcel Brenninkmeijer, der Gründer der Investmentgesellschaft Good Energies, hat sicher sein eigenes Wohl im Auge und kaum das der gewöhnlichen Bürger und Energieverbraucher. (
Die Naturburschen mit Nadelstreifen: \"Die Investment-Group Good Energies hat ein erfreulich einfaches, in münteferingscher Drei-Worte-Klarheit gefasstes Credo: People Planet Profit.\")

\"Good Energies\" sind in erster Linie gut für die Investoren. Die \"Energiebranche\", egal ob grün angehaucht oder nicht, kassiert beim Verbrauchern ab, die Umwelt und das Klima haben in aller Regel wenig davon. Die Lobbyarbeit ist erfolgreich, die Politiker spuren und wie man immer wieder sieht, profitieren sie nicht selten dabei. Die deutschen Verbraucher zahlen weiter brav und sind bei der deutschen PV-Förderung zum Großteil immer noch blind oder mindestens blauäugig. ;)

Zitat
Das Solarmärchen hat manchen Missstand in Bitterfeld überstrahlt. Die Wirtschaft ist einseitig auf Chemie und Solar ausgerichtet; Firmen anderer Branchen siedeln sich nur sporadisch an. \"Hier wird jeder Investor mit einer Sänfte durch die Stadt getragen,\" sagt Oberbürgermeisterin Petra Wust. \"Aber wenn kein Investor kommt, können wir ihn auch nicht herzaubern.\"

Wird das Märchen gut enden? Der Hoffnungsträger Q-Cells ist in die roten Zahlen gerutscht, hat Kurzarbeit angemeldet, schließlich 500 Leute entlassen. Und im Solar Valley macht sich Angst vor weiteren Kündigungen oder gar Werksschließungen breit. Das Unternehmen muss seine Kosten drastisch denken, um mit der Billigkonkurrenz aus Asien mitzuhalten.

Gerade hat Q-Cells ein neues Werk in Malaysia fertiggestellt. Im Solar Valley laufen nur noch zwei von sechs Produktionsstätten; die übrigen sind veraltet. Und den Bau neuer Anlagen in Deutschland bezeichnete Aufsichtsratschef und Hauptaktionär Marcel Brenninkmeijer kürzlich als \"eher unwahrscheinlich\".

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Offline superhaase

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #123 am: 08. November 2009, 13:48:26 »
Gut so, wenn eine überteuerte Produktion schließt und andere (auch an anderen Orten) effizienter produzieren.
So muss es sein.
So wird Solarstrom schnell wirtschaftlich.

Es kann nicht das Ziel sein, ineffiziente Arbeitsplätze erhalten zu wollen - auch wenn manche Politiker das immer wieder durchsetzen wollen, weil Sie nicht lernfähig sind.

Warum soll Q-Cells nicht genauso agieren wie andere Firmen aus anderen Branchen, und die Produktion weltweit optimieren?

Es gibt weiterhin etliche deutsch Solarfirmen, die auch in Deutschland weiter investieren und ihre Kapazitäten hier ausbauen (z.B. Solarworld, oder auch kleinere, wie z.B. Solarfabrik usw.). Viele produzieren hier derzeit im Dreischichtbetrieb unter Vollauslastung, trotz angeblich übermächtiger Billigkonkurrenz aus China.

Es wird jetzt viel heiße Luft abgesondert von beiden \"Seiten\".
Sicher auch von der Solarindustrie, um auf die Politik Druck auszuüben und eine starke Senkung der PV-Förderung zu erreichen.
Man kann nur hoffen, dass die CDU und die FDP mit ihrer angeblichen Wirtschaftkompetenz da den Überblick behalten und sich nicht belabern lassen.
Eine kräftige Senkung der PV-Förderung muss jetzt schon für 2010 kommen!
Alles andere wäre unverantwortlich und dumm.
Ob da nun angeblich ein paar tausend Arbeitsplätze irgendwo in Deutschland kurzfristig wegfallen oder nicht, darf dabei keine Rolle spielen. Auch deshalb nicht, weil sich dieser Prozess sowieso nicht aufhalten lässt.

Das EEG ist ja schließlich keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Arbeitsagentur.

ciao,
sh
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Offline Sukram

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #124 am: 08. November 2009, 15:05:36 »
Zitat
Original von superhaase
Es gibt weiterhin etliche deutsch Solarfirmen, die auch in Deutschland weiter investieren und ihre Kapazitäten hier ausbauen (z.B. Solarworld, oder auch kleinere, wie z.B. Solarfabrik usw.). Viele produzieren hier derzeit im Dreischichtbetrieb unter Vollauslastung, trotz angeblich übermächtiger Billigkonkurrenz aus China.

Das EEG ist ja schließlich keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Arbeitsagentur.

ciao,
sh

Oh doch- so ähnlich war\'s gedacht ;-)


Solar - Fabrik geht aber schon jetzt am Stock:

Zitat
Der Freiburger Hersteller von Modulen zur Stromerzeugung aus Sonnenlicht hat nach zwei Verlustquartalen im dritten Quartal wieder Gewinn erzielt. Er betrug 2,1 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2009 erwartet Vorstandschef Günter Weinberger bei den Solarmodulen ein ausgeglichenes Ergebnis. Weil das Unternehmen sich von einigen verlustbringenden Firmenteilen getrennt habe, werde unter dem Strich aber ein Verlust stehen, sagte er. Wegen des Preisverfalls für Solarstrommodule, den Weinberger auf rund 30 Prozent gegenüber dem Herbst 2008 bezifferte, wird der Umsatz der Solarfabrik deutlich unter den 217 Millionen Euro des Vorjahres liegen.

http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/bilanzen-xbfd2z6ix

Die GutMenschInnenstadt Freiburg hat sonst kaum nennenswerte Industrie- und tät\' der Umwelt erheblich besseres, wenn sie ihren Müll in einem HKW mitten in der Stadt verwerten täte...
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Offline Wolfgang_AW

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #125 am: 08. November 2009, 15:38:01 »
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:photovoltaik-q-cells-will-selbst-solarparks-bauen/50013291.html

Zitat
\"Die Wettbewerbssituation ist verzerrt\", beklagte Milner. \"Wir konkurrieren mit Herstellern, die kaum Umweltstandards einhalten müssen und versteckte Subventionen bekommen.\" So stelle die Bank of China heimischen Solarherstellern extrem billige Kredite bereit.

Die 30 Mio Investitionszuschüsse für sein Unternehmen scheinen ihm glatt entfallen zu sein.

Zitat
Milner sympathisiert daher mit der Aufnahme von Umwelt- und Sozialstandards ins Erneuerbare-Energien-Gesetz - wie sein Branchenkollege Frank Asbeck. Der Chef des Fotovoltaikkonzerns Solarworld fordert, nur noch Sonnenstrom aus Modulen zu subventionieren, bei deren Bau bestimmte Regeln eingehalten wurden.

Möglicherweise hilft ersatzweise auch die Forderung nach Importzöllen auf PV-Zellen

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Zeus

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #126 am: 08. November 2009, 17:42:41 »
@Wolfgang_AW

So ist es halt. Solange die einträgliche Geschäfte laufen und der Aktien-Kurs stimmt, die Respektierung der Spielregeln freier Makrtwirtschaft immer wieder auf das Schärfste anfordern. Sobald es etwas schwieriger wird nach Schutz und Protektion schreien.  Dürfte doch zwischenzeitlich jedem bekannt sein. ;)

Offline superhaase

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #127 am: 08. November 2009, 17:43:07 »
Zitat
Original von Sukram
Solar - Fabrik geht aber schon jetzt am Stock:
Ja, Solarfabrik hatte einige Probleme. Schon seit längerem.
Schlechtes Management und Fehlentscheidungen schon vor etlichen Jahren. Da sind sie nicht die einzigen.
Allerdings haben sie jetzt trotz der China-Konkurrenz und der rapide sinkenden Preise scheibar die Kurve gekriegt (aus der aktuellen Börsenmitteilung der Solarfabrik):

Zitat
Der Umsatz im Segment \'Solarstromsysteme\' betrug zum 30. September 2009 TEUR 89.016 (Vj. TEUR 129.184). Das Segmentergebnis in Höhe von TEUR -1.901 (Vj. TEUR -906) hat sich gegenüber dem Halbjahreszeitraum um TEUR 2.199 verbessert.Dies stellt das historisch beste Quartalsergebnis im Segment Solarstromsysteme dar. Für das 4. Quartal erwartet die Solar-Fabrik vergleichbare Ergebnisse.
...
Seit Mitte des Jahres sind insbesondere Solarstrommodule mit Qualität \'made-in-Germany\' wieder stark nachgefragt. Zur Befriedigung der Nachfrage wird an allen drei Fertigungsstandorten im Dreischichtbetrieb produziert. Zur Absicherung des zukünftigen Geschäftserfolgs konzentriert sich die Solar-Fabrik AG auf weitere Produktivitätssteigerung, stringente Einkaufspolitik sowie Erschließung neuer Märkte für die Marke Solar-Fabrik.

Selbst Solarfirmen, die schon seit längerem (auch wegen falscher Management-Entscheidungen) in Problemen steckten, können also derzeit gegen die angeblich übermächtige China-Konkurenz bestehen.

Ich will damit nur zeigen, dass man die Unkenrufe nach Protektionismus und dergleichen nicht Ernst nehmen muss.
Auch trifft es nicht zu, dass die deutsche Solarindustrie chancenlos sei, wie oft behauptet wird.

Direkte Subventionen zur Ansiedlung von Fabriken sind leider weltweit üblich und ein Ärgernis, da sie langfristig gesehen nichts bringen und nur zu Problemen und Verzerrungen führen. Leider wird sich diese Erkenntnis wohl nie durchsetzen.
Das ist aber kein spezifisches Problem der Solarindustrie, das ist in allen Bereichen so.

ciao,
sh
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Offline Zeus

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #128 am: 23. November 2009, 17:50:02 »
Tolles Angebot für Solar Fans

Reizvolles Angebot im sonnigen Texas für all Diejenige denen kein Cent zuviel ist, um den Solarstrom auf dieser Welt durchzusetzen. :D :D :D

http://www.n-tv.de/leute/Larry-Hagman-verkauft-villa-article601871.html

Offline Sukram

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #129 am: 25. November 2009, 16:38:48 »
Zitat
BayWa erzielt Rekord-Energieergebnis

Dennoch brauche die BayWa zusätzliche Aktivitäten im Bereich erneuerbare Energien, um die konventionellen Geschäftsbereiche abzusichern, so Unternehmenschef Lutz. ...

...1 Prozent Umsatzrendite der Energiesparte sind auch innerhalb des Unternehmens in diesem Jahr Spitze. Die Sparten Agrar und Baustoffe kommen auf Umsatzrenditen von 0,5 und 0,6 Prozent. Damit ist Lutz „nicht wirklich zufrieden“, ...

...Große Hoffnungen setzt Lutz auf den Ausbau von „Green Energy“. Bereits im laufenden Jahr werden zehn Dächer auf BayWa Immobilien mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet und ans Netz gehen – der Vorgänger von Lutz, Wolfgang Demel, hatte sich immer aus volkswirtschaftli chen Überlegungen gegen derartige Investitionen gewehrt –, und im kommenden Jahr sollen weitere 50 Dächer folgen. ...

...In den letzten Wochen (EID 46/09) wurden zwei Unternehmen zugekauft, die in der Projektierung von Windkraft- und Pho tovoltaikanlagen bzw. im Handel mit Photovoltaikelementen tätig sind...

http://www.eid-aktuell.de/2009/11/23/baywa-erzielt-rekord-energieergebnis/

Tja- der neue Besen denkt nun rein betriebswirtschaftlich.
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Offline nomos

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« Antwort #130 am: 25. November 2009, 21:35:14 »
Zitat
Original von Sukram
..

Tja- der neue Besen denkt nun rein betriebswirtschaftlich.
    Dann ist das auch noch ein Unternehmen aus der genossenschaftlichen Raiffeisen-Ecke.
    Friedrich Wilhelm Raiffeisen einer der Genossenschaftsgründer war bekannt  für sein sozialpolitisches Handeln, er würde sich im Grabe herumdrehen wenn er das Handeln  heutiger  \"Genossenschafts-Manager\" sich ansehen könnte. \"Einer für alle - alle für einen\"  war als Spruch ein soziales und solidarisches Markenzeichen.  Heute ist das wohl mit  Interpretation die Vorlage für die Profitorientierung.

Offline superhaase

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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #131 am: 26. November 2009, 07:31:31 »
Zitat
... der Vorgänger von Lutz, Wolfgang Demel, hatte sich immer aus volkswirtschaftli chen Überlegungen gegen derartige Investitionen gewehrt
... weil er nicht verstanden hatte, dass derartige Investitionen gerade aus volkswirtschaftlichen Überlegungen heraus äußerst positiv sind.
Vielleicht hatte er nicht das langfristige und nachhaltige Ziel erkannt?
Vielleicht hatter er nicht verstanden, dass die Photovoltaik, wenn sie einmal als Massenprodukt etabliert ist, eine der zuverlässigsten und günstigsten und auch gesellschaftlich nützlichsten (weil dezentralen, konzernunabhängigen, von einem großen Teil der Gesellschaft nutzbaren) Stromerzeugungarten werden wird?

Der Herr F.W. Raiffeisen würde vielleicht im Grabe mit hoher Drehzahl rotieren, wenn er wüsste, wie sein Name mißbraucht wird, um gegen eine nachhaltige und äußerst gesellschaftsnützliche Energieform zu hetzen?
Vielleicht würde er fordern: \"Eine Energieform für alle - alle erzeugen Energie für die Gemeinschaft\"

Es ist immer eine Frage des Blickwinkels und der Anerkennung oder Verleugnung von Tatsachen, Hintergründen und Zielen, ob man das rational betrachtet oder mit ideologischen Scheuklappen.

ciao,
sh
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Offline nomos

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« Antwort #132 am: 26. November 2009, 09:17:53 »
Zitat
Original von superhaase
Es ist immer eine Frage des Blickwinkels und der Anerkennung oder Verleugnung von Tatsachen, Hintergründen und Zielen, ob man das rational betrachtet oder mit ideologischen Scheuklappen.
    @sh, die Fakten sagen das Gegenteil. Mit den Scheuklappen und dem rationalen Egoismus des Nutzniessers übersehen Sie die Tatsachen und Hintergründe gerne.

    Vom Genossenschaftsprinzip haben Sie wenig verstanden.

    Ihr Profitprinzip lautet. \"Alles für die PV-Anlagenbesitzer, weniger als nichts für die Verbraucher.\"

    Die Verbraucher haben nichts davon, sie dürfen nur die Zeche bezahlen. Sie sollten den Sinn der Photovoltaik nicht mit der deutschen Spezialförderung verwechseln oder gar gleichsetzen. Sonnenstrom hat Zukunft, das ist nicht die Frage. Diese deutsche Förderung verhindert geradezu die Verbreitung des günstigen Solarstroms dort wo es wirklich notwendig wäre und Sinn macht. In Gebieten, die sich besonders für den Sonnenstrom eignen, hat die deutsche Förderung PV-Anlagen nachweislich verhindert.  Die Förderung wirkt als weltweiter Preistreiber für die Anlagen,  die dadurch für viele Menschen unbezahlbar sind.  Der Verbreitung des PV-Stroms könnte nicht besser gefördert werden als durch die Abschaffung der deutschen Förderung.

    Es nützt dem Klima und der globalen Versorgung nichts, wenn die Deutschen Weltmeister bei installierten Dachanlagen sind. Der Sonnenstrom muss weltweit dort gefördert werden wo das im Verhältnis zum Aufwand zu effektiven Ergebnissen führen kann.

    Die Verbraucher zahlen schon jetzt kräftig, die Umlagezahlen für das nächste Jahr sind veröffentlicht: 8 Milliarden EURO. Der größte Preistreiber darunter ist die PV-Förderung. Beispiel siehe hier :
Energiekosten: Stromkonzerne kündigen saftige Preiserhöhung an

Zitat
Die Übertragungsnetzbetreiber haben im Auftrag des Gesetzgebers für 2010 eine EEG-Einspeisevergütung in Höhe von 12,7 Milliarden Euro ermittelt. Die ÜNB müssen diesen EEGStrom ab 01. Januar 2010 direkt an der Börse verkaufen. Der Gegenwert des eingespeisten Stromes an der Börse liegt bei nur 4,5 Milliarden Euro. Die verbleibenden rund acht Milliarden Euro werden über die EEG-Umlage refinanziert. Im Folgejahr erfolgt eine genaue Endabrechnung der eingespeisten Kilowattstunden durch die Übertragungsnetzbetreiber. Die EEG-Umlage ist ab dem 01. Januar 2010 für jede von Letztverbrauchern bezogene Kilowattstunde zu entrichten.

Sorry @sh, aber bei den immer deutlicheren Erkenntnissen,  ist die Bereitschaft, für diese deutsche Profit-PV-Dachsparanlagen-\"Förderung\" Geld auszugeben, bei mir und vielen anderen Verbrauchern bei Null angelangt.
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Offline superhaase

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« Antwort #133 am: 26. November 2009, 10:35:34 »
Zitat
Original von nomos
Vom Genossenschaftsprinzip haben Sie wenig verstanden.
Ihr Profitprinzip lautet. \"Alles für die PV-Anlagenbesitzer, weniger als nichts für die Verbraucher.\"
Und Ihr Egoismusprinzip lautet \"Geiz ist geil\" oder \"nach mit die Sintflut\"?
Hören Sie doch auf mit solchen falschen Vorwürfen. Sie wissen genau, dass ich mich schon länger für eine Senkung der PV-Förderung ausspreche.
Ihre Polemik entspricht wohl eher nicht der von Ihnen gern eingeforderten Sachlichkeit, an die Sie sich selbst beim Thema PV leider fast gar nicht halten. :evil:

Zitat
Die Verbraucher haben nichts davon, sie dürfen nur die Zeche bezahlen.
Wie immer kommt Ihre inzwischen nur noch als dummdreiste Plattitüde zu bezeichende Pauschalverurteilung, die alle Fakten und Hintergründe (Ziele des EEG) ignoriert. An Ignoranz sind Sie auch kaum zu überbieten.  :baby:

Zitat
Sonnenstrom hat Zukunft, das ist nicht die Frage.
Schön, dass Sie das auch mal erkannt haben.

Zitat
Diese deutsche Förderung verhindert geradezu die Verbreitung des günstigen Solarstroms dort wo es wirklich notwendig wäre und Sinn macht.  In Gebieten, die sich besonders für den Sonnenstrom eignen, hat die deutsche Förderung PV-Anlagen nachweislich verhindert.  Die Förderung wirkt als weltweiter Preistreiber für die Anlagen,  die dadurch für viele Menschen unbezahlbar sind.
Die deutsche Förderung hat aber die jetzige Entwicklung überhaupt erst angestoßen. Ohne das EEG gäbe es heute keine Photovoltaikindustrie in dieser Größenordnung und die Preise für PV-Module würde noch viel höher liegen.
Daher wäre ohne das EEG und ähliche Förderinstrumente in anderen Ländern die Photovoltaik weltweit für niemanden erschwinglich.

Zitat
Es nützt dem Klima und der globalen Versorgung nichts, wenn die Deutschen Weltmeister bei installierten Dachanlagen sind. Der Sonnenstrom muss weltweit dort gefördert werden wo das im Verhältnis zum Aufwand zu effektiven Ergebnissen führen kann.
Wie soll man das verstehen?
Sollen die deutschen Stromverbraucher PV-Anlagen in Spanien bezahlen?
Sollen wir Deutschen uns zurücklehnen und sagen: \"Macht ihr in der Sahelzone mal was für die Photovoltaik!\"

Es ist einfach nachgewiesener Quatsch, wenn Sie immer behaupten, der Solarstrom könne in Deutschland nicht funktionieren, oder er könne keine im Verhältnis zum Aufwand akzeptablen Beiträge leisten.

Das Gegenteil beweisen die vorhandenen PV-Anlagen, die sehr zuverlässig arbeiten und inzwischen schon bald 2% des Nettostromverbrauchs liefern.
Das Gegenteil sagt z.B. auch die hier schon diskutierte Studie im Auftrag der LBBW, die die Netzparität von PV-Strom in Deutschland schon für das Jahr 2012 vorraussagt (was ich aber als zu optimistisch einschätze - es wird schon 1-2 Jahre länger dauern).

PV-Strom wird in Deutschland in Zukunft ein wichtiger und kostengünstiger Teil der Stromversorgung sein.
Ich hab Ihnen das schon mehrfach erklärt. Sie konnte nie auch nur ein einziges sachliches Argument vorbringen, warum das nicht so kommen sollte.
Stattdessen wiederholen Sie nur Ihren immer gleichen Schwachsinn wie den obigen.  :baby:

Zitat
Der Verbreitung des PV-Stroms könnte nicht besser gefördert werden als durch die Abschaffung der deutschen Förderung.
Das ist Quatsch.
Dass durch die schneller als erwartet eingetretene Kostensenkung in der Photovoltaik nun eine deutzliche Überförderung in Deutschland entstanden ist, ist unbestritten.
Es kann daher die PV nicht besser gefördert werden, als durch eine sofortige angemessene deutliche Senkung der deutschen PV-Förderung.
Eine Abschaffung würde den Markt zusammenbrechen lassen und alles bisher investierte Geld nachträglich sinnlos machen. Auch hätte das kurzfristig bis mittelfristig negative Auswirkungen auf die Verbreitung und die Preise in anderen Ländern.
Es wäre absolut idiotisch, jetzt so kurz vor dem Durchbruch, nämlich dem Erreichen der Netzparität in vielen Ländern, diese Entwicklung abzuwürgen.
Nach Erreichen der Netzparität wird der Förderaufwand deutlich zurückgehen und nach einiger Zeit schließlich ganz auslaufen können.

Dafür zahlen die meisten Verbraucher sehr gerne die erhöhte EEG-Umlage (wenn auch nicht die derzeitige Überförderung der PV, das ist klar).
Nehmen Sie also nicht immer die Verbraucher für Ihren egoistischen, kurzsichtigen Kreuzzug zur Abschaffung des EEG oder der PV-Förderung in Beschlag.

ciao,
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Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
« Antwort #134 am: 26. November 2009, 10:54:17 »
Ja, @sh, Tarnen und Täuschen oder frei nach Johann Wolfgang von Goethe:

\"Durch Heftigkeit ersetzt der Profiteur, was ihm an Wahrheit und an Kräften fehlt.\"

Solarhexe   :D

 

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