Energiepreis-Protest > Stadtwerke Freiberg

Nachteilige Änderung der Tarifstruktur

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RR-E-ft:
So ist es. Gemeinkosten heißen womöglich so, weil sie so gemein sind und auch nicht mit den zu vergraulenden  Kunden verschwinden. Gemeinkosten wird man am ehesten durch komplette Betriebsstillegung los.

Schließlich steigen auch die Wasserpreise, wenn und weil die Leute Wasser sparen, mithin die Nachfrage nach leitungsgebundener Versorgung sinkt. Sinkende Nachfrage führt dabei zu steigenden Preisen, die gegen unendlich streben. Steigende Preise führen zu weiter sinkender Nachfrage... Am Ende ist es preiswerter, in französischem Mineralwasser zu baden und damit die Wäsche zu waschen.

reblaus:
:D

nomos:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
So ist es. Gemeinkosten heißen womöglich so, weil sie so gemein sind und auch nicht mit den zu vergraulenden  Kunden verschwinden. Gemeinkosten wird man am ehesten durch komplette Betriebsstillegung los.

Schließlich steigen auch die Wasserpreise, wenn und weil die Leute Wasser sparen, mithin die Nachfrage nach leitungsgebundener Versorgung sinkt. Sinkende Nachfrage führt dabei zu steigenden Preisen, die gegen unendlich streben. Steigende Preise führen zu weiter sinkender Nachfrage... Am Ende ist es preiswerter, in französischem Mineralwasser zu baden und damit die Wäsche zu waschen.
--- Ende Zitat ---
Klar ist, dass solche \"Tarife\" das Gegenteil von  Anreiz zum Sparen mit Wasser oder Energie mit sich bringen. Effizienz und Umwelt sind auch Bestandteil der EnWG-Ziele. Ernsthaft stellt sich die Frage, ob eine entsprechende Zuordnung von Gemeinkosten dann nicht auch in der Preis- und Kostenkalkulation Berücksichtung finden müsste.

Es gibt andere Branchen, die schon mit der Aufteilung ihrer Kunden in A B und C ihre Erfahrungen gemacht haben. Oft sind die A-Kunden auch beim Aufwand A.  Es ist eine Frage der Organisation. Die standardisierte bedarfsgerechte Abwicklung von Massen hat da eher Vorteile.

Wir hatten das quasi schon mal hier:

Diskussion über Gaspreise \"Bauernfängerei\"

Wer seine B und C-Kunden vergrault verliert nicht nur das dort vorhandene Entwicklungspotential. Zu den bleibenden Gemeinkosten kommt noch das Imageproblem. In anderen Branchen hat man diese Erfahrung schon gemacht.

PS: Beim Wasser wird das Sparen so noch richtig teuer.  ;)
Eben kommt über den Ticker, dass eine Waschmaschine 2010 marktreif sein soll, die nur noch eine Tasse Wasser benötigt, die Reinigung erledigen Plastikchips.  
 
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reblaus:
@nomos
Dass die Gemeinkosten bei Energieeinsparung unverändert bleiben, und damit die Kosten pro verbrauchter Einheit in die Höhe treiben ist systembedingt. Erdgaslieferungen ohne Erdgasnetz sind nunmal nur schwer zu bewerkstelligen. Wenn das Netz bereits vorhanden ist, kann man auch schwer Einsparungen dadurch erzielen, indem man es den neuen Kapazitätsanforderungen anpasst. Auch die Abrechnungskosten fallen unabhängig von der abgerechneten Menge an.

Wir werden daher um Kostensteigerungen pro Einheit nicht herumkommen, wenn die Infrastrukturkosten durch Einsparungen auf weniger Einheiten umgelegt werden müssen. Dies haben vor einigen Jahren die Verbraucher bei den Müllgebühren schmerzlich erfahren müssen. Plötzlich waren die Müllverbrennungsanlagen für den geringeren Müll völlig überdimensioniert.

nomos:

--- Zitat ---Original von reblaus
@nomos
Dass die Gemeinkosten bei Energieeinsparung unverändert bleiben, und damit die Kosten pro verbrauchter Einheit in die Höhe treiben ist systembedingt. .......
--- Ende Zitat ---
@reblaus, was Gemeinkosten sind, müssen Sie nicht erklären. Es geht um deren Zuordnung bei der Preiskalkulation. Wenn das die Kosten gleichmässig \"pro verbrauchte Einheit in die Höhe treibt\", sind wir am Ziel!  Dem ist aber offensichtlich bei den diversen Tarifen nicht so! Die Entwicklung geht in die falsche Richtigung. Je weniger der Verbrauch, je teuerer die Einheit. Sparen lohnt sich nicht, egal ob aus Überzeugung oder aus Zwang gespart wird.
 
Bei Ihrem Müllbeispiel handelt es sich zwar um Gebührenbescheide und nicht um Rechnungen, aber weniger Energievebrauch und Müllvermeidung, das sind Ziele in dieselbe Richtung.

Beim Ziel der Müllvermeidung fehlt ebenfalls der Anreiz. Verwaltungsgerichte haben da ja schon festgestellt, dass die Müllgebühren nicht der Abfallbeseitigung selbst dienen, sondern damit den Kommunen der Aufwand abgegolten wird, die durch das Vorhalten der Entsorgungseinrichtungen entsteht. Daher müssen Gebühren auch dann bezahlt werden, wenn gar kein Müll anfällt.

Das hätten manche Kommunalpolitiker sicher bei Gas, Strom und Wasser für die Stadtwerken gerne auch so geregelt.  ;)

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