Energiepreis-Protest > Grundsatzfragen

Sondervertrag gekündigt: Wie geht\'s weiter?

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Opa Ete:
@Ronny

das sind keine leeren Behauptungen, das sind meine Erfahrungen mit Energieversorgern. Im übrigen können sie mich auch durch stete Wiederholung und Fettschrift nicht zum Wechsel überreden - überzeugen schon garnicht.

@Black

das war jetzt aber ein dummer Beitrag von ihnen, ernsthaft den Erfolg des Preisprotests in Frage zu stellen! ich behaupte ja auch nicht, ohne Preisprotest würde die kwh Gas schon 1€ kosten. Ausserdem ist jeder seines Glückes Schmied, wenn manche Leute zu träge zum Protest sind, sollen sie sich auch nicht über hohe Preise beschweren.

Black:

--- Zitat ---Original von Opa Ete
@Black

das war jetzt aber ein dummer Beitrag von ihnen, ernsthaft den Erfolg des Preisprotests in Frage zu stellen!
--- Ende Zitat ---

Soweit der Preisprotest hier als (bessere) Alternative zum Anbieterwechsel als Instrument gefeiert wird die angeprangerten Zustände (angeblich zu hohe Preise, Monopole etc.) zu beseitigen stelle ich den Erfolg sehr wohl in Frage.

Reblaus hat recht, wenn er meint im Einzelfall muss natürlich das Recht gewahrt sein. Es ist aber ein Unterschied ob jemand ein paar hundert Euro aus finanziellem Eigeninteresse einbehält oder sich selbst deswegen als großer gesellschaftlicher Protestler und Kämpfer für eine bessere Energiewirtschaft gebärdet.

RR-E-ft:
@Black

Es geht nicht um ein \"paar Hunderter\". Siehe AG Euskirchen.

Nur weil einige bis vor den BGH gingen, konnte festgestellt werden, dass vorgenommene einseitige Preiserhöhungen oftmals jeglicher Rechtsgrundlage entbehrten und  sich die Unternehmen zu Lasten der Kunden ungerechtfertigt bereichert hatten. Diese Protestler haben also etwas bewirkt. Darauf können sich auch diejenigen berufen, die von Anfang an den Preiserhöhungen widersprochen und Rechnungsbeträge bisher um ca. 2.000 € gekürzt haben. Bei einem Versorgerwechsel wäre die Ersparnis der betroffenen Kunden  wohl geringer ausgefallen.

Versorger, die aufgrund von Langfristverträgen an Vorlieferanten gekettet waren, hätten sich ja auch auf deren Nichtigkeit und somit auf die Rechtsgrundlosigkeit der Preiserhöhungen der Vorlieferanten berufen könnnen (BGH, B. v. 10.02.2009 KVR 67/07; OLG Düsseldorf DB 2002, 943). Dann wären die Letzverbraucherpreise nicht nominal doppelt so stark gestiegen wie die Erdgasimportpreise, Gaspreiserhöhungen bei rückläufigen Erdgasimportpreisen in 2004 hätte es überhaupt nicht gegeben. Die Versorger  haben sich jedoch - bis auf wenige Ausnahmen (Dinkelsbühl vs. N- Ergie) -  nicht gewehrt , woran Sie vielleicht Anteil haben mögen.

Wo die Nichtigkeit langfristiger Bezugsverträge spätestens nach Veröffentlichung der \"Kartellrechtlichen Beurteilungsgrundsätze von Gaslieferverträgen\" durch das Bundeskartellamt im Januar 2005 im Raume stand, hätten Versorger gut daran getan, Zahlungen an Vorlieferanten noch  nur unter dem Vorbehalt der Rückforderung zu leisten.

Im Gegensatz zu den Protestlern haben Sie nichts beigetragen. Den Aktiven nun vorzuhalten, sie hätten bisher noch nicht mehr erreicht, mutet reichlich komisch an.

Ihnen ist doch an einem Erfolg des Preisprotestes gar nicht gelegen. Sie arbeiten für die Gegenseite. Sie setzen sih dafür ein, dass denjenigen Unternehmen, die sich zu Lasten ihrer Kunden in der Vergangenheit ungerechtfertigt bereichert haben, ihre Beute möglichst erhalten bleibt, überhöhte Preise auch in die Zukunft fortgeschrieben werden. Auch an der Durchsetzung der bestehenden Verpflichtung der Grundversorger zur Preisanpassung zu Gunsten der grundversorgten Kunden haben Sie kein Interesse. Sie verdienen ihre Brötchen gerade damit, dies zu verhindern. Einen entsprechenden Hinweis sollten Sie vielleicht jedem ihrer Beiträge anfügen, damit keine Missverständnisse aufkommen. ;)

Münsteraner:
@ Ronny

Dass Versorgeranwälte laut \"Wechseln!\" rufen, nimmt nicht Wunder. Denn damit erledigt sich nunmal en passent auch das Problem eines möglichen Einwands gegen die Billigkeit des Grundversorgungspreises.

@ reblaus

Das Problem der Wechselträgheit lässt sich nicht allein durch erhöhte Angebotskreativität der Versorger lösen. Hinzukommen muss die richtige Form der Marketingkommunikation. Hier wird m.E. viel zu viel Eigeninitiative des Verbrauchers verlangt. Gäbe es unabhängige Vertriebsorganisationen, wie z.B. im Finanzbereich AWD, die die Verbraucher persönlich \"anschubsen\", gäbe es auch mehr Wechsel. Allerdings wird man hier wohl genau abwägen müssen, ob die Mehrkosten für den Präsenzvertrieb nicht wiederum erhebliche Teile der Preisersparnisse wieder auffressen würden.

Ronny:

--- Zitat ---Original von Münsteraner
@ Ronny

Dass Versorgeranwälte laut \"Wechseln!\" rufen, nimmt nicht Wunder. Denn damit erledigt sich nunmal en passent auch das Problem eines möglichen Einwands gegen die Billigkeit des Grundversorgungspreises.

--- Ende Zitat ---

Die Nachweisführung zur Angemessenheit der Preisänderungen ist zwar aufwendig und die Rückforderungsansprüche wegen möglicherweise unwirksamer Preisanpassungsklauseln bilden auch ein Risiko, aber ein dauerhafter Margenverlust wegen des bestehenden Wettbewerbes ist für das Versorgungsunternehmen wahrscheinlich wesentlich unangenehmer.

Aber hier geht es doch im Augenblick darum, wie die Ziele der Verbraucher erreicht werden. Das gilt für Ihre Einlassung: Argumente nur deshalb abzulehnen, weil sie von den Versorgern kommen, ist \"dumpfer Protest\".


--- Zitat ---@ reblaus

Das Problem der Wechselträgheit lässt sich nicht allein durch erhöhte Angebotskreativität der Versorger lösen. Hinzukommen muss die richtige Form der Marketingkommunikation. Hier wird m.E. viel zu viel Eigeninitiative des Verbrauchers verlangt. Gäbe es unabhängige Vertriebsorganisationen, wie z.B. im Finanzbereich AWD, die die Verbraucher persönlich \"anschubsen\", gäbe es auch mehr Wechsel. Allerdings wird man hier wohl genau abwägen müssen, ob die Mehrkosten für den Präsenzvertrieb nicht wiederum erhebliche Teile der Preisersparnisse wieder auffressen würden.
--- Ende Zitat ---

Die Margen pro Kunden sind so gering, dass nur wenige Lieferanten in einen Präsenzvertrieb investieren.

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