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Autor Thema: Freie Gaspreise versus Vertragspreise  (Gelesen 34475 mal)

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Offline fluidgas

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« am: 06. Mai 2009, 18:02:29 »
Lese hier ganz aufmerksam....

Betreibe seit über 10 Jahren eine eigene Flüssigasanlage (2700l, unterirdisch),
wurde aber in Vergangenheit immer vom gleichen Vertragshändler (Wartungsvertrag)
beliefert. Bis mir das arrogante Verhalten nicht mehr passte...Folge: Wartungsvertrag von mir gekündigt.
Das ist ungefähr so, als wenn man mit der Mafia verhandelt.....so habe
ich das jedenfalls empfunden.

Jetzt überlege ich wo ich zukünftig mein Flüssiggas beziehe...PLZ 59

Wenn ich die Beiträge hier im Forum verfolge, gibt es offensichtlich große
Preisunterschiede zwischen Vertragshändlern....und Freien Anbietern. Mir
ist klar, dass der Preis regional unterschiedlich ist, insofern meine FRAGE:

Wie hoch ist das Einsparpotenial PROZENTUAL, wenn ich mit einem Freien
 Anbieter in Verhandlungen trete??5%, 10 % oder gar 30%. Wie sind Eure Erfahrungswerte?

Danke in voraus.

Offline Onkel-Olli

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #1 am: 06. Mai 2009, 19:51:38 »
Hallo fluidgas,

Mmh, ein ziemlich schwieriges Thema!

Erst nochmal die Nachfrage, welches Einsparungspotential gemeint ist:

Das zwischen Freien und Vertragshändlern oder
das zwischen Freien und Freien Händler bzw.
der mögliche Rabatt des Freien zwischen \"Normal\" und \"Angebotspreis\"

Aber generell kann man wohl sagen, dass das Ganze sich durchaus zwischen 0 und 100 % (evtl. sogar von - 100 bis + 100 %) bewegen kann. Dies ist abhängig vom persönlichen Geschick und vor allem aber vom erwischten Kaufzeitpunk, wie schon häufig beschrieben. Dies belegen zumindest meine Erfahrungen.

Das Wichtigste was man dazu mal bräuchte wäre der tatsächliche EK Preis, den ein Händler erzielen kann, damit man die mögliche Spanne auch einschätzen kann. Aber dies ist ähnlich schwierig zu erfahren wie z.B. die Spanne, die ein Autohändler so zur Verfügung hat. Bei VW munkelt man z.B. was von 14 - 18 Prozent Netto. Das macht jedoch nicht wirklich Sinn, wenn es Internet- Händler gibt, die diese 14 - 18 % komplett durchreichen und zwar angeblich für \"Deutsche Neuwagenmodelle\"

In dem Sinne,

immer selber beobachten, einschätzen und probieren.


Schöne Grüsse,


Onkel- Olli
der Ex- Vertragshai

Offline amliw

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #2 am: 07. Mai 2009, 17:37:54 »
Hallo
wir haben auch einen Vertrag,den kündigen wir jetzt auch,haben aber laut Vertrag 1Jahr kündigungsfrist,wer kennt sich damit aus,können wir uns nicht auf eine 3monatige Kündigungsfrist berufen?
Im freien Markt ist das Gas um einiges billiger.Wir haben uns auch schon wieder viel zu lange mit einem Vertrag verarschen lassen.Der Tank ist unser eigener und suchen jetzt eine Firma für unsere 5jährige innere Prüfung,wer kennt eine günstige Firma.Wir sind in Rheinland-Pfalz
wäre für einige Infos dankbar

Amliw

Offline Onkel-Olli

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #3 am: 08. Mai 2009, 01:00:59 »
Nach meinem Kenntnisstand gibt es keine 5- jährige Prüfung, nur alle zwei Jahre kleine Prüfung (äußere) bzw. alle 10 Jahre große Prüfung (innere).

Warum schließt man einen Vertrag, wenn man einen eigenen Tank hat? Das erschließt sich mir nicht wirklich aber sei\'s drum, ob Kündigungsfristen von einem Jahr möglich sind, entzieht sich meiner Kenntnis aber bei Preissteigerungen kann man eigentlich immer ausserordentlich kündigen (4 Wochen- Frist) im Moment dürfte es aber eigentlich gerade billiger werden, womit das Sonderkündigungsrecht entfällt.

Wenn der Tank Ihnen gehört, ist die Handhabe des Vertragspartners zumindest eingeschränkt aber auch hier wieder das Problem: Haben Sie Rechtsschutz der die Anwaltskosten übernimmt? In der Regel lassen sich alle möglichen Beteiligten nicht von privaten Schreiben beeindrucken, erst wenn der Briefkopf eines Anwalts auftaucht bzw. gerichtliche Verfahren anstehen, wird man ggf. zugänglicher.


In dem Sinne,


Schöne Grüße,


Onkel- Olli
der Ex- Vertragshai

Offline fluidgas

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #4 am: 10. Mai 2009, 17:50:49 »
Danke, auch wenn mir die Antwort meiner Frage immer noch geschuldet ist.
Sorry, 100% weniger, da kann jemand der vorgibt Kaufmann zu sein nicht die Bohne rechnen...aber vielleicht alle um sich herum schwindlig reden...ich kenne solche Menschen. Alles heiße Luft....

Mir ist auch nicht klar, warum hier seine Vertragsprobleme postet...wie wäre es mit einem neuem Thread?

Zurück zur Frage:

Wie hoch ist das Einsparpotenial PROZENTUAL, wenn ich mit einem Freien
Anbieter in Verhandlungen trete??5%, 10 % oder gar 30%. Wie sind Eure Erfahrungswerte?

Offline Watzl

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #5 am: 10. Mai 2009, 21:29:21 »
Nach dem Umstieg auf einen eigenen Tank und einen freien Händler lag die Einsparung beim Gaspreis bei 31% bei der ersten Füllung durch den freien Händler.

In den folgenden Jahren lag die Einsparung bei uns im Schnitt bei 18%

Das kann je nach Gegend und Abgebrühheit der Vertragshändler noch mehr sein. Wer sich aufmuckt, meckert, der bekommt es immer mal günstiger. Wer z.B. alt ist und \"seinem\" Ausendienstler bertraut, der wird gnadenlos abgezockt.
Leider kenn ich gerade für den letzten Fall diverse Beispiele.

H. Watzl

Offline Onkel-Olli

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #6 am: 11. Mai 2009, 00:13:01 »
Ja, der Titel \"Grünschnabel\" wird wohl nicht zu unrecht vergeben.  :evil:

Ich habe, falls man das nicht mitbekommen haben sollte, keine Probleme mit meinem Vertrag, sondern eigentlich nur Probleme, seit dem ich keinen Vertrag mehr habe! und zwar:
Problem Nr. 1, dass der Kauf und die Installation einen Haufen Geld gekostet haben  X( und
Problem Nr. 2, dass ich als freier Kunde so teuer getankt habe, wie noch nie, als ich noch einen Vertrag hatte.  :( Aber auch das kann sich in den kommenden 10 Jahren noch mal völlig ändern! Wer kann schon sagen, was kommt.  :P

Meine Erfahrung aus der Sache:

Ganz eindeutig und belegbar, jede Rechnung vorhanden und beweisbar:

Das \"Einparungspotential\" liegt in diesem Fall erst mal bei: ./. 1,5 % (0,395 zu 0,389) bis ./. 83,7 % (0,395 zu 0,215) ist also kein Einsparungs- sondern ein Draufzahlungspotential geworden und dabei sind die Installations- Mehr- Kosten noch nicht mal mit eingerechnet, die man kaufmännisch exakt auch noch in Kosten je Liter umrechnen könnte.  :rolleyes: Ich weis aber auch nicht, welchen Preis ich bei D- Gas hätte aktuell erzielen können, da die einfach nicht mehr mit mir reden - ohh - Schade.  :D

Tja, mit der Prozentrechnung ist das so eine Sache und zwar vor allem die des Ausgangswertes/ Vergleichswertes! Einfaches Beispiel gefällig? Es gibt drei Kunden, der Eine zahlt 0,20 € der Zweite 0,40 € und der Dritte 0,60 € je Liter (aus welchen Gründen auch immer). Wenn ich die 0,20 € als 100 % setze, zahlt Nummer 2 - 100 % mehr als Nummer 1 aber auch 100 % weniger als Nummer 3 (der ja 200 % mehr bezahlt als Nummer 1), gemessen an den 0,20 € von Nummer 1 - klingt komisch, is aber so. Wogegen er von seinen eigenen 0,40 € aus gesehen nur 50 % weniger zahlt als Nummer 3, eben alles eine Frage des Ausgangswertes.  =) Das ist einfache Mathematik wobei gerade Prozentrechnung für Viele schon als Hohe Kunst gilt. Mit Vektorrechnung, Gleichungen mit mehr als zwei Unbekannten bzw. mehreren Variablen etc. möchte ich hier sicher Niemanden belästigen, dass ist auch sicher nicht Sinn des Forums! Aber bitte: Immer schön freundlich bleiben.

Fazit?: Es kann Ihnen keiner garantieren, dass Sie tatsächlich etwas einsparen (schon gar nicht, wenn Sie den Installationsumfang mit einbeziehen) und Sie müssen das mögliche Potential immer selber rausfinden. Auch der Freie Händler operiert erst mal mit einem Preis, bei dem er sich um seine eigene Kostenstruktur keine Sorgen machen muss, ist aber sicher bereit Ihnen, um überhaupt ein Geschäft zu machen, entgegen zu kommen.

Gerade prozentuale Werte sind aber auch hier wieder von der Ausgangsposition abhängig und nicht unbedingt schlüssig:

Wenn der \"reguläre\" Preis bei 0,25 €/ Liter liegt und der Händler Ihnen 10 % entgegen kommt, macht das 2,5 Cent/ Liter.  :)
Liegt der \"reguläre\" Preis jedoch, wie vor noch nicht all zu langer Zeit, bei 0,50 €/ Liter und der Händler kommt Ihnen nur mit 5 % entgegen, sind das auch 2,5 Cent/ Liter.  :)
Käme Ihnen der Händler mit 20 % entgegen, wären das satte 10 Cent je Liter (Sie hätten ein gutes Gefühl ähnlich der 20 % Aktionen beim Praktiker)  :) würden aber mit letztlich 0,40 €/ Liter immer noch 60 % mehr bezahlen, als zum Zeitpunkt der 0,25 €/ Liter ohne jeglichen Rabatt!!!  ;(

Wie Sie sehen, nutzt Ihnen die Prozentrechnung relativ wenig, entscheidend ist der totale Wert, den Sie erreichen können! Das ist wiederum vor allem eine Frage des Zeitpunktes, des entsprechenden Marktniveaus und des eigenen Verhandlungsgeschicks.  8)

Je höher der Preis, um so höher der mögliche Rabatt.  =)
Je niedriger der Preis, um so kleiner der mögliche Rabatt.  :baby:


In dem Sinne,

Schöne Grüße,


Onkel- Olli
der Ex- Vertragshai

Offline fluidgas

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #7 am: 11. Mai 2009, 13:22:00 »
@ Onkel-Olli
Sorry, Du hast keinen Schimmer von Prozentrechnung...mit % mehr kriegst Du das ja noch auf die Kette, aber mit % weniger....ooooh no. Und das als Kaufmann...ihr könnt wirklich nur addieren und subtrahieren. Shame on you!

Offline Onkel-Olli

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #8 am: 11. Mai 2009, 15:43:40 »
@ fluidgas

da kann man schon unterschiedlicher Auffassung sein.

Es ist mir schon klar, dass man eigentlich nicht 100 % weniger zahlen kann als 0,20 €/ Liter also 0,00 € aber Sie wollten das mögliche Einsparungspotential wissen und wenn Sie Derjenige sind der mit 0,40 €/ Liter 0,20 €/ je Liter mehr zahlen musste als der angenommene mögliche Bestpreis, dann haben Sie 100 % draufgezahlt aber Sie haben gegenüber dem, der ggf. noch 0,20 €/ Liter mehr gezahlt hat als Sie auch 100 % \"gespart\" auf Basis des möglichen Bestpreises von 0,20 €.

Nochmal in Euro und Prozent zum angucken:

3.000 Liter x 0,20 € = 600,- € = 100 %
3.000 Liter x 0,40 € = 1.200,- € = 200 %
3.000 Liter x 0,60 € = 1.800,- € = 300 %

Im direkten Vergleich hätten Sie zwar 100 % mehr gezahlt als möglich gewesen wären, könnten sich aber damit trösten, dass Sie (wenn auch nur aus Sicht von Nummer 1) immerhin doch noch 100 % gegenüber dem Schlechtesten \"eingespart\" haben. Minus 100 % sind also theoretisch, rein rechnerisch durchaus möglich.

Wenn jedoch gilt, dass 1.200,- € = 100 %, dann:

3.000 Liter x 0,20 € = 600,- € = 50 %
3.000 Liter x 0,40 € = 1.200,- € = 100 % (schön, Sie haben nur ./. 50 %)
3.000 Liter x 0,60 € = 1.800,- € = 150 %

und wenn Sie die 1.800,- € als 100 % setzen:

3.000 Liter x 0,20 € = 600,- € = 33,33 %
3.000 Liter x 0,40 € = 1.200,- € = 66,66 % (noch besser, jetzt sind es nur ./. 33,33 %)
3.000 Liter x 0,60 € = 1.800,- € = 100 %

Also alles eine Frage des Standpunktes und beweist auch nur, dass man mit Statistik und Prozentrechnung vor allem viel Verwirrung stiften kann und der an sich gleiche Fakt - Sie haben 600,- € zuviel gezahlt mal mehr oder mal weniger gefährlich aussieht. Prozentangaben taugen also relativ wenig, wenn man die Berechnungsbasis nicht kennt oder verändert und können somit nur schlecht verallgemeinert werden. - Bitte nochmal drüber nachdenken.

Das ist ähnlich der Behauptung, dass man mit einem eigenen Tank, mehrere 100 € im Jahr oder bei jeder Betankung sparen kann. Dies gilt nämlich nur dann, wenn ich als Vertragskunde den schlechtest, denkbaren Preis bei entsprechend hohem Verbrauch hatte und als Eigentankbesitzer dann tatsächlich einen deutlich besseren Preis erwische.

Ich habe aber bei meiner ersten freien Betankung überhaupt nix gespart, zumindest nicht im Vergleich zu meinen vorherigen (vertragsgebundenen) Betankungen. Meine Verhandlungen mit dem freien Händler waren ebenso schnell beendet wie begonnen, ich wollte Anfang März 2009 0,35 €/ Liter (die dann am 01.04.2009 sogar dem möglichen Preisniveau meiner Region entsprachen), der Händler hat jedoch nur max. 0,395 €/ Liter geboten. Was er zum selben Zeitpunkt anderen Kunden geboten hat, weis ich leider nicht und kann somit auch nicht tatsächlich das Verhandlungspotential einschätzen. Die Bemerkung des Händlers hierzu ist mir aber noch im Ohr, dass er sagte: \"Nur weil irgendwo steht, dass der regionale Preis bei 0,39 €/ Liter liegen würde, heisst das noch lange nicht, dass auch er Gas zu diesem Preis bekommen und liefern kann!\"

Ob ich im Verhältnis zu anderen Vertragskunden etwas gespart habe, weis ich nicht (mangelnde Datenbasis) aber warum soll man das nicht auch ebenso bekannt geben? Weil es zwar stimmt aber nicht in\'s gewünschte Bild passt?

Oder weil sich hier der Eine oder Andere wünscht, dass dies ebenso ein Fake sein soll, wie meine \"unglaubliche\" Vertragsbeziehung ein Fake gewesen sein muss?

Wirklich komische Art von subjektiver Wahrnehmung. - \"Es kann nicht sein, was nicht sein darf!\"


In dem Sinne,

Schöne Grüße,


Onkel- Olli
der Ex- Vertragshai

Offline dragon13156

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #9 am: 12. Mai 2009, 10:11:34 »
Jede Rechnung belegbar, besteht eine Chance, diese Rechnungen einzusehen bzw. eine Kopie davon zu erhalten. Unser Vermieter ist stock und steif der Meinung, das Gas zu günstigen Preisen bei D-Gas eingekauft wurde und ich hätte gern den Beleg, das dem nicht so ist.

Vielen Dank

Offline Watzl

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #10 am: 12. Mai 2009, 15:15:09 »
Selbst wenn sie Rechnungen von D-Gas mit einem deutlich günstigeren Preis vorlegen können, so heißt das noch lange nicht, dass D-Gas ihnen das Gas auch zu diesem Preis verkaufen muss. Es heißt lediglich, dass D-Gas das Gas an seine Kunden zu sehr sehr unterschiedlichen Preisen verkauft.

Einem der immer den Preis bemängelt und immer motzt, dem wird man beim Preis entgegenkommen. Einer Hausgemeinschaft, wo der Gaspreis einfach umgelegt wird, wo man als Eigentümer u.U. gar nicht mitbekommt, wer wo wie gut einkauft, der kann man preislich gesehen schon mehr abverlangen. Da regt sich keiner auf. Der Vermieter legt die Kosten um, es geht nicht um sein Geld. Kein Widerstand führt in aller Regel zu höheren Gaspreisen.

Wer das Motzen nicht läßt, dem wird über kurz oder lang gekündigt. Man merkt, dann eben, dass diese Tour mit dem Kunden nicht mehr zu machen ist und verabschiedet sich von ihm.



H. Watzl

Offline Onkel-Olli

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #11 am: 13. Mai 2009, 00:16:51 »
Hallo Dragon13156

kann ich Ihnen gerne schicken, sagen Sie mir einfach, zu welchem Zeitpunkt Sie einen Vergleichswert benötigen und teilen mir eine entspr. eMail- Adresse mit. Da ich mit D- Gas nix mehr zu tun habe, kann ich Ihnen auch gerne eine alte Rechnung mailen.

Aber Meister Watzl hat völlig recht, einen Anspruch kann man aus dem Preis, den ein Anderer erzielt hat, nicht ableiten (Geht unter Anderem auch jedem freien Kunden so, nicht nur den Vertragskunden!). Nur weil ein Anderer einen TOP- Preis erzielt hat, lässt sich darauf keine Allgemeinverbindlichkeit oder gar Rechtsanspruch begründen.

Aber, um seinem Vermieter zu beweisen, dass es ggf. auch günstiger gegangen wäre und Ihn damit zu einem Umschwung zu bewegen, dafür reicht\'s wohl allemal.

Nach meiner Theorie ist die Rentabilität für große Anlagen auch eher zu erreichen:
1. können die Kosten auf mehrere Teilhaber umgelegt werden,
2. Ist der Bedarf wesentlich höher und die entspr. Abnahmemenge könnte einen Preisrabatt bewirken und
3. hat man ggf. aber leider keine all zu großen Spielraum mit den Tankzeitpunkten, wenn mehrere Abnehmer an der Anlage hängen, muss wohl mind. jährlich oder sogar noch öfter getankt werden (Das wäre wieder schlecht für die Taktik).

Ach so, ich bin jetzt davon ausgegangen, dass es sich um eine Mehrparteienanlage handelt, man kann ja aber auch Mieter eines Einfamilienhauses sein ... ?

Wo ist eigentlich unser diplomierter Rechenkünstler abgeblieben? Von der Sorte hatte ich in der Vergangenheit schon Einen, der auf dicke Hose machte und dann nur noch den trotzigen Teenager raushängen lies. Entschuldigungen sind hier offensichtlich nicht unbedingt Jeder-\"Mann\'s\" Sache.

Na ja, ich werd\'s verkraften, bin ja schon groß und hab gerade in der Beziehung reichlich, positive Erfahrungen sammeln können, da kommts darauf auch nicht mehr an. Ach ja, mein Diplom als Maschinenbauingenieur hab ich nun auch schon seit über 20 Jahren in der Tasche und das Abitur ist noch etwas länger her. Aber evtl. hat man ja bei der Prozentrechung inzwischen auch was geändert, so wie bei der Rechtschreibreform.


In dem Sinne,


Schöne Grüße,


Onkel- Olli
der Ex- Vertragshai

Offline dragon13156

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #12 am: 13. Mai 2009, 11:02:54 »
Hallo Onkel-Olli,

vielen Dank für das Angebot zur Hilfe. Wenn es nicht zu viel verlangt ist, würde mich der Zeitraum ab 2005 bis heute brennend interessieren.
Das ich keinen Anspruch auf einen Preis habe ist mir schon klar, aber wenn Kosten von 50% über den jeweiligen Marktpreisen aufgerufen werden schmerzt es doch und läßt einen darüber nachdenken, ob dies nicht unnötige und damit nicht zu bezahlende Kosten in der Betriebskostenabrechnung sind. Und wer sagt mir denn, daß sich der Vermiter nicht still und klammheimlich eine Rückvergütung einholt - würde sich auch lohnen.
Deswegen noch einmal vielen Dank für die Hilfe und die Rechnungen bitte an: dragon13156@gmx.de.

Viele Grüße

dragon13156

Offline Onkel-Olli

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #13 am: 14. Mai 2009, 00:06:13 »
Hallo dragon13156

also in dem fraglichen Zeitraum habe ich nur zwei Rechnungen zu bieten:

eine vom 01.06.2005 zu 0,39 €/ Liter (Netto) bei Abnahme von 3.583 Litern und
eine vom 18.07.2007 zu 0,389 €/ Liter (Netto) bei Abnahme von 3.699 Litern.

Die Rechnungen schicke ich Ihnen (entpersonalisiert) an die angegebene eMail- Adresse. Helfen kann Ihnen dass jedoch nur maximal dann, wenn die Tankzeitpunkte Ihres Vermieters nahezu identisch waren.

An den Rechnungen kann man erkennen, dass ich zum 01.06.2005 einen Nachlass von 0,195 €/ Liter und am 18.07.2007 sogar von 0,296 €/ Liter erhalten habe. Also, um im Thema zu bleiben, von ./. 33,33 % oder ./. 43,21 % und das als Vertragskunde!!!
Das wird unseren \"Drei- Phasen- Kasper\" (Tschuldigung ... den musste ich einfach zum Besten geben - so hießen die Elektrotechniker, bei uns an der Uni, nun mal) doch sicher sehr interessieren. Das mit der \"heissen Luft\" und \"shame on you\" konnte ich einfach nicht so stehen lassen, wo ich doch bei uns in der Firma, als das anerkannte \"Zahlen, Tabellen- und Kostengenie\" gelte (seit nunmehr auch schon fast 20 Jahren), dass selbst komplizierteste Vorgänge allgemeinverständlich darstellen kann, so dass sogar jede \"Leihbanane\" (übrigen\'s ein sehr schöner Ausdruck) dahinter steigt.


In dem Sinne,


Onkel- Olli
der Ex- Vertragshai

Offline Watzl

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Freie Gaspreise versus Vertragspreise
« Antwort #14 am: 14. Mai 2009, 16:44:55 »
Bitte klarstellen:
2005
Wenn man auf einen Preis von 0,39 € / Lit einen Nachlass von 0,195 € / Lit erhält, so hat man dann 0,39 – 0,195 =  0,195 € / Lit zu bezahlen. Das entspricht einer Reduzierung um 50% gegenüber dem ursprünglichen Preis von 0,39 €. Wie kommt man da auf 33,33% ?

2007
Wenn man auf einen Preis von 0,389 € / Lit einen Nachlass von 0,296 € / Lit erhält, so hat man dann 0,389 – 0,296 =  0,093 € / Lit zu bezahlen. Das entspricht einer Reduzierung um 76% gegenüber dem ursprünglichen Preis von 0,389 €.
Wie kommt man da auf 43,21% ?

Der Rechenteufel wird das sicherlich klären.

Wenn man hier trotz Rechenfehler, den Vertragsanbietern die Stange hält so darf die Frage erlaubt sein, wie es dazu kommt, dass ein Anbieter seine Preise in einem solchen Maße senkt.

Da schließt man einen Vertrag ab, verliert damit jede Möglichkeit, bei einem anderen Anbieter zu tanken und muss sich dann auch noch wegen der Preise jedes Mal mit dem Anbieter rumstreiten. Da steckt doch eine große Menge Psychologie drin: der Kunde hat auf diese Weise das Gefühl erfolgreich verhandelt zu haben, ist wieder einmal glücklich und denkt überhaupt nicht daran aus dem Vertrag auszusteigen.
Gefühlter Erfolg für den Kunden, tatsächlicher Erfolg für den Vertragsanbieter.

Irgendwann ist diese Tour dem Vertragsanbieter dann doch zu blöd und er verabschiedet sich aus dem Vertrag. Der ehemals so erfolgreiche Vertragskunde schließt dann aber nicht wieder einen Vertrag ab, sondern wechselt in das Lager der Eigentankbesitzer und darf froh sein, dass es überhaupt einen freien Gasmarkt gibt.

Freie Gaspreise versus Vertagspreise!


H. Watzl

 

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